Einraumbeutler 2020

Hatte die Nachricht auf’m Handy geschrieben. Das blöde Automatikprogramm hat leider meinen Text unbemerkt ausgetauscht. Habe ihn gerade verbessert.
Anmerkung zur Futtertasche:
ich will es dir nicht ausreden, aber ich würde die Leerrahmen zur Seite rücken und das Futter an die Bautraube rücken. Das Futter heiẞ reichen. Dann macht sich auch der Tee bemerkbar.

Kollegen haben in Zanderbeuten keine guten Erfahrungen mit Futtertaschen in Rähmchenform gemacht.Aber mach ruhig eigene Erfahrungen.

Sag mir doch noch wehalb Du es nicht empfiehlst.
(den Text von Deinem Handy habe ich trotzdem verstanden)
Jürgen

@JBL, nun, ganz einfach. Ich habe mit der von mir beschriebenen Methode beste Erfahrungen gemacht.
Ein befreundeter Imker ist von den Futtertaschen in seinen Zandermagazinen gänzlich abgekommen und füttert jetzt seine Ableger und Schwärme nach Motto Bienenkiste.

Das ist im übrigen nicht mein Senf, den ich hier wiedergebe. Man findet solche Hinweise bei
sehr angesehenen alten (lange verstorbenen) Imkermeistern, wenn man sich deren Bücher zu
Gemüte führt.
Und noch eins, ich möchte nur weiterempfehlen, wo ich mir sicher bin, dass es funktioniert.

Noch einmal möchte ich mich in die Situation eines ERB-Imkers versetzen, was ich ja bekanntermaßen nicht bin und nicht sein werde und ich frage mich,
warum gibt der @JBL bei der Neubesiedlung einem Schwarm zwei Mittelwände. Warum keine Anfangsstreifen?
Ich frage mich weiter, sind diese Mittelwände hilfreich oder eher kontraproduktiv?

Vielleicht kannjemand mir das erlären, so dass ich`s verstehe.

Guten Tag bienenflug,
die eingehängten Rähmchen kommen von Mellifera und sind oben mit einem Schiffrumpfprofil ausgestattet. Deshalb keine Anfangsstreifen. Die Mittelwände sind am Schiffskiel angesetzt, füllen die Rähmchen aber nicht komplett aus sondern sind in der Größe DN. Die beiden Mittelwände habe ich als Starthilfe aus dem gleichen Grund gegeben wie ich Futter gebe. Das Wachs was schon da ist muss nicht mehr geschwitzt werden, das Futter was schon da ist muss nicht mehr gesammelt werden.

Zu der Frage „Mittelwände hilfreich oder eher kontraproduktiv“ hast Du sicherlich noch ein As im Ärmel! Also, Hose runter.

Jürgen

Hallo Jürgen,

Du fütterst also 3:2, in Ordnung.
Doch kannst du mir bitte die 2kg Kamillentee näher erläutern!?

Die Aussage trifft es mehr als passend!

Er hat die Fütterung genauer hinterfragt und hat rausbekommen, dass das Futter viel zu weit vom Bienensitz weg steht, ich hatte das als bekannt hingenommen und vorausgesetzt, dass das Futter genau dort steht, daher meine kurze und knappe Antwort.

In den weiteren Ausführungen kann ich den Ansatz mit zwei Mittelwänden verstehen und interpretiere sie als Aufstiegshilfe
Aber das Schiffsrumpfprofil wurde vorher schon mit Wachs bestrichen, oder?

Gruß
Markus

Inhalt. dieses Forums ist die wesensgemäße Bienenhaltung. Aus dem Lebewesen Bien lassen sich viele seiner Bedürfnisse verstehen und achten.
Der Bienenhalter greift immer wieder in die Bedürfnisse des Biens ein, der eine mehr, der andere weniger. Das was du mit zwei Mittelwänden machst, bezeichne ich vorsichtig als Murks. kennst du den Ausdruck. Steckt auch was liebevolles drin, also bitte diesen Ausdruck nicht gleich in den falschen Hals bekommen, ich erklär das jetzt näher.
Du weißt so gut wie ich, dass ein Vorschwarm eine Einheit ist, absolut mit der Weisel verbunden und tut alles für ihr Wohlergehen und das des Wesens Bien. Der Schwarm ist dazu ganz speziell gerüstet, und bestimmt, aus dem Nichts einen neuen Volkskörper zu errichten: das Wabennest.
Alles was er dazu braucht, hat er im gemeinsamen Ganzen bei sich:
Weisel, Drohnen, Pollenträgerinnen, Nektar, vor allem eine Masse an Baubienen und Sammlerinnen.

