Presshonig, wesensgemäß?

Dann musst Du aber das Trennschied unten komplett zu machen, sonst bauen sie hinten wild kreuz und quer. Da das Volk dann keinen Platz zum Ausdehnen hat wird es eher und häufiger schwärmen.

Das ist aber keine Garantie das bei dem mehrfach abgeschwärmten Volk genug Wintervorrat drin ist: Völker können sich auch „zu Tode schwärmen“: zum Schluss bleiben so wenig Bienen übrig das sie es nicht mehr schaffen die Kiste voll zu kriegen. Dann muss auch aufgefuttert werden.

Und Du brauchst einen Plan was Du mit den ganzen Schwärmen machen willst.

Meine Empfehlung: die ersten Jahre strikt an die Anleitung halten. Wenn man drei Völker und ein paar Jahre Erfahrung hat kann man dann bei einem Volk so was ausprobieren.

Martin

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Danke @MartinLE - mir ging es erst mal rein um das Verständnis - mir wäre es eigentlich lieb, wenn die Bienen zuerst im Brutraum genug Vorräte einlagern würden, damit man sich so gesehen keine Sorgen machen müsste, dass sie im Winter zu wenig haben. Ich habe mich natürlich an die Empfehlungen aus dem Buch gehalten und würde es wohl auch weiterhin so beibehalten. Aber die Zusammenhänge verstehen, das möchte ich eben auch. Also „was wäre wenn…
Anfangs habe ich es so verstanden, dass die Bienen zuerst sämtliche Vorräte im Brutraum einlagern und erst wenn sie Überschuss haben, den dann nach hinten tragen. Dann bräuchte ich mir auch keine Gedanken darum machen, wenn ich etwas Honig für uns entnehme. Wenn ich nun aber ernte und danach feststelle, dass vorne zu wenig Honigvorräte sind, dann wäre eben mein Gedanke, dass ich den Bienen von meiner Ernte wieder etwas zurück gebe, weil ich das Volk offensichtlich dazu animiert habe, seine Vorträge im Honigraum einzulagern, anstatt im Brutraum

Ich habe seit 6Jahren Bienen ausschließlich in Naturbau. Am Anfang habe ich einmal geschleudert (als endlich genug Honig da war), das hat mir aber überhaupt nicht gefallen: zuviel rumgeklebe, zeitaufwendiges Entdeckeln, relativ viel Honigreste in der Schleuder im Verhältnis zu meinem wenigen Honig etc. Seit 3Jahren presse ich. Gefällt mir viel besser: Waben direkt in die Presse reinschneiden, die Presse steht im Abfülleimer, d.h. sofortiges Abfüllen in die Gläser (ungefiltert). Das Pressen ist gut möglich, während ich zu Hause auch für die Kinder da bin. Natürlich müssen die Bienen dann wieder frisch bauen im nächsten Jahr, damit hat man weniger Honigertrag, das ist mir aber egal, Hauptsache alles frisch und wesensgemäß :slight_smile:

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Das ist leider etwas komplexer. Wenn Du mehr Raum gibst und im Honigraum Mittelwände, dann wirkt das ertragssteigernd und schwarmdämpfend. Ein kleinerer Raum wirkt schwarmfördernd, was i.d.R. zu weniger Erträgen führt, oder aber das Brutnest wird durch den eingelagerten Honig beschränkt: weniger Bienen → weniger Honig. Umgekehrt sorgt ein größerer Raum auch für mehr Brut und einen höheren Verbrauch. Alles hängt in einem komplexen dynamischen Prozess zusammen. Die wichtigste Quelle für ausreichende Vorräte ist genügend (Massen-)Tracht. Standort, Bienendichte und Wetter sind dafür entscheidende Faktoren.
Die Mittelwände im Honigraum sollen den Ertrag um den Faktor erhöhen, den man ernten will. Wenn Du im Regelfall nach der Ernte zufüttern musst, würde es mich nicht wundern, wenn das in einer Beute mit geschlossenem Honigraum ebenso wäre.
Eine gute späte Tracht ist der Schlüssel für genügend (natürliche) Vorräte. Wo das nicht der Fall ist, musst der Imker aushelfen.

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