Honigernte nach dem Auswintern?

Ich hab mich schon öfters gefragt, warum man im Sommer Honig erntet und dann mit etwas flauem Gefühl in den Winter geht, ob die Vorräte reichen werden und evtl. Auffüttern muss.

Kann der Honig nicht auch nach erfolgreicher Überwinterung geerntet werden, wenn wieder der erste neue Honig eingetragen wird? Dann weiß man wirklich sicher, was Überschuss ist/war.

Spricht irgendwas dagegen? Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Honigernte nach dem Winter?

Hallo,

da sprechen ggf. 2 Dinge dagegen:

  1. wird wohl in den meisten Fällen zugefüttert und dann wird der Honig mit Futter vermischt.
  2. machst du i.d.R im Dezember die OS Träufelbehandling. Ich möchte keinen Honig essen wenn vorher OS über die Waben gekippt wurde

Aus den Gründen habe ich es noch nie gemacht und werde es auch nie machen.

Gruß Andreas

Danke für deine Antwort bzw. deine Gedanken zu meiner Frage.

1.) Das ist in meinem Fall kein Argument, weil ich durch die verspätete Ernte ja gerade die Zufütterung vermeiden will. Aber generell ist das natürlich zu beachten, gerade wenn man den Honig vermarkten will (mache ich aber nicht).
2.) Daran hatte ich nicht gedacht. Ich verwende zwar die Sprühbehandlung und keine Träufelung, aber wahrscheinlich hast du recht. Ich will den Honig ja nicht unnötig mit OS belasten.

Dann also doch weiterhin im Sommer ernten. Mit etwas mehr Erfahrung lerne ich auch sicher genauer, wie viel Futter ich lassen muss, um nicht zufüttern zu müssen.

Die Frage der Honigernte im Frühjahr treibt mich auch schon lange um. Mein ehemaliger Imkerpate hat 1949 mit der Bienenhaltung angefangen, damals gab es noch Imker die im Frühjahr geerntet haben.

Heutzutage geht das nicht wenn man mit Ameisensäure behandelt- der Honig darf dann nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Daher ernte ich wie in der Biki Anleitung Anfang August, dann AS Behandlung, dann Auffüttern.

Martin

weiß jemand, wie das generell ist mit den Rückständen? „Wenn vorher OS über die Waben gekippt wird…“ Hm, gibt es da so einen großen Unterschied von März/April zu Juli? Viele Imker ernten ja mehrmals, also auch schon im Frühsommer und haben sicher genauso im Winter mit OS behandelt. Gibt es dazu genauere Infos?

Ja, würde ich schon sagen…
Sowohl in der Biki als auch in Magazinen ist bei der Überwinterung nur der Brutraum besetzt, d.h. die OS kommt nur mit diesen Waben in Kontakt.
Bei der Honigernte im Juni/Juli sind dann die (neuen) Honigwaben im Honigraum ausgebaut.
Die waren dann nie mit OS in Kontakt.
Nur diese Waben werden geerntet, und das ist dann für mich ein großer Unterschied…

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ok, Danke für die Erklärung, das klingt plausibel. Ich meine, ich hätte auch mal etwas dazu gelesen, wie lange es braucht, bis die OS quasi „verfliegt“. Ich hoffe, ich finde das wieder - vielleicht weiß das aber auch hier jemand?
Nachtrag - hab`s gefunden:

(Bei Mellifera erscheint der Artikel derzeit leider nicht, neulich war er noch zu finden:
http://portal.mellifera.de/fix/doc/OS0110.pdf)

Zum Thema Rückstände habe ich im alten Forum mal folgendes geschrieben:

„Wenn ich 50ml OS-Lösung (3,5%) träufele, bringe ich 1,75g OS in das Volk.
Wenn diese vollständig (was völlig unrealistisch ist) in den Honig im Honigraum (ca. 13kg) gelangen, habe ich eine OS-Konzentration im Honig von ca. 0,01%.
Kartoffeln enthalten 8 mal soviel, Möhren 50 mal und Spinat 100 mal soviel Oxalsäure.“

Die vollständige Beitragsreihe findest Du hier:
https://forum.mellifera-netzwerk.de/forum/thread/4816/index.html

Gruß Heiner

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Hallo Heiner, man kocht aber auch das genannte Gemüse wodurch die Säure nochmals abgebaut wird…

Hallo Glueckskind,

das ist richtig, durch kochen wird der Oxalsäuregehalt der Lebensmittel reduziert. In Salaten und Smoothies wird Gemüse, was ja oft, nicht nur in den von mir genannten Beispielen, relativ hohe Oxalsäuregehalte aufweist, aber auch gerne roh verzehrt, um „die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten“ . Das ist aber eine akademische Diskussion. Was ich damit nur sagen wollte ist, dass wir uns hier in einem Konzentrationsbereich bewegen, der für einen gesunden Menschen völlig irrelevant ist.

Gruß
Heiner

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Hallo Heiner, da bin ich voll und ganz bei dir - die Menge macht’s, wie sonst auch :+1:

Beste Grüße