Hallo, hat hier schonmal jemand seinen Honig auf Insektizide untersuchen lassen?
Könnt ihr ein bestimmtes Labor empfehlen? Nehmenn die überhaupt solche Kleinaufträge an?
Hintergrund meiner Idee ist ein extremer Mangel /Rückgang an Insekten in meinem (Schreber-) Garten, trotz naturnahem Garten, Blühwiesen und naturnahem Bach anbei.
Liebe Grüße
Natalie
Ich habe meinen Honig im LIB Hohen Neuendorf untersuchen lassen. Sicher können die alles mögliche analysieren und können dich beraten:
Mir ist allerdings nicht klar was du aus dem Ergebnis der Untersuchung ableiten willst. Wenn in deinem Garten ein Rückgang von Insekten festzustellen ist, kann das viele Gründe haben (Klima, Jahreszeit, Fressfeinde, Veränderung der Umgebung, Wahrnehmungsverzerrung, etc. ). Was soll da eine Honiganalyse helfen? Selbst wenn da was gefunden würde, was heisst das dann für dich?
Bienen fliegen jetzt locker 5 km radius um deinen Stand. Das gibt 100 qkm! Dein Garten ist dabei recht unrelevant.
Danke euch beiden für die Antworten, besonders auch für den Link.
Der Insektenrückgang ist augenfällig und entspricht ja leider auch dem europaweitem Trend.
Dennoch interessiert mich , ob hier Insektizide mitreinspielen. Gewissermaßen „wissenschaftlich“ oder „politisch“ Es handelt sich um einen Randbezirk von Hamburg, es findet kilometerweit keine kommerzielle Landwirtschaft statt (ob es wirklich 5 km sind, schaue ich noch mal, danke für diese Anregung).
Die Stadt verwendet auf ihren Grünflächen seit Jahrzehnten keine Insektizide mehr, im Gegenteil wir haben hier vom Bezirk großzügig bezuschusst Blüh- und Streuobstwiesen angelegt.
FALLS sich hier Gifte finden, müssten sie aus den Schrebergärten stammen und das fände ich interessant zu wissen und auch einen Handlungsansatz. gegenüber den Vereinen.
FALLS sich etwas findet, wäre z.B. vielleicht auch andere Imker bereit zu testen.
Das also ist die Idee dahinter.
Liebe Grüße
Die Gifte sind/bleiben allgegenwärtig.
Vor Jahren wurden beim Rindenmonitoring auch Gifte festgestellt, die in den 80ern verboten wurden.
Hier zu Hause, am Wald-, Wiesen-, Feld-Rand, sind meine Bienen oft eingegangen.
Gegenüber der konventionelle Bauer mit Giftspritze, daneben der BIO-Bauer.
Dazu kommen einige abgedeckte und gespritzte Holzpolder der priv. Waldbauern.
Der Staatsforst spritzt angeblich nicht sondern entrindet.
Die Stadt verwendet vermutlich auch keine Insektizide, mäht aber alles ständig weg.
Da wird 3-4 fach in der Breite der Straßenrand bis zum Feldrand gemäht … mehrmals im Jahr. Das sind Pflichtaufgaben und auf dem Bock sitzen macht ja auch Spaß.
Nicht die Insektizide, Pestizide und Fungizide sind das Übel.
Wir sind es, die Menschen sind das Übel!
Alles Gute vom Rolf
Um hier einen kleinen positiven Kontrapunkt zu setzen möchte ich Folgendes berichten:
Kürzlich habe ich meine Schwester im ländlichen Raum besucht und habe mit Freude festgestellt, dass dort die Landwirte vermehrt wunderbare Blühstreifen am Rande Ihrer Felder angelegt haben, in welchen Bienen und viele andere Insekten in großer Zahl anzutreffen waren.
Gerade jetzt sind solche Futterquellen sehr wichtig.
Man sollte also immer auch mit dem Guten rechnen.
Deinen Ansatz in allen Ehren, aber soche Rückschlüsse allein aus einer Honiganalyse zu ziehen, halte ich für extrem weit hergeholt. Schon der Zusammenhang zwischen irgendwelchen Rückständen im Honig und dem Rückgang der Insektenanzahl im Gebiet, lässt sich nicht im Ansatz führen. Wie gesagt, der Rückgang der Insektenzahl, wenn der denn statistisch gesichert ist, kann sehr viele Gründe haben. Vergiftungen sind da eher unwahrscheinlich. Die müssten ja gewaltig und langanhaltend sein, wenn dadurch die Insektenzahl derart zurückgeht. Erst recht kann man bei dem grossen Flugbereich der Biene nicht darauf schliessen, wo die Quelle der Verunreinigung lag. Da liegen tausende Grundstücke im Gebiet, überall können die Quellen gewesen sein.
Danke Naturfreund!
Ich sehe in der Gegend auch teils starke regionale Unterschiede im Umgang der Natur.
Die „schönen“ Blühstreifen haben aber auch, wie alles, 2 Seiten.
Es darf die angebaute Feldfrucht dann natürlich auch nicht mit der Giftspritze bearbeitet werden.
Alles Gute vom Rolf
Ich bin auch skeptisch, ob ein Rückschluss zwischen einer Honiganalyse und der Schadstoffbelastung in Euren Schrebergärten zulässig ist. Wenn dich die Entwicklung des Insektenbestands in Eurer Gegend interessiert, sind vielleicht die Ergebnisse der vom NABU organisiert Zählungen interessant. Weitere Infos dazu gibts im Internet (einfach mit dem Stichwort „Insektensommer“ suchen).
Ich danke euch allen für Einschätzungen und kritisches Hinterfragen.
Ich habe jetzt ein Labor angefragt, mal sehen, ob die sowas für Privatpersonen überhaupt machen und was es kostet.Das von Master Tom verlinkte Labor untersucht nicht auf Pestizidrückstände, hat aber sehr freundlich weitergeholfen.
Ich weiß, dass es mir keine revolutionären Erkenntnisse vermitteln wird, aber interessieren tut es mich halt trotzdem.
Ich werde berichten (auch wenn ich mich nur völlig blamiert habe.)
Hey Natalie, ich kann dein Interesse gut verstehen und hingucken schadet definitiv nicht. Ich bin gespannt.
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