Bens Bienen in der Oberträgerbeute!

Schwarmvorwegnahme habe ich bei den Oberträgerbeuten noch nicht gemacht. Die Bienen sind ja erst dieses Jahr eingezogen.

Wegen dem Abstoßen mache ich mir eigentlich keine großen Sorgen. Aktuell bin ich noch sehr vorsichtig mit den Oberträgern, eben weil es neu ist. Aber es zeigt sich schon, dass die nicht so empfindlich sind wie man das vielleicht erwartet. Gerade wenn die Waben eine Weile bebrütet sind, werden die auch stabiler.

In diesem Video: https://youtu.be/kJzAE9j69BQ?t=205 macht z.B. jemand eine Alkoholprobe und stößt die Bienen ab ohne das die Wabe in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ansonsten hatte das Abkehren für die Puderzuckerprobe auch gut funktioniert.

Moin,
wenn du die Wabe sehen willst kannst du doch einfach mit dem Finger auf die Wabe tipen dan gehen die Bienen zur Seite :slight_smile:

mfg Dirk

Zum schauen reicht anpusten oder antippen. Aber für die Varroakontrolle mittels Puderzucker brauchst du 300 Bienen im Messbecher. Bei der Schwarmvorwegnahme musst du die Bienen auch von den Waben runter bekommen. Da hilft dann nur abstoßen oder abkehren.

Moin,

Hm. verstehe ich nicht. Entweder du schneidest die Schwarmzellen aus oder du teilst das Volk. In beiden Fällen brauchst du doch die Bienen nicht abfegen ?

Anpusten würd ich nicht machen das mögen die Bienen nicht unbedingt.

Mfg Dirk

Moin

Manch ein Binenvolk geht es beim Brufsimker besser als bei manch einen Hobbyimker :slight_smile:

mfg Dirk

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Hm. verstehe ich nicht. Entweder du schneidest die Schwarmzellen aus oder du teilst das Volk. In beiden Fällen brauchst du doch die Bienen nicht abfegen ?

Das was du da ansprichst ist Zellen brechen und Ablegerbildung. Das sind Schwarmverhinderungsmaßnahmen.

Schwarmvorwegnahme ist was anderes, da arbeitet man mit dem Schwarmtrieb der Bienen. Siehe hier:

Anpusten würd ich nicht machen das mögen die Bienen nicht unbedingt.

Wenn du die Bienen nicht von den Waben pustest, geht das schon. Hat bisher immer gut funktioniert.

Hi,

Ja ok dann bleibt nur der Flugling ? Beute gegen eine leere tauschen und Weisel umsetzen oder wie machste das ? Du kannst ja nicht die Waben abtrommeln.

mfg Dirk

Umsetzen ist bei Oberträgerbeuten nicht wirklich sinnvoll. Das wiederspricht der Idee das man nicht schwer heben muss.

Wie gesagt, abkehren oder abstoßen ist kein Problem. Die Oberträger sind ja beweglich, wie ein Rähmchen entnehmbar und die daran hängenden Waben sind stabil genug.

ok du stoßfegst sie ab und dann ?

mfg Dirk

Lies dir mal den Artikel zur Schwarmvorwegnahme durch, da ist das gut beschrieben.

Aktuell läuft die Winterbehandlung bei den Bienen. Mitte Dezember ist es immer etwas zu kalt zum Oxalsäureträufel, so dass das eigentlich jedes Jahr auf ‚zwischen den Jahren‘ hinaus läuft.

Die Oberträgerbeute zeigt hier eine Schwäche - zumindest wenn die Oberträger dicht aneinander liegen. Man muss sie etwas auseinander rücken um träufeln zu können. Das geht zwar einigermaßen, aber man hat doch deutlich weniger Einblick in die Gassen als bei der Verwendung von Rähmchen.

Ich schiebe die Oberträger nur ein paar Millimeter auseinander, gerade soweit dass ich die Spitze der Spritze dazwischen bekomme. Ich kann vorher etwas mit der Taschenlampe reinleuchten um zu sehen so die Bienen sitzen, aber man träufelt immer doch größtenteils blind. Auch der Futterzustand lässt sich so nicht wirklich einsehen. Durch das auseinander rücken bricht man auch die Propolisversiegelung auseinander. Unschön.

