Ich bin vor Jahren irgendwie in einen Verteiler des American Bee Journals gekommen und erfahre daher immer was über dem großen Teich mit der Imkerei so geschieht.
Dieses Jahr hat es mal wieder so richtig zugeschlagen. Die Verluste dort bei der Überwinterung sind weitflächig über 50 % und übers Jahr gesehen von 70 bis zu 100%. Die erwarteten Verluste bei uns von 25 % sind dagegen „Peanuts“. Ich möchte dort keine Biene sein.
lg
Alexander
Wie überall in der industriellen Landwirtschaft und Tierhaltung ist eine solche Entwicklung absehbar.
Es betrifft aber alle, auch jene welche mit der Natur sehr respektvoll umgehen.
Die breite Öffentlichkeit wird auf solche Probleme meist sehr spät aufmerksam.
In amerikanischen Fachmagazinen ist inzwischen aber schon eine Alarmstimmung erkennbar.
https://www.beeculture.com/severe-and-sudden-losses-of-managed-honey-bees-across-the-nation/
Erst wenn die wirtschaftlichen Schäden ein hohes Ausmaß erreicht haben beginnt ein Nachdenkprozess.
Der Nachdenkprozess, so meine Bewertung, führt aber regelmäßig nicht zu einem „Zurück zur Natur“ sondern eher zur Suche nach weiteren technologischen Lösungsansätzen.
Schlimm was da passiert. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an den Film „More than Honey“ und wie da mit den Bienen umgegangen wird. Auch die Gabe von Antibiotika, quasi zur Sicherheit, wurde da gezeigt. Durch das ständige umherfahren der Bienen im Land, über 11 Monate lang, kommen die Bienen nie zur Ruhe. Vielleicht hat das ganze ja auch mit dem jetzigen Bienensterben zu tun. Eine gesunde Volksentwicklung ist ja so auch kaum möglich. Hinzu kommt, meines erachtens ja, ständig, 11 Monate lang mit Massentrachten zu leben, dafür ist der Bien nicht gemacht. Massentrachten gab es bei der Entwicklung des Biens ja nicht. Der Wald gab das nicht her.
Vielleicht ein kleiner Trost: Die Honigbiene ist in den USA ja nicht heimisch. Insofern stellt sich mit dem Sterben der Bienen der ursprüngliche Zustand wieder ein.
So ein richtiger Trost ist das für mich nicht. lg
Ich kann daran nichts „Tröstendes“ finden. Die Honigbienen können so gar nichts dafür, dass sie in dieser Form gehalten und – letztlich zu Tode – gequält werden.
… hatte auch nach dem massiven Colony Collapse Disorder vor vielen Jahren offenbar nicht wirklich stattgefunden. Es wäre wünschenswert, würde er wenigstens jetzt beginnen.
Ich schaue auf YT gerne Filme aus den USA von diversen Imkern an. Das verbessert meine Englischkenntnisse.
Aber wenn ich sehe was da in welchen Mengen in die Völker gekippt wird. Egal ob Pollenpaddys oder Varroa-Mittel und dann noch die Wabenhygiene…
Gibt es denn in den USA auch solche Leute wie uns, die versuchen möglichst naturnah zu imkern? Oder hilft das auch nicht mehr, weil die ganze Bienenpopulation geschädigt ist und es z.B. nicht mehr zu einer tauglichen Standbegattung kommt?
Doch, es gibt noch „richtige“ Imker in den USA. Diese kümmern sich sehr um das Tierwohl. In den USA gibt es auch Imket die gezüchtet haben und nicht mehr gegen Varroa behandeln.
Also könnte man sagen, die Krise in den USA ist eine Krise der industriellen Bienenhaltung mit ihren tausenden Völkern, LKW- Transporten durchs ganze Land, ständiger Umweiselung, Medikamenten, Stress etc.?
Bei solchen Völkerverlusten, die es ja vor einigen Jahren schon einmal gab, denke ich das dieses ein Grund dafür ist. Bei den " anderen" Imkern sind die Verluste nicht so stark.
Und exorbitante Einfuhrzölle auf kalifornische Mandeln werden das Problem vmtl. auch nicht beheben…
Schau euch mal Beiträge von Randy Oliver aus Kalifornien an.
Sehr interessant und lehrreich
Ist ein anerkannter Züchter
Gruß Jörg
Das möchte ich auf jeden Fall unterstreichen!
Wer ihn noch nicht kennen sollte: Randy Oliver ist ein angesehener Imker und unabhängiger Forscher, der sich intensiv mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Bienenkrankheiten, Varroa-Milben-Bekämpfung und nachhaltigen Imkereipraktiken beschäftigt. Seine Arbeit zeichnet sich durch praxisnahe Experimente, detaillierte Datenanalysen und eine verständliche Aufbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse für Imker aus. Er betreibt die Website Scientific Beekeeping, auf der er fundierte Artikel veröffentlicht, um Imkern weltweit evidenzbasierte Methoden zur Verbesserung der Bienengesundheit zugänglich zu machen.
Hier der Link zu seiner Seite: