Einraumbeute 2020 - Aufbau, nützliche Erfahrungen, Tipps usw

guten Morgen, ich habe noch ein paar Fragen zur neuen Mellifera-ERB. Gestern bin ich auf facebook auf einen Kommentar zu den Pilznägeln gestoßen. Im Begleitheft der ERB ist beschrieben, dass die Abstandshalter/Pilzkopfnägel an den Rähmchen UND auch an der Beutenwand angebracht werden sollen (an der Schmalseite - siehe Bilder), was ich nun schon gemacht habe. Mir wurde gestern allerdings davon abgeraten, weil sich die evtl. verkitteten Rähmchen so nicht mehr gut mit dem Stockmeißel herausnehmen lassen. Für mich sind solche Tipps von erfahrenen Imkern natürlich wertvoll, weil ich selbst noch keine eigenen Erfahrungen habe. NOCH kann ich das ein oder andere anpassen. Da wäre z.B. noch die Sache mit dem Wachstuch - ich überlege, ob ich stattdessen ein Leinentuch mit Mehlkleister nutzen sollte.
Hat jemand weitere Tipps, auf was ich achten soll, bevor die Beute bezogen wird? Wie handhabt ihr das?

1 „Gefällt mir“

Hallo Salome,

Pilznägel habe ich nur an den Rähmchen. Wenn Du diese mit den Nägeln zur Beutenaußenseite einsetzt, erübrigt sich der Nagel an der Beutewand selbst.

Ich nutze keine Wachstücher, weil mir das zu aufwendig ist. Ich nehme einfach alte Bettlacken etc. und schneide die auf Maß (ca. 35 x 90 cm). Nach einiger Zeit haben die Bienen die dann schön mit Propolis versehen. Ist genauso gut.

1 „Gefällt mir“

ja, die werden ja immer an der rechten Rähmchenseite angebracht - wenn ich die Rähmchen dann einhänge, sind ja rechts die Pilznägel und damit das erste Rähmchen gerade hängt, bzw. parallel, auch noch eins an der rechten Beutenwand (wo am Rähmchen also kein Pilznagel ist) - verstehst du, wie ich es meine?
Deine unbehandelten Tücher werden nicht angeknabbert? Ein Wachstuch wurde bei meiner ERB mit geliefert, ich überlege, ob ich das nutze

Stimmt, wenn die Pilzköpfe nur einseitig angebracht sind (habe ich so nicht), braucht man etwas für die erste Wabe. Pilzkopfnagel sollte gehen.

Das Tuch dient lediglich dazu, dass die Bienen die Dämmplatte nicht annagen, oder an der Oberträgern anbauen. Kleinere Löcher entstehen früher oder später auch in Wachstüchern. Das ist aber nicht relevant. Wenn Du ein Wachstuch hast, verwende es doch. Warum überlegen?

Habe schon öfters gelesen, dass es am Wachstuch Kondenswasser geben kann (speziell wohl im Winter) und in Folge dessen dann teilweise Schimmel - Leinen mit Mehlkleister wäre luftdurchlässig)

Die Sache mit dem Pilzkopfnagel an der Beutenwand hat wohl auch Nachteile (wurde mir gesagt), daher die Frage nach weiteren Erfahrungen

Na dann nimm nur ein Leinentuch. Wie gesagt, eine Behandlung ist nicht nötig. Irgendeinen Mehlkleister würde ich schon gar nicht nehmen, der scheint mir erst recht anfällig gegen Feuchtigkeit. Um Feuchtigkeit zu verhindern, ist es wichtig den Deckel ordentlich zu hinterlüften. Es reicht, wenn man z.B. zwei schmale Leisten so unter den Deckel legt, dass Luft durchziehen kann.

Abdeckung und Pilzkopfnägel an der Beute sind nur kleine Details. Mach es erst mal auf eine Art und passe es an, wenn Du was besseres findest. Das geht ja ohne weiteres.

1 „Gefällt mir“

Hallo @Salome,

mein Imkerpate meinte auch, ein Wachstuch sei nicht atmungsaktiv genug und empfahl mir, ein Leintuch mit Propolistinktur zu verwenden. Er legte mir diese Vorgehensweise ans Herz:

  • das Leintuch ohne Weichspüler waschen
  • 1 Schnapsglas Propolistinktur mit 1 Liter Wasser mischen
  • das Tuch dort einlegen (Dauer? Müsste ich mal in Erfahrung bringen…)
  • mit Handschuhen (!) auswringen
  • trocknen lassen
  • bügeln und dabei Küchenrolle Backpapier darunter und darüber legen

Fertig! :smile:

Natürlich ohne Gewähr, denn ich habe es selbst noch nicht ausprobiert. Ich werde erstmal mit den mitgelieferten Wachstüchern arbeiten und, wenn ich etwas Erfahrungen gesammelt habe, das mit dem Leintuch später mal ausprobieren.