Um ein neues Nest zu errichten hat Der Bien einen in sich vorhandenen Plan, den er in Form der Bautraube umsetzt. In der Bautraube finden alle systemrelevanten Vorgänge statt: wärmen, pflegen, füttern, reinigen, kommunizieren, Vorräte einteilen und lagern, Hand in Hand arbeiten u. vieles andere mehr…
Für dich gehe ich nun auf das von dir angedeutete As im Armel ein:

Ich rede von Hand in Hand arbeiten. Du musst dir das unbedingt ansehen, um es nachvollziehen zu können.
Wenn ein Schwarm baut, halten sich die Biene an den Händen, ja du liest richtig, die halten sich sogar so fest, dass du sie nur mit Gewalt auseinander bekommst. Das machen sie mit System, das ihnen seit Millionen von Jahren vorgegeben ist. Da sitzen nicht einfach Bienen auf oder aneinander. nein, jede einzelne Biene nimmt eine bestimmte Aufgabe in der Bautraube wahr, keine ist ohne Tätigkeit
Hand in Hand - an den Bauketten siehst du, was ich verdeutlichen suche. Es werden Funktionslücken offen gehalten.
Das bauen erfolgt mit System. Es beginnt erst klein,
Wird größer und du siehst es lange nicht, das neue Wabenwerk. Es ist über viele viele Tage komplett umschlossen,mit systemgesteuertem Fortschritt und ständig auf bestimmter Temperatur gehalten.
Bereits nach kurzer Zeit beginnt die Königin die frischen neuen Zellen zu bestiften, die wichtigen Pflegemaßnahmen werden aufgenommen, während die Baubienen immer weiter der Vollendung des Nestes zusteben. Die Bauketten sind systemrelevant, Abstände werden eingehalten, Maße vorgegeben, Strukturen werden geschaffen,
Alles Vorgänge, die wir nicht in Gänze verstehen.

Und jetzt kommt der lieber @JBL daher und meint es mit seinem Schwarm besonders gut. Er will es dem Schwarm erleichtern, will ihm geben was er braucht.
Und macht dabei genau das Falsche. Durch seine Vorgaben schafft er Sperren, Barrieren, Kälte. Er nimmt den Bienen die Möglichkeit, sich an den Händen zu halten, worauf sie ihrem Wesen nach angewiesen sind, nimmst ihnen die Wärme usw.
Kurz gesagt, lieber Jürgen, du nimmst dem Schwarm seine Dynamik.

Nicht ohne Grund gibt der wissende Imker einem Schwarm lediglich Anfangsstreifen , dünne Wachsleitlinien oder, wie in deinem Falle teure Schiffsrumpfleisten.

Ich hoffe, dir genügen diese Anregung. Sicherlich wäre ein persönliches Gespräch vorteilhafter, um Mimik, Gestik einbeziehen und beurteilen zu können, daß meine Ausführungen in keiner Weise anklagend erscheinen mögen und auch nicht belehrend, sondern zum Verständnis des Biens Beiträgen mögen.

In diesem Sinne, denke nach und lerne.

(Eine Quelle für meine Inhalte kann ich dir nicht geben, ich kenne keine und wüsste auch nicht wo du das in der Weise nachlesen könntest).

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Wow,
Exzellente Ausführungen…

Gruß
Markus

Hallo@tyson

Wir beide haben gleichzeitig geschrieben und schön zu lesen, dass wir auf einer Wellelinie reiten.

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Ganz toller Beitrag, vielen Dank! Davon kann man viel mitnehmen! :smile:

Ich, und alle anderen, sind ja nicht als Ratgeber in diesem Forum angestellt. Ich lese und antworte hier gerne, wenn ich dazu Zeit und Lust habe. Ansonsten haben viele andere Dinge Vorrang, z.B. Familie, Arbeit und meine eigenen Bienen.

@JBL:
Die Frage zum Futter wurde ja schon passend beackert: es ist bzw. war wahrscheinlich zu kalt. Die Futterabnahme wird sich bei steigenden Temperaturen verbessern. Riechen müssten sie das Futter jedenfalls, genug Honig (ich hoffe AFB-frei) ist ja drin. Oft finden die Bienen auch einfach attraktivere Nektarquellen. Dann bleibt die Abnahme schleppend.

Ob man nun dem Schwarm zwei Mittelwände zur Verfügung stellt, ist eine Geschmacksfrage. Ich nutze keine Mittelwände, weil diese unnötig sind. Bienen können selber bauen, ohne gibt es auch keine Rückstandsproblematik und man spart Geld. Die Fischermühle nutzt sie im Honigbereich, man kann auch komplett Mittelwände verwenden, geht alles. Der Schwarm wird die Mittelwände dankbar ausbauen, den Rest in Naturbau nachlegen. So oder so, sollte sich daraus kein Problem ergeben.

