Hallo Imkerfreunde,
im Forumsbeitrag " Erfahrungen mit Hyperthermie in der ERB " wurde die Frage nach einer Diskussionsrunde zum Thema " Schonenste und wesensgemäßeste Varroabehandlung " angeregt.
Hiermit möchte ich dieses als neuen Beitrag einstellen und hoffe auf eine rege Beteiligung.
Mich stören auch keine kontroversen Ansichten, sie dürfen aber nicht unter die Gürtellinie gehen.
Meine persönlinche Ansicht ist daß die Honigbienen als prägende Art bei der Befruchtung von Pflanzen hier in Deutschland leider nicht mehr ohne den Imker überleben würden.
Dabei ist es für mich unerheblich ob die Honigbienen bei einem Imker stehen der auf Ertrag aus ist oder bei einem Imker stehen der die Bienen nur als Bienen betrachten möchte.
Ohne den Imker und die Behandlung der Bienen durch ihn würde die Varroamilbe die Honigbienen bei uns in wenigen Jahren/Jahrzehnten soweit dezimieren daß sie wirtschaftlich fast bedeutungslos für den Menschen wird.
Ich glaube auch nicht daß sich kurzfristig vorroa-resistente Bienenvölker in der Natur entwickeln werden und dem entgegenwirken können.
Bei ausschließlich wesensgemäßer und bienengerechter Bienenhaltung würde wahrscheinlich die Honigproduktion bedeutungslos werden da ja nicht vorgesehen ist viele Erträge mit diesen Völkern zu erzielen und eigentlich nur die Art als solches erhalten werden soll.
Sollten man versuchen diesen Nachteil auszugleichen wäre eine Honigproduktion nur zu einem Preis möglich der ( unverbindlich geschätzt ) wahrscheinlich das 5-10 fache des heutigen Preises für Bio-Honig betragen würde, oder sogar noch mehr.
Der zu erwartene Aufwand für die Vorroa-Behandlung bei minimaler Beeinträchtigung der Bienen in den verschiedenen minimalen Beutensysthemen wie zB. BK, ERB, Warre-Beute ,Trog-Beute usw. würde wahrscheinlich eine Wirtschaftlichkeit der Imkerei verhindern.
Daher muß man sich entscheiden zwischen rein wirtschaftlichen Aspekten und den daraus resultieren-den aggressiven Behandlungsmethoden oder einer schonenden Behandlung zum Vorteil der Bienen.
Wobei für mich eine Behandlung der Bienen mit OS-Verdampfung und Milchsäeure sprühen schonender ist als eine Behandlung mit AS.
Mit dem Bereich Hyperthermie und den möglichen Gerätschaften habe ich mich erst in den letzten Tagen beschäftigt und finde ihn sehr interessant sehe aber nur eine begrenzte Einsatzmöglichkeit für Mobilbau-Beuten.
Im Bereich Stabilbau-Beuten wäre ich skeptisch da der technische Aufwand enorm wäre.
Ich hoffe daß mein Beitrag eine solide Diskussiongrundlage ist basierent auf dem Beitrag von @Rolf
Gruß Jörg