Zwillingskisten in der Ortenau

Hallo zusammen,
auch ich möchte meine Stockkarte weiterführen.

Kurze Zusammenfassung:
Ich bin im Mai 2019 als Anfänger mit 2 Bienenkisten gestartet.
Die erste Kiste wurde mit einem kleinen Schwarm besiedelt und 2 Wochen später folgte ein großer/starker Schwarm für die zweite Kiste.

Auffütterung / Ameisensäurebehandlung und auch Winterbehandlung erfolgten ohne größere Schwierigkeiten.
Volk 1 ging mit 15KG Vorräten in den Winter und Volk2 sogar mit 25 KG!

Kontrolle am 15.03 bei sonnigem Wetter und 19 Grad am Bienenstand.

Volk1: hinten im Honigraum ca. 20 tote Bienen. Vor der Kiste auf dem Boden aber massenhaft tote Bienen.
Volk2: weder im Honigraum noch vor der Kiste sind tote Bienen zu finden.

Beide Völker sehr aktiv und tragen viel Pollen ein.

Gewichtskontrolle:
Volk1: hat nur noch etwa 4 KG Vorräte :flushed: also etwa 11KG verbraucht.
Volk2: hat noch 19KG und somit nur ca. 6 KG verbraucht.

Finde ich sehr seltsam weil Volk1 deutlich kleiner ist und nur den halben Raum ausgebaut hat während Volk2 sehr stark ist und schon ca. 90% ausgebaut.

Habe heute nach dem wiegen direkt 1 Glas Honig eines befreundeten Imkers in Volk1 gefüttert.
Ich möchte in der kommenden Woche (soll schön und warm werden) Volk1 mit Flüssigfutter „Notfüttern“
Ich bin mir aber nicht ganz sicher welche Menge ich hier einbringen soll/kann ??

Für Tips und Ratschläge bin ich wie immer sehr dankbar.

schöne Grüße
KK

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Eine Notfütterung im zeitigen Frühjahr ist ein difiziles Unterfangen und in der Literatur sehr
selten angesprochen.
Im Folgenden Auszüge aus einem Faden im alten Forum:
EMK schrieb einmal dazu:
Ich habe das noch nicht selbst ausprobiert, aber Guido Eich sagt, dass man bei jeder Temperatur füttern kann, wenn das Futter warm ist. Ich würde 3:2 flüssig füttern, falls vorhanden etwas garantiert faulbrutfreien Honig wegen des Geruchs reinrühren, das Trennschied rausnehmen und das Futtergefäß bis an die Waben schieben, so dass die Bienen aus den Waben heraus hereingehen können. Temperatur des Futters: ca. 40-45 Grad (kühlt ja sowieso schnell ab).

bienenflug egänzte dies wie folgt:
Daher die einfache Variante: Bau Dir auf die Schnelle einen Futterrahmen in der Größe (Länge/Breite)der Bienenkiste mit einfachen Dachlatten (hättest dann eine lichte Höhe zu den Waben von ca. 5 cm).
Diesen Rahmen legst Du zwischen das Bodenbrett und die Kiste. Von hinten her kannst Du dann
ohne Abnahme des Trennschieds ein Futtergefäß bis unter die Wintertraube schieben.
Du kannst den Rahmen auch Höher bauen (2 Dachlatten aufeinander nageln oder höhere Bretter nehmen)
Dann kannst Du auch ein größeres bzw. höheres Futtergefäß unterschieben.

Vorteil: schnell gemacht, genug Platz zum arbeiten, keine Störung der Wintertraube, keine
2. Bienenkiste notwendig
Nachteil: ich sehe keinen!

Füttern: wie von EMK empfohlen - flüssig, warm!

