Schwarmgeschehen 2024

Hallo Claudia,

die Sache war diesmal nicht ganz einfach.

Zuallererst habe ich es mit einem Schwarmfangsack an einer Teleskopstange versucht, aber ich konnte die Stelle von unten nicht gut erreichen.

Ich konnte mit dem Sack an der langen Stange nicht genau genug manövrieren und zusätzlich saß der Schwarm teilweise auf einem dicken Ast, von dem man ihn nicht wirklich gut herunterstoßen konnte.

Ich habe eine dreifach ausziehbare Aluminiumleiter an den Stamm der Eiche gelehnt und bin so ca. bis zur Höhe des Schwarmes hinaufgestiegen.

Von dieser Stelle war der Schwarm aber immer noch gute 1,5 Meter entfernt.

Im ersten Versuch habe ich mit dem Schwarmfangsack an einer kurzen Stange nur ca. 1/3 des Schwarmes erwischt worauf der Rest ziemlich böse auf mich war.

Sie haben es schamlos ausgenützt, dass ich auf dem Baum nicht flüchten konnte und in der Eile nur die dünnen Stoffhandschuhe angezogen hatte und mich ordentlich in die Hände gestochen.

Da war erstmal Rückzug mit dem Schwarmfangsack angesagt und ich bin so rasch es ging heruntergestiegen und habe das erbeutete Drittel in die Schwarmfangkiste bugsiert.

Dann aber hat sich das Blatt überraschend zum Besseren gewendet, weil sich die aufgeregte Meute in der Baumkrone entgegenkommenderweise ca. 30 cm tiefer auf einem nur 2 cm dicken Ast in einer schönen Traube neu formiert hat.

Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, bin ich mit absolut stichfesten Lederhandschuhen nochmals hinaufgestiegen und habe den Ast samt Bienen mit einer guten Gartenschere abgeschnitten und konnte damit völlig unbehelligt wieder den sicheren Boden erreichen.

Der Rest war dann ganz einfach: Schwarmkistendeckel vorsichtig auf, Ast mit Traube hinein, drei kräftige Stöße, Deckel wieder drauf.

In der Schwarmkiste hab ich ein kleines Flugloch offen gelassen und innerhalb von 15 Minuten waren dann so gut wie alle Bienen drinnen.

Ich wünsche Dir viel Glück in der Schwarmzeit, es kann ja auch ganz einfach sein.
Man muss mit allem rechnen - auch mit dem Guten!

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Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! Oje, mehrere Stiche in die Hände… Zum Glück ist es gut ausgegangen.
LG, Claudia

Gestern durfte ich meinen ersten Schwarm sehen, einfangen und in meine dritte Bienenkiste einlaufen lassen. Voll aufregend beim ersten Mal.
Ich hatte damit gerechnet, dass das Volk schwärmen würde, bei der Kontrolle am Freitag habe ich zahlreiche Spielnäpfchen gesehen, aber alle ohne Stift. Dachte also es dauert noch etwas bis sie schwärmen. Der Bienenbart wuchs aber von Tag zu Tag.


Gestern kurz nach 10 am Vormittag kam mein Sohn aus dem Garten und meinte es sei voll laut. Da flog schon eine riesige Wolke Bienen und es deutete sich an, dass sie die Fichten hinterm Garten als Ziel hatten.
Da sammelten sie sich recht schnell zu einer ordentlichen Traube auf ca. 5m Höhe.

Mit langer Leiter, Astschere und Säge hat mein Freund den Schwarm am Ast vom Baum geholt und ich konnte sie in die improvisierte Schwarmfangkiste schütteln. In Laufe der nächsten Stunden sind auch fast alle in die Kiste gelaufen.

Ein paar schwirren selbst jetzt noch um den Baum und darunter, aber die meisten sind am Abend in ihr neues Zuhause eingezogen (ca. 3,5kg). Die Kinder haben sie Dicke Berta getauft.

Hinweis an mich selbst: Beim nächsten Mal die Imkerjacke anziehen, nicht nur den Schleier. Bei dem Versuch, sie aus der Kiste auf die Rampe zu kippen hat sich eine Biene unter meinen Schleier verirrt. Beim Versuch sie rauszulassen sind noch weitere Bienen aus der Wolke unter den Schleier gekommen. In Panik habe ich im Laufen versucht den Schleier auszuziehen, was die Bienen noch mehr gestresst hat. Ich dachte der ganze Schwarm verfolgt mich. Am Ende hatte ich drei Stiche im Gesicht, einen leichten Schock und am Abend habe ich noch 6 weiter Bienen, tw. ohne Stachel, im Haus gefunden. Zum Glück reagiere ich nicht doll auf Bienenstiche, eher so wie ander auf Mücken. Wäre ich ruhig geblieben, wäre es wahrscheinlich weniger schlimm gewesen…
Ich gehe davon aus, dass es nicht der letzte Schwarm dieses Jahr war. Dann kann ich ja nochmal üben.

