Hallo Claudia,
die Sache war diesmal nicht ganz einfach.
Zuallererst habe ich es mit einem Schwarmfangsack an einer Teleskopstange versucht, aber ich konnte die Stelle von unten nicht gut erreichen.
Ich konnte mit dem Sack an der langen Stange nicht genau genug manövrieren und zusätzlich saß der Schwarm teilweise auf einem dicken Ast, von dem man ihn nicht wirklich gut herunterstoßen konnte.
Ich habe eine dreifach ausziehbare Aluminiumleiter an den Stamm der Eiche gelehnt und bin so ca. bis zur Höhe des Schwarmes hinaufgestiegen.
Von dieser Stelle war der Schwarm aber immer noch gute 1,5 Meter entfernt.
Im ersten Versuch habe ich mit dem Schwarmfangsack an einer kurzen Stange nur ca. 1/3 des Schwarmes erwischt worauf der Rest ziemlich böse auf mich war.
Sie haben es schamlos ausgenützt, dass ich auf dem Baum nicht flüchten konnte und in der Eile nur die dünnen Stoffhandschuhe angezogen hatte und mich ordentlich in die Hände gestochen.
Da war erstmal Rückzug mit dem Schwarmfangsack angesagt und ich bin so rasch es ging heruntergestiegen und habe das erbeutete Drittel in die Schwarmfangkiste bugsiert.
Dann aber hat sich das Blatt überraschend zum Besseren gewendet, weil sich die aufgeregte Meute in der Baumkrone entgegenkommenderweise ca. 30 cm tiefer auf einem nur 2 cm dicken Ast in einer schönen Traube neu formiert hat.
Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, bin ich mit absolut stichfesten Lederhandschuhen nochmals hinaufgestiegen und habe den Ast samt Bienen mit einer guten Gartenschere abgeschnitten und konnte damit völlig unbehelligt wieder den sicheren Boden erreichen.
Der Rest war dann ganz einfach: Schwarmkistendeckel vorsichtig auf, Ast mit Traube hinein, drei kräftige Stöße, Deckel wieder drauf.
In der Schwarmkiste hab ich ein kleines Flugloch offen gelassen und innerhalb von 15 Minuten waren dann so gut wie alle Bienen drinnen.
Ich wünsche Dir viel Glück in der Schwarmzeit, es kann ja auch ganz einfach sein.
Man muss mit allem rechnen - auch mit dem Guten!