Jedoch möchte ich dich darauf hinweisen, dass jetzt im Frühjahr Pollen Hauptbestandteil der Nahrung für die Brut ist. Daraus ist abzuleiten, dass das Volk gar nicht so sehr auf Honig
angewiesen ist, lediglich zum Fermentieren des Pollens. Große Mengen sind nicht zwingend notwendig.
Aus diesem Grunde kann ich auch folgenden Rat eines alten Imkermeisters gut nachvollziehen:

Johann Ebenpferger, 1842
auf folgenden Eintrag aufmerksam:
Notfütterung im Frühjahr:

  • flüssigen Honig füttern, den man mit dem 6. Teile heißen Wassers verdünnt (in flachen Holztellern von unten reicht)
  • den flüssigen Honig erreicht man, indem kristallisierter Honig in Wärme aufgelöst und mit o. g. Wassermenge verdünnt wird.
  • nur eigenen Honig verwenden!

Du kannst den Teller von hinten unterschieben zumindest an die Waben ran. Ich würde so
heiß wie möglich füttern (z. B. aus Termoskanne vor Ort). Eine solche Gabe immer mal
wieder in kurzen Abständen (2-3 Tage), bis festzustellen ist, dass Bäume/Sträucher honigen.

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Hi Bienenflug,

danke für deine Antwort und Empfehlung.
Ich hatte gestern wie schon erwähnt als „Spontanreaktion“ ein Glas Honig gefüttert.
Werde heute mal schauen ob es überhaupt angenommen wird und ansonsten auf deine beschriebene Methode umsteigen.

schöne Grüße
KK

Kurzer Zwischenbericht zur Fütterungsmaßnahme:
Ich habe in den vergagenen 14 Tagen insgesamt ca. 6 KG Flüssigfutter gegeben. Dabei habe ich immer auf warme Temperaturen geachtet und es wurde gut angenommen.
Heute herrschte trotz kaltem Wind etwas Flugbetrieb und es wurde Pollen eingetragen. In näherer Umgegbung blühen auch schon einige Kirschbäume.
Anbei ein kleines Video.

hier gehts zum Video

Zuerst dachte ich die Bienen kämpfen vor dem Flugloch (siehe Video) aber nach etwas längerer Beobachtung halte ich es für einen Frühjahrsputz. Hoffe da liege ich richtig?
Wie schon erwähnt ist es mein erstes Bienenfrühjahr und daher sind viele Abläufe noch Neuland.
schöne Grüße
KK

PS: auf dem Video sind auch die zahlreichen schon erwähnten toten Bienen auf dem Boden vor der Beute zu erkennen. Ich habe heute eine schwarze Matte unter die Beute gelegt und werde morgen kontrollieren ob es sich bei den toten Bienen um „frische“ oder die „älteren“ Bienen handelt. Leider kann ich die Verwesungsgeschwindigkeit nicht einschätzen.

Das sieht schon nach Beißerei während einer Räuberei aus. Da du fütterst liegt das nahe. Du kannst das Flugloch einengen und beobachten ob die Beißerei aufhört. Bzw ob die Eigentümer es schaffen die Räuber zu vertreiben. Wenn nicht solltest du, wenn du weiterfüttern willst, noch weiter verengen.

Hi Frankthebee,
Danke für deine Einschätzung. Das bereitet mir natürlich Sorgen :frowning: ich wollte jetzt eigentlich mit dem füttern aufhören aber werde zur Sicherheit morgen trotzdem das Flugloch einengen.
Ich Frage mich nur wie hier eine Dauerlösung aussehen könnte.
Im Herbst hatte ich auch schon ein Problem mit der Räuberei und ich vermute mein starkes Volk bedient sich beim schwächeren.
Macht hier evtl. Eine Trennung/Standortwechsel eines Volkes Sinn?

Storch empfiehlt den Standortwechsel ( und eine Umweiselung, das geht in der BK natürlich nicht). Warte ab was die Einengung bringt.

Eine endgültige Lösung kenne ich nicht… Wie stark entwickelt ist denn das Volk, Ausbau, Bienenmenge?

Hallo zusammen, der Totenfall auf dem Bild ist innerhalb 24 Stunden vor dem Flugloch angefallen.
Kommt mir recht viel vor :thinking: :sleepy:
Ich habe heute wie empfohlen die Fluglöcher eingeengt. Werde morgen nochmal die Lage checken.
Bei google habe ich unterschiedliche Angaben zum Thema Totenfall gefunden. Hier gehen die Meinungen wohl auseinander :man_shrugging:

Die Menge erscheint mir jetzt zu Beginn der Durchlenzung nicht besonders groß zu sein. Zusätzlich könnten bei den jetzigen Temperaturen etliche Bienen, die durch den schönen Sonnenschein raus gelockt wurden, auf dem Rückflug zu kalt werden und kurz vor dem Flugloch abstürzen.