Dankeschön für diesen Thread!

Edit: Küchenrolle durch Backpapier ersetzt. Lieben Dank an @Jutta50 für den Hinweis!

2 „Gefällt mir“

Hallo EmmBee,

auch hier würde ich sagen, dass man sich die Tinktur sparen kann. Die Bienen werden das Tuch selbst mit Propolis zukleistern, wenn sie es für nötig halten.

Ich habe festgestellt, dass normale Tücher kein Problem mit Schimmel mit sich bringen (wenn der Deckel hinterlüftet wird). Mein erstes Tuch hält jetzt 6 Jahre und tut es immer noch.

3 „Gefällt mir“

Man rührt einfach Roggenmehl mit Wasser an und bepinselt das Leinen damit (evtl. zusätzlich mit Propolistinktur) - habe nun schon von einigen Imkern gehört, dass sie damit gute Erfahrungen gemacht haben (beim Imkerkurs in der Fischermühle war auch davon die Rede, ich glaube, einer der Referenten hatte so eins). Ihc meine, in einem Bericht von Warré war auch von Roggenkleister die Rede.
Der Deckel der ERB wird unterlüftet, ich schaue ihn mir nochmal an

Danke für das „Rezept“, ich werd`s vielleicht wirklich mal ausprobieren! Beim Imkerkurs neulich hatte jemand auch ein Leinentuch dabei, das mit etwas Propolis versetzt war - ich weiß nur nicht mehr, ob es zusätzlich mit Mehlkleister behandelt war oder ohne… (ich glaube aber schon - vielleicht war es Markus Hilfenhaus oder Albert Muller)

Wenn du Küchenpapier beim Bügeln unterlegst, ziehst du damit die Harzteile der Propolislösung wieder aus dem Tuch. Besser ist Backpapier, wie beim Wachstüchermachen. Dann bleibt alles schön drin und verteilt sich gut auf dem Tuch.

2 „Gefällt mir“

Lieben Dank, @Jutta50, für den wertvollen Hinweis! Ich habe mein Posting entsprechend abgeändert.

1 „Gefällt mir“

Kannst Du noch in Erfahrung bringen, welche Nachteile das wären? Ich stehe nämlich unmittelbar vor der gleichen Problematik. Meine Beuten sind heute gekommen und morgen werde ich mit der Vorbereitung loslegen. Ich wollte die Pilzkopfnägel ebenfalls wie angeleitet rechts am Rähmchen anbringen.

Danke Jutta, das merke ich mir!

ich versuche morgen dran zu denken!

also Martin hat mir gestern so beschrieben:

Wenn man das erste Rähmchen ziehen möchte, müsste man entweder nach oben hebeln oder alle anderen Rähmchen wegschieben.
Das sei aber im Fall der Fälle vielleicht nicht möglich, weil die Rähmchen verkittet sein könnten.
Wenn ich nun an der Beutenwand keine Pilzköpfe hätte, könnte man mit dem Stochmeißel zwischen die ersten beiden Rähmchen und dort auseinander hebeln, damit das erste Rähmchen locker ist und gezogen werden kann.

Das sind Dinge, von denen ich ohne Erfahrung noch keinen blassen Schimmer habe - bin sehr froh um solche Tipps von erfahrenen Imkern

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank, @Salome! :smile:

Da fehlen mir leider sowohl Erfahrung als auch Vorstellungsvermögen, inwiefern dann die Nägel an der Beutenwand hinderlich sein sollen. Mein Verständnis ist bisher, dass gerade die Pilzkopfnägel die Flächen, die verkittet werden könnten, klein hält.

Ich denke, ich werde jetzt erstmal wie von Mellifera empfohlen verfahren. Wenn sich das als unpraktikabel herausstellen sollte, werde ich mir etwas anderes überlegen. Versuch macht klug. :wink:

mir geht`s ganz genauso! Leider habe ich beim Seminar in der Fischermühle nicht auf sowas geachtet. Einerseits kann ich die Erfahrung von Martin nachvollziehen, andererseits denke ich, dass sich Norbert ja auch etwas dabei gedacht hat

Ja, darauf vertraue ich! :smile:

Guten Tag Salome,
kannst Du mir verraten wie lang der Trennschied bei der Mellifera ERB ist?
Ich nehme an das er bis zum Bodenbrett geht? (Ich baue mir gerade eine ERB)
Gruß Jürgen