Varroadiagnose mit Puderzucker

Die Puderzuckerdiagnose ist eine genaue und bienenschonende Art, die Milbenbelastung des Bienenvolks zu bestimmen.


Dies ist ein Begleitthema zum ursprünglichen Beitrag unter https://www.mellifera.de/blog/bienenkiste/varroadiagnose-mit-puderzucker.html

Getreu dem Motto „Keine Behandlung ohne Diagnose“, melde ich mich mit einer Frage.

Für die BiKi ist die Puderzuckermethode zur Diagnose des Varroabefalls sicher als Standard anzusehen.

Ich muss gestehen, dass ich im letzten Jahr „einfach so“, also präventiv, sowohl im Sommer, wie auch im Winter, behandelt habe.

Davon bin ich nun definitiv weg und so stelle ich mir nun die Frage, wie ich die Diagnose für die BiKi im Winter machen soll. Im Buch wird dazu nichts weiter ausgeführt.

Das Abschlagen der Bienen vom Bodenbrett wir doch nicht funktionieren, weil die Bienen als Traube kompakt sitzen. Außerdem mag ich bei kalten Temperaturen auch nicht das Brett abnehmen.

Wie geht ihr an die Sache ran?

Danke schon mal für eure Antworten und Erläuterungen.

Stephan

1 „Gefällt mir“

Hallo Stephan,

ich habe in meiner Bienenkiste eigentlich schon von Beginn an immer eher viele Varroa-Milben.

Meine Bienenkiste hat einen Gitterboden, im Sommer wird auf der Schale ausgezählt.

Wenn die Lage kritisch wird muss ich ernten und die 1. Sommerbehandlung mit Ameisensäure machen (Nassenheider Professional).

Danach wird wieder die Unterlage beobachtet und wenn die Milbenlast gering bleibt, kann ich den Bienen und mir eine zweite Spätsommerbehandlung mit Ameisensäure ersparen.

Im Winter meist in der Weihnachtswoche hat es sich bei mir sehr bewährt mit Oxalsäure zu bedampfen (bisher Varrox Verdampfer - heuer Umstieg auf Instantvap 18V Compact).

Das habe ich immer so gemacht (unabhängig vom Milbenfall) - ich konnte bisher keine Störung oder Beeinträchtigung bei dieser Behandlung beobachten, man muss die Kiste während der kalten Jahreszeit auch nicht öffnen und sie hat eine sehr gute Wirkung, wenn das Volk brutfrei ist.

So kann der Bien dann mit einer ganz geringen Milbenlast in die neue Saison starten.

1 „Gefällt mir“

Danke @Naturfreund,

du behandelst also mit OS im Winter ohne vorherige Diagnose. So habe ich es bisher auch gemacht. Ich will aber möglichst weg von „einfach so“. Im Winter sehe ich aber eben die Schwierigkeit der Varroadiagnose mit der BiKi.

MfG
Stephan

Da die Winterbehandlung ( auch Restentmilbung genannt) nur den Zweck hat mit möglichst wenig Milben in die Saison zu starten, kann man auch den Befall im Herbst prüfen, ob Völker dabei sind wo keine Winterbehandlung brauchen.

Hier sollte dann aber der Grenzwert etwas tiefer gesetzt werden, als bei einer Berechnung mit der Winterbehandlung.
Bei Völkern unter 2% Befall im September, kann auf die Winterbehandlung verzichtet werden.
Dies als grober Schätzwert, wenn man in der Richtung „Behandlungsarm“ imkern möchte.

Lg Sulz.

4 „Gefällt mir“

Habe ich im Sommer eine hohe Belastung, dann behandle ich ein mal im Sommer und einmal im Winter. Wenn nicht, dann nicht.

Gruß
Heiner

1 „Gefällt mir“

Zur gezielten Varroabehandlung ist eine Gemülldiagnose zu ungenau. Nur anhand gefallener Milben den Befall im Volk zu ermitteln ist, meines Wissens nach, nie wissenschaftlich untersucht worden.
Packe ich eimen Apfelbaum ein, zähle die gefallenenen Äpfel weiß ich auch nicht wieviel noch hängen.
Eine Bienenprobe gibt genauere Aussagen.
Bei 10g Bienen und folgender Milbenzahl
behandele ich entsprechend.
kw 32 kw35 kw 38 kw41
gut <2 <3 <4 <5
kritisch 2-4 3-6 4-8 5-10
behandeln >4 >6 >8 >10
Die Bienenprobe nimmt man z.B. mit einem Urinbecher und wiegt in leer und voll, es gehen ca. 50g Bienen rein.