Kalkbrut in der Bienenkiste

Ich habe eine Bienenkiste übernommen, die sicher schon 5 Jahre (ich habe keine Aufzeichnungen) hier auf dem Land bei Lüneburg steht . Vorletztes Jahr ( 2020) sind die Bienen 2x geschwärmt und der erste Schwarm hatte sehr schnell Kalbrut und ist im letzten Jahr ( 2021) gestorben. Eine Woche später gab es den zweiten Schwarm, der heute noch sehr gesund lebt. Die Mutterbienen haben langsam auch im vorletzten Jahr schon (sehr wenig) Kalkbrut entwickelt. Das Volk hat extrem klein überwintert, sich aber tapfer gehalten. Ich biete seit zwei Wochen Zuckerwasser (1:1) an, welches aber nicht angenommen wird. Gelesen habe ich, dass Flüssigkeit wichtig wäre ( deswegen flüssige Fütterung) und Wohnraumeinengung (geht nun beim Füttern jetzt nicht). Hat jemand von Euch noch andere Ideen, was ich machen kann?

https://www.lwg.bayern.de/bienen/krankheiten/093788/index.php
LG Siggi

Hallo Siggi, vielen Dank für den Link. Diese Infos habe ich so kompakt noch nicht gelesen. Zum Füttern: Spielt es wohl eine Rolle wie konzentriert die Zuckerlösung ist? Vielleicht mögen sie ja keine so dünne Zuckerlösung und ich probiere es mit 3:2 Lösung? Ich hatte irgendwo gelesen, dass das Füttern nur erfolgt, um den Bienen Flüssigkeit zukommen zu lassen und deswegen eine so dünne Lösung. Ich werde weiter hoffen, da es eigentlich ein sehr robustes Volk ist.

Hallo Skole,
mit Kalkbrut hatten wir 2018/2019 in der Bienenkiste zu tun. Zunächst nur schwach, aber im 2. Jahr sehr massiv. Wiir haben dann die Königin getauscht. Das war nicht ganz einfach! Wir haben bei der Gelegenheit eine Bauerneuerung vorgenommen und dabei die alte Kö erwischt. Also alle Waben raus und dabei mit etwas Glück die Königin finden und käfigen. Kiste reinigen und neue Trägerleisten einsetzen, Bienen wieder einlaufen lassen. Dabei die neue Kö. im Ausfresskäfig Wenn eine neue Königin da ist, diese mit den Bienen

Hallo Quitte,
vielen Dank für Deine Antwort. Eine konkrete Erfahrung zu hören ist gut. Eine Bauerneuerung bei meiner Kiste ist sicher auch neben der Kalkbrut sinnvoll, da die Bienen schon lange in der Kiste sind. Und dies vielleicht auch zur Kalkbrut beigetragen hat?
Dein Beitrag bricht mittendrin ab : „Wenn eine neue Königin da ist, diese mit den Bienen…“. Vielleicht kannst Du den Satz noch ergänzen.
Noch eine Frage, laufen die Bienen wieder ein, auch ohne alte Königin?
Viele Grüße Skole

Hallo Skole, gestern war ich in Eile und habe gar nicht bemerkt, dass ein unfertiger Artikel gespeichert wurde. Tut mir leid… Also heute nochmal richtig:

Die Ursache von Kalkbrut liegt wohl hauptsächlich bei der Königin, ungünstige Faktoren wie Standort, Feuchtigkeit und Witterung verstärken dann den Prozess.

Bei uns war es so, dass wir die Kö nicht gleich gefunden hatten und haben die Bienen (aus Verzweiflung) wieder einlaufen lassen. Dabei fanden wir sie dann zum Glück. Mit dem Fangclip an einer alten Trägerleiste befestigt und von hinten in den Brutraum gelegt. Einmarsch klappte gut, Königin mit der Leiste entfernt. Bis zum Eintreffen der neuen Kö am nächsten Tag blieben sie absichtlich weisellos - das erleichtert das Einweiseln, wurde mir gesagt, denn sie sind dann „auf Entzug“. Tatsächlich wurde die Neue dann freundlich empfangen und bald aus dem Ausfresskäfig befreit.
Nach 3 Wochen gab es wieder Kalkbrutmumien, was daran lag, dass noch alte Arbeiterinnen im Stock sind. Nach der Durchlenzung sind die weg.
Wichtig : Die Bienen wie einen Schwarm füttern und den Baufortschritt beobachten. Nicht hungern lassen
Nach knapp 2 Monaten sah alles wieder „normal“ aus

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Hallo Quitte, vielen, vielen Dank für diese genaue Beschreibung. Dann werde ich mich mal auf die Suche nach einer neuen Königin machen. Habe ganz schön Respekt vor einer so großen „Operation“. Viele Grüße Skole

Ich wünsche dir viel Glück bei der Aktion. Berichte gerne, wie es weitergeht :slight_smile:

Hallo Quitte,
nachdem ich mit Deiner Hilfe alles schön visualisiert und auch schon eine Option auf eine Königin hatte, habe ich die Kiste geöffnet und gesehen, dass das Volk extrem klein war, grad eine Handvoll. Ich habe mich dann gegen die „Operation“ entschieden, da ich für das Volk keine Überlebenschance gesehen habe. Die Bienen haben die Fütterung über 3 Wochen nur minimal angenommen, wohl auch, da es so wenige waren. Jetzt bekommt die Kiste eine gründliche Reinigung und nimmt vielleicht nächstes Jahr einen neuen Schwarm auf.
Ganz vielen Dank für Deine Hilfe, nächstes Mal - hoffentlich nicht , werde ich früher eingreifen.
Viele Grüße

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Dann ist es wohl besser so. Vielleicht erwischst du ja noch dieses Jahr einen Schwarm - noch ist es nicht zu spät…
Viele Grüße
Petra

Ich habe heute zum ersten Mal Kalkbrut bei einem unseres Bienenvölker entdeckt. Am Flugloch meines Bienenkistenvolks liegt einiges davon vor dem Flugloch. Es ist noch immer recht kühl und nass bei uns, deshalb habe ich die BK auch noch nicht ganz geöffnet, sondern nur von hinten einen Blick durch die Klappe auf die Waben geworfen. Das Trennschied ist noch drin, aber ich erkenne ziemlich verschimmelte Waben. Habe etwas Flüssigfutter mit Honig in den leeren Raum gestellt und bin sehr gespannt, wie es im Inneren aussieht, wenn wir die BK bei etwas wärmeren Temperaturen komplett öffnen.

Ich hab das Volk übrigens seit 2019, es ist mein allererstes Bienenvolk und ich freue mich unglaublich, dass es den Winter bisher wieder überstanden hat

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