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Lieber @MasterTom
Dies ist so ein typischer zynischer Beitrag, der einem ein aktives Mitwirken im Forum verleiden kann, und
in Bezug auf die Ausgangsfrage nichtssagende Antwort, ja sogar sich wiedersprechende Mutmasungen enthält.
Brauchbare Beiträge von dir lese ich sehr gern.

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Der Beitrag ist nicht zynisch, sondern klarstellend. Ich will einfach nicht, dass irgend jemand hier, Du z.B., falsche Erwartungen an mich oder andere hegst. Zeit ist ein begrenzender Faktor. Du kannst selbstverständlich hier im Forum mitarbeiten wann immer und woran Du willst.

Was meine Antwort angeht, bin ich damit zufrieden. Wenn JBL nun mal Mittelwände übrig hat, kann er sie einsetzen. Ein Schaden wird daraus nicht entstehen. Langfristig ist kompletter Naturbau sicher eine schöne Lösung. Da wird er aber allein drauf kommen. Wegen 2 Mittelwänden hin oder her würde ich hier kein Fass aufmachen. Es gibt eben viele Wege nach Rom.

Viele Grüße

Nachdem ich @bienenflug Ausführung mit Begeisterung las, bin ich für mich dahingehend erkenntnisreicher geworden warum ein Naturschwarm nicht in die ursprüngliche Beute zurückfliegt selbst wenn sie nicht außerhalb des Radius der Neuen liegt.

Er schreibt: „Überwiegend besteht das Schwarmvolk aus Baubienen.“

Diese haben noch nie dass Äußere der Beute kennengelernt und würden innerhalb ihres Entwicklungszyklus zum Zeitpunkt des Schwärmens normalerweise nicht ausfliegen. Bisher habe ich für mich es so gesehen, dass das Schwarmvolk sein Gedächtnis resettet hat. Das mag vielleicht auch sein aber sicherlich sind es auch die Baubienen, die dem Neuen Bien, bewusst schreibe ich nicht Volk, ihren Charakter verleihen. Sollte ich auf dem Holzweg sein… ich lerne gern dazu. Siehe Nachwort im Storch

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Hallo Dana,

tatsächlich fliegen Naturschwärme nach dem Schwärmen nicht zurück. Das wäre ja auch völlig widersinnig. Das Schwarmvolk muss dazu sein Gedächntnis nicht verlieren, weil ja alle wissen, dass geschwärmt werden soll und es entsprechend tun. Es sind dann Schwarmbienen. Die wollen weg. Nur wenn man den Schwarm künstlich erzwingt, durch Ablegerbildung, Vorwegnahme etc. fliegen die Flugbienen zurück, weil sie einfach keine Schwarmbienen sind, sondern verirrte „Normalbienen“.

Der Schwarm selbst besteht aus einer bunten Mischung von Bienen. Welche Bienen sich warum am Schwarmprozess beteiligen und welche beim Altvolk bleiben, ist noch nicht gänzlich geklärt. Die Schwarmbienen sind hoch flexibel und prägen die jeweilige Fähigkeit aus, die dem Schwarm nützlich ist. Erst bauen fasst alle, schon nach wenigen Tagen diversifiziert sich dass und es gibt wieder Ammenbienen, Sammlerinnen, usw… Bienen können ihre Rolle recht schnell wechseln, wenn es notwendig ist.

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Lieber @MasterTom,
Ich erspare es mir auf verschiedene Punkte deiner Ausführungen zu antworten, es würde in
ein gegenseitiges Kontra ausufern.
Aber diesen obigen Satz möchte ich doch aus meinem Verständnis von Schwarmvorwegnahme
kommentieren, nicht dass Imkerkollegen, die eine Schwarmvorwegnahme von mir empfohlen
bekommen, sich aufgrund deiner Aussage davon abwenden.

Du und ich reden beide von der Vorwegnahme eines Schwarms.
Wir sind uns darin einig, dass wir damit nicht die Wegnahme einer gewissen Masse an Bienen
unabhängig von jedwedem Schwarmgeschehen verstehen, wie das z. B. bei der Bildung eines
Kunstschwarms der Fall ist.

