Winterbehandlung mit oder ohne Zucker?

In etwa zwei Wochen steht bei meiner Bienenkiste die Winterbehandlung an. In einigen Beiträgen wird eine Zuckerzugabe zur Oxalsäure erwähnt, im Bienenkisten-Buch nicht. Ist bei mir das erste Mal, wie macht Ihr das?

Danke, Stephan

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Moin, die zugelassene Winterbehandlung mit Oxuvar ad us. vet ist immer mit Zucker!

Die Zuckerlösung gibt’s zum Oxuvar. Du musst da nicht extra Zucker anrühren oder so.

Vielleicht täusche ich mich, aber ich hatte genau umgekehrt immer eine Oxalsäure-Lösung, in die der mitgelieferte Zucker kurz vor Anwendung noch eingerührt werden musste (egal, ob das nun das Produkt von Biovet oder vom Serumwerk Bernburg war).
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Es gibt zwei zugelassene Varianten mit Oxalsäure.
1.) Träufelbehandlung MIT Zuckerzugabe
2.) Sprühbehandlung OHNE Zuckerzugabe.

Mit der Bienenkiste hab ich keine Erfahrung (nur das Buch gelesen), aber meines Erachtens macht bei der Bienenkiste nur die Träufelbehandlung Sinn, da man mit dem Sprühen nur wenige erreicht.

Aber ist es nicht noch etwas früh? Bei meinen Bienen ist noch keine Brutfreiheit in Sicht…

Nachtrag: Ich hab gerade nochmal in das Buch geschaut. Auf Seite 137 ist eindeutig von „Oxalsäure-Zucker-Lösung“ die Rede. Als das Buch erschienen ist, war die Sprühbehandlung aber meines Wissens auch noch nicht zugelassen.

Danke für die Antworten, also Träufeln mit Zucker (war nicht dabei). Wir hatten zwei Frostnächte 7./8.11., ich werde also nach dem 28. mal gucken und ggf. behandeln.

Liebe Grüße, Stephan

korrekt, der Zucker in der Säure ist dafür verantwortlich, das die Säure möglichst lange flüssig bleibt. Wenn man die Säure ohne Zucker aufträufelt, trocknet die Säure bevor sich alle Bienen damit appliziert haben.

Der Zucker ist in der Lösung, damit die Bienen die Oxalsäure aufnehmen. Deshalb wirkt die Träufelbehandlung systemisch in den Bienen und die Sprühbehandlung oberflächlich durch Kontakt.

Das ist auch der Grund, warum man nur einmal träufeln, aber mehrmals sprühen kann.

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so habe ich das auch in Erinnerung - der Zucker macht es möglich, dass die Bienen die OS innerlich aufnehmen

„Die Oxalsäure wirkt bei direktem Kontakt auf die Varroamilben, da sie empfindlich gegen die saure Umgebung sind. Dank dem Zucker haftet die Lösung besser am Körper der Bienen und wird so weitergegeben. Die Lösung wird von den Bienen in der Regel nicht geschluckt. Tropfen, die nicht auf ihrem Körper gelandet sind, interessieren die Bienen nicht. Ein Teil der Säure durchdringt die Haut der Bienen und kann auch über längere Zeit in der Hämolymphe und im Verdauungstrakt nachgewiesen werden.“
Quelle: bienen & natur, 4.10.2020

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„Bei einer Oxalsäure-Träufelbehandlung darf keine zweite Behandlung der Winterbienen erfolgen, weil die Zuckerlösung von den Bienen aufgenommen wird und das Verdauungssystem der Bienen stark schädigt.“
Imkern mit der Einraumbeute, Wirz und Poeplau

Das erscheint mir auch logisch, da die Bienen den klebrigen Zucker wohl nicht auf ihren Körpern lassen und ihn wahrscheinlich nur durch Aufschlecken runter bekommen.

Aber scheinbar sind sich die Experten nicht einig…

Meines Erachtens widersprechen sich die Aussagen nicht – die Oxalsäure wird nachweislich von den Bienen aufgenommen und ist schädlich.

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Hier noch eine Aussage von Biovet, dem Hersteller von Oxuvar:
"Der Zucker welcher mit der Lösung gemischt wird dient nur als „Klebstoff“ auf den Bienen. Dadurch verteilt sich die Oxalsäure auf optimal auf der Wintertraube durch die Bewegungen der Bienen. Die Varroa nimmt durch Ihre Saugfüße die Oxalsäure auf und stirbt.
Die Biene nimmt die Oxalsäure nicht auf, Sie ernährt sich nur von den Reserven Waben und nur bei milderen Temperaturen, da jede Bewegung viel Energie kosten. wie sie es selber schon festgestellt haben ab Oktober verweigern Bienen Fremdfütterungen

Falls Sie OXUVAR® direkt träufeln möchten, ist die Oxalsäure Dihydrat Lösung zu hoch in der Konzentration und zu flüssig. Sie würde direkt runter auf den Varroaschieber fallen und die Behandlung hätte keine Wirksamkeit."

Guten Tag @Nobby ,

das Buch „Imkern mit der Einraumbeute“ liefert zu diesem Thema auf Seite 123 folgendes:

Gruß Jürgen

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yes! Genauso meinte ich das, dank an Nobby

Ich bedampfe meine Völker und habe keine Ausfälle. Natürlich ist dies eine subjektive Aussage, aber der Satz dass durch Verdampfen mehrere Behandlungen durchgeführt werden können, stimmt. Habe auch keine Ausfälle von Königinnen und ich erreiche durch das Verdampfen mehr Bienen.

Verwendest du die Verdampfung nur im Winter bei Brutfreiheit oder auch im Sommer mit mehreren Anwendungen?

Im Sommer trat bei mir noch nie die Notwendigkeit auf, eine Verdampfung durchzuführen, da ich bei Kehrschwärmen Milchsäure verwende.–Aber Imkerkollegen haben sehr gute Erfahrungen auch im Sommer damit gemacht. Denn die Behandlung mit dem Verdampfer kann öfter durchgeführt werden, das träufeln hingegen nur einmal.

Heißt das, dass du gar keine Sommerbehandlung machst, außer bei Schwärmen? Interessant.

War gerade bei meinem Außenstand (17 Völker) und habe keine Varroamilben auf dem Schild bemerkt. Bei mir reichen 1 mal Ameisensäure 85%(nach der Ernte) und 1 mal Oxalsäure (wenn Brutfreiheit ist). Wenn ich Ableger und Kehrschwärme mache, dann reicht die Behandlung mit der Milchsäure. Habe von vorigem Jahr 28 Völker eingewintert und 27 ausgewintert. Das eine Volk wurde ausgeräubert. War wohl zu schwach. Conclusio: Diese drei Behandlungen reichen aus. Das muss jedoch nicht heißen, dass diese Erfolgsmeldung jedes Jahr gegeben werden kann.

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