Beespace zwischen Rähmchenoberseite und Wachstuch

Eher, um die zu kleinen Lücken zu schließen, aber nicht, um einen Bienenabstand zu gewährleisten. Siehe auch (Kasten rechts):

Du hast ja wahrscheinlich registriert, dass das Wachstuch an diesen Stellen besonders festklebt.

Ich denke, nachteilig ist der fehlende Beespace oberhalb der Oberträger eigentlich besonders für den Magazinimker, wenn darüber die Rähmchen der nächsten Zarge beginnen:

Also in der Einraumbeute kein Problem, wenn das Wachstuch aufliegt, denn die Bienen kommen, wie Jürgen @JBL schreibt, ähnlich wie in der Natur an den Rähmchen bzw. Waben vorbei bzw. durch die selbst gelassenen Lücken sowie unter den Rähmchen bzw. Waben durch. Das ist in anderen Beutensystemen wie z.B. der Bienenkiste oder der BienenBox auch so: kein Bienenabstand oberhalb.

Da hab ich einen anderen Eindruck. Die Bienen bauen ganz schmale Stege wie Säulen und laufen zwischen den Säulen umher. Das sieht für mich so aus, als würden sie den Platz freihalten wollen. Aber unbedingt notwendig ist der Abstand sicher nicht.

Guten Tag Michael @EmmBee,

Vielen Dank für die erschöpfende Beantwortung meiner Frage!

Es sieht im Brutbereich meines Volkes so aus als würde das Wachstuch als Konstruktionshilfe dazu benutzt um die Zwischenräume der Oberträger zu verbauen und nach oben ab zu dichten. Vermutlich um das Abfließen der Nestwärme zu behindern.

Bei dem Foto von Matthias (siehe oben) sieht es so aus als würden die Bienen dies nicht tun

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Hallo Matthias @helmholm,

Das kann man natürlich nicht ausschließen. Es kann aber auch genauso sein, dass die „Säulen“ erst der Anfang sind und der noch freie Platz dazwischen nach und nach versiegelt werden würde, wofür noch einiges an Material (und Energie und vor allem Zeit) erforderlich ist. Deine ERB ist ja auch noch relativ neu. Außerdem werden die „Säulen“ ja auch jedesmal zerstört oder zumindest ramponiert, wenn Du das Wachstuch abhebst. Es ist zwar keine wirkliche Option, aber was würde wohl passieren, wenn Du das Wachstuch mehrere Monate oder gar ein Jahr lang nicht anrühren würdest?


Hallo Jürgen @JBL,

Das vermute ich auch ganz stark - siehe auch hier im Forum:

Den dort verlinkten Text von Johann Thür zur Nestduftwärmebindung finde ich lohnenswert. Zu unserem Thema findet sich da u.a. Folgendes:

Das könnte ja auch sein! Wenn ich eines in meinem ersten (Lehr-) Jahr mit den Bienen gelernt habe, dann das, dass die Bienen keine Lehrbücher kennen! Meine Bienenvölker ticken teilweise sehr unterschiedlich und manchmal anders, als in einschlägiger Literatur beschrieben, was ich anfangs nicht wahrhaben wollte…

Ach ja, ich entsinne mich. Den Herrn Thür mit seiner „Nestduftwäme“
(ein schönes Wort) hattte Dirk im vergangenen Frühjahr mal zur Diskussion gebracht. Ein lohnenswerter Lesestoff. Allerdings dürften, infolge der sauren Beutenluft die wir unseren Bienen bescheren, alle Keime, Bakterien, Viren,… die in Koexistenz mit den Bienen lebten längst das weite gesucht haben. Wie sich das in in diesem Sinne mit den Ökoböden der Beuten verhält will ich lieber nicht hinterfragen. Von der beschriebenen Nestduftwärme dürfte außer Wärme nicht viel übrig geblieben sein.

Bei der Beute von Janisch ist zwischen Rähmchen und Innendeckel nichts, nur ein leerer Raum.
Die Oberträger sind 4 mm tiefer als die Beutenoberkante und der Innendeckel hat nochmal 3 mm Hohlraum. Dies ergibt den Beespace 7 mm.
Der Vorteil ist, dass man keine Bienen quetscht und man nur selten etwas Propolis abkratzen muss. Außerdem kann mehr Feuchtigkeit nach oben durch den Deckel diffundieren.
Nachteilig ist, statt stückweises zurückschlagen des Tuches bei der Durchsicht, dass der Deckel schrittweise gerückt oder abgenommen werden muss. Dadurch ist vielleicht mehr Störung oder Wärmeverlust als beim Wachstuch.

