Warum gibt man einem Schwarm nicht gleich den Raum, auf dem man überwintern möchte?

@EmmBee

Nun denn.

Ich verwende nun den gleichen Titel, weil @Naturfreund , an anderer Stelle eben darauf hingewiesen hat, dass die Bienen, im Folgejahr, die noch nicht fertig ausgebauten Waben, mit Drohnenbrut fertigstellen.

Meine ürsprünliche Frage, war ja:

Warum gibt man einem Schwarm, nicht gleich den Raum, auf dem man überwintern möchte.

…Und Ja.
Diese noch nicht fertig ausgebauten Waben, werden von den Bienen mit Drohnenzellen fertiggestellt…Ist auch bei mir so.

Bei der Berücksichtigung, zu dem Wesen der Honigbiene, brauche ich dies aber nicht zu beachten.

Wie ist es nun aber bei der wesensgemässen Bienenhaltung. Macht es da nun Sinn, den Drohnenbau zu regulieren?.. Oder was ist „wesensgemässe Bienenhaltung“ überhaubt?

Lg Sulz…Der nun keine brauchbare Antwort mehr erwartet.

Lieber Christian @Sulz,

es ist mir ein Anliegen, dass Deine Fragen und Wünsche gewürdigt werden, und möchte hiermit dazu beitragen! :slight_smile: Bitte habe Verständnis dafür, dass wir - auch für Menschen, die später noch hinzustoßen - im Forum eine gewisse Struktur benötigen (siehe auch FAQ: Halte den Platz sauber). Danke!

Diese deutlich weitergehenden und grundsätzlichen Fragen zur wesensgemäßen Bienenhaltung habe ich nochmal ins Thema Wesensgemäße Bienenhaltung - Begriffsgrundlagen - ein Versuch - #30 von EmmBee eingestellt, damit wir uns hier Deiner Frage zur Raumgabe für Schwärme widmen können. :slight_smile:

Liebe Grüße,
Michael

Und nun zu Deiner Frage:

Ich vermute: Bereits in den (zumeist konventionellen) Imkerkursen lernt man je nach Beute, wie das Volk zu führen ist, um es möglichst stark in und über den Winter zu bringen. Je nach Beutenform gibt es da unterschiedliche Philosophien und Betriebsweisen (und vermutlich auch ein „das haben wir schon immer so gemacht!“).

Und ja, „natürlich“ ist das alles nicht. In der Natur bezieht ein Schwarm eine Höhle unterschiedlichster Art, und diese ändert ihr Volumen ja auch nicht im Laufe der Zeit. Bekanntermaßen hatte Thomas Seeley darüber geforscht, welches Beutenvolumen für Schwärme attraktiv sind. Dabei kam heraus, dass Schwärme Höhlen mit ca. 40 Litern Volumen bevorzugen. Wenn man also naturnah imkern wollte, wäre es naheliegend, dem Schwarm von Anfang an ein solches Volumen anzubieten.

Die „wesensgemäße Bienenhaltung von Mellifera“ ist ja nachlesbar.
Ob das der „wesensgemäßen Bienenhaltung nach dem Willen der Honigbiene“ entspricht, das kann vermutlich kein Mensch beantworten.
Nach meiner Meinung geht es um einen Weg, einen Versuch, auf Augenhöhe mit der Natur zu arbeiten.
Nicht den Menschen (Bienenhalter) in den Vordergrund zu stellen.
Wie gesagt, es ist ein Versuch, ein Anfang und das ist gut!

Alles Gute vom Rolf

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@sebastian.

Ich nehme die Frage hierher.

Könntest du mir dies genauer erklären, was du im anderen Thema mit dem vermeiden von Wildbau gemeint hast?

Was meintest du mit Wildbau?

Lg Sulz.

Hallo Christian,

Gerne.
Anbei zwei Fotos von zwei neuen Rähmchen / Waben eines Jungvolkes. Der Schwarmakt war am 20. Mai. Das Foto entstand am 28. Juni und zeigt „So, wie man es gerne hat“ - gerade herunter gebaute Waben. Kein Wildbau.

Die Bienen folgen nicht immer der Bauvorgabe. Es entstehen Waben „in der Luft“, also nicht an einem Draht oder direkt am Rähmchen. Diese fallen manchmal herunter und liegen auf den Beutenboden. Manchmal werden sie aber auch quer zu den anderen Waben verbaut - wie Stege. Wildbau eben. Das kann bei der Durchsicht sehr störend sein und bringt beim auseinanderreißen viel Unruhe.

LG, Seb


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Danke für deine Erklärung.

Dieses „Problem“ mit dem Wildbau, kenne ich nicht.

Ich gebe aber auch keine neuen Rahmen, und auch keine Drähte. In einen neuen Rahmen, gebe ich eine Mittelwand, bei der Erweiterung im Frühjahr. Wenn dieser Wabenbau, dann mal zu alt ist, schneide ich diesen aus, und belasse 1-2 cm als Leitwachs im Rahmen. Den Rahmen, verwende ich dann mehrmals, und schneide nur bis zu diesem Leitwachs aus.

