Schwarm an unzugänglicher Stelle an Haus entdeckt!

Hallo zusammen,

am Haus meiner Mutter hat offenbar ein Schwarm einen Hohlraum hinter der Fassadenverkleidung bezogen. Nicht nur kann man diese Verkleidung nicht abnehmen, die Stelle ist auch noch grundsätzlich unzugänglich, da oberhalb eines schrägen, riesengroßen Treppenhausfensters gelegen ohne Möglichkeit, absturzsicher hinzugelangen.
Was ginge, wäre, eine Box auf ähnliche Höhe direkt daneben zu stellen, wirkliches Arbeiten ist an der Stelle aber undenkbar.

Gibt es irgendwelche Tipps, was ich tun kann, um an den Schwarm zu gelangen? Eine Internetsuche hat einerseits Diskussionen zur Option (oder gar Pflicht?!) des Abtötens ergeben, andererseits die Möglichkeit einer Schwarmlockkiste. Da hätte ich einerseits das Problem, dass ich aus Sicherheitsgründen maximal eine kleine Schwarmkiste an diese Stelle bringen könnte und ich nicht weiß, ob die aus Größengründen überhaupt eine Option für die Bienen darstellen würde. Falls ja - gibt es Tipps, wie ich die Box attraktiv machen könnte? Sie enthält noch Spuren einen Schwarms, ein wenig Propolis hätte ich auch.
Hat so eine Lockung überhaupt eine Chance auf Erfolg, wenn die Bienen schon richtig in die Fassade „eingezogen“ sind?

Danke im Voraus und Grüße,
Lea

Hallo Lea,

ich hatte eine ähnliche Situation im letzten Jahr.

Hier sind die Bienen durch einen Spalt in die Zwischendecke eines Gebäudes eingezogen.
Der Besitzer des Gebäudes wollte die Bienen anfangs unbedingt entfernen.

Ich habe ihm geraten vorerst gar nichts zu machen sondern abzuwarten, ob das Bienenvolk nach dem Winter noch am Leben ist.

Sollte das Volk nicht überlebt haben, könne er dann im Frühling den Spalt abdichten, damit nicht wieder ein Schwarm dort einzieht.

Ich glaube nicht, dass ein Schwarm der bereits eingezogen ist und mit dem Wabenbau begonnen hat in eine Lockbeute umziehen wird.

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Hallo,

darf ich rückfragen, wie lange sie da vermutlich schon wohnen?

Ich fände es ja schön, wenn sie da bleiben dürften un dann am Monitoring teilnähmen. Bzw Du Lea :wink:@kley .

Wenn sie unbedingt weg müssten, könnte ich mir vorstellen, dass man sie ausräuchern könnte. (Hat hier jemand damit Erfahrung, ist das erlaubt?)
Das wäre natürlich krasser Stress und hoher Verlust, wenn sie ein Brutnest haben.

(Also ausräuchern und gleichzeitig eine Alternative anbieten.)

Herzliche Grüße

P.S.: zu einem Monitoring-Projekt: https://www.beetrees.org/start
Es gibt außerdem in diesem unserem Lieblingsforum einige mit uns geteilte Erfahrungsberichte :slightly_smiling_face:

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Hallo zusammen,

wir wissen es leider nicht genau, seit wann der Schwarm dort ist. Länger als ca. 2-3 Tage ist eher unwahrscheinlich, aber auch das ist möglich, wenn sie wettertechnisch so viel weniger geflogen und unauffällig gewesen wären. „Auf der Suche“ scheinen sie aber definitiv nicht mehr zu sein - ich habe jetzt mal eine „attraktive“ Lockbox gebaut mit Anfangsstreifen, Honigspuren (eigener) und Propolis darin, bisher haben sie sich aber wie befürchtet nicht beeindruckt gezeigt. Ja, zum Vertreiben habe ich gelesen, dass Rauch eher ungeeignet wäre (?), Teebaumöl es aber bringen könnte und im Fall eines Schwarms, der in einem Abluftkanal saß, auch ein Topf mit heißem Wasser (also eingezogener Wasserdampf) den gewünschten Effekt hatte, und der Schwarm sich dann sogar an der bereitgestellten Lockbox niedergelassen hat. Ich hab’s sogar mit etwas Teebaumöl versucht, aber man kommt an diese Stelle einfach nicht nahe genug ran, es ist wirklich verzwickt und ohne da jetzt mit Drehleiter anzurücken, sehe ich keine Möglichkeit.

