Zeitpunkt für zweite Varroabehandlung bei Ableger?

Hallo, ich bin seit Ende letztem Jahr Neuimkerin. Momentan habe ich seit Juni einen Ableger, der sich erfolgreich eine Jungkönigin gezogen hat. Ich imkere mit einer selbstgebauten Einraumbeute auf DN 1/2 und füttere momentan noch 1:1 (ich habe keinen Honig entnommen), mit einen Hauch Salz und Kamille. Was sehr gut angenommen wird. Die Bienen sitzen momentan auf sechs Rähmchen.
Meine Frage dreht sich derzeit um den nächsten Zeitpunkt der Varroabehandlung. Nachdem die gesamte („alte“) Brut geschlüpft war und bevor die neue Königin gelegt hat, habe ich einmal mit Oxalsäure behandelt (Sprüh). Ich lebe selber bei Bremen, das Wetter ist sehr wechselhaft und auch häufig sehr feucht. Ich konnte keine hohe Varroalast feststellen, was ja nichts heißen muss.
Wann wäre Eurer Erfahrung nach die nächste Varroabehandlung fällig. Sollte ich zuvor die Varroalast mittels Windel ermitteln und wann wäre dazu ein geeigneter Zeitpunkt? Könnte ich auch bis zur Träufelbehandlung Oxalsäure warten oder nochmal Ameisensäure dazwischen schieben.
Ich bin etwas unsicher und hoffe auf einen guten Rat. Ich danke Euch!

Hallo Frido,

das Jungvölker im ersten Sommer eine geringe Varroabelastung zeigen, ist nicht ungewöhnlich. Insbesondere, wenn die Jungkönigin auf das Auslaufen der alten Brut wartet und dann erst „ihr Nest“ anlegt.

Meine 4 Ableger zeigen eine Belastung von 1 gefallener Milbe in 3-5 Tagen (nicht pro Tag!). Ich lege ab Mitte Juli alle 14 Tage eine Ölwindel ein und nach 3-5 Tagen zähle ich die Milben. Wenn die Belastung so gering bleibt, dann erspare ich den Bienen gerne die Behandlung.
Zu Mitte August nimmt in der Regel der Varroafall zu. Bei 1 oder mehr gefallenen Milben am Tag, führe ich auch im Spätsommer noch eine Behandlung durch.

Bis zur Winterbehandlung sind es noch einige Monate und bis dahin vervier- oder fünffacht sich die Varroaanzahl im Volk (bei sich verkleinernen Volk). Mir ist es nicht sicher genug, diese Belastung mit nur 1 Winterbehandlung so stark zu verringern, dass die Bienenvölker bis zum nächsten Sommer gut durchhalten. Insbesondere, wenn der Winter mild ist und die Bienen durchbrüten - deshalb die Spätsommerbehandlung.

Niemals würde ich pauschal behandeln! Eine Ölwindel einlegen ist nicht viel Arbeit und wenn du die Varraobehandlung dadurch verzögern oder ganz ausfallen lassen kannst, dann haben die Bienen viel gewonnen!

LG, Seb

Auch wenn du nicht danach gefragt hast, erlaube mir folgenden Nachtrag. Ich würde jetzt aufhören, im Verhältnis 1:1 zu füttern. Die Vollblüte, die Blühtracht ist vorbei. Was jetzt noch blüht ist Kleckertracht. Rainfarn, Sonnenblumen, Dahlien, Natternkopf… Ob Pollen oder Nektar, das geht alles in die Brut der Winterbienen. Ich würde im Verhältnis 3:2 füttern. Weiterhin werden die Bienen animiert, aber nicht mehr so stark wie bei 1:1. Doch es ist für die Bienen viel einfacher das Futter zu invertieren und einzulagern.

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Ja, oder auf andere geeignete Weise.
Wie hast Du sie denn zuvor ermittelt, denn Du schreibst ja

Das heißt, wenn Du richtig vorgegangen bist, dass keine hohe Varroalast vorliegt.
In dem Fall würde ich persönlich nur die Winterbehandlung durchführen.

Gruß
Heiner

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