Honigernte nach Oxalsäurebehandlung

Liebe Forenteilnehmer,
wir imkern im 2. Jahr in der Einraumbeute und behandeln mit dem Oxalsäureverdampfer (Sommer- und Winterbehandlung). Wir haben die Völker abgeerntet und danach nach Diagnose behandelt.
Nun zu unseren Fragen: Falls es zur Honigeinlagerung und einer weiteren kleinen Ernte kommen sollte, inwiefern lagert sich die OS in den Honig beim Verdamfen ein? Ist der Honig überhaupt noch erntbar? Wenn ja, wie lange nach der letzten Sommerbehandlung sollte gewartet werden?

Über einen kurze Antwort oder einen weiterführenden link würden wir uns sehr freuen!
Beste Grüße, Sepp

Schau mal hier:

http://www.imkerei-fischermuehle.de/fix/doc/OS0110.pdf

Ich würde nach einer Oxalsäurebedampfung im selben Jahr keinen Honig mehr ernten. Man wird nicht tot umfallen, aber die Werte sind erhöht.

Hmm, da hört doch das wesensgemäße definitiv auf, oder?! Den letzten möglichen Tropfen Honig noch ernten um das dann wieder aufzufüttern :thinking::man_shrugging: Wenn sie noch Honig einlagern, würde ich das doch den Bienen lassen …

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nur der Form halber der Hinweis: Verdampfen von Oxalsäure ist in Deutschland nicht zugelassen. Du darfst diesen Honig nicht in Verkehr bringen (also auch nicht verschenken).

Martin

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Vielen Dank an alle für die schnelle Antworten und Hinweise. Keine Bange, unsere Bienen Überwintern möglichst ohne Zufüttern auf ihrem Honig, sofern dies möglich ist. Wir haben die Frage interessehalber gestellt.
Beste Grüße

Bei der Suche im Forum bin ich auf dieses ältere Thema gestoßen und finde es notwendig, etwas dazu zu ergänzen:

Weil der obige Link leider tot ist, ist hier nochmal das Dokument mit den Forschungsergebnissen des Feldversuchs der Fischermühle von 2000/2001:

Forschungsergebnisse zur Oxalsäure Verdampfung (Fischermühle) [OS0110].pdf (561,0 KB)

Das stimmt offenbar nicht, denn die Ergebnisse des zitierten Feldversuchs mit 95 Imkern sagen erstaunlicherweise das Gegenteil. Die Kernaussagen dazu sind (siehe Seite 13 des Dokuments):

Oxalsäure Rückstände im Honig und Wachslöslichkeit

Oxalsäure ist nicht wachslöslich. Somit ist die wichtigste Vorraussetzung für einen rückstandsfreien Einsatz gegeben. […]

[…] Die mit Oxalsäure behandelten Völker hatten im Durchschnitt einen geringeren Gehalt an Oxalsäure im Honig als die unbehandelten Völker. Eine Belastung des Honigs durch die Oxalsäure Verdampfung kommt also nicht in Betracht.

Die Menge des Oxalsäure Gehaltes in den untersuchten Honigen lag in allen Fällen im unteren Bereich
dessen, was als natürliche Schwankung bekannt ist. […]

Insofern würde ich gerne @MasterTom’s Aussage ändern in:
„Man wird nicht tot umfallen, weil die Werte nicht (signifikant) verändert sind.“

Hallo zusammen, gleiches Thema - ähnliche Frage von mir. Ich stelle mir grade die Frage, ob ich die Rahmen, die letzten Winter mit Oxalsäure beträufelt wurden und jetzt voll mit Honig sind bedenkenlos geerntet werden können?

Was genau meinst Du mit „letzter Winter“, Roman @Knechilles?

Auf den Behandlungsmitteln steht zum Beispiel so etwas (schau mal bei Deinem Mittel drauf!):

Nach der Behandlung darf Honig erst im darauf folgenden Frühjahr gewonnen werden.

Siehe zum Besipiel auch biene&natur: Oxalsäure-Behandlung im Winter – so geht’s:

Vor dem 31.12. behandeln: Die Behandlung mit Oxalsäure-Dihydrat sollte bis Neujahr angeschlossen sein, sonst darf man im neuen Jahr keinen Honig ernten.

Was bedeutet, dass die Spätherbstentmilbung spätestens zum 31.12. des Jahres erfolgt sein muss, wenn im kommenden Jahr Honig als Lebensmittel gewonnen werden soll. Das verstehe ich so: Ernten und In-Verkehr-Bringen kannst Du also den Honig, wenn Du Deine Behandlung bis zum 31.12. des Vorjahres durchgeführt hast.

Falls Deine Behandlung später war, liegt es demnach in Deinem Ermessen, ob Du den Honig für Dich selbst verwenden willst. Oxalsäure ist ja auch ein natürlicher Bestandteil des Honigs. Du kannst die Waben aber auch weiterhin als Futterwaben einsetzen.

Super danke für die Info. Die Restentmilbung war letztes Jahr im Dezember.