Erweitern, Magazin und Naturbau

ich habe kein klassisches Magazin, aber wie oben beschrieben eine Stroh-Einraumbeute mit einem aufsetzbaren Honigraum. Im ersten Jahr habe ich zwar Leerrähmchen eingehängt, habe aber vom Imker (der mir die Strohbeute gebaut hat) ein Rähmchen samt Wabe als Anreiz zum Bauen bekommen. Das habe ich dieses Jahr leider nicht. Ich habe nun an eines der Schiffsrumpf-Rähmchen ein Stückchen Mittelwand befestigt und bin gespannt, ob es damit geht. Bienen waren war etliche oben, nur bauen wollten sie eben bisher nicht. Morgen schaue ich nochmal nach, was die Bienchen da so machen. Habe gestern ein bisschen Sirup oben verteilt (die Idee stammt von @EmmBee )

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Ich habe damit gerade ganz frische Erfahrungen gemacht! Und zwar habe ich bei meiner Warré-Beute eine Zarge auf- statt untersetzen wollen (ich meine, hier gelesen zu haben, dass @Rolf das derzeit auch ausprobiert).

Ich habe hier mehrere Ansätze ausprobiert, bis der Honigraum endlich angenommen wurde. Leider kann ich aber nicht sagen, ob nicht vielleicht schon der erste oder zweite geklappt hätte, wenn ich mehr Geduld aufgebracht hätte. :innocent:

Erster Ansatz: Oberträger mit Leitwachsträgern

Hierbei handelt es sich um einfache Holzstäbchen, die ich mit Bienenwachs eingepinselt hatte. Also quasi „Anfangsstreifen light“.

Ergebnis: Die Bienen haben den Honigraum schlicht ignoriert. :frowning:

Zweiter Ansatz: Mittelwanddreiecke plus Anfangsstreifen

Diese Idee, die mir im benachbarten Imkerforum begegnet war, hielt ich bereits für ziemlich klug, …

… aber auch hiermit haben die Bienen den Honigraum konsequent ignoriert. :frowning:

Dritter Ansatz: Kombination mit echten Wabenteilen und Zuckerwasser

Jetzt wollte ich es wissen: Als mir beim Aufräumen kleinere Wabenteile begegneten, kam mir die Idee, diese als Anfangswaben mit in die zwei zentralen Rähmchen einzubauen. Damit die Bienen auch besser dorthin fanden, legte ich außerdem großzügig Spuren aus Zuckersirup nach oben.

Und siehe da - so sieht es Stand heute aus:

Auch alle anderen „Pseudowaben“ mit den Mittelwand-Dreiecken haben die Bienen inzwischen in Beschlag genommen. :sweat_smile:

Mein Fazit

Wie geschrieben kann ich nicht sagen, ob schließlich der Ansatz mit den echten Wabenteilen den Ausschlag gegeben hat. Praxis der Honigimkerei ist ja, Mittelwände oder ausgeschleuderte Waben oder eine Kombination davon zu geben. @Karl rät ja auch:

Von daher scheint das ja sinnvoll zu sein. Unabhängig davon bin ich davon überzeugt, …

… dass das Legen von Zuckersirupspuren nach oben das Ganze zumindest sehr begünstigt hat! :smile:

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Ich bin gespannt, ob das Locken mit Sirup bei uns klappt. Mit Schiffsrumpfrähmchen ist es nicht ganz so einfach, ich hab`s mal mit einem Rest Mittelwand versucht (ich hatte leider nur noch solche kleinen Stückchen)

Ich hatte letztes Jahr bei 2 Warre-Völkern die Zargen aufgesetzt.
Das war im Stabilbau - also nur Oberträger mit kleiner, gewachster Holzleiste.
Das hat sehr gut funktioniert.
Manchmal entsteht aber auch Wildbau - auch bei Leerrähmchen.

Rolf

ich hab vorher mal reingeschaut - die Bienen haben nun auch begonnen, von unten her zu bauen

Hallo @Siouxsie ,
schaue mal zu diesem Thema auch auf Imkerforum.de rein .
Dort findest du dieses Thema in der Suchmaske : " Naturwabenbau "
Unter anderem in dem Beitrag " Ohne Mittelwände Imkern "
Gruß Jörg

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Hier der Einfachheit halber der direkte Link ins Forum:

Ohne Mittelwände imkern - Diskussionen zu Betriebsweisen - Imkerforum seit 1996

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Danke für den Hinweis auf die Diskussion!
Für mich interessant/irritierend, dass es in dem Kontext viel um Kosten und Wirtschaftlichkeit geht - Aufwand Mittelwände, Verlust Honigernte durch Naturwabenbau und Zusatzfütterung. Mein Fokus liegt eher auf der möglichst wesensgemäßen aber trotzdem praktikablen Bienenhaltung…

Und was das Arbeiten mit Zargen im Naturwabenbau angeht, vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen! Ich werde ausprobieren, was funktioniert.