Ich kann nun aber nicht sagen, ob dies der Grund, für das fehlen des Wildbaues ist…Ich kenne es nicht anders.

…Und im übrigen, bauen deine Bienen schöne stehende Zellen.

Lg Sulz.

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@Sulz
Arbeitest du mit „ungedrahteten“ Rähmchen?

Alles Gute vom Rolf

Heute, verwende ich bei Naturbau keine Drähte mehr. Die Mittelwände, löte ich mit Draht ein. Beim ausschneiden, entferne ich dann die Drahtreste, und gebe den Rahmen, danach nur noch mit dem verbliebenen Wachsstreifen zum Bau von Naturwaben.

Lg Sulz.

Danke!
Machst du das im Brutraum und Honigraum so oder unterschiedlich?

Alles Gute vom Rolf

Bei mir gibt es keine Trennung zwischen Brut- Honigraum.

Bei mir gibt es den Sitz des Biens = Naturbau.
Und den erweiterten Raum von Mai-Juli = Mittelwände, und ausgebaute Brut/Honigwaben.

Lg Sulz.

Wenn ich das richtig verstehe:
Schweizer-Kasten, die beiden unteren Etagen in Naturbau, als Sitz des Bien’s.
Die 3. Etage als „erweiterten Raum“ für die Ernte des Imker’s.
Natürlich vielleicht nicht so „direkt“ getrennt.
OK?

Alles Gute vom Rolf

Du hast damals ja auch mitgelesen, als ich meine Betriebsweise erklärt habe…

Kurzform.

Die vordere Hälfte des Kasten, gehört dem Bien.
Die hintere Hälfte ist der erweiterte Raum, und gehört mir.

Lg Sulz.

Ich hatte das mal wo gelesen.
Unten 2 Etagen Brutraum und dann oben eine Etage mir Honigraum.
Da betreibst du den Schweizer-Kasten eher als eine Art Lagerbeute!?
Bringt den Bienen bei Hinterbehandlung vermutlich auch mehr Ruhe.
Ist das verbreitet oder stammt das von deinem alten Meister?

Alles Gute vom Rolf

Das hast du so richtig gelesen.

Begonnen habe ich damals auch nach dem Standart mit Brutraum unten, und Honigraum oben…Klassisch nach Meisters Art.

Die Milbe, hat mir dann nicht eine Wahl gelassen, und musste halt etwas ändern.
Den Hinweis dazu, gaben mir aber die Bienen.
Nun ist es eine „Lagerbeute“.
Da dies eigentlich nur Vorteile hat, ärgere ich mich manchmal darüber, dass ich dies nicht schon früher gemacht habe. Es ist besser für die Bienen, und mir gibt es weniger Arbeit.

Lg Sulz.

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Danke Christian!

Nun wieder meine vielen Fragen:
Imkern mehrere mit dem Schweizer-Kasten als „Lagerbeute“?
Warum hast du dich für die „Lagerbeutenmethode“ entschieden?
Um das Haupt-Brutnest mehr in Ruhe zu lassen?

Ärgern brauchst du dich nicht, ich sehe das für dich positiv.
Rudolf Steiner hat mal gesagt (so ungefähr):
Wer mit 60 die gleichen Gedanken hat wie mit 30, der hat sich nicht entwickelt.
Der ist ein „Kindskopf mit Glatze!“

Alles Gute vom Rolf

Mir ist kein Schweizerkasten-Imker bekannt.

Ich habe nur das umgesetzt, wo mir die Bienen gezeigt, bzw darauf hingewiesen haben.

Und nein. Es geht nicht um Ruhe. Es geht um das, wo bei mir oberste Priorität hat. Um die Futterversorgung.
Mit dieser Vorgehensweise, hat der Bien nun reichlich Futter „über Kopf“, und kann so schon im Winter mit dem Brutgeschäft starten…Auch wenn es bis zum Reinigungsflug, noch ein paar Wochen dauert.

Lg Sulz.

Danke Christian!

Wie schaut es dann bei deiner Betriebsweise mit der „Belegung“ des Schweizer-Kastens vor der Ernte aus? (Vorne-hinten und oben-unten, wo sind Futter und Brut?)

Ich möchte auch gleich noch meine „Gretchen-Frage“ anhängen:
Wie haben dir was, deine Bienen gezeigt?
Was sehen oder erkennen wir nicht …
Danke!

Alles Gute vom Rolf

Die Bienen haben mir gezeigt, dass sie das Futter von unbesetzten Waben/Wabengassen, nur ungern, und im Winter gar nicht annehmen/umtragen. Ebenso, wird der Pollen nur über dem Brutnest/Wintersitz als Vorrat eingelagert…Also mit Honig überdeckt und konserviert.

Im Idealfall sind die oberen Brutwaben, bei der Ernte, bereits komplett mit Vorrat gefüllt. Das Brutnest befindet sich dann in den vorderen Brutwaben darunter.
Der Honig wo sich dahinter befindet, kann ich zur Ernte entnehmen.

Woher soll ich wissen, was ihr seht oder erkennt?..Einen überwältigenden Informationsfluss, ist mir noch nicht aufgefallen.

Lg Sulz.