Natürliche Nahrungsquellen für Bienen im Herbst

Für mich ist es immer interessant welche natürlichen Nahrungsquellen die Natur im Herbst noch für die Bienen bereithält.

Bei mir in der pannonischen Tiefebene sind aktuell Bartblume und Efeu sehr begehrt, welche ja bekanntermaßen als ergiebige Bienenweiden gelten.

Zu meiner Überraschung bin ich heute aber auch auf einen Feigenbaum mit teilweise schon überreifen Früchten gestoßen, der intensiv von Saft saugenden Bienen besucht wurde.

Bisher konnte ich immer eher nur Wespen und Hornissen beobachten, welche sich an Obst herangemacht haben.

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Hallo Naturfreund,

Danke für das neue Thema. Leider ist es aber wohl so, dass Obst nicht gesund für die Bienen, wenn es nicht nur Kleinstmengen sind. Siehe auch hier: https://www.bienenundnatur.de/imkerpraxis/honig/wenn-bienen-obst-fruchtsaft-sammeln-595

Auch Efeuhonig ist, wegen der Neigung sehr fest zu werden, kein zu bevorzugendes Winterfutter. Ich denke, wenn man gut aufgefüttert hat bzw. genügend von der Sommertracht belassen hat, gibt es wohl keine Probleme.

Herzliche Grüße

Hallo Linus,

danke für Deinen Beitrag.

Der Grund warum ich dieses Foto gepostet habe war, dass ich so eine massive Menge an Bienen auf den Früchten eines „Obstbaumes“ bisher noch nie beobachtet habe, dieses Verhalten kam mir sehr ungewöhnlich vor.

Möglicherweise haben diese Bienen aus einer Notsituation zu dieser speziellen Futterquelle gefunden, ich weiß leider nicht, von welchem Bienenstock diese Bienen stammen, sonst könnte man die Vorräte kontrollieren. Vielleicht hat auch der besonders milde Herbst einen Einfluß auf diese spezielle Form der Nahrungsaufnahme.

Generell versuche ich meine Bienen möglichst auf eigenem Honig zu überwintern, das hat sich bisher sehr bewährt, im Herbst gibt es speziell wenn der Efeu blüht für meine Völker kein halten, da summt es dann wie im Frühling im Apfelbaum.

Dabei vertraue ich voll auf die Fähigkeit der Bienen zu wissen was für sie bekömmlich ist und dass sie sich den richtigen Mix an Vorräten anlegen.

Bisher gab es auch noch keine für mich erkennbare nahrungsbedingte Probleme.

Liebe Grüße

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Du hast recht, so in der Anzahl habe ich es auch noch nicht gesehen, es ist wirklich sehr interessant. Danke für das Teilen.

Beste Grüße

Hallo,
hier bei mir in Ostwestfalen erfreuen sich die Bienen noch immer an den großen Büschen afrikanischen Basilikums, dass ich seit einigen Jahren für sie anpflanze. Die Bartblume ist fast abgeblüht. Lila und rosa Herbstastern werden noch sehr gerne angeflogen. Außerdem noch Malven und Sonnenblumen. Wir haben ein Staudenbeet mit zwei Sorten Storch Schnabel angelegt, die seit Anfang Juni durchgängig bis jetzt sehr viel besucht werden. Auch die Prachtkerzen in dem Beet blühen noch. Was Obst betrifft haben sie zur Zwetschgenzeit öfter an den Früchten gesessen, auch die schon faul am Boden lagen. teilweise auch an den Himbeeren. Ich hoffe auch, dass die Bienen das selber abschätzen können, ob der Saft ihnen gut tut. Es wird jetzt endlich herbstlicher bei uns, ich bin gespannt wie der Winter dann so wird. Liebe Grüße

Blockzitat

Hallo,

In der Umgebung Freisings blühen aktuell Obstbäume :thinking:, nicht bloß einer mit ner Handvoll Blüten, sondern mehrere an mehreren Stellen. Keine Pracht wie im Frühling, aber deutlich zu sehen. Birne, Apfel, Pflaume.

Leider sind die Fotos nicht sehr deutlich geworden.

Auch Heckenrosen blühen, die längst damit durch waren.

Macht ihr ebenfalls solche Beobachtungen? Ist da für die Bienen etwas zu holen?

Mein Bruder, in Schleswig-Holstein zu Hause, berichtete, dass sein Apfelbaum ebenfalls blühe.

Herzliche Grüße

Unsere Holunder Büsche haben noch mal Blüten angesetzt, der weiße sogar recht viele. Bei den Obstbäumen ist uns noch nichts aufgefallen.

Je länger ich mich mit Bienen beschäftige umso überraschender werden meine Beobachtungen.

Heute gegen 7:00 Uhr früh, es war noch gar nicht richtig hell, waren schon ungewöhnlich viele Flugbienen im An- und Abflug auf die Bienenkiste.

Es hat mich gewundert, aber ich habe es auf die für einen Oktobermorgen ungewöhnlich hohe Frühtemperatur von 17°C zurückgeführt.

Ein Blick auf die Bienenwaage am Vormittag und eine Nachschau vor Ort ergab dann aber ein anderes Bild: Sowohl vor der Bienenkiste als auch vor der Einraumbeute war ein Summen und Brausen wie im Frühling und das durchgehend bis zur Abenddämmerung um 18:30 Uhr.

Die Bienenkiste hat in dieser Zeit sage und schreibe um 3,1 kg an Gewicht zugelegt - mit fast 57 kg Gesamtgewicht sind inzwischen so viele Vorräte eingelagert worden, dass es auch für einen strengen Winter ausreichen müsste.

