Bienenkisten in Fürstenfeldbruck

Fortsetzung der Stockkarte aus dem alten Forum:
https://forum.mellifera-netzwerk.de/forum/thread/3915/bienenkisten-in-f-rstenfeldbruck?page=5#dis-post-32343

Zur Einführung hier mein erster Beitrag vom 20. Juni 2016 + eine Zusammenfassung der letzten 3 Jahre.

Hallo zusammen, ich bin Simone aus München und habe zwei Bienenkisten in Fürstenfeldbruck stehen.

Seit einem Jahr beschäftigt mich das Thema Bienenschutz/Bienenhaltung sehr und nach umfangreichen Recherchen hat mich die Bienenkiste und die dahinterstehende Philosophie am meisten überzeugt.
Obwohl das große Rasenstück, das zu meiner Wohnanlage im Norden von München gehört von niemandem genutzt wird war die Nachbarschaft von der Idee, dort Nahe der Hecke Bienen zu halten nicht begeistert. So wohnen meine beiden Bienenvölker nun auf dem Flachdach meiner Eltern in Fürstenfeldbruck. Zusammen mit meinem Vater habe ich die beiden Kisten dieses Frühjahr selbst gebaut.
In der Umgebung gibt es viele Gärten, Parks und Felder, an Tracht mangelt es nicht.

Am 18. Mai war es dann soweit und ich konnte meinen ersten Schwarm aus einer BiKi abholen, der schon einen Tag in Kellerhaft war. So wurde die 1. Bienenkiste am selben Abend durch Einlaufen besiedelt, der Vorschwarm hatte ca 1,8kg.

Drei Tage später bekam ich über die Schwarmbörse meinen zweiten Schwarm von einer Magazinimkerin, nur ca 900g schwer. Die Bienen waren sehr unruhig und kamen eine Nacht in Kellerhaft, am 22.5. ließ ich sie dann in die zweite Kiste einlaufen. Die Mädels (wirklich nur Mädels, keine Drohne weit und breit) waren sehr eigensinnig, wollten in die entgegengesetzte Richtung laufen und mussten mit sanfter Gewalt in die Bienenkiste gezwungen werden, was mir die ersten beiden Stiche einbrachte.

Letztendlich haben sich beide Schwärme in schönen Trauben in ihren Kisten niedergelassen, flogen sich am jeweils nächsten Tag ein und ab dem vierten Tag konnte ich auch Polleneintrag feststellen.

Die Witterung war seitdem nicht optimal, daher habe ich durchgehend flüssig gefüttert, was auch gut angenommen wurde.

Bei Volk 1 nimmt die Bienenmasse inzwischen sichtbar zu, ich glaube, heute habe ich auch bei meinem zweiten Volk, von mir „Amazonen“ getauft, Jungbienen beim Einfliegen zuschauen können.

Als noch unerfahrene Bienenkistlerin mache ich mir vielleicht über zu viele Dinge Sorgen, zB habe ich bei Volk 1 seit 4 Tagen immer mal wieder ausgeräumte Puppen gefunden, soweit ich das beurteilen kann keine Drohnen, sondern Arbeiterinnen. Bei zweien habe ich verkrüppelte Flügel festgestellt, bei den anderen sah alles normal aus. Gibt es hier einen Grund zur Besorgnis oder sollte ich vorsichtshalber die AS-Behandlung vorziehen? Immerhin habe ich dadurch Gewissheit, dass gebrütet wird …

Wie ich auch hier schon gelesen habe machen manchmal die kleinen Schwärme etwas Kummer, die Amazonen bauen leider sehr zögerlich und haben nach 4 Wochen erst knapp 1/4 der Kiste ausgebaut, das erste Volk, etwa doppelt so groß, ca 1/3, was auch nicht die Masse ist. Ich hoffe, in den nächsten Wochen legen sie noch ordentlich zu. Ich werde weiterhin flüssig füttern, zum Einen, um den Bautrieb anzufeuern und andererseits, weil die Witterung miserabel ist.


Die Schwärme haben sich zu starken Völkern entwickelt, wobei Volk 1 vorbildlich war und Volk 2 eher zurückhaltend. Dafür ist Volk 2 im Folgejahr geschwärmt und hat mir das sehr starke Volk 3 eingebracht.
Eine Honigernte von ca 9kg gab es von Volk 1.

Alle 3 Völker haben es gut über den Winter geschafft, 2018 war ein intensives Schwarmjahr mit 2 Schwärmen von jedem Volk und einer kleinen Honigernte von Volk 1.
In 2019 ist Volk 2 2x geschwärmt und hat infolgedessen seine Prinzessin verloren und ich musste es drohnenbrütig auflösen.
Volk 1 und 3 geht es gut, ich konnte insgesamt knapp 10kg Honig ernten, bei der OS-Behandlung kurz nach Weihnachten hatten beide Völker je ca 17kg Vorräte.
Der Winter ist leider zu warm und aktuell gibt es bei beiden Völkern viel Flugbetrieb.