Wie das Wort schon sagt, wird der Schwarm vorweggenommen, was bedeutet, dass ich ein
Wesen vorwegnehme, und zwar einen Bien, der sich im Ursprungsvolk herangebildet hat.
Dieser Bien, der sich anschickt, zu schwärmen, macht dem künftigen in der Beute verbleibenden
Restvolk den Weg für die Erneuerung frei. Es handelt sich um einen evolutionären millionen Jahre alten Prozess und Lebenszyklus.
Dieser Bien, der da herangewachsen ist, verweilt gemeinsam mit der alten Königin bis zu einem
ganz bestimmten Zeitpunkt im Volk. D. h., der Bien wartet diesen Zeitpunkt ab und ist sich bewußt,
dass dann, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, ein weiteres Verbleiben im Volk ausgeschlossen ist.
Dieser Zeitpunkt ist die Verdecklung der ersten herangezogenen Weiselzelle.

Das Bewußtsein des Schwärmens ist nicht nur bei der Königin vorhanden, die ja schon Tage vor dem Abschwärmen Gewicht verliert, sich verschlankt, das Stiften einstellt und wieder ihre Flugfähigkeit erlangt, sondern auch bei jeder einzelnen am Schwarmgeschehen teilnehmenden
Biene. Das Bewußtsein des Abschwärmens bildet sich bei den Einzelbienen nicht erst zum
Zeitpunkt des Abschwärmens.

Nun mag man meine Ausführungen für übertrieben oder gar schwulstig ansehen, mancher vielleicht auch als unnütz abtun. Aber diese Ausführungen beleuchten das Wesen des Biens und
sind Basiswissen für das Gelingen einer Schwarmvorwegnahme.

Die Schwarmvorwegnahme erfolgt nicht, wenn der Imker glaubt, dies tun zu müssen, frei nach dem
Motto, wann es ihm passt. Er muss sich genau darauf konzentrieren, Ahnung von den Entwickungsstadien der heranwachsenden Königin haben, die Anzeichen für Schwarmstimmung
im Volk erkennen und am Zustand der Schwarmzellen ablesen können.

Wichtig ist es, den Schwarm so nah wie möglich am bevorstehenden Verdecklungszeitpunkt
vorwegzunehmen (z. B. im Trommelverfahren). Einen solchen Schwarm kann ich getrost
neben der Ursprungskiste aufstellen. Diese vorweggenommene Masse bildet im Gegensatz zu einem Kunstschwarm von Anfang an ein homogenes Gesamtwesen ab und bleibt das auch.
Wohingegen ein Kunstschwarm aus gegenteiligen Gründen außerhalb des Flugkreises verbracht werden sollte.

Wann ein Volk konkret schwärmt, ist ja von vielen Faktoren abhängig. Die Verdeckelung der ersten Schwarmzelle ist ein ungefährer Hinweìs. Praktisch ist es so, dass Bienen mitunter erst schwärmen, wenn die erste SZ schon mehrere Tage verdeckelt ist (bis zu 1 Woche). Manchmal werden die SZ auch zurückgebaut und der Schwarm fällt ganz aus. Wie nah man mit der Vorwegnahme des Schwarmes am tatsächlichen Schwarmzeitpunkt lag, wird man also nie erfahren. Insofern weiß man auch nicht was man da für Bienen bei der Vorwegnahme erwischt hat. Auch weil man willkürlich welche greift, die gar nicht mitschwärmen wollten. Je nach zufälliger Zusammensetzung des Vorschwarms, werden dann mal mehr mal weniger Bienen zurückkehren.

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Bleiben wir doch einfach beim Normalfall. Ausnahmen gibt es immer, insbesondere bei schlechter Witterung. Dann treten gerne solche Erscheinungen auf, wie du sie beschreibst, bis hin zum
Schwarmabbruch.
Das ist es was ich hier langsam anstrengend finde, dass du, wenn man nachhakt, in Eventualitäten ausweichst. Schade.
Das ist wie bei kleinen Kindern, die auch immer fragen, „aber wenn dies, aber wenn das…“
Und zum Schluss wissen sie nicht mehr, worüber eigentlich geredet wurde und haben keine
klare Linie mehr.

15.05., 18:00, 14° C Außentemperatur, Futtersafttemperatur 17° C,
Futtersaft interessiert nicht wirklich, nehme den Eimer am Sonntag wieder raus, möglicherweise stimmt mit dem Stroh etwas nicht, sicherlich gespritzt,
kann mich leider momentan nicht an der Diskussion beteiligen,

so schön beschrieben :heart: und wenn ich das so lese, wird mir wieder bewusst, weshalb mir die Kurse bei Mellifera so lieb sind - in genau dieser Weise wird über die Bienen gesprochen. Nicht stumpf und theoretisch, sondern ganzheitlich, achtsam und bewundernd. Seit meinem ersten Imkerkurs habe ich ein ganz neues Verständnis zum Wabenwerk - mir ist bewusst, dass die Waben weitaus mehr sind als einfach nur ein hübsch geformtes duftendes „Lager“

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