Fortsetzung der Stockkarte aus dem alten Forum:
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Zur Einführung hier mein erster Beitrag vom 20. Juni 2016 + eine Zusammenfassung der letzten 3 Jahre.
Hallo zusammen, ich bin Simone aus München und habe zwei Bienenkisten in Fürstenfeldbruck stehen.
Seit einem Jahr beschäftigt mich das Thema Bienenschutz/Bienenhaltung sehr und nach umfangreichen Recherchen hat mich die Bienenkiste und die dahinterstehende Philosophie am meisten überzeugt.
Obwohl das große Rasenstück, das zu meiner Wohnanlage im Norden von München gehört von niemandem genutzt wird war die Nachbarschaft von der Idee, dort Nahe der Hecke Bienen zu halten nicht begeistert. So wohnen meine beiden Bienenvölker nun auf dem Flachdach meiner Eltern in Fürstenfeldbruck. Zusammen mit meinem Vater habe ich die beiden Kisten dieses Frühjahr selbst gebaut.
In der Umgebung gibt es viele Gärten, Parks und Felder, an Tracht mangelt es nicht.
Am 18. Mai war es dann soweit und ich konnte meinen ersten Schwarm aus einer BiKi abholen, der schon einen Tag in Kellerhaft war. So wurde die 1. Bienenkiste am selben Abend durch Einlaufen besiedelt, der Vorschwarm hatte ca 1,8kg.
Drei Tage später bekam ich über die Schwarmbörse meinen zweiten Schwarm von einer Magazinimkerin, nur ca 900g schwer. Die Bienen waren sehr unruhig und kamen eine Nacht in Kellerhaft, am 22.5. ließ ich sie dann in die zweite Kiste einlaufen. Die Mädels (wirklich nur Mädels, keine Drohne weit und breit) waren sehr eigensinnig, wollten in die entgegengesetzte Richtung laufen und mussten mit sanfter Gewalt in die Bienenkiste gezwungen werden, was mir die ersten beiden Stiche einbrachte.
Letztendlich haben sich beide Schwärme in schönen Trauben in ihren Kisten niedergelassen, flogen sich am jeweils nächsten Tag ein und ab dem vierten Tag konnte ich auch Polleneintrag feststellen.
Die Witterung war seitdem nicht optimal, daher habe ich durchgehend flüssig gefüttert, was auch gut angenommen wurde.
Bei Volk 1 nimmt die Bienenmasse inzwischen sichtbar zu, ich glaube, heute habe ich auch bei meinem zweiten Volk, von mir „Amazonen“ getauft, Jungbienen beim Einfliegen zuschauen können.
Als noch unerfahrene Bienenkistlerin mache ich mir vielleicht über zu viele Dinge Sorgen, zB habe ich bei Volk 1 seit 4 Tagen immer mal wieder ausgeräumte Puppen gefunden, soweit ich das beurteilen kann keine Drohnen, sondern Arbeiterinnen. Bei zweien habe ich verkrüppelte Flügel festgestellt, bei den anderen sah alles normal aus. Gibt es hier einen Grund zur Besorgnis oder sollte ich vorsichtshalber die AS-Behandlung vorziehen? Immerhin habe ich dadurch Gewissheit, dass gebrütet wird …
Wie ich auch hier schon gelesen habe machen manchmal die kleinen Schwärme etwas Kummer, die Amazonen bauen leider sehr zögerlich und haben nach 4 Wochen erst knapp 1/4 der Kiste ausgebaut, das erste Volk, etwa doppelt so groß, ca 1/3, was auch nicht die Masse ist. Ich hoffe, in den nächsten Wochen legen sie noch ordentlich zu. Ich werde weiterhin flüssig füttern, zum Einen, um den Bautrieb anzufeuern und andererseits, weil die Witterung miserabel ist.
Die Schwärme haben sich zu starken Völkern entwickelt, wobei Volk 1 vorbildlich war und Volk 2 eher zurückhaltend. Dafür ist Volk 2 im Folgejahr geschwärmt und hat mir das sehr starke Volk 3 eingebracht.
Eine Honigernte von ca 9kg gab es von Volk 1.
Alle 3 Völker haben es gut über den Winter geschafft, 2018 war ein intensives Schwarmjahr mit 2 Schwärmen von jedem Volk und einer kleinen Honigernte von Volk 1.
In 2019 ist Volk 2 2x geschwärmt und hat infolgedessen seine Prinzessin verloren und ich musste es drohnenbrütig auflösen.
Volk 1 und 3 geht es gut, ich konnte insgesamt knapp 10kg Honig ernten, bei der OS-Behandlung kurz nach Weihnachten hatten beide Völker je ca 17kg Vorräte.
Der Winter ist leider zu warm und aktuell gibt es bei beiden Völkern viel Flugbetrieb.
Viele Grüße,
Simone