Alte Königin und Buckelbrut?

heute abgekehrt…es bricht mir das Herz…
ein ca 3,5kg-Schwarm hängt jetzt am alten Standort, voll mit Pollenhöschen…

war das richtig so, oder hätte ich ihnen ihr Zuhause lassen sollen…? :sob::sob::sob::sob::sob:

und bei den Nachbarn Einbettelungskämpfe einzelner Bienen…

was passiert, wenn ich die Beute wieder hinstelle?

Liebe @Claudia,

Ich kann das so nachempfinden…! :frowning:

Ich weiß nicht, ob es hier wirklich ein Richtig oder Falsch gibt. Ich hatte letztes Jahr ein ebenfalls buckelbrütiges Volk abgekehrt. Dies habe ich sehr bereut. Erst hinterher hatte ich begriffen, dass meine Bienen so gar nichts zum Einbetteln „an Bord“ hatten (sie waren ausgeräubert worden), weshalb sie genauso wie Deine Bienen zum gewohnten Ort zurückgekehrt waren.

Und dann habe ich über mehrere Wochen (!) genau das Bild gesehen, das Du oben zeigst. Jeden Tag habe ich diese Bienentraube am alten Platz an dem Beutenbock hängend gesehen. Jeden Tag flogen immer wieder Bienen aus und kehrten in die Traube zurück; wahrscheinlich alles verzweifelte Versuche, sie weiterhin irgendwie zu ernähren. Jeden Tag wurde die Traube kleiner, während sie vollkommen ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt war. Und schließlich - nach mehr als 3 Wochen - war die Traube ganz verschwunden.

Das war die traurigste Erfahrung, die ich bisher machen musste (oder durfte?). So ein Sterben auf Raten ging mir sehr an die Nieren und ich möchte es nicht nochmal so erleben müssen. Deshalb werde ich, falls mir nochmal ein Bienenvolk buckelbrütig werden sollte, es nur dann nochmal abkehren, wenn ich mir ganz sicher bin, dass sie auch Honig zum Einbetteln dabei haben. Ansonsten würde ich es „natürlich“ auslaufen lassen. Erst dann würde ich wieder in die Beute schauen und diese für das nächste Mal säubern und vorbereiten. Es ändert sicherlich nichts an der Tatsache, dass das Volk von Anfang an dem Tod geweiht war, jedoch erschien mir mein Eingreifen, indem ich unnötigerweise abkehrte, nicht nur nutzlos, sondern auch alles für die Bienen noch schlimmer machend.

Liebe Grüße,
Michael

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Oh nein… deinen Schmerz kann wohl jeder nachvollziehen.

Ich habe jetzt wirklich keine Ahnung, ob mein Rat hilfreich ist, er hat vor ein paar Jahren einem Schwarm das Leben gerettet, der nicht wie behauptet 1 Nacht sondern mindestens 3 Nächte im Keller stand. Am Morgen nach dem Einlaufen waren sie so gut wie tot.

Ich habe Zuckerlösung 1:1 angewärmt und über die Bienen gesprüht. Das hat sie vorm Hungertod bewahrt.

Ob dieses Vorgehen deinen Bienen hilft sich anderswo einzubetteln… ich kann es nicht sagen. Vielleicht ist es den Versuch wert. Vielleicht ist es besser der Natur ihren Lauf zu lassen.

Alles Gute wünscht dir
Frank

Guten Abend.

Danke @EmmBee , und @Claudia , für eure Erfahrungsberichte.

Da ich dieses Verhalten der Bienen nicht kenne, stellen sich mir da noch einige Fragen.

  • Hat dieses Verhalten, einen Zusammenhang, mit der Einzelaufstellung?
  • Wie sähe es aus, wenn der Kasten noch am Ort stehen würde?..Mit geschlossenem…Und eventuell mit offenem Flugloch, jedoch ohne Waben?

Würde mich auch interessieren, wie sich die Bienen dabei verhalten???

Lg Sulz.

Die Bienen würden sich außen bzw in der Kiste sammeln und dort sterben. In dieser Jahreszeit ist nichts anderes zu erwarten.