Die Einraumbeute wurde heuer mit einem Schwarm besiedelt und steht derzeit noch nicht auf einer elektronischen Waage - deshalb habe ich hier keinen Messwert, aber die Aktivität war dort heute genauso groß.

Für die Bienenkiste habe ich durchgehende Gewichtsaufzeichnungen seit April 2020 - vergleichbare Tagesgewichtszunahmen hat es ab diesem Zeitpunkt aber bisher nur im Frühling und im Sommer gegeben.

Jetzt würde mich natürlich brennend interessieren welche Pflanze die Bienen um diese Jahreszeit so reichlich mit Nektar versorgt - vielleicht hat jemand hier im Forum eine ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir einen Tipp geben.

Hallo @Naturfreund,

Das ist in der Tat bemerkenswert! Hast Du denn die Einraumbeute gar nicht gewogen?

Ich halte natürliche Trachtquellen für solche Zunahme für sehr unwahrscheinlich.

Könnte es sein, dass das Biki-Volk beim ERB-Volk geräubert hat? Wenn der Flugbetrieb bei ERB nicht danach aussah, haben vielleicht beide bei einem anderen Volk im Radius geräubert?

Sind ansonsten andere Quellen denkbar, z.B. Müll oder irgendwelche ‚Lager‘, wo evtl. viel Zucker zu holen ist?

Beste Grüße

Hallo Naturfreund,

…die ist groß und hat bestimmt auch klimatische Unterschiede, es ist dort aber sicher deutlich wärmer als bei uns in Deutschland.
Ein genauerer Standort würde generell eine Hilfe erleichtern (im „Südwesten Deutschlands“ kann Freiburg oder Schwäbische Alb sein, das ist klimatisch schon ein Unterschied!).

Wenn Du nicht gerade eine große Trachtquelle direkt bei Dir hast, dann halte ich Räuberei auch für wahrscheinlicher.
Darauf deuten auch die sehr frühen und späten Flugzeiten hin.
In meiner Gegend brechen jetzt gerade Völker an der Varroa zusammen.
Hast Du mal in die ERB geschaut?

Gruß Andreas

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Ach, dass die Bienen in Ungarn stehen, habe ich glatt überlesen… Das und das „wo genau“ können natürlich einen Unterschied machen.
Aber auch da ist eine entsprechende Massentracht für soviel Nektar, von der Du nicht weißt, eher unwahrscheinlich.

Alles Gute

Hallo Bienenfreunde,

danke für die zahlreichen Rückmeldungen.

Also meine Bienen und ich sind in Eisenstadt/Burgenland/Österreich zu Hause - bis zur ungarischen Grenze sind es noch ca. 12 km, bis zum Neusiedler See ist die Distanz ca. 10 km.

Wir sind eine Weinbauregion, haben hier ein sehr warmes und trockenes Klima mit milden Wintern - gestern hatte es am späten Nachmittag noch knapp 25°C.

An Räuberei habe ich natürlich auch gedacht, die Einraumbeute ist in diesem Fall aber sicher nicht das Opfer. In der ERB ist alles gut - das Jungvolk sitzt auf 8 voll ausgebauten Rähmchen und hat reichlich Vorräte. Ich werde es in den nächsten Tagen auf die Waage stellen, damit ich auch das aktuelle Gewicht kenne.

Bei der Bienenkiste geht es seit heute Morgen jedenfalls im gleichen Stil weiter wie gestern, sie hat bis zu Mittag schon wieder um 1,4 kg an Gewicht zugelegt.

Ich war heute Vormittag auch schon bei den mir bekannten umliegenden Bienenstöcken, da waren die Bienen überall deutlich weniger aktiv. Weder Räuberei noch großartige Trachtquellen sind mir dabei aufgefallen.

Auch das Einraumbeutenvolk, welches am gleichen Standort wie die Bienenkiste steht, war heute Früh deutlich ruhiger als die Bienenkiste.

In den nächsten Tagen und Wochen werde ich mir die Diagnoseschale unter dem Gitterboden der Bienenkiste jedenfalls sehr genau anschauen.

Falls dort vermehrt Varroamilben zu finden sind, wäre das jedenfalls ein Hinweis auf Räuberei.

So schaut das jetzt nach zwei Tagen auf der Waage aus.

Auffällig ist, dass das Gewicht über Nacht kaum gefallen ist.
Wenn große Mengen an Nektar nächtens von den Bienen getrocknet werden, kann man dabei praktisch immer eine Gewichtsreduktion beobachten.

Außerdem habe ich heute Abend Milben gezählt - es sind in den letzten zwei Tagen 45 Varroamilben auf der Diagnoseschale gelandet. Davon waren auffällig viele am Leben.

Wie auch anderweitig hier vermutet wurde deuten meiner Meinung nach alle Umstände auf Räuberei hin.

Wenn die Aktion vorbei ist wird aus meiner Sicht eine rasche Behandlung mit Oxalsäure-Dihydrat Sublimation erforderlich sein.

Bei mir blüht jetzt noch Efeu, wird stark angeflogen. Könnte das der Grund sein?

Das würde ich mir wünschen, aber ich glaube es aus den folgenden Gründen eher nicht:

  • Gewichtszunahme um 7,2 kg in drei Tagen gegen Ende Oktober
  • Starker Flugverkehr vom ersten Tageslicht bis zur Dämmerung (nur bei diesem Volk)
  • Das sonst übliche Nektartrocknen über Nacht findet nicht statt (weder fächelnde Bienen noch eine Gewichtsabnahme über Nacht sind zu beobachten)
  • Schon nach den ersten zwei Tagen deutliche Zunahme von Vorroamilben auf der Unterlage

Ich habe mit Räuberei bisher keine Erfahrung, aber es deutet meiner Meinung nach schon vieles darauf hin.

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