ich habe vor kurzem feststellen müssen, dass mein Volk nicht mehr existiert. Die komplette ERB ist ohne Bienen
Nun habe ich dort noch etliche verdeckelte Honigwaben. Kann ich die so spät noch ernten und für den Eigenverzehr nutzen?
Kann mir bitte jemand weiterhelfen
Gruß
Martin
Die verdeckelten Waben sehen teilweise sehr dunkel aus. Die Waben sind 1 1/2 Jahre alt. Möchte nur vermeiden, dass ich ggf. schlechte schimmlige Waben verarbeitet. Ich habe die Verdeckelung immer sehr hell in Erinnerung.
Hallo Martin,
kannst du die Waben nicht als Reserve für den Winter lassen bzw. in eine andere Beute mit einhängen?
Dort wären sie optimal aufgehoben.
Ansonsten eine Frage : sind die Waben mit Naturhonig gefüllt oder nach dem Einfütten verdeckelt worden ?
Nur frisch verdeckelte Waben haben einen hellen Wachsdeckel, ältere sehen immer dunkel aus.
Ernten kannst du den Honig solange er noch flüssig ist.
Ist er dünn kannst du ihn entweder Schleudern oder Pressen.
Ich habe fast festen Honig schon mit einer Obstpresse geerntet und den Wachs im Sonnenwachs-schmelzer dann weiterverarbeitet.
Der Resthonig im Wachs war dann nur noch als Sirup zu bezeichnen, hat aber wie Honig geschmeckt.
Gruß Jörg
Die Frage ist tatsächlich, wieviel hast du vorher zugefüttert und wie und wann hast du behandelt? Nach der AS-Behandlung und arg verdünnten Honig würde ich nicht ernten. Hatte ich schonmal in einer ähnlichen Situation – hat sich nicht gelohnt …
Für andere Völker als Reserve würde ich auch von abraten, wenn nicht zweifelsfrei geklärt ist, warum das Volk verstorben ist. Dann würde ich es eher weghauen.
ich danke dir für deine Antwort.
Der Honig ist noch wunderbar flüssig.
Ich werde eventuell einen Teil als Reserve für den Winter lassen und einen kleinen Teil verzehren.
zuletzt habe ich Ende September mit Varromed behandelt. Den Gedanken hatte ich auch schon alles zu entsorgen.
Bevor ich verunreinigtes Zeugs verzehre und ggf. ein anderes Volk aufgrund der ungeklärten Ursache damit belaste, ist die Entsorgung wohl der beste Weg. Auch wenn’s wirklich Schade um den Honig ist.
Ich habe das Zeug hier auch rumstehen (irgendwo geschenkt bekommen). Für die Sommerbehandlung ist es aber wohl denkbar ungünstig, soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe.
Hallo Martin,
da du während der Zeit in der der Honig in der Beute war noch mit einem Medikamenten behandelt hast würde ich den Honig nicht mehr als Lebensmittel bezeichnen da Wirkstoffe aus dem Medikament im Honig sein können.
Also wäre ein menschlicher Genuß für mich ausgeschlossen.
Ich hätte aber keine Bedenken diesen Honig als Futter für die Bienen zu belassen.
Dafür würde ich ihn aber nicht abschleudern sondern in der Wabe lassen, denn wenn der Honig aus der Wabe ist kommt er mit Sauerstoff aus der Luft in Verbindung und fängt dann in absehbarer Zeit an zu kristallisieren.
Die Bienen machen ihren Honig schon lagerfähig wie sie ihn brauchen.
Bevor du aber alle Waben entsorgst weil du Bedenken hast kläre erst mal ab warum deine Bienen die Beute verlassen haben.
Warum hast du überhaupt mit Varromed Ende September das Volk behandelt ?
War der Milbenbefall so extrem ?
War bei deiner letzten Kontolle noch Brut in den Waben ?
Wenn dem so ist war es wohl ein Notschwärmen um dem Varroa-Druck zu entgehen.
Gruß Jörg
Wo hast du das denn her? Dass Honig kristallisiert weil er mit Sauerstoff zusammenkommt habe ich noch nie gehört.
Aber wozu Schleudern, wenn es wieder in Waben eingelagert wird. Also der Arbeitsschritt – mit Abfüllen etc. sogar die Arbeitsschritte – wären einfach unnötig.
Ich würde es dennoch nicht in ein anderes Volk hängen, ehrlich gesagt …
War die Varromed die einzige Behandlung? Also auch eine frühere AS-Behandlung könnte Auswirkungen auf den Honig haben …
Solltest du auch noch gefüttert haben, darfst du den Honig auch gar nicht in Umlauf bringen – also nichtmal verschenken.
Ich würde nicht lange drüber nachdenken. Alles raus aus der Beute, abflammen, nächstes Jahr neu besiedeln …
Das sind meine persönlichen Erfahrungen.
Ich habe Honigwaben als Reserve eingelagert die beim Öffnen im Frühjahr immer noch flüssig waren während der abgeschleuderte Honig aus der selben Zarge im Glas schon längst durchkristallisiert war da er nach dem Schleudern nicht gerührt wurde.
Wenn es eine bessere Erklärung gibt wäre ich dankbar, man lernt ja gerne dazu
Das Abschleudern betraf die Annahme daß der Honig noch zum Verzehr geeignet sei.
Im unbelasteten Zustand wäre er für den Eigenbedarf immer geeignet , egal ob mit Zuckeranteil aus dem Zufüttern oder nicht
Gruß Jörg
Hallo @Cupido ,
meine persönlichen Erfahrungen haben mich zu einer Fehleinschätzung geführt.
Daß meine Reserve-Honigwaben nicht auskristallisiert sind gegenüber dem geschleuderten Honig
hat wirklich nichts mit dem Sauerstoff zu tun ( ich habe mich eben nochmal belesen https://bienen.info/honig-kristallisiert-biologin-klaert-auf/) war eine Fehleinschätzung meinerseits.
Jeder lernt dazu.
Das hat etwas mit der Zusammensetzung des Honigs zu tun.
Meine Waben waren alle mit Linde/Akazie gefüllt und dieser Honig bleibt sehr lange flüssig, in der Wabe länger als im Glas.
Gruß Jörg