Die Bienen müssen im Prinzip dort nicht weg, schon gar nicht unbedingt - ich bin nur über eine weitere Onlinediskussion gestolpert, wo man darüber spekulierte, ob es ggf. die Pflicht von Haus- oder sogar Baumbesitzern (Wald!) sein könnte, unzugänglich niedergelassene Schwärme abzutöten, um jegliche davon ausgehenden Risiken (?) abzuwenden. Ich sehe mich eigentlich eher nicht im Recht und schon gar nicht gewillt, so einen Schwarm einfach zu töten. Wenn sich hier also bisher 100 % der Antwortenden dafür aussprechen, es zur Not einfach dabei zu belassen, ist es mir umso lieber. :smiley:

Danke & Grüße, Lea

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Auf die Frage „Wer ist in Deutschland für verwaiste Bienenvölker verantwortlich?
habe ich von ChatGPT heute die folgende Antwort erhalten:

In Deutschland gibt es keine spezifische gesetzliche Regelung, die explizit festlegt, wer für verwaiste Bienenvölker verantwortlich ist. Dennoch lässt sich die Verantwortung indirekt ableiten, und es gibt mehrere Akteure, die in solchen Fällen eine Rolle spielen können. Hier sind die relevanten Akteure und Aspekte, die die Verantwortung für verwaiste Bienenvölker betreffen:

1. Der ursprüngliche Imker

  • Verantwortung des Imkers: Auch wenn ein Bienenvolk verwaist ist, bleibt der ursprüngliche Imker oft rechtlich gesehen verantwortlich, besonders wenn es noch eine klare Verbindung zwischen ihm und dem verwilderten oder verwaisten Volk gibt. Falls ein Volk aufgrund von Vernachlässigung oder unzureichender Pflege verwaist ist, könnte der Imker zur Verantwortung gezogen werden, insbesondere wenn das Volk Krankheiten verbreitet oder andere Bienenvölker gefährdet.
  • Pflicht zur Gesundheitskontrolle: Der Imker hat auch dann eine Verantwortung, wenn sein Volk verwildert und dadurch gesundheitliche Risiken für andere Völker entsteht, etwa durch die Verbreitung von Krankheiten wie der Varroamilbe oder Faulbrut. Der Imker ist verpflichtet, Bienenkrankheiten zu melden und Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen.

2. Zuständige Behörden

  • Tierseuchenbehörden: Bei verwaisten Bienenvölkern, die zu einer Gesundheitsgefahr werden – etwa durch Krankheitsübertragung oder die Ausbreitung von Bienenseuchen – kommen die Veterinärämter oder Tierseuchenbehörden ins Spiel. Diese Behörden sind dafür zuständig, die Seuchenkontrolle zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
  • Landwirtschafts- und Gesundheitsbehörden: Wenn ein verwaistes Volk als Gesundheitsrisiko für andere Bienenstöcke angesehen wird (z. B. bei der Übertragung von Krankheiten), können die zuständigen Behörden verlangen, dass das Volk entfernt oder behandelt wird. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass sich Krankheiten über verwaiste Völker auf andere Bienenvölker ausbreiten.