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Ja, das ist dort normal.

Ja, das ist hier normal und deshalb sind wir ja auch hier! :slight_smile:

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Ich habe letztes Jahr bei der Warré auch aufgesetzt und nur Anfangsstreifen an den Leisten gegeben. Komplette Mittelwände finde ich aus grundsätzlichen und Kostengründen nicht gut. Am Ende haben sie von oben und von unten gebaut und beim Öffnen ist alles durcheinander gefallen. Das war ein Honiggeschmadder mit ganz vielen Bienen, die das und mein zusätzliches Rumgepfusche wohl nicht überlebt haben :worried:
Deswegen nehme ich erstmal Abstand davon …

Interessante Theorie dazu :thinking:

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In welchem seiner Bücher und wo schreibt Wolfgang Ritter das, Katharina @Siouxsie? Ich würde das gerne einmal nachlesen. Vielen Dank!

In welchem seiner Bücher und wo schreibt Wolfgang Ritter das, Katharina @Siouxsie? Ich würde das gerne einmal nachlesen. Vielen Dank!

In: Bienen naturgemäß halten. Genaue Seite muss ich nachsehen, bin gerade nicht dort, wo das Buch steht. Mach ich aber noch!

Und was machst du statt dessen?

Ah, danke schon mal. Schade, das Buch habe ich leider nicht. Ich hatte gehofft, es stünde in „Das Bienenjahr“ oder „Bienen gesund erhalten“.

Mir hat es mein Demeter Imkermeister folgendermaßen erklärt:

Die natürliche Baurichtung bei einem Bienenvolk ist von oben nach unten (z. Bspl. in der Baumhöhle).

In der Natur gibt es also keine leeren Räume über den Waben.

Aufsetzen funktioniert deshalb am besten mit Mittelwänden bzw. mit geschleuderten ausgebauten Rähmchen.

Nur mit Leerrähmchen oder Oberleisten (im Naturbau) gehen die Bienen lieber nach unten - wie bei der Warré.

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so etwa hat mir das Herr Friedrich, der mir meine Strohbeute gebaut hat, auch erklärt. Die Bienen wollen eigentlich nicht nach oben, brauchen dafür einen Anreiz. Daher hat er mir empfohlen, ein oder zwei Rähmchen mit vorhandenen Waben einzuhängen

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Ich setze neue Zargen drunter, so wie der olle Warré sich das gedacht hat – mit dem Nebeneffekt der regelmäßigen Wabenerneuerung.

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Über den Waben - auf einmal einen Leerraum zu haben - das kennen die Natur-Bienen nicht (Klotzbeute)!
Sie bauern deshalb beim Aufsetzen auch schneller aus als beim Untersetzen.
Sie versuchen diese „Unbekanntheit“ zu reparieren - der Honigimker macht sich das num Nutzen …

Wie Michael geschrieben hat: Imkerforum.de ist halt ein Forum der HonigImker!

Rolf

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Hallo @EmmBee , @Siouxsie ,
mein Hinweis sollte nicht dazu führen was wo gut oder schlecht ist oder hier normal und dort normal ist sondern sollte nur eine vielzahl von Verfahrensmöglichkeiten aufzeigen die es gibt.
Welche Schlußfolgerungen man für die Praxis daraus erlangt sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Gruß Jörg

Lieber Jörg @anfaengerbiene,

Das hatte ich auch genau so verstanden! Ich denke, dass Katharina @Siouxsie einfach die Beobachtung machte, wie unterschiedlich man doch den Blick auf die Bienen richten kann, und ich bin überzeugt davon, dass ihre Antwort nicht gegen Dich gerichtet war.

Dein Hinweis aufs Imkerforum ist in jedem Fall hilfreich! Ich lese dort auch regelmäßig mit und verlinke ja selber auch dorthin, wenn ich es nützlich finde.

So ist es! :slight_smile:

Liebe Grüße,
Michael