Stille Umweiselung?

Habe aufgrund der PZ Diagnose heute in einer Bienenkiste zwei grosse verdeckelte Weiselzellen entdeckt! Habe bisschen im Netz geschaut und im Bienenjournal gelesen, daß stilles Umweiseln im August durchaus häufiger vorkommt. Aufgrund nur noch weniger Drohnen ist das natürlich bisschen riskant… Hat jemand Erfahrungen damit? Soll ich den Dingen einfach ihren Lauf lassen oder irgendwie eingreifen? Öfter kontrollieren?
Das Volk hatte übrigens rapide Gewicht verloren, auch keinen Honig übrig und ich dachte, es wird vielleicht sterben nach der AS Behandlung. Heute präsentierte es sich nach Auffütterung als sehr umfangreich und mit diesen Weiselzellen…alles merkwürdig, finde ich…

Hallo …
ich sehe da auch Weiselzellen…für einen Gesamteindruck ist eine Aufnahme der geöffneten Biki sehr hilfreich um ein Urteil oder eine Empfehlung abzugeben
Deine Kiste scheint durchgängig bebrütet worden zu sein.
Hilf uns dir zu helfen…und gib uns mehr Infos über deine Kiste und ihre Geschichte bis heut…
Danke
Siggi

Hallo Siegfried, leider habe ich kein aktuelles Bild von der ganzen Biki.
Die Kiste wurde vor zwei Jahren mit einem Schwarm besiedelt, der sich am Trennschied niederliess. Die Kiste ist seit letztem Jahr komplett ausgebaut. Dieses Jahr hatten sie einen sehr frühen Start (im Vergleich zu den beiden anderen Völkern, die ich habe) hatten etwas mit Durchfall zu tun, was aber keine offensichtlichen Auswirkungen zu haben schien. Haben sich stark vermehrt und Anfang Mai war die Kiste sehr schwer. Wurden regelmässig kontrolliert, aber keine belegten WZ entdeckt. Haben dann ziemlich an Gewicht verloren. Vielleicht sind sie ja doch unbemerkt geschwärmt…Bei der Honigernte gab es nur zwei Teelöffel Honig im Honigraum, ansonsten hatten sie aber noch Vorräte. Nach der AS Behandlung hatten sie sehr abgenommen, es wurde aufgefüttert.

Im Prinzip wollte ich hier ja nur mal hören, ob und welche Erfahrungen vielleicht jemand mit stiller Umweiselung zu dieser Jahreszeit hat, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. Ich bin inzwischen ganz entspannt, lasse die Bienen in Ruhe - ausser fertig aufzufüttern und harre der Dinge, die da kommen werden. :slight_smile:

Hallo,

die Erfahrungen anderer bringen nur was wenn die Voraussetzungen ähnlich sind bzw. der Grund für die Umweiselung derselbe ist.
Daher hat Siegfried schon Recht, wenn er um ein komplettes Foto und nähere Infos bittet.

Wenn der eine Bien gesund und kräftig ist und die Umweiselung wegen einer alten Königin erfolgt sind die Chancen deutlich höher als bei einem schwächelnden, hungrigen oder vsrroaverseuchten Bien.

Daher wären zur vernünftigen Beurteilung schon ein paar weitere Infos notwendig (zB. Gewicht, Art und Zeitpunkt der Varroabehandlungen, Alter der Königin, Bilder usw.).

Einfach machen lassen ist wesensgemäß und immer eine Alternative.
Das Zeitfenster bis zum Winter ist jetzt allerdings eng. Die erste Brut der neuen Königin wird erst in frühestens 5 Wochen schlüpfen, dann haben wir schon Anfang Oktober. Die Bienenmasse wird bis dahin weiter abnehmen, was dann automatisch wieder weniger Pflegebienen für neue Brut/Winterbienen bedeutet.

Daher macht es schon einen Unterschied wann und unter welchen Bedingungen ein Bien umweiselt.

Gruß Andreas

Die Gründe für das Umweiseln herauszufinden, halte ich für ein bisschen schwierig… wie will man denn genau sagen, ob die Königin zu alt war, oder krank, oder durch AS geschädigt…? Ich fände es halt interessant von anderen zu hören – selbst wenn nicht ganz genau dieselben Vorraussetzungen vorliegen…
Ein aktuelles komplettes Foto kann ich derzeit nicht liefern. Um eins zu erstellen jetzt die Bienen zu stören, halte ich für keine gute Idee. Als ich die WZ entdeckte letztes Wochenende, schien mir die Kiste verhältnismässig gut besetzt zu sein… Da ich mit der PZ Diagnose beschäftigt und dann von WZ überrascht worden war, habe ich nicht so genau drauf geachtet. Eben konnte ich ein starkes Einfliegen beobachten.
Der Volk ist von 2018… der Schwarm wog 2 bis 3 kg… ob es ein Vor- oder Nachschwarm war, weiss ich nicht. Also ist das Alter der Königin nicht genau festzustellen, aber mindestens zwei Jahre alt, sollte sie nicht diesen Sommer unbemerkt das Weite gesucht haben. Ich habe ziemlich engmaschig kontrolliert, und keine üblichen belegten Spielnäpfchen gesehen. Da sie, wie schon erwähnt, nach starker Gewichtszunahme Anfang Mai, Ende Mai dann stark an Gewicht verloren hatten, könnte man es zumindest vermuten. Allerdings war das Wetter ja auch teilweise so, dass einige Vorräte verbraucht werden mussten und es waren ja viele Bienen da. Es ist also ein bisschen ein Auf und Ab mit diesem Volk dieses Jahr. Es ist eigentlich ein starkes Volk. Dieses Jahr war auch besonders, dass die Drohnen plötzlich in riesigen Haufen halb tot auf dem Anflugbrett sowie hinten an der Klappe lagen. Das hatte ich so extrem noch nicht gesehen.

Das Nettogewicht der Bienen, Waben, Vorräte müsste derzeit bei etwa 20 kg liegen (wurden am Wochenende gewogen und noch bisschen gefüttert) nachdem es nach Ende der AS Behandlung am 7.8.bei nur ca 5 kg gelegen hatte.
Es wurde 13 Tage mit dem Nassenheider Verdunster behandelt, was mit durchschnittlicher Verdunstung von 25 ml/Tag gut klappte.
Ich hoffe, nun habt Ihr genug Infos. Sonst einfach nachfragen.
Im Netz fand ich diesen zwar schon älteren Bericht, aber trotzdem interessant: https://basiszuechter.de/basiszucht/erfahrungen-mit-basiszucht/stille-umweiselung/

Die PZ Diagnose 14 Tage nach Ende der AS Behandlung ergab 2 Milben auf etwa 50 g Bienen… also nicht übermässig belastet momentan :+1: