Imkern mit Allergie

Hallo Salome,
festgestellt wurde die Allergie bei mir durch eine Blutuntersuchung.
Bei mir sind es auch sehr heftige Schwellungen über mehrere Tage mit entsprechendem Juckreiz. Und da ich relativ schnell zur Cortisonflasche greife, ging es bisher ohne schwere Komplikationen. Auch gab mir der Arzt den Tip, Cetirizintropfen direkt auf der Stichstelle einzureiben.
Außerdem verwende ich Bite away und Apis mellifica C30 Globuli…

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Danke dir für deine Erklärungen - dann will ich mal hoffen, dass es bei mir nicht auch so ist… Vielleicht sollte ich auch mal einen Test machen lassen. Schwellungen und Juckreiz halten bei mir auch sehr lange an, ansonsten fehlen bei mir aber bisher zum Glück die typ. Allergie-Symptome wie Herz-Kreislauf-Probleme, Schwellungen an anderen Stellen als der Einstichumgebung usw.

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Moin Ihr Lieben, auch auf die Gefahr, das ich hier klugsch… aber…
Ein bisschen allergisch als Reaktion auf das Bienengift gibt es nicht. Entweder ist man allergisch oder nicht. Schwellungen und Juckreiz als Stichfolge sind keine Allergie sondern typische Folgen eines Bienenstiches. Diese Reaktionen bauen sich normalerweise im Laufe des Imkerlebens ab. D.h. wenn ich am Anfang beim Bienenstich mit sehr starken Schwellungen an der Einstichstelle reagiere, reagiere ich nach drei Jahren wesentlich weniger oder gar nicht mehr. Der Körper gewöhnt sich im Normalfall an das Bienengift. Das funktioniert allerdings nur, wenn ich mich regelmäßig stechen lasse. Eine totale Stichvermeidung zögert die Gewöhnung sehr stark herab. Als Nennwert kann man hier von 20-40 Stichen pro Halbjahr reden.
Eine echte Bienengiftallergie dagegen ist lebensbedrohlich. Dagegen helfen keine Kügelchen und auch kein Cetricin. Diese Allergie mit folgender Schocksymptomatik baut sich innerhalb weniger Minuten auf. Die Reaktionen hier sind immer stichfern! Zusätzlich können Atem- und Kreislaufbeschwerden bis hin zum Atemstillstand, komplette Schleimhautschwellungen bis zum Kreislaufkollaps auftreten(von den Hautreaktionen mal ganz abgesehen). In der Regel spritzt oder vernebelt der gerufene Notarzt Adrenalin, Cortison wird nicht mehr verabreicht. Diese Patienten werden immer ins Krankenhaus gebracht. Dort wird in der Regel allerdings nur noch beobachtet. Danach muss dringend notwendig eine Desensibilisierung eingeleitet werden. Wer sich dieser Prozedur nicht unterwirft ist lebensmüde! Wer garantiert einem in Zukunft, wenn man im Gebirge unterwegs ist, das man innerhalb von 5 Minuten gerettet wird, wenn man seinen Epipen vergessen hat?

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genau so habe ich mir das auch gedacht, habe mich beim ein oder anderen Beitrag hier aber etwas verunsichern lassen. Bei mir halten starke Schwellungen wirklich lange an, aber wie gesagt fehlen all die typischen Symptome, die bei einer echten Allergie auftauchen

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Ich bin zwar Gott sei Dank kein Bienen- sondern ein Wespenallergiker, aber ich kann inhaltlich die Ausführungen von Elsas.Bienenbox nur unterstreichen. (Kreislaufkollaps - Atemstillstand - Adrenalin… - Desensibilisierung und nun immer mit Notfallset unterwegs). Wenn ich eine echte Allergie gegen Bienenstiche hätte, würde ich nicht imkern!
Liebe summende Grüße vom
Mani

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Deine Aussage ist mir zu krass. Ich wurde im Sommer gestochen, und hatte fast alle Symptome, die du aufgezählt hast. Kreislaufprobleme, Schluckbeschwerden, Nesselsucht am ganzen Körper,…

Adrenalin hab ich trotzdem nicht bekommen, sondern Cortison intravenös. Dafür war ich in der Notaufnahme.

War das deshalb keine Allergie, weil ich kein Adrenalin bekommen hab? Die Definition finde ich sehr unbefriedigend…

Auch für den nächsten Fall hat mir meine Ärztin zwar einen Adrenalinpen verschrieben, empfiehlt aber, den nicht sofort anzuwenden, sondern erst eine Dosis Cortison und Ceterizin einzunehmen und dann zu beobachten.

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aber du hast doch wirklich deutliche Symptome. Vielleicht handeln die Ärzte/Ärztinnen auch unterschiedlich/individuell auf die jeweiligen Symptome. Aber soweit ich das nun einschätzen kann, sind starke und lang andauernde Schwellungen mit Schmerzen, Juckreiz usw. (wie bei mir) keine Allergie, sondern starke Reaktionen auf den Stich - was du beschreibst wiederum ganz klar eine Allergie

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Schwellung an der Einstichstelle hatte übrigens so gut wie gar nicht. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Stich ins Gesicht ging und ich den Stachel beim Rausziehen gequetscht habe. Wahrscheinlich hat sich das Gift viel schneller verteilt als bei einem Stich in Arme oder Beine.

Ich hatte auch mal einen Stich in die Wange, bin dann eine starke Woche nicht vor die Türe (ich sah aus, als hätte ich eine böse Schlägerei gehabt, hab mich selbst kaum noch erkannt). Arme und Beine schwellen bei mir auch etwas weniger an als bei Stichen in Hände oder Füße. Auch der Stich am Hals war weniger schlimm

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Wer Schwellungen an der Einstichstelle bekommt, hat keine Allergie. Bei Schwellungen wird gerne Cortison verabreicht. Bei einer Schocksymptomatik seit vielen Jahren ausschließlich Adrenalin in der Notfallmedizin. Stiche im Gesicht schwellen immer extrem stark an, im Mundinnenbereich extrem, auch dann wird erst Cortison verabreicht um die Schwellung zu minimieren.

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Hallo zusammen,

ich finde eure Erfahrungsberichte sehr spannend. Seit September 2020 begleite ich einen Imker aus dem Ort. Eigentlich wollte ich bald zwei Völker übernehmen, doch seit meiner letzten Erfahrung bin ich sehr unsicher geworden.

Ich wurde zuvor bereits von Bienen gestochen und hatte bisher immer eine normale Reaktion. Sogar ein Stich in den Hinterkopf hat bei mir keine Probleme ausgelöst. Doch bei der ersten Durchsicht vor 3-4 Wochen war ein Volk besonders aggressiv. Ich wurde von 4 Bienen zeitgleich gestochen: Ein Stich ins Steißbein, zwei Stiche in den Oberschenkel und ein Stich in das Sprunggelenk durch die Socke. 3 von 4 Stiche waren wieder ganz norml doch der Stich am Sprunggelenk ist den Tag über stark angeschwollen. Am nächsten Morgen hatte ich eine massive Schwellung und es bildeten sich Eiterbläschen um die Einstichstelle. Ich musste zur Hausärztin und habe dort Cefurox Tabletten bekommen. Die Hausärztin ist der Meinung, dass es sich einfach um eine Entzündung handelt, die vermutlich durch Dreck im Sockenbereich verstärkt wurde. Erst nach 1 1/2 Wochen war ich wieder vollständig genesen.

Anfang April gehe ich zum Dermatologen. Egal welche Diagnose gestellt wird - ich bin nicht sicher wie ich weitermachen will…

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Nett, dass du auf meinen Beitrag antwortest, aber offensichtlich hast du meinen Bericht nicht gelesen.

Weder habe ich Adrenalin bekommen, noch ist die Einstichstelle angeschwollen.

Du solltest wirklich nicht zu stark vereinfachen mit deinen Aussagen.

Hallo Tobias, wenn du drei Stiche der Bienen so gut überstanden hast, dann ist das mit Sicherheit keine Allergie und ich würde mir da auch keine Gedanken dazu machen. Mit der Infektion am Sprunggelenk hat deine Hausärztin sicher recht und auch das war keine allergische Reaktion. Also - wenn du dich mit Bienen befassen willst, sollte DAS kein Hinderungsgrund sein.
LG mani

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Ich hatte tatsächlich auch mal eine Entzündung an einer Einstichstelle. Das passiert wohl nicht selten, u.a. kann das auch vom Kratzen (wegen des starken Juckreizes) kommen. Dabei entzünden sich wohl ansonsten harmlose Stiche auch mal gerne oder eben wie schon erwähnt auch durch Verunreinigungen (kann auch beim Herausziehen des Stachels geschehen). Meine Ärztin hat mir deshalb geraten, dass ich bei starken Reaktionen/Juckreiz vorübergehend die Fenistil-Salbe anwende soll, die Cortison enthält. Das wirkt dann schon Entzündungen entgegen und lindert auch den Juckreiz etwas besser. Ich hab die nun immer vorsichtshalber im Haus (auch für meine Kinder, die sich beim Kratzen wirklich schwer zurückhalten können).

Was Allergie an sich betrifft denke ich, dass wir alle das offensichtlich recht individuell einschätzen. Jeder legt das wohl etwas anders aus, oder hat eine eigene Meinung dazu, wir alle sind aber eben doch mehr Bienenhalter*innen, haben aber keine (wenige) medizinischen Fachkenntnisse.
Inzwischen habe ich gelesen, dass von medizinischer Seite her wohl auch starke Reaktionen auf einen Stich bereits als allergische Reaktion gesehen wird. Hier mal die offizielle Info des Bundesministeriums für Gesundheit:

Starke Reaktionen auf Insektenstiche werden auch als Allergie gewertet: " Wie macht sich eine Insektengiftallergie bemerkbar?
Bei einer Insektengiftallergie schwillt die Region um die Einstichstelle stark an. Die Schwellung hat häufig einen Durchmesser von mehr als 10 Zentimetern und hält länger als 24 Stunden an. Meist löst sie starke Schmerzen, ein Jucken oder Brennen aus. Menschen mit einer Allergie sind bei einem Stich in Mund und Rachen besonders gefährdet. Die Schwellung kann die Atemwege verengen und das Atmen erschweren. Die Schwellung ist aber nur selten so stark, dass Erstickungsgefahr besteht."

Weiter:
Auch der gesamte Körper kann von Symptomen betroffen sein. Dann liegt eine anaphylaktische Reaktion vor, die leichte bis lebensbedrohliche Beschwerden auslösen kann. Eine anaphylaktische Reaktion ist eine heftige allergische Reaktion, die sich meist durch eine sofortige Behandlung lindern lässt. Im Notfall ist die passende Reaktion sehr bedeutsam, sodass es für Betroffene sinnvoll sein kann, jederzeit ein Notfallset bei sich zu tragen

Der anaphylaktische Schock ist also einfach eine noch stärkere allergische Reaktion

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Hallo, nun bin ich spät dran, bin noch neu hier.
Trotzdem möchte ich gerne noch meinen Pollen dazu geben:
Ich habe ebenfalls vor zwei Jahren heftig inkl. stichfernen Symptomen nämlich Pusteln an Bauch und Rücken reagiert nachdem ich 5 Stiche, 1 davon in die Nasenspitze bekam. Zum Glück keine Kreislauf- oder Atemprobleme, aber mein Gesicht sah aus wie etwa von Salome beschrieben :lying_face:
In der Notaufnahme gabs Adrenalin und … (Namen vergessen, ähnlich Fenistiltropfen) intravenös. Das hat auch das Gesicht zügig wieder verschlankt.
Bis ich die Hyposensibilisierung machen konnte, hatte ich weitere Stiche, trotz Vollschutz. Die extra Pusteln kamen nur noch einmal, als ich 3 gleichzeitig bekam (beim Einpacken nach dem Besuch bei einem etwas wehrhafteren Volk). Also gibt es nach meiner Erfahrung doch unterschiedliche Ausprägungen der Allergie, ich nenne es mal nicht „ein bisschen allergisch“, weil es bestimmt von vielen Faktoren abhängt.
Seit die Hypo läuft (nach 3 stationären Tagen in Dermatologie mit steigender Dosis, bekomme ich monatlich 1ml, die etwa 4 Bienenstichen entsprechen) bin ich viel entspannter (stets mit Vollschutz und Notfallset) dabei, die Bienen deshalb ebenfalls :nerd_face:.
Beste Grüße

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Der Hamburger Stadtimker Benjamin Utzerath hat diesen sehr ausführlichen persönlichen Bericht über das Thema geschrieben:

Eine Bienengiftallergie kann sich jederzeit entwickeln und den Imker von Grund auf überraschen. Schliesslich hatte sich dieser immun gewähnt, nach all den unzähligen Bienenstichen über so viele Jahre.

Ich finde den Beitrag sehr interessant zu lesen. Vielleicht helfen ja Benjamins Erkenntnisse zum Thema „Imkern mit Allergie“ dem einen oder der anderen weiter! :slight_smile:

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Bei Allergie sollte man schon sehr vorsichtig sein - auch mit Besuchern und Interessierten!
Stiche gibt es immer - gratis.
Meine Frau hat letztens eine Wespe aucf ihrer Hand beobachtet - da hat sie gestochen. (Natürlich die Wespe!)
Hier kann ich das ja schreiben:
Ich hatte „Aussaattage“ für unser Wetter gelesen, es gab immer „gute“ Übereinstimmung.
Von den Ratschlägen von M. Thun zu Bienen - nicht an Blatttagen - bin ich relativ „stichfrei“ begeistert.
An Fruchttagen sind sie relativ sanftmütig - meine Mellifera’s.
Manchmal ärgere ich sie auch unbewusst oder sie haben Frust aber es geht ganz gut.

Rolf