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Nachtrag:

Immer wieder überraschen uns die Bienen mit neuen Erfahrungen für den Imker.
Diese Erfahrung möchte ich mit euch teilen.
Mein erster Schwarm der Saison fand sein zu Hause fernab von meinem Heimatstand.
Wir haben ihn aufgrund des Wetters nicht einlaufen lassen, sondern sanft in die neue MERB hineingegeben.
Ich habe 6 Rähmchen mit Schiffsrumpf (Rumpf mit Honig eingeschmiert) und ohne Mittelwand auf der Seite des Flugloch platziert, natürlich abschließend mit dem Trennschied.
Hinter das Trennschied habe ich den Schwarm abgestoßen. Über die Rähmchen eine Abdeckung sodass die Bienen in das dunkle Eck liefen. Ein großer Teil der Bienen bewegte sich dort hin. Ein anderer Teil fächelte noch im Rest der Beute. Ich schloss nach einer guten halben Stunde die Beute und schaute am nächsten Tag vorbei. Gut 90% vom Volk saß auf der Seite der Rähmchen aber ein „kleines Dorf im römischen Reich“ in Form einer faustgroßen Traube befand sich im unteren Eck neben dem Lüftungsgitter am Boden. Meine Vermutung, eine zweite Königin / Prinzessin (Schwarm war aber vermutlich ein Vorschwarm) ist im Spiel. Da aber die große Masse auf der korrekten Seite saß ging ich davon aus, dass sich die kleine Traube von allein erledigen wird.
Falsch gedacht! Aufgrund der Entfernung vom Bienenstand beließ ich es mit einer weiteren Durchsicht und kehrte gestern nach genau einer Woche zurück.
Die Überraschung war groß, als ich alle Bienen auf der Seite vom Lüftungsgitter sah. Sie hatten bereits reichlich Wabenwerk mit Nektar an das Wachstuch gebaut.
Meine Überlegung kam nur zu einem Entschluss, das Wabenwerk muss vom Wachstuch entfernt werden. So tat ich es auch mit einer riesengroßen Sauerei. Zum Glück waren die Bienen mit mir gnädig und tolerierten mein Handeln. Ich schob dann alle Rähmchen auf die andere Seite Richtung Bienen. So gut es ging drückte ich die Waben mit Honig in die Rähmchen mit Draht, da mir es zu schade war diese komplett zu entfernen. Jetzt schaue ich mal was die Bienen mit des Imkers Frevel anstellen werden. Leider musste ich handeln, was ich hätte anders machen sollen höre ich gern von euch.

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Aller guten Dinge sind drei! Am gestrigen Nachmittag des 1. Mais, den ich eigentlich mal „bienenfrei“ gestalten wollte :wink: , erreichte mich die Nachricht aus dem Verein, dass es einen Schwarm ganz in meiner Nähe gäbe. Der säße in einer Blutpflaume. :slight_smile:

Kurz darauf begann für mich eine Verkettung von nicht gerade einfachen Umständen. Es fing damit an, dass derjenige, der den Schwarm ursprünglich gemeldet hatte und von dem der Schwarm auch stammte, nun partout nicht erreichbar war… :frowning:

Ich bin dann trotzdem mal mit sämtlichen Equipment dorthin gefahren. Leider niemand zuhause?! Nach einer Weile habe ich auf Verdacht bei einem Nachbarn geklingelt, der mich auch gleich mit den Worten „Ah, da kommt ja der Bienenmensch!:flushed: begrüßte. Mit ihm habe ich mich dann - unter dem ordentlich großen Schwarm in seinem Garten sitzend - ca. eine Stunde wirklich gut unterhalten, weil ich auf den Imkerkollegen warten wollte. Für einen Nicht-Imker wusste der Nachbar ausgesprochen viel über Bienen. :slight_smile:

Dann kam endlich mein Imkerkollege zurück. Ich hatte naiverweise erwartet, dass er nun mit mir an die Schwarmrettung gehen würde. Weit gefehlt - er bedeutete mir, dass er gar keine Zeit hätte, weil sein Enkel da sei und er die Schwarmmeldung auch deshalb in den Verein geleitet hätte, weil er den Schwarm (aus Zeitgründen) nicht selbst fangen könne. Ergo war ich nun wider Erwarten auf mich allein gestellt und hatte zudem reichlich Zeit verloren. Das hat mich schon recht verblüfft! :frowning:

Eine ausreichend hohe und stabile Leiter war nicht vorhanden. Meine Teleskopstange fuhr ich nun auf 4 Meter Länge aus und ich begann, den Schwarm mit Hilfe des Schwarmfangsacks portionsweise nach unten in die Schwarmfangkiste zu löffeln. Bereits bei Portion 2 oder 3 stach mich eine Biene in den Knöchel. Egal, darum konnte ich mich jetzt nun wirklich nicht kümmern, denn mittlerweile zog auch noch ein Unwetter :cloud_with_lightning_and_rain: auf. :frowning:

Mittelweile hatte es ordentlich zu pladdern :cloud_with_rain: begonnen, da hing der Klappendeckel des Schwarmfangsacks plötzlich auf „halb acht“. Es hatte sich eine Schraube gelöst und war samt Mutter auf Nimmerwiedersehen verschwunden! Den Deckel habe ich dann auch erst komplett demontieren müssen, bis ich mit dem Fangen weitermachen konnte. :frowning:

Nun ging alles seinen Gang und ich brachte nach und nach weitere „Portionen“ des Schwarms in die Kiste, bis der Nachbar und ich den Eindruck gewannen, dass die Bienen endlich der Kiste zustrebten. Nun begann auch Wolkenbruch Nr. 2 :cloud_with_lightning_and_rain:, so dass ich mich daran machte, die Kiste zügig zu verschließen, ins Auto zu bringen und schließlich völlig durchnässt nach Hause zu fahren.

Erst zuhause hatte ich dann die Muße, mir auch den Stachel aus dem Knöchel zu ziehen. Unterm Strich war dies mein mit Abstand schwierigster und chaotischster Schwarmfang. Aber Ende gut, alles gut! :+1:

Für heute plane ich, den Schwarm in eine Einraumbeute einzuschlagen, rechtzeitig vor dem nächsten für heute Abend angekündigten Gewitter. :cloud_with_lightning_and_rain: Dann bin ich auch erstmal mit neuen Völkern komplett und kann hoffentlich mal ein wenig durchschnaufen. :sweat_smile:

Notiz an mich selbst:

Sollte Dir nochmal ein Schwarm angeboten werden, fahre nicht einfach los, sondern vergewissere Dich erst, in welcher Höhe der Schwarm sitzt und ob Dich gegebenenfalls jemand unterstützen kann. Entscheide erst danach, ob Du Dich in Bewegung setzt!

Herzlich willkommen, Habren! :smiling_face_with_three_hearts:

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Moderne Technik:
Mein Freund A. verweilt im Urlaub - 1000ende km weg - und hat über seine Stockwaagenapp eine Schwarmmeldung bekommen. Starke Gewichtsreduktion - was den Alarm auslöste. Über Whatsapp dann den Hinweis in unser Kistengruppe gestellt und schon war er fürs Weiterleben eingefangen.
Siegfried

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Schwarm an der Grundschule: da braucht man keine eigene Leiter mitbringen :grinning:

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Kindheitsträume werden wahr

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Schwarm vom 03.05.2024 in TBH - mit Fütterung von außen.

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@Siegfried: Dein Fütterungssystem sieht spannend aus! Woraus besteht das genau?

Hallo Claudia,
ich denke es macht Sinn, wenn du zum Thema Fütterungssysteme einen eigenen Faden aufmachst. Ich mach das dieses Jahr zum ersten mal,
da ich nach Jahre wieder eine TBH besiedelt habe, dort passt es gut.
Ob ich meinen Bikis damit auch „ausrüste“ weis ich noch nicht.

Aber hier ganz kurz: Habe ich von einem Imkerfreund aus Slowenien,
ist ein HT Bogen 90Grad DN40 der am Ende in der Kiste halb geschlossen ist. (Eigenbau - kann man nicht kaufen)
Halbkreis ausgeschnitten und eingeklebt. Das blaue Teil von außen schließt nur das gebohrte Loch passgenau ab, so dass das Winkelrohr exakt passt. Der Deckel der Kunststoffflasche (0,5L) wird mit einem 1mm-Bohrer 5-6 mal durchbohrt. Die Flasche wird einfach senkrecht in die Rohöffnung gesteckt, fertig. Beim Aufstecken muss man aber vorsichtig agieren, damit kein Zuckerwasser schon vorher verkleckert.

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Es war eine gute Idee 5 Meter vor den Kisten einen Quittenbaum zu pflanzen. Seit er eine gewisse Höhe hat, 3 Meter vielleicht, landen die Schwärme vorzugsweise in Blickhöhe. Das ist ein leichtes Einfangen.
Auf einem Stuhl steht dann die Box bis Sonnenuntergang.

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Jetzt habe ich den Strang hier eröffnet und selber noch nichts geschrieben …
Wie nebenan schon erwähnt, hatte ich bereits drei Schwärme: Einer ist uns vor der Nase abgehauen und den konnten wir nicht verfolgen bzw. wir haben die Spur verloren, einen habe ich eingefangen und als neues Volk in einer Warré und der dritte saß einerseits zu hoch und ich war nicht zu Hause, aber meine Frau sagte, da käme ich eh nicht dran.
Heute ist dann der erste Nachschwarm raus:

Die kamen aus Alita (Battleangel) und Ophelia ist das bereits neue Volk:

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