Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass es in den meisten Fällen so ist aber nicht in allen.
Aber der Aufmacher in der Presse mit dem frühjährlichen Bienensterben ist jedes Jahr ein dankbares Thema weil keiner möchte dass die Bienen sterben…
Ich habe in den letzten Jahren viele Anfänger unterstützt und dabei einiges erlebt.
Aber ich merke jedes Mal sehr schnell wer es ernst meint und nimmt und wer nicht.
Da geht der eine eine im August 5 Wochen in Urlaub und wundert sich dass das Einfüttern und Behandeln im September zu spät ist.
Der andere macht trotz Hinweisen keine Mäusegitter ans Flugloch und ist erstaunt weil im Frühjahr die Maus noch lebt aber die Bienen nicht mehr.
Der nächste lässt im letzten Frühjahr seine Bienen bei schlechten Tracht- und Wetterverhältnissen fast verhungern obwohl mehrfach darauf hingewiesen wurde.
Ich meine, dass eine gewisse Ernsthaftigkeit erwartet werden kann und muss.
Gott sei Dank gibt es auch Gewissenhafte und bei denen funktioniert es dann auch in der Regel deutlich besser.
Das Problem im letzen Herbst und Winter stellt sich für mich und in meiner Region (Württemberg/Ostalb) wie folgt dar:
Das ganze Jahr rekordverdächtig schlechte Trachtverhältnisse mit Zufütterungen.
Weil auch der Wald nicht honigte haben viele früh behandelt, allerdings nicht bei besten Bedingungen.
Anschließend besseres Wetter in den Herbst hinein, mit der Folge dass die Völker lange in der Brut und entsprechend stark waren.
Das hatte entsprechend höheren Futterverbrauch zur Folge, so dass manche mit zu wenig Vorräten in den Winter gingen.
Das weitaus größere Problem war die Varroa.
Vor allem starke Völker mit aussergewöhnlich langer und starker Brutphase erlitten nach nicht optimalen Behandlungserfolgen im Juli/August starke Zunahmen an Varroen.
Ganz auffällig waren übereinstimmende Berichte, dass vor allem und zuerst die stärksten Völker eingingen.
Danach die benachbarten durch Reinvasion, vor allem bei enger Aufstellung.
Wer das nicht rechtzeitig erkannte und gegensteuerte hatte ein Problem.
Aber es ist wie immer:
Es geht fast nichts nach Schema „F“.
Man kann nicht pauschal sagen dass 15 oder 18 kg Futter für den Winter reichen.
Es kommt auf die Stärke des Biens, das Klima, den Zeitpunkt des Fütterns usw. an.
Zum Thema des Fadens nochmal:
Ich bleibe dabei, dass der Grossteil der Probleme hausgemacht ist, entweder aus mangelnder Erfahrung oder Ernsthaftigkeit.
Auch ich hatte vor ca. 10 Jahren einen Winter mit rund 50% Verlusten.
Nach kritischer Selbstreflexion musste ich mir aber auch eingestehen dass bei der Varroabehandlung im Herbst davor nicht alles optimal war.
Seither bin ich wachsamer und die Verluste bewegen sich bei durchschnittlich 5% und damit kann ich leben…