Wabenstabilisierung nötig, wenn nicht geschleudert werden soll?

Hallo zusammen!
Wir werden dieses Jahr mit einer ERB starten. Mellifera empfiehlt eine Wabenstabilisierung mittels Draht oder Dübel, argumentiert hier aber immer mit der Schleuderbarkeit.
Da wir neben der ERB noch 2 Bienenkisten haben, werden wir hier aber ausnahmslos Presshonig ernten und NICHT schleudern.
Nun meine Frage an die Profis: trotzdem drahten oder ist es bei vorsichtigem Handling nicht nötig?
VG Caren

Hallo @Caren .
wenn du ausschließlich Presshonig machen möchtest wäre es kontraproduktiv die Rähmchen zu drahten.
Damit würdest du dich selbst bei der Honigernte behindern.
Obwohl die Waben durch drahten stabiler sind und man nicht so vorsichtig mit den Waben umgehen muß kann man die ungedrahteten Waben mit etwas Vorsicht genauso gut hantieren.
Gruß Jörg

Ich danke Dir! Ja, das rausschneiden zwischen den Drähten hab ich mir auch blöd vorgestellt. Aber dann werd ich mal ohne Draht starten und Erfahrungen sammeln.

Hallo Caren,

ich bin kein Profi kann dir aber gerne meine Erfahrungen mit den ungedrahtenen Rähmchen berichten denn wir sind da mit ähnlichen Überlegungen rangegangen… Wir wollen nicht schleudern also brauchen wir auch nicht die Verdrahtung.
Wir mussten aber feststellen dass die Waben extrem instabil waren weil sie zuerst nach unten gebaut wurden ohne seitlich befestigt zu werden. Und bei den hohen ERB Rähmchen war der Umgang schon mit halb ausgebauten Rähmchens eine Herausforderung.
Wir haben dann nachträglich den unteren Teil der halb ausgebauten Rähmchen verdrahtet und ab da nur noch verdrahtete eingehängt.
Möglicherweise war das bei unserem Volk so extrem mit der Bauweise und du hast mehr Glück dabei :wink:

Gruß, Walter

Hallo Caren @Caren,

Prinzipiell hat Jörg @anfaengerbiene sicherlich Recht, aber Du betreibst ja „nur“ eine ERB. Ich habe im vergangenen Jahr ebenfalls Presshonig aus genau 1 ERB gewonnen und ich fand, dass sich der Aufwand für die paar gedrahteten Rähmchen wirklich in Grenzen hielt. Wenn ich jetzt aber aus 3 oder noch mehr ERB die gedrahteten Rähmchen zur Honigernte schneiden müsste, dann würde es mich wahrscheinlich in der Summe auch eher stören.

In meinem Imkerkurs konnte ich beobachten, dass bereits bei den ebenfalls ungedrahteten, gegenüber unserem „Dadant-Hoch“ doch deutlich kleineren Kuntsch-Hoch-Rähmchen sich die Waben ein ganzes Stück nach außen bogen, wenn man ein Rähmchen schräg hielt. Das unbeabsichtigte Abbrechen wäre auch meine Sorge, weshalb ich nichts riskieren will und weiterhin drahte.

Liebe Grüße,
Michael

Moooin,

wo ist denn das Problem ? Mach doch einfach einige Zahnstocher dran und gut.
Die stören auch bei der Ernte nicht.

LG Dirk

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Auch eine gute Idee! Zahnstocher (oder Dübel, hab das gerade in einem alten mellifera-Artikel gefunden) ist vielleicht so ein „Mittelweg“. Das werden wir machen.
Vielleicht ja auch ein Feldversuch mit Dübel, Draht und ohne alles?

Ich freu mich schon auf die Lieferung, wenn wir endlich anfangen können…

Ach so, hast Du die Zahnstocher geleimt? Oder werden die nur gesteckt?

Hi,

Die sind nur eingepresst

LG Dirk

Hallo zusammen,
danke für euer Thema. Durch euch habe ich für dieses Jahr alle Leerrähmchen für zwei Völker, welche für die Erweiterung im Brutbereich vorgesehen waren, umgebaut. Ein Volk lasse ich trotzdem versuchsweise mit gedrahteten Rähmchen, allerdings mit PVDF-Schnur.
Ich habe mir den Beitrag von Thomas Radetzki angesehen und bin von nun an überzeugt, das dies wieder ein Schritt näher an ein bienenfreundlicheres Imkern ist.
Hier der Beitrag: https://www.mellifera.de/blog/mellifera-einraumbeute/wabenstabilisierung-im-naturwabenbau.html
Ich sehe folgende Vorteile:

  • kein Metall
  • fast frei schwingende Waben für die Kommunikation der Bienen
  • keine Ösenlöcher, wo sich die Wachsmotten verstecken können
  • sehr einfach

Im Honigbereich werde ich vorerst weiterdrahten.
Ich nehme übrigens 5 cm lange Schaschlikspieße.

LG Frank


Hier mal ein Foto von meinen Rähmchen. Eigenbau ähnlich Datant Honigraumrähchen.