Einen Vorteil den ich sehe ist dass die Bienen weniger gestört werden. Der Spalt den ich zwischen den Oberträgern schaffe ist zu klein als das die Bienen durch passen, es läuft also keine Bienen rum oder fliegt auf.

Ideal wäre für die Oberträgerbeute die Verdampfung von Oxalsäure. Dann könnte man sich das verschieben der Oberträger sparen. Schade dass das in Deutschland nicht erlaubt ist.

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So, der Winter ist rum. Die Varroabehandlungen letztes Jahr waren offensichtlich nicht gut genug. Ich habe dieses Jahr hohe Verluste. Bei einigen Völkern war ich wetterbedingt mit der Oxalsäurebehandlung nach der TBE zu spät, was die Verluste teilweise erklärt. Allerdings sind auch Völker gestorben bei denen die Behandlung nach Lehrbuch erfolgte. Die Tatsache, dass ich keine Volksverjüngung mittes Kunstschwarm/Königinnen-Zucht durchgeführt habe, dürfte ein weitere Punkt sein. In Verbindung mit der nervigen Winterbehandlung werde ich die das Behandlungsschema und die Jungvolkbildung umstellen um das Problem zukünftig zu vermeiden.

Bei einem Volk zeigte die Durchsicht heute, dass 3 Futterwaben von den Oberträgern abgerissen waren und in hübschen Chaos in der Kiste lagen. Ich habe die abgerissen Waben hinter das Trennschied gelegt, so dass die Bienen das umtragen können. In zwei drei Tagen werde ich dann das Wachs von dort entfernen. Auf der ersten Blick war das eine ziemliche Sauerei, aber es ließ sich am Ende doch halbwegs lösen. Nichts desto trotz werde ich die Oberträger jetzt mit Speilen versehen wie im Link unter [1] beschrieben. Ich hatte gehofft dass es ohne funktioniert, weil das Bohren der Löcher in die Oberträger natürlich ein zusätzlicher Arbeitsschritt ist. Die Honigwaben werden aber offensichtlich zu schwer um zuverlässig stabil zu sein. Durch die Verwendung von Fahrradspeichen sollte sich der Abeitsaufwand und vor allem der Aufwand beim Entnehmen der Waben immer noch in Grenzen halten und ich denke das ist ein guter Kompromiss.

Ein weitere Punkt sind Mäuse. Bei zwei Beuten hatte ich es, dass sich eine Feldmaus zwischen Außenschied und Ausenwand eingenistet hatte. An die Bienen selbst kam sie nicht ran, denn die Schiede sind ja dicht, trotzdem brauche ich keinen solchen Untermieter in der Beute. Ich habe entsprechend Mäusedraht an der Verbindungsstelle zwischen Dach und Beutenkörper angebracht. Das dauerte keine 15 Minuten und das Problem ist dauerhaft gelöst.

[1] Wie kann man Wabenabrisse vermeiden? - Kenyan Top Bar Hive

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Die Fahrradspeichen kamen, so dass ich heute die ersten Oberträger mit Speilen ausrüsten konnte. Die Speichen sind 290 mm lang und 2mm im Durchmesser. Zwei 4er Löcher in die Oberträger gebohrt und man kann die Speile einfach durchstecken. Der Speichennippel dient als Halterung so dass die Speile gut sitzen. Der gebogene Teil der Speiche wird einfach mit dem Kraftseitenschneider abgezwickt.

Es zeigt sich dass man das sogar am Stand machen könnte, wenn es notwendig ist. Ein kleine Bohrhilfe damit das Loch senkrecht wird und es passt.

Das Anbringen der Speile und vor allem das Lagern ist recht einfach. Ich habe jetzt 40 Speichen bestellt und die lassen sich leicht in irgendeiner Kiste lagern.

Den ersten Stich für’s Jahr habe ich auch kassiert. Streifschuss ins Ohr als der Schleier dort zu dicht anlag. Heirassa, das zwiebelt wieder gut!

Alles in allem wird es wohl ein durchwachsenes Bienenjahr werden. Ich komme schlicht nicht so oft zu den Bienen wir mir das Recht wäre. Andere Dinge im Leben müssen leider vor gehen. Immer wieder interessant wie schnell sich Situationen doch ändern, wenn ich mir so die Pläne vom Anfang dieser ‚Stockkarte‘ so durchlese.

