Verdacht auf CBPV | Bienenkiste

Hm, ok - mir hat kürzlich ein Imker (konventionelle Beute) erklärt, dass die Bienen, sobald der Honigraum eröffnet wird, die Vorräte fortan vorwiegend erst einmal im Honigraum einlagern würden (weil fluglochfern).
Honig zu ernten wäre mir nicht so wichtig, schon gar nicht wenn ich wüsste, dass die Bienen gerade ein Problem haben. Mir bereitet allgemein das Gewicht von 42 kg Sorge - vor allem, wenn man bedenkt, dass sie ihre Vorräte im Brutraum einlagern und nur den Überschuss im Honigraum. Beim aktuellen Gewicht können sie doch gar keinen Überschuss haben oder habe ich einen Denkfehler?
Grob gerechnet wiegt die BK leer 22 kg, der voll ausgebaute Brutraum samt Bienen lt. Tabelle 9 kg, zusammen wären das dann 31 kg. Von der Differenz bis zu 42 kg (11 kg) müsste man noch das Gewicht der Waben im Honigraum abziehen (ich weiß nicht, wie hoch das ungefähr ist). Bei der guten Trachtlage, die es bisher gab, wäre dann nicht so viel im Brutraum eingelagert - viell. 5kg? Hm…

Das reine Wabenmaterial eine Volkes wiegt sehr wenig, ca. 1 kg, das kann man vernachlässigen.

Die 11 kg sind dann so in etwa der Futtervorrat im ganzen Volk. Von akutem Futtermangel spricht man bei weniger als 5 kg: ist also ersteinmal in Ordnung, wenn auch nicht üppig für die Zeit. Liegt sicher aber auch daran, dass die Bienen nicht die volle Power ins sammeln legen können, weil sie mit dem Virus beschäftigt sind. Nun abzuernten nur um Füttern zu können, scheint mir etwas widersinnig. Andererseits wird das Volk virusbedingt auch nicht mehr großartig Honig einzulagern.

Ich würde der Einfachheit halber gar nichts machen. Die werden sich schon fangen. Jedenfalls wird Füttern die Lage nicht nachgewiesen verbessern. Man sollte die gesunden Völker aber nicht mit dem gleichen Werkzeug bearbeiten wir das kranke, um nicht noch was zu verschleppen.

Danke, alles klar - dann beobachte ich weiter und lasse die Waben drin (klingt sowieso logisch, denn dort wäre ja Futter, falls es vorne tatsächlich zur Neige geht). Ich habe darüber nur nachgedacht, weil @tyson geschrieben hat, Zuckerlösung würde evtl. als Kräftigung helfen. Den Stockmeißel, den ich gestern benutzt habe, hab` ich gleich abends abgekocht und schaffe mir nun einen zweiten an - auch einen extra Satz Handschuhe

Ja, wenn Futtermangel besteht, bei solch gefüllten Waben sehe ich den aber nicht…

Danke Markus, es ist die erste Honigwabe der Bienenkiste, die ich selbst zu Gesicht bekomme.
Der Imker in der Nachbarschaft hat längst geerntet, ein anderer war verwundert, dass ich noch keinen Honig entnommen habe - daher dachte ich, die Speisekammer müsste wohl längst gefüllt sein.

Bei konventionellen Imkern wurde natürlich schon längst die Frühtracht geerntet. Das erwarten sie dann auch von den Bienenkistlern und wundern sich, wenn die das „noch“ nicht gemacht haben. Nicht irritieren lassen, bis Ende Juli werden sich auch deine Waben noch weiter füllen!

Salome, was machen deine flügelkrüppeligen Bienen? Hat sich das inzwischen gelegt oder geht es weiter?

Ich habe bei Ritter „Bienen gesund erhalten“ nochmal nachgelesen: das CBP-Virus ist wohl in den meisten Bienenvölkern nachweisbar, macht aber keine Probleme. Verkrüppelte Flügel treten dann schon mal nach kalten Frühlingsnächten durch Unterkühlung der Brut in den äußeren Nestbereichen auf, die die Larven geschwächt hat, sodass das Virus ihnen schaden konnte. In diesem Fall verschwinden die Symptome dann nach einiger Zeit wieder von alleine.

Wenn aber immer weiter verkrüppelte Bienen schlüpfen, hat sich das Virus in den Varroen vermehren können und stellt dann eine wirkliche Gefahr für das Volk dar. Abhilfe schafft dann nur eine umgehende Reduzierung der Varroen durch eine AS-Behandlung.

Da sich das Virus nur in den Varroen richtig vermehren kann, wird das Auftreten von Bienen mit verkrüppelten Flügeln meist in Zusammenhang mit einer zu hohen Varroalast gebracht. Muss aber nicht sein, s.o.!

Drücke dir die Daumen, dass es nur eine Unterkühlung ist!

Grüße,
Jutta

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ich bin gespannt - Hauptsache, die Bienen haben genug Vorräte. Ich hätte mich zwar gefreut, in diesem Jahr zum ersten Mal ernten zu dürfen, aber so wichtig ist das für mich nicht.
Oh, und Danke für den Buchtipp, das hört sich gut an. Kannst du es generell empfehlen? Ich habe die letzten Tage keine Flügeldeformationen mehr beobachtet. Vielleicht habe ich die drei betroffenen Bienen einfach nur deshalb gefunden, weil ich so viel beobachtet habe. Kalte Nächte gab`s ja auch mal zwischendurch. Die letzten beiden Tage sah es auch am Flugloch etwas ruhiger aus. Vielleicht haben es die Bienen so langsam überstanden. Es hat nun auch gute 2 Wochen gedauert (vor 2 Wochen ist mir zumindest deutlich aufgefallen, dass etwas nicht stimmt). Weil wir kaum Varroen entdeckt haben, wollten wir nun lieber keine AS-Behandlung machen, um das Volk nicht noch mehr zu schwächen (davon hat auch der BSV abgeraten). Ich bin jetzt mal gespannt, ob und was aus dem Labor so zurück kommt, an das ich ein Honigglas voll toter Bienchen geschickt habe

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Das Buch von Ritter gibt einen umfassenden Überblick über alle bekannten Bienenkrankheiten, ihre Symptome sowie Behandlung und Prophylaxe, ist insofern informativ und habenswert. Es richtet sich aber natürlich an konventionelle Imker, die Behandlungsmethoden sind daher für die Bienenkiste meist nicht anwendbar. Also kein „must have“!

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