Varroabehandlung bei kleinem Volk

Ich habe Anfang Juni meinen ersten Schwarm bekommen. Bisher ist alles gut gelaufen. Die Bienen sind aktiv, tragen fleißig Pollen ein und sind sehr friedlich. Da es in den nächsten Tagen Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad geben soll (nur ein Tag ist mit 29 Grad vorhergesagt), würden ich gerne die Varroabehandlung anfangen. Der Schwarm war aber leider nicht so groß und hat bisher nur ca. 1/3 der Kiste (ohne Honigraum gemessen) ausgebaut. Sollte ich trotzdem die Varroabehandlung machen oder wäre es besser die Sommerbehandlung ausfallen zu lassen, weil der Bien ja noch relativ klein ist?
Schon mal vorab vielen Dank für die Hilfestellung.
Sabine

Hast Du eine Möglichkeit, die Varroen zu zählen - Schieber oder Puderzuckermethode? Dann kannst Du sicher besser entscheiden, je nach Anzahl der Milben.

Ich habe eine Puderzuckerprobe gemacht (hätte ich natürlich besser gleich mitgeschrieben). Ich fand es etwas schwer eine Zahl sicher zu bestimmen, aber ich denke es müssten so zwischen 12 und 15 gewesen sein.

Hallo Sabine,
ich hatte letztes Jahr zwar sehr früh einen Schwarm aber einen sehr kleinen (600g). Zum Herbst hin war die Kiste ca. halb ausgebaut.

Ich habe dann Anfang oder Mitte August erst die Varroabehandlung gemacht, da Jungvölker mit der Varroaentwicklung wohl ca 4 Wochen später dran sind.
Aber - dadurch blieb mir nur sehr wenig Zeit zum Auffüttern. Das heißt ich habe nicht mehr genug Futter rein bekommen. Habe dann den Herbst/Winter durch wenn die Temperaturen es zu ließen gefüttert.

Das Volk ist aber spitze durch den Winter gekommen und hat mir dieses Jahr zwei neue Völker beschert.
Aber dieses Jahr werde ich alle 3 Völker diese oder nächste Woche behandeln, damit genug Zeit zum Auffüttern bleibt.

Ich würde das sehr behutsam machen. Lieber mit dem kleinen Docht anfangen und dann steigern, wenn es zu wenig ist. Und aufpassen, dass der Verdunster (die Flasche) gerade steht. Ich hatte das schon, dass sie leicht schräg war und dann zu viel rausläuft. Das kann so ein kleines Volk schnell hinraffen. Bei einem Großen ist das auch nicht schön sondern sehr doof, wenn das passiert, sie haben es aber verkraftet.
Auf jeden Fall würde ich es lieber einmal mehr machen, statt sich hinterher zu ärgern, dass sie den Winter nicht schaffen, weil man es versäumt hat.

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank. Ich fange heute vorsichtig mit der Behandlung an und werde gut kontrollieren, dass nicht zu viel verdunstet. Ich denke auch, dass es besser ist, das noch nicht so heiße Wetter und den längeren Zeitraum zum ausfüttern zu nutzen als noch zu warten.

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank. So mach ich das. Das Risiko, dass das Wetter Ende Juli oder im August zu heiß wird, ist hier relativ groß.

1 „Gefällt mir“

Hallo, ich wollte nur mal kurz berichten, dass ich den Eindruck habe, dass bisher alles gut verlaufen ist. Während der Varroabehandlung hatte ich an einigen Tagen den Eindruck dass die Bienen sehr apathisch sind (auf dem Flugbrett saßen Bienen längere Zeit ohne sich zu bewegen, sehr wenig Flugverkehr). Während der Behandlung haben die Bienen ca. 1 Kg Gewicht verloren (ohne Kiste waren es noch ca. 9 kg). Seit Ende der Behandlung füttere ich 2:3 und das Futter wird gut angenommen (ca. 500 ml pro Tag). Jetzt hoffe ich auf genügend Gewichtszunahme für den Winter!
Noch mal vielen Dank für die Hilfe - als Anfänger ist man ja doch etwas unsicher Auch wenn man sich viel informiert hat, ist die Praxis doch immer etwas anderes als die Theorie.
Sabine