Ist Mellifera e.V. ein Imkerverein?

Hallo Bienenfreunde,
ich fülle gerade den Meldebogen für das Veterinäramt aus und bin mir unsicher, ob ich die Frage „Mitglied in einem Imkerverein?“ mit ja beantworten soll …

Lieben Gruss

Chris

Ich denke es geht dabei um den DIB und da gehört Mellifera meines Wissens nicht zu …

Hm… zunächst geht es um die Anmeldung der Bienenvölker. Dazu ist natürlich keine Mitgliedschaft in einem Imkerverein vonnöten. Dennoch ist die Frage ob Mellifera als „ Imkerverein“ gewertet werden kann ziemlich interessant. Denn: Der DIB fordert u.a. die Mitgliedschaft in einem Imkerverein wenn zb Gewährverschlüsse genutzt werden sollen… Also eine Anfrage bei Melifera direkt macht durchaus Sinn. Ist in der Melifera Mitgliedschaft nicht auch eine Imkerversicherung inkludiert?

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das kann separat zur Mitgliedschaft „gebucht“ werden

Hallo Chris @chris73 und herzlich willkommen im Forum! :slight_smile:

Mellifera e.V. ist definitiv kein Imkerverein:

Richtig. Das Veterinäramt fragt nach Deiner Mitgliedschaft in einem örtlichen Verein von praktischen Imkern. In Bezug darauf lautet Deine Antwort also „nein“.

Bestimmt kann auch @Katrin dazu etwas Klärendes beitragen.

Liebe Grüße,
Michael

Hallo zusammen,

ihr habt das schon alles richtig erörtert, vielen Dank!

Die Anmeldung der Völker bei eurem lokalen Veterinäramt ist ab dem Einlogieren eures ersten Schwarmes (bzw. der Ankunft eurer Bienen bei euch, in welcher Form / Beute auch immer) eure heilige behördliche Pflicht :slight_smile:
Das ist super wichtig, deshalb finde ich es prima, dass wir uns auch hier dazu besprechen.

Wenn ihr bei einem Imkerverein Mitglied seid, der eurem Landesverband angeschlossenen ist, übernimmt dieser Verein auch die Anmeldung eurer Völker bei der Tierseuchenkasse. Wenn nicht - das wäre der Fall, wenn ihr „nur“ bei Mellifera e. V. Mitglied seid - müsst ihr die Meldung selbst übernehmen. Mir scheint, dies geschieht im Fall von @chris73 über das Veterinäramt, darauf zielt die Frage im Formular ab.

Beispiel Baden-Württemberg:
Die Tierseuchenkassse BW beschreibt, wer oder was meldepflichtig ist so:

„Bienenvölker und Ableger (soweit nicht über einen dem Landesverband Badischer Imker e.V. oder Landesverband Württembergische Imker e.V. angeschlossenen Imkerverein gemeldet.“

Für die Versicherung eurer Bienenhaltung habt ihr bei Mellifera zwei (kombinierbare) zusätzliche Optionen, die aber die oben beschriebenen Verpflichtungen nicht ersetzen: Die Mellifera Imkerversicherung und die Solidargemeinschaft.

Viel Freude mit euren Bienen und einen schönen Sommer euch

Katrin

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Update: Eine Haftpflicht- und Betriebshaftpflichtversicherung ist mittlerweile im Mitgliedsbeitrag enthalten. Optional kann noch eine Unfallversicherung und weiterhin die Mitgliedschaft in der Solidargemeinschaft abgeschlossen werden. Infos hier: https://www.mellifera.de/imkerversicherung/

In Bezug auf Baden-Württemberg habe ich kürzlich erfahren, dass einem Landesverband (Landesverband Badischer Imker e. V. oder Landesverband Württembergischer Imker e. V.) organisierte Imkervereine grundsätzlich die Organisation der Bestellung von bezuschussten Varroabehandlungsmitteln übernommen haben. Es besteht nicht unbedingt die Verpflichtung zur Mitgliedschaft, um an einer solchen Bestellung teilzunehmen. „Nicht unbedingt“, weil die Organisation dieser Bestellung natürlich einigen Aufwand für die Vereine bedeutet. Deshalb solltet ihr zunächst zumindest freundlich bei eurem lokal nächstgelegenen Imkerverein anfragen, ob ihr euch dort einer Bestellung anschließen könnt.

