Hallo, ich habe hier gerade einen Wespenabgriff laufen. Seit gestern habe ich fast 50% Wespen am Flugloch, die offenbar räubern. Das Volk ist ein Schwarm vom letzten Jahr, der knapp die Hälfte ausgebaut hat. Honig hatte ich da natürlich nicht geerntet, sodass einige Vorräte da sein sollten. Ich hatte guten Eintrag in den anderen beiden Kisten. Hab als erste Maßnahme mal das Mäusegitter eingeschoben und werde noch mit Holz oder Stein weiter das Flugloch weiter einengen. Hat noch jemand einen zusätzlichen Rat?
Durch das Wetter haben wir dieses Jahr wenige Wespen.
Bei meinen Mellifera’s hatte ich aber noch keine Probleme mit Wespen.
Wie groß ist das Volk? Ist es am Flugloch präsent?
Wenn ich bei meinen Warre’s eine leere Zarge untergestellt habe, oder das Volk sitzt weiter oben, dann verteidigen sie manchmal nicht am Flugloch sondern erst innen.
Die verteidigen sich schon, aber es werden nicht weniger Wespen. Das geht schon seit gestern Abend. Das Volk ist nicht sehr stark, kann aber im Moment nicht rein schauen. Die sind voll aggro , aber das soll jetzt auch so sein.
Keine Ahnung was du für ein Mäusegitter hast, aber Wespen sind ja keine Mäuse
Flugloch einengen, so dass nur noch eine Biene durchkommt, wäre wohl das sinnvollste um sie bei der Verteidigung zu unterstützen.
Zähle mal die Varroen!
Wespen sind Terminatoren! Die gehen erst an ein Volk wenn es durch Räuberei anderer Völker oder Krankheit geschwächt ist. Die Varroa ist da naheliegend. Wespen sind im allgemeinen Angsthasen und gehen kein intaktes Volk an.
Man kann auch ein Volk kurz vor dem Exitus gegen Varroa behandeln. Nur nützt es dann nichts mehr.
Falls es ein Varroaproblem ist (ich denke so) dann hätte schon Anfang Juli eine Diagnose durchgeführt worden sein und dann nach Schadschwelle behandelt. Das Problem ist spätestens schon dann entstanden und hat sich vom Imker unbemerkt hochgeschaukelt.
Obwohl meine Kollegen schon einiges dazu geschrieben haben würde ich gerne noch meine bescheidene Meinung hinzufügen.
Wenn die Kiste zum Jahresende noch nicht voll ausgebaut ist, stimmt glaube irgend etwas nicht. Irgend etwas ist passiert in den letzten Monaten, was das Volk geschwächt hat und dadurch auch die Räuberei begünstigt ist.
Was heißt das? Wie hast du denn behandelt?
Ich habe z.B. meine drei Völker mit dem Nassenheider Verdunster, mindestens für 14 Tage mit 25 ml AS/Tag behandelt (Leider musste ich dieses Jahr wegen der Hitze 2 Tage pausieren).
Gute Entscheidung!
In solch einem Fall, bei übermäßiger Räuberei, wenn die Räuber sogar schon in die Kiste gelangen, hilft nur das Flugloch so weit es geht einzuengen. Im schlimmsten Fall so, dass nur eine Biene rein oder rausfliegen kann. Ich würde dir 2 kleine schmale Hölzer rechts und links vom Flugloch empfehlen.
Mit denen kannst du das Flugloch den Gegebenheiten und der Witterung anpassen. Wenn die Hölzer schmal genug sind, kannst du die auch vor das Mäusegitter stellen. Stein ist glaube doof für die Bienen die das Flugloch ja sofort mit Propolis sichern wollen.
Der Milbenbefall hat oft schlimme Folgen, aufpassen!
Auf das Gewicht (Bienenmasse + Vorat) der Kiste achten!
Da 9 Kilo für voll ausgebaute Brut-Leisten angenommen wird, schätze ich pro ausgebaute Leiste 750 gramm ( 9/12). Die Hälfte ausgebaut dementsprechend weniger.
Alle meine 3 Kisten „voll ausgebaut“ wiegen derzeit ca. 45 Kilo, bin gerade am Auffüttern.
Ich Hoffe du kannst das Volk noch aufpeppeln und es durch den Winter führen.
Hallo an alle, die einen Beitrag zu meinem Anliegen geleistet haben. Mittlerweile hat sich der Aufruhr gelegt und ich die Kiste öffnen könne. Es steht nur noch das Wabenwerk, der Brutraum ist komplett ausgebaut und es gibt einige Bienen- und Wespenleichen sowie ein paar Wachsmotten. Brut und Honig sind ausgeräumt. Das hatte ich auch so erwartet.
Nochmal zu meiner Betriebsweise: weitgehend nach Lehrbuch mit AS nach der Ernte und OS-Träufeln im Dezember ohne Befallsdiagnose. Ich öffne die Kiste nur für Ernte und Behandlung, gelegentlich ein Blick von hinten. Da ich wenig zum Aufbau füttere, hat es eine Honigernte erst im dritten Jahr gegeben, da aber reichlich 15 kg Presshonig aus einer Kiste. Auffüttern auf 45-50 kg mit Sirup nach der Behandlung und gelegentliches Wiegen. Meine beiden anderen Kisten laufen gut, im nächsten Jahr sollten es zwei erntereife Kisten geben. Das alles vollständig im Naturbau an Schiffsrumpfleisten ohne Mittelwände.
Ich hatte bisher keine anderen Verluste, nur einmal ist ein Schwarm nach zwei Tagen abgehauen. Die meisten „Wirtschaftsvölker“ geben mindestens einen Schwarm pro Jahr ab.
Ich möchte bisher eigentlich nichts ändern, nur falls sich das wiederholt, werde ich über das Behandlungskonzept nachdenken.
Der Wespenangriff ist ja nur eine Auswirkung der Natur, deiner örtlichen Gegebenheiten.
Die Betriebsweise soll man sich verdeutlichen und auch die Auswirkungen auf die (unsere) Natur, das Bienenvolk und die anderen beteiligten Naturwesen.
Ich habe dieses Jahr meine beiden Warre-Völker auch anders geführt, versuche jetzt meine Lehren daraus zu ziehen …