Rückwirkend erzählt:
Am 20. Mai baute ich zusammen mit meinen Kindern unsere neue Mellifera Bienenkiste auf. Ich hätte aber niemals gedacht, dass ich im selben Jahr schon Bienchen bekommen würde und schon gar nicht, dass es grade mal eine Woche später soweit sein sollte.
“Salomé” ist mein erstes Bienenvolk, ich bekam den Vorschwarm (Gewicht ca. 2,7 kg)
am 27. Mai 2019 über die Schwarmbörse von einem Hohenloher Imker. Ich transportierte meinen Schatz (bzw. die vom Imker ausgeliehene Schwarmkiste) eine ganze Stunde lang im Kofferraum (über die Autobahn) zu uns nach Hause, das war ziemlich aufregend, weil nicht alle Bienen IN der Box waren (ich konnte nur über mich staunen, denn eigentlich bin ich der Angsthase in Person).
Während ich die Bienen abholte, baute mein Mann spontan mit den Kindern noch geschwind ein provisorisches) Regenschutzdach (das ordentliche folgte Ende Juli).
Da der Schwarm bereits beim Imker eine Nacht in Kellerhaft war, riet mir der Imker, die Bienen noch am selben Abend einlaufen zu lassen (also am Abend des 27. Mai). Vielleicht war es doch schon etwas spät, das klassische Einlogieren klappte nämlich so gar nicht bilderbuchmäßig auf Anhieb - ich verzweifelte sehr. Während einige Bienen zielstrebig in die Bienenkiste marschierten, blieb ein Großteil von ihnen vor der Tür, bzw. hingen die Bienen die ganze Nacht über an der vorderen Wand der Bienenkiste (ich stand nachts mehrmals auf, um nach ihnen zu sehen - erste Anzeichen einer Helikopterbienenmutter). Ich konnte die Damen zum Glück am folgenden Tag (28. Mai 2019) förmlich dazu bewegen (nämlich mit einem Esslöffel), zu ihren Schwestern in die gute Stube zu laufen.
Fütterung durchgehend bis zur AS-Behandlung 1:1 mit Kamillentee und Zucker.
Anfang Juli war ich für 5 Tage beim Imkerkurs bei Mellifera - es war ganz, ganz wundervoll!!! Unglaublich lehrreich und schön!
Mitte Juli beobachtete ich staunend zum ersten Mal in meinem Leben eine Drohnenschlacht.
Am 19. August begann ich die 10tägige Behandlung mit Ameisensäure (300 ml, Nassenheider Pro).
Gewicht am 3. September: 40 kg
Leergewicht Original BK / 22 kg
Gewicht Bienen samt Waben ca. 8 kg (2/3 ausgebauter Brutraum)
(40 kg - 22 kg Leergewicht = 18 kg - ca. 8 kg Waben & Bienen (lt. Tabelle) = ca. 10 kg Honigvorrat
Auffütterung 3:2 ab Anfang September (direkt nach der AS-Behandlung), anfangs alle 2-3 Tage kleinere Menge (aus Unwissenheit) insgesamt 11 kg, danach tägliche Fütterung in einer größeren Box bis auf insgesamt 18 kg. Danach nahmen die Bienen kein weiteres Futter mehr auf (ca. Ende September).
Am 4. September (kurz vor unserem Urlaub) fand ich ziemlich viele tote Bienen hinter dem Brutraum (evtl. Nachwirkungen der AS-Behandlung) - ich machte mir große Sorgen und hatte im Urlaub gar keine Ruhe. Es war zum Glück aber doch alles gut - bei unserer Rückkehr sah alles prima aus.
Am 1. Oktober setzte ich den Mäuseschutz ein.
Nachdem es bei uns bereits Anfang November ersten Frost gab, behandelte ich Salomé am
4. Dezember mit OS (ein sehr erfahrener Bioland-Imker aus dem Ort half mir dabei, schimpfte währenddessen aber wie ein Rohrspatz über die Bienenkiste)
Und schon haben wir 2020 - mein erstes Bienenjahr ist bald geschafft!
Mitte Januar: ich sehe an ungewöhnlich warmen Januartagen viele Bienen fliegen, sie sammeln auch schon Pollen (z.B. in der blühenden Hasel direkt am Haus, auch die Weide trägt Kätzchen).
Seitdem beobachte ich immer mal wieder Polleneintrag. Mal sind die Tage kalt, mal ist es frühlingshaft warm. Selbst im Januar gab es schon Temperaturen von über 12 "C.
An einem Tag Mitte Januar fand mein Sohn auf dem Gehweg viele, viele tote Bienen. Wahrscheinlich wurde es während ihres Ausflugs zu kalt. Mein Kleiner sammelte sie ein und füllte sie in der Küche in eine Tasse (meine Kinder sammeln ständig allerlei tote Insekten, um sie sich genauer ansehen zu können). Einige Stunden später fand mein Mann die Tasse mit den Bienen und beobachtete, dass sich einige davon bewegten. Von wegen tot… Meine Buben setzten die Bienchen schnell ans Flugloch und dort spazierten sie gemütlich ins Warme.
Beobachtung am 4. Februar: die Bienen sitzen noch immer weit vorne nah am Flugloch (linke Seite)