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Hallo @Claudia ,
ich weiß ja nicht wieviele Beuten du noch hast.
Aber ich würde einen Versuch starten um die Bienen zu retten.
Falls du ein ( extrem ) schwaches Volk hast würde ich die Bienentraube am Abend in diese Beute kehren und die Beute für 2Tage in den Keller stellen .
Wenn die Bienen wieder aufgemacht werden müssen sich alle Bienen wieder neu einfliegen.
Falls die Bienenmasse dann zu groß für den Futtervorrat sein sollte würde ich noch mit Futtersirup nachfüttern
Wäre für mich eine Versuch Wert
Gruß Jörg

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Was soll denn dieses ganze planlose Hin und Her?
Wenn Du dem Volk nicht beim Sterben zusehen möchtest, dann kannst Du es kurz machen, mit Schwefel oder CO2.
Das Volk ist tot. Was bezweckst Du mit dem Abkehren?
Dieses Gehampel ist doch Tierquälerei.

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Ich stelle jetzt mal die Frage in den Raum :
Was ist " Wesensgemäß ? "
Abtöten oder die Chance geben zu überleben ?
Gruß Jörg

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Ein Volk ohne Königin ist bereits tot.
„Wesensgemäß“ ist, das zu akzeptieren.
Nicht „wesensgemäß“ ist der Versuch, gegen die Natur zu arbeiten und die einzelnen Bienen einige Tage oder Wochen am Leben zu erhalten, obwohl das Volk bereits tot ist.

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Die Bienen in ein anderes Volk zu integrieren heist nicht nur die Bienen am Leben zu erhalten sondern die Chance zu nutzen ein anderes Volk zu stärken
Was machst du mit einem Volk bei dem du festgestellt hast das es seine Königin verloren hat ?
Schwefelst du es jedesmal ab oder weiselst du es um oder vereinigst du es mit einem anderen Volk ?
Gruß Jörg

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Und genau das widerspricht dem wesensgemäßen Ansatz, ein Bienenvolk als eigenständiges Lebewesen zu betrachten und zu respektieren, und nicht als einen Legobaukasten, den man nach Belieben zusammensetzen kann

Nein

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Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe :
Du tötest jedes Volk das seine Königin verliert und sich keine Weisel nachzieht ab ?
Gruß Jörg

Es gibt auch andere Lösungen…

Die Bienen, auf dem Photo von Claudia, sehen aber doch noch recht lebendig aus…Diese als „totes Volk“, oder als „Leichenteile“ zu bezeichnen, betrachte ich doch eher als „speziell“.
Ein Volk, von der A.M. capensis, würde sogar noch so weiterleben.

Zumindest bei mir, bilden die Arbeiterinnen das Volk…Nicht die Königin. Letztere, ist ersetzbar…

Lg Sulz.

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Du hattest gefragt, was wesensgemäß ist. Meine Antwort lautet: wesensgemäß ist, das Bienenvolk als Lebewesen, und damit seine Sterblichkeit, zu respektieren.

Und ja,

Dann steht für mich jetzt die nächste Frage im Raum :
Wie verhält es sich dann mit der Gesundheitspflege der Bienen ?
Das beeinflußt ja auch die Sterblichkeit der Bienen
Durch den Menschen wurde die Varroamilbe aus dem asiatischen Raum in den europäischen Raum eingeschleppt.
Die Bienen werden ja jetzt sowohl durch die Milbe als auch durch die Folgen der Milbenaktivitäten nachhaltig geschädigt.
Sollten wir dann auch respektieren daß die Bienen durch die Milbe geschädigt werden und an den Folgen der Schäden sterben ?
Mit der Varroa-Behandlung wird ja eigentlich in den natürlichen Kreislauf der Natur eingegriffen und es wird Einfluß auf die Sterblichkeit der Bienen genommen ?

Gruß Jörg

Ich muß mich jetzt noch bei der @Claudia entschuldigen daß sich die Unterhaltung durch meine Fragen in eine etwas andere Richtung entwickelt hat, aber ich hoffe daß ihr die bisherigen Hinweise bis Beitrag 35 schon geholfen haben
Nochmals Entschuldigung an @Claudia von Jörg

Das sollte von selten bis niemals passieren. Wenn es doch häufig oder regelmäßig bei dir vorkommt, dann solltest du deine Arbeitsweise dringend überprüfen!

Gruß, Seb

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