Genau, deshalb hab ich jetzt unter dem Janisch-Deckel ein selbstgemachtes Wachstuch. Ich finde, so ist es sogar leichter keine Bienen zu quetschen.

Welchen Stoff hast du genommen?

Lg
Stefan

Schau auch mal hier:

Perfekt! Danke

Lg
Stefan

Ich habe damals bei meinen beiden low cost ERB’s das Wachstuch direkt auf den Oberträgern der Rähmchen zu liegen gehabt. Würde ich so nicht mehr machen, da sich in den Spalten, wo die Bienen nicht mehr ran kamen die Wachsmotten getummelt und ungehindert vermehrt haben. Ich werde daher im neuen Bauprojekt oberhalb der Rähmchen den Beespace im Klimadeckel einbauen, damit die Mädels alles sauber halten können. Leider komme ich dann wiederum nicht mehr auf einen grünen Zweig was die (Nestduft)Wärmebindung anbelangt, da sie sich ja zum Deckel hin ungehindert oberhalb der Rähmchen im ganzen Raum verteilt… Möglicherweise könnte hier ein nach oben verlängertes Schied etwas Abhilfe schaffen :thinking: Aber was ist, wenn dieser Kiste voll ist?! Bringt also (wenn überhaupt) nur etwas bei kleineren Völkern…

Wie ist es bei euch, habt ihr auch mit Wachsmotten unter dem Tuch zu kämpfen? Und wenn ja, habt ihr eine Lösung für das Problem gefunden?

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Guten Tag @Glueckskind

Ich beschreite den entgegengesetzten Weg.
Das Wachstuch haben die Bienen vollständig mit den Oberträgern verbaut. Bis zum Mai werde ich den Beespace zwischen Wärmeämmung und Oberträgern entfernen damit die Dämmung direkt aufliegt. Warme feuchte Luft die nicht zirkulieren kann, kann auch nicht kondensieren und bleibt am Bienensitz.
Die Alternative mit dem nach oben, bis zur Dämmung, verlängertem Trennschied funktioniert bestimmt auch mehr oder weniger.

Dann ist Sommer, die ERB ist voller Bienen und es gibt keine Probleme mit abfließender warmer Luft.

Solange die Bienen kein Problem mit den Motten haben, haben ich auch keines. Was im Bienenstock geschieht ist Sache der Bienen, außer bei den eingeschleppten Krankheiten, kommen sie selbst damit zurecht.

Grüße Jürgen

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@JBL danke Jürgen, das hilft mir sehr :+1: dann versuche ich das auch so im Winter. Ich bin eigentlich kein Mensch, der sich wegen kleinen Tierchen oder Schmutz komisch hat, aber mir war es dann nach einer Zeit unangenehm die Maden, die sich da getummelt haben, abzudrücken…

Jetzt wo du’s sagst, erinnere ich mich auch. Bei der Besiedelung einer Einraumbeute hatte ich übergangsweise Rähmchen von einem anderen Imker, die höhere Oberträger hatten und so den Beespace ausgefüllt hatten. Da haben sich bei mir auch Wachsmotten gebildet und ein Loch in das Wachstuch gefressen. Den Bienen schadet das sicher nicht, aber es ist schon ärgerlich.

Seit sie fremden Rähmchen raus sind, hat sich das Problem erledigt.

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@helmholm ach das ist interessant, dass es mitunter nur an den fremden Rähmchen in der original Mellifera ERB gelegen hat/ zu haben scheint! D. h. der Abstand war auch hier nicht groß genug für Bienen, aber nicht zu klein, um Wachsmotten fern zu halten. Mein Wachstuch wurde auch von den Motten an den Stellen, wo es nicht abschließend auflag, zerfressen :expressionless:

@helmholm darf ich fragen wie dick die Ohren der originalen Mellifera Rähmchen sind?

Die Ohren sind 10 mm dick. Wie hoch der Rand in der Beute ist, kann ich aktuell aber leider nicht messen.

Dankeschön :+1:

10mm sind es bei meinen auch (verschiedene Anbieter) müsste auch soweit ich weiß Standard sein…

Das sehe ich wie Jürgen, Wachsmotten sollten in einem gesunden Bienenvolk keinen großen Schaden anrichten. Die großen Wachsmottenlarven eignen sich übrigens gut zum Forellenangeln.

Gruß
Heiner

Dem Volk fügen die Larven keinen Schaden zu. Wenn sie allerdings das Wachstuch durchfressen ist es aber für den Imker ärgerlich. Die Motten vermehren sich ja scheinbar eh nur dort, wo die Bienen nicht hinkommen. In meinem Fall durch die fremden Rähmchen mit höheren Oberträgern.