Ich habe jetzt seit 2017 Bienen. Angefangen hat’s mit zwei Völkern und von da wurde es mehr. Ich bin mit Dadantbeuten und Naturbau gestartet. Inzwischen sind es 16 Völker und ich stoße so langsam auf Platzprobleme. Zu jeder Dadantbeute gehören ja mehrere Honigräume und ein Fütterer. Die muss man außerhalb der Saison irgendwo lagern und das ist schwierig. Ich habe keinen Keller, keine isolierten Dachboden und um’s Haus rum ist nur ein Grünstreifen.
Abgesehen davon gefiel mir an den Dadantbeute das abheben der Honigräume nicht so wirklich. Selbst die Flachzargen sind recht schwer und wenn die Bienen sind nicht sonderlich begeistert, wenn plötzlich das Dach samt Futtervorräten davon schwebt und ein komisches Säugetier seine Nase in die Kiste steckt.
Also habe ich mir letztes Jahr ein paar Dadantlagerbeuten gebaut. Im Prinzip ähnlich der Mellifera Einraumbeute nur eben nicht Hochkant. Da passen 29 Dadanträhmchen rein. Die Kisten gefielen mir eigentlich ganz gut, sie hatten nur das Problem dass der Deckel recht unhandlich ist. Für mich geht’s gerade so, Frau und Kinder tun sich doch recht schwer.
Also habe ich überlegt wie ich einen Klappdeckel an die Kisten ran bekomme. Das führte dann irgendwie vom Hundersten ins Tausende. Zwischenzeitlich hatte ich mal voll isolierte Dadantlagerbeuten mit fünf Zentimeter Holzwollenisolierung rund herum. Die Variante hätte mehr Schrauben als die Titantic Nieten gehabt und hat’s zum Glück nie aus dem CAD-Programm raus geschafft.
Irgendwann habe ich dann von der Familienimkerei Müller gehört. Die nutzen Bienenbarken, das sind Oberträgerbeuten. Diese Art von Beute hatte ich zwar schon mal gesehen, aber nicht weiter beachtet, weil sie etwas Abseits des Imker-Mainstreams liegen. Der Vorteil der Beute liegt darin, dass man keine Rähmchen braucht, also auch keine Rähmchen lagern und vorbereiten muss. Außerdem braucht man dafür ebenfalls keinen zusätzlichen Lagerplatz.
Das klang gut, also plane ich für diese Jahr einige Völker in Oberträgerbeuten umsetzen und parallel zu testen was mir besser liegt. Die Baubeschreibung habe ich hier dokumentiert: Bau einer Oberträgerbeute.
Was mir aktuell schon auffällt ist dass immer mehr Teile ins Konzept reinfallen. Da ich bei einer Oberträgerbeute nicht schleudern kann, brauche ich auch keine Schleuder mehr. Das spart wieder Platz. Wenn ich eh keine Schleuder habe, sondern mit Siebeimern arbeite, kann ich auch kleinere Mengen Honig verarbeiten. Ein Siebeimer für zwei Waben ist Ok, zwei Waben in der Schleuder lohnt nicht. D.h. ich kann theoretisch Volksreinen, mindestens aber standortreinen Honig machen.
Erste Arbeitsvorteile zeigen sich auch schon - und das obwohl noch gar keine Bienen in den Oberträgerbeuten sitzen. Ich habe für die Dadantvölker schon die Honigräume vorbereiten müssen. Das Wetter gibt’s zwar noch nicht her, aber die Bienenmasse steigt. Das beutet ich habe schon wieder die Kisten, mit dem Auto, durch die gegen gekurvt. Bei den Oberträgerbeuten hätte ich bestenfalls das Schied verschieben müssen.
Sorgen bereitet mir noch ein wenig der Ertrag. Sechzehn Völker bedeuten durchaus einiges an Arbeit, da gerät dann auch die finanzielle Seite in den Vordergrund. Wenn das nicht ins Plus kommt, dann kann ich mir gerne ein zwei Völker in den Garten stellen, aber die Volkszahl kann ich mir mit Verlust, dann schlichtweg nicht erlauben.
So, im Moment heißt es erst mal abwarten. Das Wetter ist aktuell so doof, dass die Bienen immer noch in so einem Zwischenzustand sind. Ich muss aufpassen dass den Völkern nicht doch noch das Futter ausgeht. Sollte dass dann besser werden steht als nächster Schritt die Besiedlung der ersten Oberträgerbeute an. In einer meiner Dadantlagerbeuten sind aktuell 2 Völker. Das wird dann also zu eng und eins der Völker muss zwangsläufig umziehen.