ich möchte ein Gedankenexperiment mit euch teilen, welches mich schon lange in meinem Kopf begleitet und zwar quadratische Waben.
In der Magazinimkerei, beobachte ich einen Trend zu immer größeren Wabenflächen im Brutraum.
Andererseits wissen wir, dass Bienen ihr Brutnest von alleine in Form einer Kugel halten, was auch logisch ist, da eine Kugel die geometrische Form ist, welche das meiste Volumen, bei gleichzeitig kleinster Oberfläche aufweist und dadurch am effizientesten warm gehalten werden kann.
Deshalb wundere ich mich, dass es so gut wie keine quadratischen Rähmchensysteme, gibt. Besonders wundert mich das im Brutraum, denn damit müsste man den Bienen doch eigentlich in diesem Bereich der Magazinimkerei am nächsten kommen.
Überschlagsmäßig müsste es mit 30x30cm x10 Waben, im Brutraum ausreichend erledigt sein.
30x30 wären 900cm², ca. 6750 Zellen pro Wabe
35x35 wären 1225cm² (ähnlich wie Zander 1,5 mit 1200cm² ), ca. 9200 Zellen pro Wabe; bei 35mm Breite pro Wabe, wären 10 Waben auch genau 35cm breit, ergo der Raum für die Waben ein Quader mit 35x35x35cm. Oben müssten dann DNM Honigräume perfekt passen.
Bin grade draufgekommen dass DNM 1,5 meinem grade erfundenem Maß schon recht nahe kommt
Im Baumstamm haben die Bienen eher rechteckige Waben und keine auadratische.
Eine Königin legt etwa 2000 Eier, Zellenmaß 5,4 mm pro Zelle macht 342 Zellen pro quadratdezimeter. 2053 Eier täglich sind 6 quadratdezimeter, 3 quadratdezimeter beidseitig bebrütete Wabenfläche/Tag. 3 quadrardezimeter mal 21 Tage/ Brutperiode ergeben einen Platzbedarf von 63 quadratdezimeter für die Legeleistung der Königin. Deswegen hatte das Gerstungrähmchen B= 25cm, H= 40 cm.
Das frühere DNM war übrigens eher Höher als Breit. Das ganze ohne Drohnenbrut und Futter- und Pollenkranz.
Ich vermute, der Grund dafür, dass sich keine quadratischen Wabenmaße etabliert haben, ist der, dass ein von einem runden Brutnest ausgefülltes Quadrat kaum Platz für einen Honigkranz lässt.
Quadratische Waben widersprechen dem natürlichen Wabenbau im Baumstamm und haben sich deswegen nicht durchgesetzt.
Aber auch im Quadrat würden die Bienen einen Futterkranz bilden, er gehört für sie zur Wabe dazu.
Ideal ist die rechteckige Wabe (höher als breiter), schau dir die Waben in der ERB an, sie entsprechen eher dem natürlichem Wabenbau.
das wäre in der Erwerbsimkerei ein tolles Argument dafür, dort versucht man ja auch durch das Schieden den gesamten Honig nach oben in die Honigräume zu pressen.
Mach dir nicht so viele Gedanken um die Erwerbsimkerei. „DIE“ Erwerbsimkerei schiedet nicht weil sie dafür keine Zeit hat und führt die Völker in rechteckigen Waben (75% der Weltimkerei z,B, in Langstroth). Die Schiederei ist eher ein Ausdruck eine „mit den Bienen Spielerei“ kommuniziert durch einige deutsche Bienenpropheten.
Ich weiß, dass die Diskussion um quadratische Waben in der Magazinimkerei ein akademisches Gedankenexperiment ist, wo es aber letztlich auch um „Optimierung“ der Erwerbsimkerei geht. Mir ist in dem Zusammenhang wichtig, dass wir dazu auch die Überlegungen des Mellifera e.V. zu einem wesensgemäßen Rähmchenformat mit einbeziehen.
Denn der Mellifera e.V. ist bei seinen Forschungen zu dem Schluss gekommen, dass Hochwaben wie diese
dem Bien am nächsten kommen. Im diesjährigen Kompaktseminar („Faschingsseminar“) an der Fischermühle ist dies auch nochmal ausführlich erläutert worden: Das Brutnest wird bekanntermaßen rund und in der Regel über die verfügbare Breite ausgebildet. Bei anderen Rähmchenformaten kommt dabei allerdings der Honig- und auch der Pollenkranz zu kurz, insbesondere wenn mit Absperrgitter gearbeitet wird. Ein sehr anschauliches Bild findet man dazu im Buch Imkern mit der Einraumbeute auf der Seite 49.
Dies führt dazu, dass den Bienen nur ein minimaler Honig- und Pollenkranz verbleibt, nachdem der Honigraum abgeräumt wurde. Bei einer quadratischen Wabe ist dies wohl nicht anders. Im Gegensatz dazu kann das bei der Hochwabe in der Mellifera-Einraumbeute nicht passieren, denn dort wird normalerweise ein schöner Vorrat (siehe oben) angelegt. Daher muss hier weniger (oder gar nicht) nachgefüttert werden!
Insofern sehe ich bei einer quadratischen Wabe auch keinerlei Verbesserung für den Bien.
Die „Schiederei“ würde ich so nicht heruntermachen. Auch in der ERB wird " im Spätsommer auf zwölf Rähmchen eingeengt" Seite 95.
Beim Wabenbau im Baum baut der Bien ja auch nicht sofort, je nach Platz, alles aus, er baut nach Bedarf.
Beim vernünftigen Umgang mit dem Schied wird nichts anderes gemacht, nämlich der Brutraum den Bedürfnissen des Bien angepasst. Das hat schon Gerstung in seinem Buch beschrieben.
" Einen genügend großen Raum in bienengemäßen Proportionen, indem er seinen Bedürfnissen zu den verschiedenen Jahreszeiten entsprechenden Zellenkörper errichten, in demselben sich bis zum Höhepunkt ohne in seiner Ordnung gestört zu werden, entwickeln, im Winter sich vollständig kugeln und die Vorräte an stets erreichbarer Stelle über sich oder hinter sich ablegen kann.