Hallo Andreas @Mr.Bien,
grundsätzlich bin ich ja bei Dir, weil ich ja wie geschrieben die chemiefreien Methoden bevorzuge.
Ist das Glas-Recycling hier wirklich am nachhaltigsten?
- Ein voll funktionsfähiges Glas (samt Deckel) wird ins Altglas „entsorgt“, so, als wenn es kaputt gegangen wäre.
- Dieses Glas muss mit Ressourcen - automatisiert und per Hand - ebenso von jeglichen Rückständen befreit und insgesamt aufbereitet werden, bevor es eingeschmolzen werden kann (siehe Prozess der Aufbereitung).
- Das neue Glas (samt Deckel) muss mit Ressourcen (Glas, Blech, Strom, Öl, Wasser, …) neu produziert, verpackt, transportiert usw. werden.
Es erscheint mir da sinnvoller, ein Glas mit einem hartnäckigen Etikett einmalig besonders zu behandeln, um es dann doch noch einige Male im Sinne des Mehrwegs weiter verwenden zu können.
Klar ist so etwas zu verhindern. Deshalb reinige ich das Glas mit Tuch und Wasser vor und es kommt dann vor dem nächsten Gebrauch selbstverständlich erstmal in die Spülmaschine, wo es einwandfrei gereinigt wird. Ob danach noch Rückstände, die einmal außen am Glas gewesen waren, ins Glas hinein gelangen und schließlich - ob nun nachweisbar oder nicht - im Honig landen? Ich bezweifele das.
Aber zurück zum Thema. 
Als (biologisches) Hausmittel kann auch das Einweichen der Etiketten mit Speiseöl oder Zitronensäure (frisch gepresster Zitronensaft oder Extrakt) beim Ablösen helfen. Nach meiner Erfahrung hilft wegen der verschiedenen Kleber nur das Ausprobieren.
Manchmal bewirkt auch das kurze Anwärmen mit einem Fön Wunder. Im besten Fall kann man das Etikett (vorsichtig) zusammen mit allem Klebstoff abziehen. Der Erfolg hängt auch hier vom verwendeten Kleber ab. Zum Beispiel verwende ich gerne ein schönes großes 950-ml-Glas (ehemaliger Inhalt: Bio-Kokosöl) inkl. Deckel sinnvoll weiter, anstatt es zu „entsorgen“. Einweichen hilft hier leider gar nicht und das Etikett zerlegt sich beim Versuch, es abzuziehen oder abzuschrubben, in 1000 Teile. Überraschenderweise kann man das mit dem Fön erwärmte Etikett problemlos abziehen, aber nahezu der komplette Kleber bleibt auf dem Glas zurück… Das ist dann ein Fall, wo ich schließlich doch lieber den Klebereste-Entferner einsetze, anstatt den Stahlschwamm zu „opfern“.