Selbstverständlich MUSS die Bienenhaltung - auch unabhängig davon, ob man bezuschusste Varroazide erhalten möchte - beim örtlichen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse angemeldet sein (sh. weiter oben). Für die Teilnahme an einer Bestellung ist die Tierhalternummer dann unerlässlich.

Ich bin Vereinsvorsitzender. Die Meldung beim Veterinär und die Meldung bei der Tierseuchenkasse müss hier in RLP jedenfalls jeder selbst tun. Ich wüsste auch nicht warum das in anderen Bundesländern anders geregelt sein sollte. Ich werde einen Teufel tun irgend jemanden irgendo anzumelden. Sonst kommt mir einer mit Datenschutz und ich wollte ja gar nicht und … was der Teufel noch alles. Die Tierseuchenkasse kostet Geld, nicht viel.

Die Meldung an den Landesverband ist auf dem Formular für die Vereinsmitgliedschaft mit integriert. Dafür kann man nach einer Schulung auch die DIB Etikettenb nutzen bzw ist auch Versichert.

Ich war schon als Gutachtger bei zwei abgebrannten Bienenhäusern, etlichen Völkerdiebstählen, Frevel, und durch Windbruch kaput geschlagenen Bienenständen tätig.
Dann gab es noch diverse Rechschutzverfahren. Al la : Dame badet im Pool und fühlt sich von Wasser holenden Bienen gestört oder ein Kirmes-mandelbrenner brennt in seiner offenen Garage im August Mandeln für die nächste Kirmes - und hat dann Besuch von ganz vielen Insekten … etc.

Als Verein machen wir Sammelbestellungen Für Futter und Varroamittel. Alleine diese Ersparnis ist schon mehr als die Mitgliedsbeiträge für die meisten. Dann gibts noch regelmäßige Schulungen und Infos für lau.

Es gibt nichts was es nicht gibt
lg
Alexander

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Hallo zusammen,

ich habe in meinem obigen Beitrag ergänzt, dass die beschriebene Info für Baden-Württemberg gilt. Es wäre interessant, zu lesen, wie das in anderen Bundesländern gehandhabt wird.

@Steinhummel, dass du Klarheit bezüglich Datenschutz haben möchtest, verstehe ich, aber ich finde das nicht ausreichend als Argument, um eine Person abzuweisen. Die Zuschüsse gibt es, damit sie im Sinne der Bienengesundheit zugänglich sind.

Ich denke, jede Person kann für sich selbst entscheiden - ob sie irgendwo Mitglied werden oder sich ehrenamtlich engagieren möchte. Mir würde gefallen, wenn diese Entscheidung nicht nur aus der Überlegung „Was bekomme ich für mein Geld?“ getroffen wird, sondern weil man sich den Menschen und gemeinsamen Belangen verbunden fühlt und für sie eintreten möchte.

Viele Grüße euch

Katrin

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Hallo Katrin, ich habe in meinen 35 Jahren als Vereinsvorsitzenden noch nie jemanden wegen irgendwas abgewiesen. Auch keine „Nichtvereinsmitglieder“. Futter, Varroabehandlungsmittel oder Schulungen sind für alle die wollen. Also für Mitglieder des Vereins, anderer Vereine oder gar kein Verein. Zuschüsse für Varroamittel bekommen wir nicht. Ich kaufe das alles beim Hersteller und bekomme dort die üblichen Großhandelspreise und gebe die Preise auch so weiter. Allerdings gibt es Personen die die Bestellung „vergessen“. Das sind dann Vereinskosten. zum glück gibt es andere die zu wenig bestellten und noch Futter wollen.

Wir haben ein Aufnahmeformular für den Verein. Da ist ein ein Passus dass neben den 10 € für den Verein auch noch Kosten für den Landesverband und Versicherungen etc entstehen. Es gibt auch sehr „sparsame“ Zeitgenossen. Ich bin schon reingefallen. Die Mitgliedschaft wird dann in die Online-Datenbank des Landesverbandes eingetragen. Der ist nämlich der Versicherungsnehmer etc…

Die Meldung an den Veterinär, Die BG, oder die TSK darf jeder persönlich vornehmen. Das ist keine Aufgabe eines Vereinsvorsitzenden.

lg
Alexander