Viele Grüße,
Simone

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Gute Idee die Gelegenheit zu nutzen und eine Zusammenfassung zu schreiben!

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Am Karfreitag, 10. April, habe ich bei beiden Kisten den Honigraum freigegeben. Die Kirsche blüht zwar noch nicht, aber es ist seit Wochen warm und die Kisten sind rappelvoll. Es herrscht reger Flugbetrieb und Polleneintrag.
Dieses Jahr versuche ich es ohne Mittelwände im Honigraum - einerseits, weil ich keine Mittelwände mehr habe, andererseits weil ich einen eigenen Wachskreislauf haben will. Ich habe Anfangsstreifen aus meinem Wachs gegossen und in die Leisten geklemmt.
Drohnen waren schon unterwegs, frische Spielnäpfchen habe ich noch keine gesehen, hoffe aber auf einen schönen Schwarm für meine leere Kiste 2.

Die Bienen waren sehr friedlich und warteten geduldig in Dauerschleife, bis ich die Kisten nach getaner Arbeit wieder auf den richtigen Platz gestellt habe.

Volk 1:

Volk 3:

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Freut mich zu sehen, dass es in der näheren Umgebung von mir (Eresing bei Geltendorf) auch Bienenkistenbesitzer gibt!
Vielleicht können wir uns austauschen!

Hallo Mani, wunderbar, meine Schwester hat in Türkenfeld Bienenkisten stehen, freut mich, dass es noch weitere Kisten hier gibt! Wie lange hast Du sie schon? Ich bin jetzt im 5. Jahr, meine Schwester im 3. Jahr.

Hallo Zusammen,

ich bin aus Germering und bekomme heute meinen ersten Schwarm und werde ihn morgen in meine Bienenkiste einbringen.Da ich kompletter Anfänger bin, wäre ich an einem Erfahrungsaustausch sehr interessiert.

Hallo Simone - In Türkenfeld??? Da war ich jetzt etwa 35 Jahre lang Lehrer an der Schule - aber jetzt bin ich im (Un) Ruhestand - ein schöner Zustand!
Ich warte gerade ganz gespannt auf meinen ersten Schwarm (Status " Frischling"), den ich hoffentlich von einem Türkenfelder Imkerkollegen (Markus) bekomme, der gerne mal „Jungimker“ wie mich unterstützt. Ich würde mich freuen, wenn wir uns - sobald ich was zu fragen und zu sagen habe, weil noch hab ich ja nicht mal Bienen, mit euch in Kontakt kommen könnte.
Liebe summende Grüße
Mani

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Hi Gandhill, da bist du ja schon ein bisschen weiter wie ich, aber insgesamt gesehen sind wir in etwa auf dem gleichen „Anfängerstatus“ - da werden wir schon Fragen und Sachen zum Erzählen finden!
LG
Mani

Gestern, Sonntag 17. Mai war es bei strahlendem Sonnenschein soweit: mein Volk 3 ist geschwärmt und hat mir den Wunsch erfüllt, die leere Kiste 2 wieder besiedeln zu können. Der Vorschwarm wog ca 2kg, hat sich gut erreichbar im gewohnten Baum niedergelassen und ich habe ihn am selben Abend in die Kiste einlaufen lassen. Heute haben sich die Bienen eingeflogen, sieht also so aus, als würden sie bleiben.

Im Muttervolk habe ich 6 Weiselzellen gebrochen, aber ich vermute, dass in den tieferen Stellen im Wabenwerk noch ein paar unentdeckte waren. Macht nichts, das Volk wäre kräftig genug für einen Nachschwarm. Dort ist der Honigraum fast ausgebaut.

Bei Volk 1 deutet noch gar nichts auf Schwarmstimmung hin, der Honigraum ist zur Hälfte ausgebaut. Eine Wabe ist leider abgerissen, ich habe versucht, sie wieder zu befestigen. Eventuell muss ich sie beim nächsten Mal entfernen, wenn sie nicht wieder fest verbaut wurde.

Flugbetrieb war ordentlich, viele Drohnen sind unterwegs, in der Umgebung fallen vor allem die blühenden Kastanien auf. Ein paar Rapsfelder stehen auch noch in Blüte, die meisten Obstbäume sind nun komplett durch.

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am vierten Tag nach dem Einzug habe ich von hinten reingeschaut und sie bauen fleissig! Es wird auch schon Pollen eingetragen, ich bin zufrieden.
Ich habe flüssig 1:1 gefüttert um den Bautrieb im Gange zu halten.

Vielleicht kann mir hierzu noch jemand was sagen: ein faustgroßes Häufchen Bienen hängt immer noch an der Stelle des Schwarms, seit Sonntag. Ich hatte zwar damals noch 3x die sich wieder gebildeten Trauben abgefegt, aber nicht alle erwischt. Und die sind auch nicht wieder „nach Hause“. Weiß jemand, warum die da so hartnäckig bleiben?

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Hey hallo, Ich habe jetzt nicht erlesen ob es ein Nachschwarm war, denn dann könnten Sie sich um eine verbliebene Jungkonigin handeln, um die sie sich versammeln. Möglich ist auch, dass der Duft der Königin noch am Ast haftet und sie sich nicht davon trennen wollen. Vielleicht kannst du sie da erlösen und noch zum Volk geben? Ansonsten werden sie vielleicht noch zurückfliegen.

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Das war ein Vorschwarm (siehe mein Bericht vom Sonntag), vielleicht sind das die Scoutbienen, die beim Einfangen noch unterwegs waren? Mal schauen, wie die Lage ist wenn ich wieder vor Ort bin, hoffe ja doch, dass sie wieder ins alte Heim zurückfinden. Oder sie wollen es sich dort gemütlich machen und ich finde das nächste Mal frisch gebaute Waben am Ast vor … :wink:

2 Wochen nach dem Schwärmen: die geschwärmte Kiste 3 ist sichtbar leerer, es gibt aber keine Schwarmzellen mehr - hoffentlich ist die Prinzessin bald Königin!
Es sind jede Menge Drohnen im Volk, heute gab es eine regelrechte Drohnenversammlung auf dem Flugbrett. Zuerst dachte ich, dass sie rausgeworfen werden, aber nach 2 Stunden waren sie alle wieder weg - zurück in der Kiste.

Das neue Volk in Kiste 2 entwickelt sich weiterhin gut, es wird gebaut und Pollen eingetragen.

Volk 1 zeigt keinerlei Schwarmstimmung. Die schwärmen seit Anfang an erst spät im Jahr - wenn überhaupt (auf dem Bild nach Rauchgabe, daher sieht es so leer aus).

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7 Wochen ist der Schwarmabgang nun her, das neue Volk hat noch ein bisschen weiter gebaut, die Kiste ist aber immer noch weniger als halb voll. Ich füttere weiter flüssig 1:1.
Das Foto ist am frühen Nachmittag entstanden, da werden viele Bienen unterwegs gewesen sein, daher sind die Waben etwas spärlich besetzt.

Im abgeschwärmten Volk fliegen sich Jungbienen ein, es wird Pollen eingetragen, somit gehe ich davon aus, dass es weiselrichtig ist. Geöffnet habe ich die Kisten seither nicht, ich versuche sie bis zur Honigernte in ca. 3 Wochen weitestgehend in Ruhe zu lassen. Letztes Jahr habe ich zwar dadurch die Drohnenbrütigkeit nicht entdeckt, habe aber glaube ich auch nicht genau auf Polleneintrag oder Jungbienen geachtet.

Volk 1 ist nicht geschwärmt, auch hier fliegen sich Jungbienen ein, es wird Pollen eingetragen und auch die Drohen dürfen in allen Kisten noch ein- und ausgehen.

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Am Samstag habe ich das erste Mal ins neue Volk geschaut. Die Kiste ist etwa halb ausgebaut, es wird fleißig gebrütet und Pollen eingetragen. Sie machten einen sehr friedlichen Eindruck. Ich füttere weiterhin in kleinen Portionen 1:1, vielleicht bauen sie ja dann doch noch etwas weiter.

Für Volk 1 und 3 stand die Honigernte auf dem Programm: am Samstagabend habe ich die Waben zwischen Brut- und Honigraum durchtrennt. Bei Volk 1 sah ich einiges an verdeckeltem Honig, Volk 3 hat nach dem Schwarmabgang im Mai nicht mehr viel eingelagert, aber das hatte ich auch gar nicht erwartet.
Brut war keine mehr im den Honigräumen vorhanden.

Volk 1:

Volk 2, hat krumm und schief gebaut, nächstes Jahr sollte ich vielleicht doch wieder Mittelwände statt Anfangsstreifen nehmen?

Ich habe am Sonntagmorgen um 05:30 Uhr angefangen, kaum war ich mit der Honigraumleistenentnahme fertig fing es an zu regnen (laut Wettervorhersage sollte es erst später am Tag regnen). Die weitere Verarbeitung (Abschneiden der Waben von den Leisten) musste ich unterm Garagendach vornehmen und alles vom Flachdach nach unten tragen. Das war eine Schlepperei, aber immer noch besser so, als dass ich vom Regen überrascht worden wäre während die Kisten offen waren!

