Honigeintrag Einraumbeuten-Bienen vs. Magazin-Bienen?

Hallo,

komisch, dass diese Frage nicht beantwortet werden kann!

Von meinen Bienen habe ich dieses Jahr im Schnitt 66 kg geerntet (im Schnitt! der meiste Honig stammt von 5 Magazinvölkern; mein einziges Dadant hat nicht viel eingetragen, was bedeutet dass von den 5 jedes wohl mehr als 70kg eingetragen hat), wobei bei allen Völkern noch ein Honigraum aufsteht; ich wollte ihn vorgestern weg nehmen, aber es gab noch zu viele Bienen im Raum und da das Wetter, von den Bienen her gesehen, schlecht war, war das ein zusätzliche Ursache, ihn noch nicht zu entfernen.

Ich möchte nochmal betonen, dass ich überhaupt nicht darauf aus bin, solche Unmengen zu schleudern, es macht eine Heidenarbeit und ich kriege ihn nicht verkauft. Es ist die „Schuld“ der Bienen!

50Kg scheint mir viel in einem einzigen Raum, wobei es natürlich auf die Größe ankommt.
Welches ist das Volumen das für den Honig zur Verfügung steht?

MfG
ProApe

Die Einraumbeute hat eine Volumen von rund 130 Litern.
Es passen bis zu 21 Rähmchen Dadant im Hochformat hinein.
Das ist schon eine ganz schöne Fläche.

Du kannst Rähmchen mit reifem Honig jederzeit entnehmen und schleudern, also somit wenn erforderlich auch wieder Platz für neue/leere Rähmchen machen.

Wo ist das Problem ?

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Moin ProApe,
ich selbst bin Anfänger… man muss mich nicht ernst nehmen… ich hab noch nicht einmal bewiesen, dass mein Volk den ersten Winter übersteht.
Ein paar klugscheißerische Gene hab ich aber doch. :slight_smile: => bitte auf keinen Fall böse nehmen.

Ich habe auch kein Interesse an dem Honig. Und wenn ich welchen entnehmen werde, werde ich mir den Stress des Verteilens ohne „Honigschein“ sparen, denn ich hab keine Lust, mich in irgendeiner Weise angreifbar zu machen. (Wenn jemand nach Einnahme „meines“ Honigs im Extremfall krank wird, will ich nicht beweisen müssen, dass der „sauber“ war.)

Den Büchern in denen ich gelesen habe, meine ich entnommen zu haben, dass die Bienen nachdem die Hütte voll ist, sich (endlich) um sich selbst kümmern können. Der Stress ist raus… und sie fangen beispielsweise das Grooming an.

Hast du schon mal „nix getan“?
Also weder den Honig entnehmen, schleudern und was sonst noch so alles anfällt…?
… nur noch beobachten?

Hypothese:
Der ganze Stress der fehlenden Absatzkanäle entfällt bei dir und(!) deinen Bienen, wenn die Bienen einfach das machen dürfen, was die letzen zig Millionen Jahre vor der Menscheit schon funktioniert hat.
(Bei Krankheiten und/oder Varroa sollte man schon unterstützen.)

Viele Grüße Thomas

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Gehen wir die Frage doch einmal anders an. Hier im Forum haben wir Thomas Seeleys „Bienendemokratieschon einige Male erwähnt. Welches Volumen bevorzugen wild lebende Honigbienen, wenn sie eine Nisthöhle suchen? Seeleys Ergebnisse sind da sehr klar:

Die Verteilung der von den Schwärmen besetzten Nistkästen zeigte auch ganz eindeutig, dass die Bienen Hohlräume von weniger als 10 oder mehr als 100 Litern meiden; am liebsten ist ihnen ein Volumen von 40 Litern […]

(Quelle: Thomas Seeley: Bienendemokratie, Kapitel 3 Traumwohnungen für Honigbienen - Lage, Lage, Lage)

Also 40 Liter für alles: Wabenwerk, Bienen und jegliche Vorräte!

Was bedeutet, dass ein Bienenschwarm dort nicht freiwillig einziehen würde…! Nun sind wir Bienenhalter durch das Schieden in der Lage, das Volumen zu „regulieren“. Das kommt in der Natur aber eben nicht vor, dass ein Bienenstock mal größer, mal kleiner wird, was den zur Verfügung stehenden Platz angeht. Das machen nur wir Imker, die durch die Vergrößerung des Volumens die Bienen dazu provozieren, den freien Platz im Sinne der Klimatisierung zu füllen und dann noch „irgendwie sinnvoll“ zu nutzen. Letztlich sammeln die Bienen dadurch deutlich mehr Nektar und produzieren mehr Honig, als sie eigentlich selber brauchen würden, als wenn die Höhle klein bliebe. Im Grunde ist diese Manipulation also der zentrale Kniff der Honigproduktion!

Das Ganze ist dabei unabhängig vom Beutensystem - zumindest was die Systeme angeht, deren Volumen manipulierbar ist. In der Einraumbeute ist es deshalb nicht anders als in anderen (vor allem Magazin-) Beuten.

Also, @ProApe, nutzen die Bienen genau den Platz, den Du ihnen zur Verfügung stellst. Hast Du für Dein Gefühl zuviel Honig, um den Du Dich kümmern „musst“, gib den Bienen weniger Raum (aber nicht weniger als die genannten 40 Liter!), setze keine Honigräume auf usw. Die Bienen kümmern sich dann um sich selbst und machen das Beste daraus!

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Dazu noch ein Tipp aus dem Forum. Robert @OstseeImker zeigt in dem Thema seinen ERB-Selbstbau mit 10 Waben und einem kleinen Volumen:

Vielleicht könnt Ihr Euch ja kurzschließen?

Da handelt es sich ja wohl um leere Hohlräume; wenn sie mit Waben bestückt sind gilt das wohl nicht mehr; wenn die Bienen denn so clever sind, den leeren Raum „vermessen“ zu können, können sie das nicht mehr wenn er nicht mehr leer ist.

Wenn das so ist, d.h. durch Studien belegt ist, wäre das die halbe Antwort auf meine Frage. Sie stoppen das Sammeln, aber womit beschäftigen sie sich dann? Im Stock werden sie ja nicht gebraucht, weil sie, wenn sie nicht in dem Nektarsammeln gebremst werden, ja auch nicht dort gebraucht werden, das Leben im Bienenstock geht weiter.

Doch, das können sie offenbar. Thomas Seeley hat in seiner Studie Hohlräume sowohl mit als auch ohne Wabenwerk untersucht. Die Bienen haben kleine Hohlräume mit Wabenwerk bevorzugt. Ebenfalls nachzulesen im o.g. Kapitel des Buches.

Richtig. Wenn von Vornherein weniger Platz da ist, entstehen aber auch nicht so große Völker. Und damit weniger Bienen, die aus Sicht des Menschen (!) „nichts zu tun haben“. Wie Thomas @enieH bereits erwähnte, können sich die Bienen dann verstärkt ums Grooming und Washboarding kümmern. Siehe auch:

https://wilde-honigbienen.de/wilde-seiten/weniger-arbeiten-mehr-putzen/

Das Buch „Der wilde Weg der Honigbienen“ sei hier nochmal ausdrücklich empfohlen!

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Es ist ein Zusammenhang!
Der wurde früher mal gelehrt … in allen Bereichen.
Wenn „A“ nicht passt, mache ich „B“ … das ist einfach aber nicht immer zielführend, nur bequem … .
Ich will „AfQ“ dann muss ich „LFK“ machen …
Da scheint ein Zusammenhang zu bestehen - oder?
Gerade bei „Natursachen“ bestehen Zusammenhänge, da geht es nicht um Einfachheit und schon gar nicht um Bequemlichkeit.
Das ist aber alles nicht persönlich gemeint und bitte nicht als Kritik verstehen, nur als Anregung.

Alles Gute vom Rolf

…Oder sie gehen einfach in ihren „Ruhemodus“, und tun nichts.

Lg Sulz.