3. Imkervereine und -verbände

  • Unterstützung und Beratung: Imkerverbände und -vereine wie der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) spielen eine wichtige Rolle bei der Beratung und Unterstützung von Imkern. Wenn ein Bienenvolk verwaist, können sie helfen, das Problem zu lösen oder Empfehlungen zur Entsorgung oder Bekämpfung von Krankheiten zu geben.
  • Regelungen zu verlassenen Völkern: In vielen Imkervereinen gibt es Regelungen, wie mit verwaisten Bienenvölkern umzugehen ist. Zum Beispiel könnte ein Imkerverein auch dafür sorgen, dass verwaiste Bienenvölker schnell identifiziert und notfalls durch die Mitglieder betreut oder entfernt werden.

4. Naturschutzbehörden

  • Naturschutzrechtliche Verantwortung: Wenn ein verwaistes Bienenvolk in einem Naturschutzgebiet oder einem besonders geschützten Bereich lebt, könnte die Naturschutzbehörde in die Verantwortung gezogen werden, um das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Beispielsweise könnte das verwaiste Bienenvolk eine Gefahr für Wildbienenarten oder andere geschützte Tiere darstellen. In solchen Fällen könnte die Naturschutzbehörde verlangen, dass das Bienenvolk entfernt wird, um keine negativen Auswirkungen auf die Natur zu haben.
  • Schutz von Wildbienen: In Gebieten, in denen Wildbienen besonders geschützt sind, könnte ein verwaistes Honigbienenvolk als Bedrohung für diese Wildbienenarten angesehen werden. In solchen Fällen könnte die Naturschutzbehörde Maßnahmen ergreifen, um das Volk zu entfernen.

5. Die Öffentlichkeit und Anwohner

  • Meldung von verwaisten Bienenvölkern: Wenn Anwohner oder die Öffentlichkeit auf ein verwaistes Bienenvolk aufmerksam werden, das potenziell gefährlich ist oder gesundheitliche Risiken mit sich bringt, können sie die zuständigen Behörden oder Imkervereine informieren. In einigen Fällen, insbesondere bei Bienenvölkern, die in städtischen Gebieten oder auf öffentlichen Flächen leben, kann die Stadtverwaltung oder die Umweltbehörde eingreifen, um das Volk zu entfernen oder zu betreuen.

6. Verantwortung bei unkontrollierten Völkern

  • Unkontrollierte Bienenvölker: Wenn ein Bienenvolk auf öffentlichem oder nicht privat verwaltetem Gelände verwildert und es keine klare Verbindung zu einem Imker gibt, kann die Verantwortung für das Volk auf die örtlichen Behörden übergehen. Diese müssen dann klären, ob das Volk entfernt werden muss, insbesondere wenn es zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder zu ökologischen Problemen kommt.

Fazit:

Die Verantwortung für verwaiste Bienenvölker in Deutschland liegt in der Regel bei mehreren Akteuren:

  • Der ursprüngliche Imker bleibt häufig verantwortlich, besonders wenn das Volk noch mit ihm in Verbindung steht und gesundheitliche Risiken bestehen.
  • Zuständige Behörden, wie Veterinärämter oder Naturschutzbehörden, übernehmen die Verantwortung, wenn das Volk eine Gefahr für die Gesundheit von Bienenvölkern oder den Naturschutz darstellt.
  • Imkervereine und -verbände bieten Unterstützung und Beratung bei der Pflege und Kontrolle von verwaisten Völkern.
  • Örtliche Behörden oder die Öffentlichkeit können eingreifen, wenn das Bienenvolk ohne Identifikation oder Verantwortung im öffentlichen Raum lebt.

Im Fall eines verwaisten Bienenvölkchens ohne klaren Imker könnte es sinnvoll sein, die örtlichen Behörden zu informieren, damit diese geeignete Maßnahmen ergreifen.

Wenn diese Informationen stimmig sind und es sich nicht um deine Bienen handelt, brauchst du dir so wie es aussieht in rechtlicher Hinsicht keine Sorgen zu machen.

Nicht umsonst stehen die Schwarmparagrafen im BGB (z. B. § 961 - 964f) zwischen Wildtieren und Fundsachen… :wink:
In meinen Augen ist dieses Haus jetzt gesegnet :heart_eyes:.

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