Die Ernte von Volk 1 waren ca 7,5kg Honig-Wachsgemisch, das läuft gerade durch, die ersten 3 Gläser habe ich schon abgefüllt.

Volk 3 hat ca 4kg auf die Waage gebracht.
Die Leisten und Wabenstücke, in denen noch offener Honig war habe ich zum Ausschlecken zurückgegeben.
Zum Frühstück gab es dann sehr feinen Wabenhonig. Der von Volk 1 ist sehr aromatisch und etwas dunkler als der von
Volk 3. Dieser hat einen interessanten leicht scharfen Geschmack.

Nachdem die nächsten Tage sehr heiß werden sollen werde ich mit der AS-Behandlung noch etwas warten.

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Top. Glückwunsch zur Ernte!

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Hi
auch von mir Glückwunsch zur Ernte.
Ja. - nur mit Anfängerstreifen kann eine Ernte recht aufwendig werden, wenn der Honigraum
voll sein sollte und sie sich einfach nicht an die Regeln halten. Ich kann nur Mittelwände empfehlen,
eventl. nur Halbe.
Ich warte immer eine Nacht bevor ich abfülle, da ich dann die Wachsreste oben abschäumen kann.
So hab ich deutlich wenige Wachs im Honigglas…ist aber eine optische Angelegenheit und hat nix
mit dem Geschmack usw. zu tun.
Ja - über 30 Grad ist für den Nassenheider nix…
LG
Siggi

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Hi Siggi,
ja, mit (halben) Mittelwänden ist es besser - ich verbuche das unter „Experiment, das nicht wiederholt werden muss“. :wink:
Ich hoffe, ich habe noch die Gelegenheit mein eigenes Wachs zu Mittelwänden zu pressen, ein Eigenwachskreislauf wäre mein Ziel.

Die ersten 3 Gläser habe ich auch erst nach 1 Nacht abgefüllt, der Honig läuft noch durch, dann schäume ich auch oben ab. Konnte nur nicht widerstehen … ab und zu mache ich auch Gläser mit größeren Wabenstücken, sieht ganz hübsch aus.

Nach der Honigernte habe ich jedem Volk ein bisschen Futter inklusive Wabenwaschwasser verabreicht und dann die AS-Behandlung gestartet.
Die Verdunstung war recht unterschiedlich, in Kisten 1+2 verdunsteten in den ersten 48 Stunden fast 30ml/24 Stunden, in Kiste 3 nur 20ml. Habe dann in den ersten beiden Kisten die nächstkleineren Dochte eingesetzt, dann hat es gepasst. Interessanterweise lagen bei Ende der AS-Behandlung dann in Volk 3 einige tote Bienen hinten im HR, bei den anderen Kisten nicht, bzw nur ein paar Flügelreste. Dort wurden die toten Bienen wohl ausgeräumt.
Seitdem habe ich pro Volk ca 5kg Zuckerwasser (3:2 mit eigenem Honig, Kamillentee + Salz) aufgefüttert, nächstes Wochenende werde ich wiegen und dann die fehlenden Vorräte noch verabreichen.
Die Völker machen einen guten Eindruck, fliegen eifrig und tragen dicke orangefarbene Pollenhöschen ein, vielleicht von den Sonnenblumenfeldern in der Nähe.

Wespen sind viel unterwegs, die Bienen verteidigen sich bislang sehr gut, wenn eine versucht in die Kiste einzudringen. Meist halten sich die Wespen aber an die hinauskomplimentierten Drohnen oder tote Bienen, die rund um die Kisten liegen. So ist alles schön sauber …

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Das Auffüttern ist immer noch nicht beendet, das, was ich auffütterte (je ca. 9kg) scheint nicht eingelagert sondern sofort verbraucht zu werden, das habe ich so bisher noch nicht erlebt. Ich habe heute wieder gewogen und es fehlen noch zwischen 3 und 8kg! Räuberei kann ich ausschließen, dafür gibt es gar keine Anzeichen.
Zum Glück passt das Wetter noch und ich kann weiterfüttern. Heute habe ich 2 bzw. 3kg gefüttert, übermorgen und nächste Woche nochmal, dann sollte es doch endlich reichen!

Die Völker fliegen und tragen Pollen ein, sieht soweit alles gut aus - auch bei Volk 3 finde ich nicht mehr so viele tote Bienen im Honigraum wie in den letzten Wochen.
Die Wespen werden allerdings immer mehr und aggressiver, die Fluglöcher sind verkleinert und so klappt es gut mit der Verteidigung.
Jetzt müssen sie nur noch ihr Wintergewicht erreichen.