Hast du dir die Toten mal genauer angesehen? Sind sie verkrüppelt oder haben Varroen aufsitzen?

Hi Jutta,
danke für deine Einschätzung!
Ich war heute noch mal bei den Bienen. Die Totenzahl vor der Beute hat sich im Vergleich zu gestern halbiert. Die Fluglöcher lasse ich vorerst noch eingeegent weil ich vereinzelt noch Stechereien beobachten konnte.
Heute ist mir aufgefallen dass fast alle der toten Bienen einen recht schwarzen Hinterleib haben (anderst als meine Bienen) daher vermute ich es wird sich bei den meisten um abgestochene Räuber handeln.
Warscheinlich eine Kombination aus Kälte und Räuberei.
Varroen oder Verkrüpelungen konnte ich auch nach intensiver Suche nicht erkennen.

Heute habe ich zur Kontrolle beide Kisten geöffnet und gewogen.
Volk1 hat ca. 10 KG Vorräte und Volk 2 sogar 15 KG. In beiden war verdeckelte Brut zu sehen und bei Volk1 auch einiges an Drohnenbrut (leider habe ich kein Foto gemacht) das Bild im Anhang ist von Volk 2

Die Kämpfe vor dem Flugloch haben sich insgesamt über etwa 5 Tage erstreckt. Ich habe mich aber gegen einen Standortwechsel der Kisten entschieden weil ich einige Hauptmerkmale der Räuberei nicht erkennen konnte (verschmiertes Flugloch usw…) Es waren täglich etwa 50 tote Bienen vor und in der Beute. Nach langen recherchen und Bücher wälzen bin ich mir inzwischen zu 95% sicher dass es sich um eine „leichte“ Form von Bienenvergiftung handelt. Meine Beuten stehen am Rande eines Weinbaugebietes umgeben von Kirschbaumfeldern. Ich vermute meine Bienen sind auf dem Anflug auf die Kirschbäume mit Weinbauspritzmittel in Kontakt gekommen. Daher auch die Kämpfe am Flugloch und die toten Bienen im Honigraum. Inzwischen hat sich die Lage größtenteils normalisiert und ich habe kaum noch Totenfall.

Wie bereits an anderer Stelle im Forum erwähnt (LINK) hat sich in den letzten Wochen einiges ergeben und ich habe inzwischen beide Bienenkisten auf Dadant umgestellt.
Ursprünglich wollte ich zusätzliche zu meinen Bikis eine Dadant mit eigenem Schwarm besiedeln…
Leider sind dann beide Völker an CPV erkrankt und ich musste umdenken.
Ich denke hier ist der falsche Platz für eine Dadant Stockkarte.
Deshlab und weil ich momentan keine Biki besiedelt habe möchte ich diese Stockkarte hiermit beenden/schließen.
Das Forum werde ich weiterhin mit Interesse verfolgen.
schöne Grüße
KK

wie hast du dein BK-Volk in die andere Beute umgesiedelt?

Abgetrommelt (Trommelschwarm) und die restlichen Bienen abgefegt.
Ist aber einiges an Arbeit (mind 2 Pers. erforderlich)

Hier wird es auch erklärt: https://youtu.be/zO75MSW-Xp8
Das mit der Wabenmitnahem hat bei mir aber nicht funktioniert.

Danke - ich dachte abtrommeln wäre das hier:

Du hast die Bienen anschließend also neu bauen lassen (Naturwabenbau)? Wann genau war die Umsiedlung?

ja richtig. Ich habe beides kombiniert also abgetrommelt und abgefegt.
Umgesiedelt wurde im Mai auf Mittelwände (kein Naturbau) weil das Volk Krank war (CBPV) und ich es den Mädels so einfach wie möglich machen wollte.

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