Ich konnte noch nie einen Ruhemodus beobachten, die malochen doch ohne Ende.

Ja, Du schriebst bereits, dass Deine Bienen offenbar

Inwieweit könnten Thomas Seeleys Erkenntnisse die Bienen in Deinen Magazinen dazu „motivieren“, ständig zu arbeiten? Oder um mal konkreter zu fragen: Welches Beutenmaß verwendest Du denn und welches Volumen gibst Du damit Deinen Bienen im Maximum…? :thinking:

Du könntest ja mal versuchsweise ein, zwei Völker mit geringerem Volumen (und je nach Beutenmaß auch ganz ohne Honigraum) führen und diese beobachten. Das könnte spannend sein! :slight_smile:

Man kann dies auch mit einem grossen Raum mal tun, und den Bienen sehr viel Honig belassen (keine Ernte).

Lg Sulz.

Bei meinen Völkern, gibt es den „Ruhemodus“. Zugegeben. Diese Ruhe/Zeit, brauchen sie aber auch, um mit der Milbe klar zu kommen.

Aber dies sind wohl Dinge, wo jeder selber entscheiden, und herausfinden muss.

Lg Sulz.

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Hallo,

meine Zargen: 39.636.822.9cm innen = .0.033 m3.

Ich will nicht mehr weiter machen mit diesem System, weil ich keine schweren Honigzargen mehr heben kann/will.

Ich werde versuchen, einen Teil meiner Völker zu verkaufen, und die anderen (wenige) in eine Einrambeute umzulogieren, die ich nach meinen Bedürfnissen am Entwerfen bin: die Länge des Oberträgers der Rähmchen soll identisch sein mit den Rähmchen im Magazin, damit ich sie einfach umhängen kann. Die neuen Rähmchen werden höher sein und ich muß mir etwas einfallen lassen, um den Hohlraum unter den umgehängten Rähmchen aufzufüllen; so ganz klar sehe ich da noch nicht; ein Kasten den ich unter die umgehängten Rähmchen stellen würde, aber das Problem dabei: ich will die alten Rähmchen nach und nach durch die neuen, höheren ersetzen, und da klappt die Lösung mit dem Kasten dann nicht mehr.
Eine andere Möglichkeit die ich sehe: ein Minirähmchen bauen, das ich unter dem Magazinrähmchen fixiere (mit Kabelbindern z.B.) vor dem Umhängen, womit kein Hohlraum entstehen würde…

Ich habe ein Volk in Dadant und das werde ich behalten. Wenn ich das dieses Jahr mit den Magazinvölkern vergleiche, hat es den „Vorteil“ (nur Vorteil wenn man verhindern will, zu viel Honig zu haben), dass es viel weniger Honig produziert hat. Ich gehe aber mal davon aus, dass es geschwärmt hatte, anders kann ich mir das nicht erklären, sodass dieser „Vorteil“ entfallen wäre wenn es nicht geschwärmt hatte.
Dieses Dadant-Volk hatte ich gebildet per Ableger durch Umhängen einer Magazinwabe mit offener Brut und einer Futterwabe, beide in einem Dadantrahmen fixiert.
Dieses Volk habe ich nie so richtig unter Kontrolle gekriegt, wohl durch Abwesenheit von Abstandshaltern, die dazu geführt hat, dass die Distanz zwischen den Rähmchen zu groß ist und dass die Bienen ganz nach ihrem Gusto so gebaut haben, dass ich die Rahmen praktisch nicht entnehmen kann, und ich keine Kontrolle habe, ob es Weiselzellen gibt oder nicht.
Wenn ich das nochmal machen würde, würde ich Rähmchen mit Abstandshaltern produzieren.

Dadant hat im Gegensatz zu den Magazinbeuten den Vorteil, dass der Honigraum nicht so schwer ist, da er nur halb so hoch ist wie der Brutraum, das Volumen des Honigraums, trotz gößerer Fläche, kleiner ist, es auch nur einen Brutraum gibt, sodass man nicht so hoch zu heben braucht.

Sodass es für mich 2 Alternativen gibt: Dadant und ein neues System.

MfG
ProApe

Hallo ProApe,

Habe, nachdem ich festgestellt habe, dass viele Imker im Alter Rückenprobleme bekommen auch das Einraumbeutensystem gewählt. Im Selbstbau, 2 wandig, mit Schafwolle gedämmt (Die Bienen stehen unter anderem auf 850m Höhe auf einem Berg, und wenns warm ist sind sie im Frühjahr früher Trachtreif). Da hat ein Kasten zwar 50kg aber heben musst nie mehr als 5. Das wäre nämlich eine Deckelhälfte. Und natürlich nur aus Hobby. Hab trotzdem 13 Völker. Macht einfach Spass. Außerdem braucht man keine Zargen Lagern :-). Und wenn man nur Press- und Wabenhonig macht auch keine Waben.


Und wenn der Upload funktioniert hat, kann man den Steyrer Schlosspartk sehen, da stehen vier von den Monstern, von den Kindergärten der Umgebung bemahlt. Viel Spass beim finden des „richtigen“ Systems. LG, Florian aus Österreich.

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Einen verspäteten Dank!
Deine Beuten sind demnach isoliert! Diese Idee hatte ich auch schon mal, da braucht man natürlich doppelt so viel Holz, und ich bin mir nicht über den Isolationsstoff im klaren. Schafwolle habe ich nicht, Steinwolle? Styropor(kügelchen)?

Im klaren bin ich mir auch nicht, ob eine Isolation überhaupt notwendig ist. Ich fertige meine Magazine aus 28mm Fichtenholz aus eigenem Wald.

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Schafwolle bekommst du für n Appel und n Ei bei jedem Bauern mit Schafen. Da gibst du allein für die Edelstahlschrauben das 5-fache aus. Und nötig ist so eine Sache, du kannst es ja auch als Diebstahlschutz sehen. Bei dem Gewicht entwendet dir niemand so schnell einen Kasten, außer er ist zu viert unterwegs… Und 30mm Wolle dämmen wie 90mm Fichte. Vermutlich isses wirklich überdimensioniert, allerdings merke ich sehrwohl, dass meine Immen früher durchstarten, als die der einwändigen Kollegen mit klassischen Magazinen.

Hallo @ProApe,

Die eigentliche Frage scheint ja beantwortet? - Danke an Alle. Wie immer sind Themen zum Abzweigen dabei :wink:

→ Bzgl. Umsiedeln in anderes Beutenformat gibt es hier Anregungen: Volk umsiedeln / Umzug von Liebig Zander nach Zander 1,5
Das von Katrin beschriebene Verfahren per Nutzung des Schwarmtriebs eignet sich auch für Umstieg auf anderes Trägermaß, sodass nicht unbedingt Eigenentwurf nötig wäre.

Beste Grüße

Wir sind alle sogenannte "eigenständige/selbständige Individuen, manche bezeichen das als „Egoisten“.
Unsere aller Äußerungen sind „subjektiv“, also „nur auf uns“ bezogen.
Eine mögliche Schlußfolgerung:
„Jeder bilde sich seine eigene Meinung.“
Vor allem soll man sich nicht „bilden“ lassen …

Alles Gute vom Rolf

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Es ist realativ einfach: erstens kann man volle Honigwaben natürlich jederzeit entnehmen und schleudern (Achtung Wassergehalt!).
Wenn alles voll ist und kein Platz wäre, schwärmt das Volk natürlich.

Im Magazin wird Honig in den Honigräumen gelagert. Der Magazinimker trachtet danach, dass möglich wenig Honig im Brutraum ist. Das ist in der ERB aber anders: aufgrund der großen Wabenfläche dürfen die Bienen einen sehr großen Honigkranz rund um das Brutnest anlegen. Platz ist genug.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, auch in der ERB darauf zu achten, dass möglichst wenig in den Brutwaben landet. Das erfordert dann aber erstens ein Königinnen-Absperrgitter und ist auch nicht der Sinn der MERB. Die Bienen sollen ja viel vom eigenen Honig haben :wink: