Schon im ersten Jahr Honigraum freigeben und Honig ernten?

hallo,
2x habe ich ein volk leider nicht über den winter bekommen. bei diesen hat es einige zeit gedauert bis der „wohnraum“ der bienenkiste ausgebaut war. mein jetziger schwarm hat in nicht mal 4 wochen ihn nahezu komplett voll ausgebaut (ich habe die kleine kiste mit 9 waben).
normalerweise gibt man ja erst im 2. jahr den honigraum frei. soll ich ihn nun schon jetzt freigeben?
wenn ja, soll ich dann auch schon ernten und wenn ja, wann?
thx

Hallo,

willkommen hier im Forum.

Deine Frage ist sehr allgemein mit etwas spärlichen Angaben.
So nach dem Motto: Ich habe einen kleinen Diesel, soll ich jetzt tanken??

Da kommts dann darauf an wo du stehst, wohin du willst und was dir wichtig ist.

So ist es bei Deinen Bienen auch.

Mit ein paar Angaben zu Deinem Standort, Deiner Intention bei der Bienenhaltung und Deinen Zielen kann die Frage leichter beantwortet werden.
Die Trachtsituation ist sowieso auch für viele
Fortgeschrittene schwer einzuschätzen.

Und dann stellt sich die Frage, was in den letzten Wintern falsch gelaufen ist. Weißt Du das?

Ich würde das Hauptaugenmerk auf „sichere Überwinterung“ setzen, d.h. rechtzeitig nach genügend Futter und nach der Varroa schauen.

Ganz allgemein gesagt sind wir nach der Sonnenwende und Schwärme bauen 3 Wochen lang.
D.h. wenn nicht gerade eine Volltracht in der Nähe ist oder noch kommt, dann macht die Freigabe des Honigraums keinen Sinn.

Aber wie gesagt, mit mehr Angaben von Dir wäre es einfacher…

Gruß Andreas

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thx,
das mit den 3 wochen wusste ich nicht. wenn ich das richtig verstehe werden sie ziemlich bald aufhören an den waben weiter zu bauen. das war ja die hauptinfo, die ich haben wollte.
honigernte ist eh nur nebensächlich bei mir. ich will einfach nur einem volk einen unterschlupf bieten, dafür eine bessere bestäubung bekommen und damit die obst-und gemüseernte erhöhen.
mit dem thema zufüttern muss ich mich noch beschäftigen, ich dachte der produzierte honig im wohnbereich reicht aus.
beim ersten versuch, bei dem im november bei einer kontrollsichtung nur noch eine handvoll leichen auf dem boden lagen, konnte ich 8.5 kg honig ernten. das müsste doch eigentlich zur überwinterung reichen. beim zweiten versuch war es nach dem einzug zu trocken und ich hatte anfangs nicht zugefüttert. da gab es wohl zu wenig nektar und das volk war auch etwas klein. die haben gerade mal 3 ca. 20cm lange waben geschafft.
diesmal scheint es ein sehr gesundes volk zu sein. ich bin voller hoffnung, daß es diesmal klappt.
p.s.: ich habe leider nix gefunden um ein bild mit hochzuladen um meine konstruktion (kiste steht in 2,5m höhe) zu zeigen.

Hallo,

sorry, daß ich das jetzt so direkt sagen muss, aber das klingt alles sehr naiv

und planlos

.

Ich kann Dir (und vor allem den Bienen!) nur wünschen, daß Du schnell dazulernst indem Du Dich richtig ernsthaft mit dem Thema befasst, am besten indem Du einen Kurs besuchst und Dir einen Paten suchst.

Sonst endet es wie bei den ersten beiden Versuchen, was schade für den Schwarm wäre…

Ist nicht böse gemeint, sondern gut für Dich und Deine Bienen!

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zu 1. naiv? ich habe den honig ja erst geerntet als die kiste leer war. du meinst also, wenn ich dich richtig verstehe, 8,5 kg honig reichen einem volk nicht zum überwintern?
zu 2. da hast du sicherlich recht.

Fragen wir andersrum:
Wo hast Du gelesen bzw. wer hat Dir gesagt daß 8,5 kg reichen?
Und: Hattest Du gewogen oder waren es am Ende einfach 8,5 kg und es hätten genausogut 2kg oder 20kg sein können?

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Also mein volk 1 ist letzten winter mit 20,5 kg futtervorrat eingewintert worden von mir, und das langte gefühlt nur ach und krach in diesem langen kalten frühjahr…

hui, danke für diese konkrete zahl, die mich überrascht. wann hattest du gewogen?

nachtrag: hier ein foto von heute morgen. der schwarm wurde am 28.5. eingelagert.

Hatte das wiegeergebnis am 26.sept.22
Mein V1 ist aber auch ein recht starkes Volk. Relativ schwarmträge.
Mitte August honigernte 22:

26.dez. 22…:

Ende märz war gewogen nur noch 3/4 kg futterrest drinnen. Da bis dort aber schon wieder ein brutnest gepflegt wurde, war ich mir unsicher, ob das gewogene wirklich futter ist, oder nicht die brutnestzellen. Daher gab ich ab der letzten märzwoche auch futterteig mit an das wabenende gelehnt, was sie auch dankbar annahmen. Auf diesen letzten 100 metern im frühjahr, wenn es nicht recht warm werden will, verhungern völker ja gern nochmal, weil die brutnestpflege schon erhöhten futterbedarf einfordert. :woman_shrugging:
Mit ein wenig bauchgefühl, intuition und dem wissen um die vorgehenden prozesse im bien durch die jahreszeiten, bin ich mit meinem ersten volk seit mai 21 recht gut gefahren. Nun sind es seit mai 3 völker, gucken ob ich das da auch schaffe so erfolgreich umzusetzen, oder ob ich mit meinem ersten volk einfach anfängerglück hatte……

Es ist natürlich immer verführerisch, wenn man sieht, wie schnell sie anfangs bauen und, wenn sie so fleißig sind, könnte man ja vielleicht doch schon im ersten Jahr eigenen Honig ernten, muss ja auch nicht viel sein … so denkt man am Anfang :wink:
Aber die Information oben ist wichtig um zu verstehen, dass jetzt eigentlich nicht mehr viel passiert! Ab 21.6. – wenn bei uns der Sommer erst richtig anfängt – ist bei den Bienen das Jahr quasi gelaufen. Auch die Massentrachten sind jetzt durch und die Völker werden langsam kleiner.
Also:Abwarten – nächstes Jahr gibt’s dann Honig (wenn du eine vernünftige Varroabehandlung machst und genug für den Winter einfütterst) :wink:

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ja so ist es mit den algorithmen… honigernte ist bei mir ja (s.o.) nebensache. mir ging es darum ob meine „kleine“ bienenkiste zu klein ist für dieses anscheinend sehr starke volk und sie mehr raum brauchen und das war mit obiger aussage geklärt.
überwinterung und zufütterung ist ein anderes thema und nach dem dürchstöbern des buches von e.m. klein und den hier getätigten aussagen auch klarer.

thx, ansonsten siehe antwort an cupido

Gratuliere zu diesem schönen Volk.

Noch ein Tipp: Den Honigraum solltest Du spätestens dann freigeben, wenn die Bienen beginnen unter dem Trennschied durchzubauen.

Meine große Bienenkiste muss im Herbst für ein sicheres Überwintern in meiner Region ein Gesamtgewicht von ca. 50 kg haben.

Vielleicht gibt es hier im Forum jemanden aus Deiner Region mit Erfahrungswerten für die kleine Kiste.

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