Einraumbeutler 2020

Soweit waren wir ja schon und wie fast immer hast Du recht.
Wenn ich die Schale heute einlege und am 23.05. zähle (der Schwarm ist dann 14 Tage alt) und nicht mehr als 30 Milben zähle kann ich davon ausgehen das die Belastung normal ist. Zähle ich mehr als 30 Milben muss ich das Volk im Auge behalten und mache die Puderzuckerprobe schon Anfang Juli.
Was hälst Du davon?
Jürgen

Ah, jetzt weiß ich worauf Du hinaus willst. Die Mühe lohnt aber nicht. Es ist das eine das nach einer Behandlung 30 Milben fallen und etwas komplett anderes wenn sie es auf nat. Wege tun. Da gibt es keinen Zusammenhang.

Die Zahl 30 nach OX sagt ja auch nichts aus. Wie erfolgreich war denn die Behandlung? Hat es 10, 50 oder 90 % aller Milben erwischt? Das einzige was man ableiten kann ist, dass eine Behandlung von Schwärmen bei der Fischermühle nicht gelohnt hat, weil 30 Milben einfach so extrem wenig sind. Die hätten drinnen bleiben können.

Wenn Du einen Eindruck über die Varroabelastung haben möchtest, behandle jetzt den kompletten Schwarm. Dann kannst Du sagen: in der Fischermühle sind 30 und bei mir x-Milben gefallen. Oder Du machst nichts, denn ab Juli solltest Du ohnehin immer mal wieder die geölte Windel für mehrere Tage einlegen. Dann wirst Du früher oder später einen Anstieg der Fallzahlen feststellen. Z.B. im Juli 2 Varroen/Tag im August 5 Varraoen/Tag. Im August wären dann 1.500 bis 2.000 Milben im Volk und eine Behandlung fällig.

Ich würde Zweiteres machen.

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Da bin ich diesmal anderer Meinung, wenn in meinem unbehandelten Vorschwarm in der Brut freien Zeit 15 Milben fallen dann sind das weniger als an der Fischermühle bei einem Vorschwarm nach OX Behandlung der unbehandelte Schwarm ist geringer belastet. (entsprechendes wenn ich 60 Milben zähle). Ich will es ganz einfach wissen, auch wenn es mir zunächst keinen direkten Nutzen bringt. Interessant ist doch was wird aus den 6% mitgebrachter Milben bis zum Sommer in einem einzel stehenden Volk. Das einschieben der Windel ist kein Aufwand.

Das ich im Sommer Milben Proben nehmen muss und ggf im Sommer und Herbst behandeln muss bedarf keiner Diskussion, möglicherweise muss ich es aber auch nicht. Dann hätte sich der Standortwechsel schon gelohnt. Nachfolgend lade ich den Abschnitt aus „bienen und natur“ hoch der mich zu meinen Gedanken inspiriert hat.

Gruß Jürgen

Gestern 12.05. doch wärmer als erwartet, 10-11 °C, für das eingestellte Flüssigfutter interessiert sich keine Biene, Bienen fliegen aber und tragen Pollen ein, demnach bauen sie auch, Windel eingeschoben.
J.

Hallo Jürgen,

Das o.g. ist leider ein Missverständnis. Rein numerisch hast Du recht: die Zahl 15 ist kleiner als die Zahl 30. Die Zahlen sind aber völlig unterschiedlich entstanden und haben keinen inhaltlichen Bezug zu einander. Diesen muss man erst herstellen.

Die Todesrate von Varroen im unbehandelten Vorschwarm ist vielleicht 1 %/Tag. Also mal angenommen Deine brutfreie Zeit war 15 Tage lang, dann ist pro Tag eine Varroa natürlichen Todes gestorben und auf die Windel gefallen. Nach 15 Tagen sind also 15% der Varroen tot, 85% leben noch. Man kann also berechnen, dass zu Beginn, Tag 0, insgesamt 100 Varroen in Deinem Schwarm waren.

Die Todesrate nach Behandlung mit OX liegt ca. bei 80% innerhalb kurzer Zeit. Wenn also 30 Varroen nach Behandlung gefallen sind, weiß man dass noch 20% leben, also ursprünglich, am Tag 0, 37 Varroen im Schwarm waren.

Jetzt könnte man also die Zahl 100 mit der Zahl 37 vergleichen. Im Ergebnis kommt heraus, dass Dein Schwarm fast 3mal höher belastet ist als der an der Fischermühle. Es also ganz anders ist, als Du angenommen hast.

Weder der Wert 1% noch der Wert 80% ist genau bekannt. Für Schwärme ist das wenig untersucht. Das Verhältnis könnte auch 2% zu 50%, oder anders sein. Die Größenordnung dürfte aber grob stimmen. Im Grunde ist das aber auch egal, weil der Schwarm nach wenigen Tagen schon wieder zum Volk geworden ist und da gibt es bessere Zahlen.

Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel das hier noch einmal geschrieben zu haben. Keinesfalls möchte ich irgend jemanden belehren. Ich möchte nur, dass klar wird was die Fallzahlen von Varroen auf der Windel heißen und was nicht.

Gruß

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Wow, ich bin begeistert!
Messerscharf gedacht und dokumentiert.
Mir scheint Du hast schon öfters über Varroen nachgedacht, jedenfalls hast Du einen gewaltigen Wissensvorsprung.
Vielen Dank für die Belehrung, besser geht es nicht.
:ok_hand: Jürgen

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Danke für die Blumen. Sieh es aber bitte nicht als Belehrung, sondern einfach nur als Hinweis. Ich habe mir das ja nicht selbst ausgedacht, sondern auch nur von anderen Menschen gelernt.

Leider ist es heute so, dass man mit der Bienenhaltung scheitert, wenn man über Varroa nicht gut Bescheid weiß. Da hat man keine andere Wahl, als sich bestmöglich zu informieren, getreu dem Motto: Kenne Deinen Feind!

Ja, @MasterTom nennt die Varroa zu Recht einen Feind, den der Imker kennen und auch zu bekämpfen wissen sollte.
Die Varroabelastung ist - trotz aller Puderzucker- und anderen Diagnosen - nicht sicher zu beurteilen.
Die Lebensdauer einer Milbe im Sommer beträgt 2-3 Monate, im Winter 6-8 Monate und, das ist interessant, ohne Biene und ohne Brut bis zu 7 Tagen. Das ist sehr lang für ein Tier, das auf
einen Wirt angewiesen ist, von dem es sich ernährt.
Selbst weninbeim Schwärmen nur 6 % des Milbenbesatzes des abgebenden Volkes mitgenommen werden, so sagt dies letztlich nichts Konkretes aus. Denn dazu müsste man den Milbenbesatz des Ursprungsvolkes kennen und ins Verhältnis setzen.
Die Erfahrung zeigt, dass manche Schwärme ohne Behandlung den Herbst überstehen und
manche nicht. Mehrere begünstigende Faktoren führten in letzteren Fällen zu einem letalen Milbenbesatz.
Daher empfehle ich auf Anfragen stets, die Jungvölker im Spätsommer zu behandeln. In Anbetracht aller „Unbekannten“ wäre es grob fahrlässig, dies nicht zu tun.

Die Lebensdauer der Varroamilbe beträgt im Sommer etwa zwei bis drei Monate, im Winter sechs bis acht Monate(Poltev 1973; Langhe et. al. 1976) Ohne Biene und Bienenbrut lebt Varroa jacobsoni maximal sieben Tage.
Die Varroa entwickelt sich im Volk zu einem Zeitpunkt sprunghaft, wenn die Bienenmasse bereits deutlich im Rückgang begriffen ist. Diese Tasache sollte der Imker bewußt machen.

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13.05,
das Volk nimmt das Flüssigfutter nicht, sobald es wieder wärmer wird kippe ich es weg,

???
Dann fütterst du also wenn es kalt ist und sie es nicht holen können und wenn es warm wird, so dass sie es holen könnten, dann nimmst du es wieder weg?
Da würde ich mir als Biene verar… vorkommen…

Guten Tag Andreas,
irgendwann wird das Futter gären, ich habe ein Glas Honig drin. Momentan sind es 12° C gestern waren es 13° C. Die Bienen fliegen und tragen Pollen, anhand der Wachsblättchen am Boden kann ich davon ausgehen das die beiden Mittelwände ausgebaut werden und die Pollen müssen ja auch irgendwohin. Für das Futter interessiert sich keine Biene. (es liegt bestimmt am Kamillentee :frowning_face:)
Ich mache dann noch einen Anlauf, vielleicht hat mein B-Pate noch eine Futterwabe übrig.
Jürgen
PS: wir haben jetzt schon seit 3 Tagen knapp über 10°C das ist ja wohl nicht zu kalt?

Ganz bestimmt nicht…
So schnell gärt das Futter nicht, im Kühlschrank hat‘s auch nur wenige Grad weniger.
Lass‘ es drin, sie werden es schon finden und wenn du dir nicht sicher bist ob es noch gut ist dann probiere es doch einfach mit dem Finger.

Gruß
Markus

hallo@JBL

wenn ich jetzt ein erfahrener ERB-Imer wäre, so wie z.B. @MasterTom, dann würde ich näher
nachfragen, wie genau du fütterst, wo genau du das Futtergefäß stehen hast. Wundert mich, dass niemand auf dein Problem eingeht, obwohl du es schon mehrfach in diesem Faden angesprochen hast.