Deshalb vielleicht ein weiteres Zwischenfazit: Wo wollte ich eigentlich hin und wo stehe ich jetzt?
Als ich das mit der Oberträgerbeute anging war eigentlich schon die Idee dass die Imkerei mal so ein zweites Standbein wird. Aus heutiger Sicht war das naiv. Der Aufwand ist heftig und der Erfolg auch bei bestem Material und höchstem Einsatz nicht gesichert.

Hinzu kommt, dass man Dinge tun muss, die ich eigentlich nicht tun möchte mit den Bienen. Bernhard Heuvel hat da in seinem Buch ‚Bienen im Kopf‘ ja gut beschrieben wie er imkert und was er alles tun (muss) um auf positive Summen zu kommen. Wandern ist z.B. was ganz vorne steht. Ich will mit meinen Bienen nicht wandern. Einerseits bedeutet das einen noch höheren Materialeinsatz und vor allem noch mehr Platzbedarf, andererseits stresst das meiner Meinung nach die Bienen doch ziemlich. Ein Baum zieht ja normalerweise nicht um. Das möchte ich den Bienen nicht antun. Mir übrigens auch nicht.

Ich saß also irgendwie zwischen den Stühlen. Gutes für die Bienen auf der anderen Seite, tonnenweise Honig (haben wollen) auf der anderen Seite. Gleichzeitig den Ehrgeiz allen zeigen zu wollen das ‚Meister Ben‘ schlauer ist als alle anderen und beides gleichzeitig hin bekommt.

Die letzten zwei, drei Jahre haben mich doch ziemlich verändert muss ich feststellen. Was der genaue Auslöser war, kann ich gar nicht genau sagen. Die Pandemie hat auf jeden Fall erst mal die Handbremse im Leben angezogen. Nicht wg. einer Infektion oder Long Covid. Ersters hatte ich erst kürzlich und recht schwach, um Letzteres komme ich hoffentlich rum.

Aber plötzlich saß man zu Hause. Hatte mehr Zeit nach zu denken, weil man nicht am Montag wieder 4 Stunden auf der Autobahn steht um die Woche wieder fern der Heimat arbeiten zu gehen. Auch konnte man ja nirgendwo hin. Hinzu kam dass ich dieses Jahr 40 wurde. Ich bin mit der Midlife-Crisis vielleicht noch ein wenig früh dran aber die große ‚Quo Vadis‘-Frage drängte sich doch schon in den Vordergrund.

Normalerweise wäre jetzt Zeit für den Kauf eines Porsche gewesen. Blöd nur dass ich keine Autos mag, abgesehen davon geht mir in Sachen Klimakrise der Arsch ziemlich auf Grundeis. Insofern eben doch kein Auto und statt dessen wieder die Fragen stellen wo es eigentlich hin gehen soll. Im Allgemeinen und mit meiner Imkerei im Besonderen.

Auf welchen Stuhl will ich mich also setzen? Setz ich mich neben die Bienen oder neben die Honigkasse?

Ich glaube, es tut mir und den Bienen besser, wenn ich mich neben sie setze. Ich will weder sie, noch mich zu Dingen zwingen die ich nur wegen der Bilanz oder wegen meines Egos tun müsste.

Ist das Projekt kommerzielle Oberträgerbeute, was die ersten meiner Beiträge ja irgendwie implizieren, gescheitert? Ja, kann man so sehen. Aber ehrlich gesagt, es könnte mir nicht egaler sein. Ich mag meine Beuten auch wenn nicht alles perfekt ist. Und den Bienen scheint es ebenfalls zu gefallen. Das ist alles was zählt.

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Aus gutem Grund habe ich mich bei meinen TBH vor vielen Jahren für die Größe von Phil Chandler‘s TBH entschieden. Mit dessen Maße ist mir noch keine, und sei es noch so schwere, (Honig-) Wabe abgebrochen.
Komme komplett ohne Speile aus….

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Ja, das wäre die Alternative, die Beuten kleiner zu machen. Behalte ich im Kopf, wenn ich wieder eine baue.

Mach das, kann ich dir nur empfehlen, die OT sind vermutlich (weil ich noch keine große in der Hand hatte) deutlich besser zu handhaben.

Ich habe mal die verschiedenen Beutentypen verglichen die ich finden konnte. Die Tabelle ist nach Wabenfläche sortiert. Wobei Wabenfläche nicht 100% stimmt. Die Bienen lassen ja etwas Platz zum Boden und den Seitenwänden, aber als Vergleich reicht es.