Ich würde dich auch fragen, wie und wo der Bienensitz ist. Trägt die Kälte dazu bei, dass sich
der Schwarm zusammenzieht und das hinter dem Trennschied angebotene Futter nicht
erreichen kann, weil u. U. zu weit vom Bienensitz weg,
Ich würde auch fragen, was es bedeutet, dass der Schwarm die beiden Mittelwände ausbaut,
würde fragen, ob du tatsächlich nur 2 Rähmchen mit Mittelwänden eingesetzt hast , wo diese
sitzen, ob weitere Leerrähmchen zwischen diesen und Trennschied sitzen u. a. mehr.

Aber ich frage dich nicht wirklich, denn es handelt sich ja um die ERB und da bekommt man
als Externer sehr schnell und gerne eine Breitseite verpasst.

Lieber bienenflug,
obwohl Du mich nicht wirklich gefragt hast möchte ich Dir die Situation näher erläutern:
ich füttere 2,5 kg Zucker, 500 gr Honig, 2 kg Kamillentee und ein Telöffelchen Salz, in einem Eimer mit Stroh und einigen Nadelholzzweigen der hinter dem Tennschied steht,
der Trennschied steht 7 Rähmchen weit vom Flugloch entfernt,
am Flugloch beginnend sitzt ein Leerrähchen, dann kommen 2 Rähmchen in die Mittelwände eingelötet sind, danach folgen 4 weitere Leerrähmchen bis zum Trennschied.
Obwohl Du mich nicht wirklich gefragt hast würde ich gerne Deine Meinung lesen. Der Bienensitz ist vermutlich auf den ersten 3 Rähmchen weil hier die meisten Wachsblättchen am Boden liegen.
Jürgen

Lieber@JBL,
Das habe ich mir gedacht. Du musst das Futter an oder direkt an die Bautraube heranschieben .
es Kommt auf dein Gefäß an, auf Form und Größe.
Du hättest Platz unter den Rähmchen, insbesondere wenn die Rähmchen unten offen sind, also nur aus Oberträger und seitl.Latten bestehen. wenn du geschlossene Rähmchen hast dann schiebe das Futter über die unteren Latten der Rähmchen bis an die Bautraube heran. sollten Drähte oder Stäbe an Rähmchen nicht genügend Durchlass bieten, wähle ein kleineres Gefäß (1/2 L oder 1 L Milchkarton).
Und wenn das nicht funktioniert, nimm die überflüssigen Rähmchen weg und schieb sie mit dem Trennschied soweit zur Seite, dass genügend Platz für Deinen Futtertopf ist. Lege mit etwas Futter eine Spur zum Gefäß.
Du brauchst nicht soviel Futter auf einmal zu geben, auch kleine Mengen reichen, dafür aber öfters.
ich benutze Korken(Streifen U. Halbierte Flaschenkorken als Schwimmhilfen). Gefäß mit Schmirgelpapier anrauhen.

Doch, schon. Außer Du befolgst die Tipps von bf.

Bei 20 Grad finden Sie Dein Futter 10m hinter der Kiste.
Bei 10 Grad, hinter Leerrähmchen und Trennschied halt nicht einmal in der Kiste.

Das ist der Unterschied zwischen Dir und zB bf.
Auch wenn der keine ERB hat, so kennt er doch die Basics (und noch viel mehr).

Bestimmt 98% sind allgemeindes Bienenwissen und Erfahrung.
Der Rest kann beutenbezogen sein.

Also Ratschläge von erfahrenen Kollegen annehmen, dann funktioniert es auch…

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ich wusste das etwas dabei heraus kommt wenn ich Dir den Sachverhalt schildere. Die Rähmchen habe ich 5 mal gedrahtet , da bleibt unten wenig Platz. Ich kann mir aber eine Futtertasche von meinem Imkerpaten leihen die kann ich an die Bautraube hängen.
Ich bin gepannt was passiert.
Danke für die Beratung
Jürgen

Ja das wusste ich vorher schon, bf ist ein Fuchs.
Jürgen

Hatte die Nachricht auf’m Handy geschrieben. Das blöde Automatikprogramm hat leider meinen Text unbemerkt ausgetauscht. Habe ihn gerade verbessert.
Anmerkung zur Futtertasche:
ich will es dir nicht ausreden, aber ich würde die Leerrahmen zur Seite rücken und das Futter an die Bautraube rücken. Das Futter heiẞ reichen. Dann macht sich auch der Tee bemerkbar.

Kollegen haben in Zanderbeuten keine guten Erfahrungen mit Futtertaschen in Rähmchenform gemacht.Aber mach ruhig eigene Erfahrungen.