Die ersten 3 Beutentypen, also LWG Bayern, Bens Bienen (aktuell) und Guido Frölich haben mit Wabenabrissen zu kämpfen. LWG Bayern erwähnt das in der Anleitung und bietet eine flachere Variante. Frölich und ich nutzen Speile.

Bei Mangum, Chandler, Les Crowder und Hemenway habe ich nichts in die Richtung gefunden. Die Bruchgefahr dürfte von der Wabenfläche und vom Winkel abhängig sein. ggf. noch von der Wabenbreite, aber die liegen alle zwischen 35 und 38mm.

Die kritische Grenze scheint irgendwo um die 800 cm2 Wabenfläche zu sein. Ein wenig aus der Reihe fällt die flache Variante der LWG Bayern Beute. Die ist von der Wabenfläche sehr nah der von Guido Frölich. Dadurch das sie einen steileren Winkel hat, würde ich eigentlich vermuten, dass die immer noch Abrissprobleme hat.

Wenn ich jetzt meine Beuten nicht alle ‚thermisch verwerten‘ will, habe ich eigentlich nur eine Umbaumöglichkeit. Ich kürze die Innenhöhe in dem ich ein Brett einlege. Am Winkel kann ich nichts ändern und an der Länge der Oberträger auch nicht.

Ich habe mich mit 2 Varianten (mittel und klein) an Mangum und Chandler ran getastet. Mangum ist meinen Beuten vom Winkel her am ähnlichsten. Die Innenhöhe von ca 20-21 cm (221mm abzüglich dem Abstand den die Bienen selbst lassen) und die Fläche entspricht einem Zanderrähmchen. Das sollte also prinzipiell gehen, wobei mir höher lieber wäre. Aber wie gesagt, am Winkel und Breite kann ich ohne kompletten Neubau nichts ändern.

Hm, das wäre im Rahmen einer TBE oder Neubesiedelung eine recht einfach Maßnahme. Brett rein, neue Fluglöcher gebort, die alten zu gemacht, fertig. Ich lasse mir das noch eine Weile durch den Kopf gehen.

 Beutentyp               Wabenfläche   Innenhöhe   Innenbreite oben   Winkel   Innenbreite unten 
----------------------- ------------- ----------- ------------------ -------- -------------------
 LWG Bayern                1089.03        330            460           68.5           200        
 Bens Bienen (aktuell)     934.14         274            440            70            240        
 Guido Frölich             880.41         280            445            65            183        
 LWG Bayern (flach)        877.11         240            460           68.5           270        
 Bens Bienen (mittel)      794.63         221            440            70            279        
 Wyatt A. Mangum           794.35         267            400            69            195        
 Bens Bienen (klein)       757.73         208            440            70            288        
 Phil Chandler             757.51         300            380          66.97           125        
 Christy Hemenway          647.84         241            381            65            156        
 Les Crowder               618.66         182            445            60            234 
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[

quote=„Ostalbkiste, post:4, topic:1473“]
Abgesehen davon bin ich überzeugt dass es 100e Arten gibt wie Du leichter mehr Geld verdienen kannst als mit Bienen und Honigverkauf.
Aber es kann ja auch nur Spaß machen…
[/quote]

Hallo Ben,

gute Erkenntnis, auch wenns ein wenig länger gedauert hat :wink:

Es ehrt Dich, dass Du Deinen Kurs korrigierst und darüber auch berichtest.
Andere hätten es totgeschwiegen…

Wünsche Dir viel Erfolg und vor allem Freude an den Bienen!

Gruß Andreas

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Lieber Ben @bensbienen,

ich bin sehr beeindruckt, dass Du Deine Entwicklung mit den Bienen so ehrlich refklektierst und sogar noch hier öffentlich machst. So können wir davon lernen und dabei erkennen, dass auch im Scheitern neue Chancen liegen (oder sogar, dass es gar nicht so weh tut, Rückschläge auch mal zuzugeben :wink: ). Solche Beiträge machen das Forum wertvoll! Ganz herzlichen Dank für Deinen tollen Bericht! :slight_smile:

Ein ganz wunderbares Fazit!

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und vor allem viel Freude mit Deinen Bienen,
Michael

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