Drohnenbrütigkeit

Hallo
ich habe dieses jahr ein volk einlogiert und dann festgestellt, dass es immer weniger wurde.
Ein befreundeter Imker hat meinen Verdacht der Drohnenbrütigkeit und Weisellosigkeit bestätigt und mir eine Wabe mit Stiften von sich gegeben.
Ich habe die Wabe in die Kiste gelegt und beim Nachschauen festgestellt, dass alle Stifte aus den Waben entfernt waren.
jetzt meine Frage: fressen die bienen die Stifte auf, schaffen sie sie weg ?
Ich kann nicht feststellen, dass ein Brutnest gebaut wurde, wenngleich mir auffällt, dass die wirklich wenigen Bienen inzwischen immer eine kleine Kugel bilden.
Was soll ich tun?
Macht es sinn noch eine begattete Königin zu besorgen? Es sind wirklich nur noch sehr wenige Bienen.
Summende Grüße aus Niedersachsen
Ingrid


Hallo Ingrid,

wenn das Foto das komplette verbliebene Volk zeigt, dann habe ich eher geringe Hoffnung dass noch etwas daraus wird.

In diesem Fall würde ich mir im nächsten Frühjahr einen kräftigen Naturschwarm in die Kiste einlogieren, für heuer ist es schon eher spät.

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Dankeschön für deine Nachricht. Ich hab mir sowas schon gedacht.

Das ist kein Volk mehr - leider.
Wenn noch genug Bienen da wären könnte man etwas machen.
Auch wenn eine KÖ da ist, die hat vermutlich nix gelegt.
Vielleicht Rauch geben, die wenigen Bienen können sich vielleicht mit Honig vollstopfen und bei anderen Völkern gut einbetteln.

Alles Gute vom Rolf

Hallo Ingrid,
wenn bei dir mangels Königin eine Arbeiterin zu stiften begonnen hat, wird diese auch vom Volk als Königin akzeptiert, auch wenn aus ihren unbefruchteten Eiern nur Drohnen entstehen. Ohne dieses Drohnenmütterchen auszusondern, werden die Bienen weder eine Weiselprobe zur Nachschaffung nutzen noch eine eingeweiselte Königin annehmen.
Im Übrigen stimme ich @Rolf und @Naturfreund zu.
Viele Grüße und alles Gute für den Neustart
Katrin

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vielen Dank für die Antworten.
Ich habe das Volk aufgegeben und werde nächstes Jahr erneut starten.

Kann mir jemand die Frage beantworten, ob Bienen Stifte fressen.
Ich hatte eine Wabe mit befruchteten Stiften eingelegt.
Bei der Kontrolle waren alle Stifte weg.

Das passiert bei Drohnenbrütigkeit.
Aber auch in der Not der Bienen und bei anderen Ereignissen.

Alles Gute vom Rolf

Hi ihr Lieben,

mir ist es leider sehr ähnlich ergangen wie Ingrid.

Meine Frage: Wie verfahre ich mit dem Inhalt meiner Kiste. Entsorgen und ausbrennen, oder nur die dunklen Waben entsorgen, oder alles lassen, überwintern und nächstes Jahr ein neues Volk einlogieren, oder …?

Liebe Grüße

Michel

Hallo Michael (Michel2) - ich habe damals - nachdem mein Volk in der BK weg oder eingegangen war, lieber alles entnommen, das Wachs eingeschmolzen und die Kiste mit einem Gasbrenner ausgebrannt. Das erschien mir die sauberste und beste Lösung. Im nächsten Jahr zog dann ein neuer Schwarm ein, der seinem Bautrieb folgend, wohl lieber alles selber bauen will.
LG mani

Weiselprobe mit fremden Wabenstück mit Stiften:
bei mir wurden die Stifte bisher auch immer ausgeräumt, weil mit Königin/Drohnenmütterchen akzeptieren die Bienen keine fremde Brut. Das ist ja die Probe.
Mir wurde jetzt kürzlich erklärt, als Weiselprobe dürfe man keine Stifte nehmen, sondern nur ganz frische Maden (max 3Tage alt). Ich habe noch keine Erfahrung, ob das „besser“ ist, aber vielleicht hat hier jemand Erfahrung damit?

Nein, das ist nicht richtig. Wenn eine Königin vorhanden ist, dann wird die Brut ganz normal mit aufgezogen.

Bei einer Weiselprobe geht es schlicht darum, ob die Bienen aus jüngster Brut Nachschaffungsköniginnen ziehen wollen. Brut im Maden-Stadium ist dafür nicht mehr geeignet. (Danke für den Hinweis, @Katrin)

  • Ei (Stift): Tag 1 - 3
  • Made: ab Tag 4

Für eine Weiselprobe braucht man immer ein zweites Volk. Daraus entnimmt man eine Brutwabe mit Stiften und jüngster Brut. Die hängt der Imker in den Brutraum des Volkes, das er überprüfen will. Dann verschließt man das Volk wieder und lässt es vier Tage in Ruhe. Nach vier Tagen zieht man die Wabe und kontrolliert auf Weiselzellen. Wenn die Bienen aus der jungen Brut viele Nachschaffungszellen gezogen haben, ist die Weiselprobe positiv – und keine Königin im Volk.

(Quelle: bienen&natur, Weiselprobe: Hat mein Volk eine Königin?)

Ich habe auf Anraten letztes Jahr eine Weiselprobe gemacht, nachdem mein zuvor eingeschlagener Schwarm irgendwie nicht in Gänge gekommen war. Die Weiselprobe zeigte dann mehrere Nachschaffungszellen. Mir wurde zwar außerdem geraten, dass ich mir jetzt eine neue Königin kaufen und zusetzen sollte, habe mich aber dazu entschieden, es abzuwarten, was die Natur so daraus macht. Meine nachgeschaffene Königin ist offfenbar sehr vital, denn mein Volk hat sich ziemlich stark entwiickelt. Was will man mehr? :slight_smile:


Edit: Quark korrigiert :sweat_smile:

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Ich widerspreche :nerd_face:. Alle Larven werden die ersten drei Tage mit Gelée Royale gefüttert, erst danach bekommen sie eine Mischkost aus Nektar und Pollen. Stifte gehen deshalb auch, aber weil man i. d. R. bestrebt ist, dass das Volk bald wieder eine Königin hat, gibt man jüngste Brut. Sind es ältere Larven, bilden sich bei ihnen bereits körperliche Merkmale von Arbeiterinnen aus (z. B. die Pollenbürstchen an den Beinen), und die dann evtl. noch entstehende Königin wird eine nicht ganz vollwertige Königin.
In so einem Fall darf man trotzdem darauf vertrauen, dass ihre Begattung glückt und die Bienen, falls sie einen Mangel verspüren, mit einem ihrer Stifte später nochmal umweiseln.

Wichtig ist mir noch, dass es nicht eine komplette Brutwabe für die Weiselprobe braucht, sondern man ein kleines Streifchen mit vielleicht zehn Wabenzellen mit den jungen Stadien (Ei bis max. 3 Tage alte Larve) ausschneidet und z. B. nach unten gerichtet zw. den Oberträgern der Rähmchen im weisellos vermuteten Volk einsetzt. So hält sich die Bastelei und der Eingriff im gesunden Volk in Grenzen.

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Danke, @Katrin, da hast Du natürlich absolut Recht. :see_no_evil: Ich hab’s oben korrigiert.

Leider kann ich die Quelle gerade nicht finden, aber ich sah mal eine Grafik von Nachschaffungsköniginnen im Größenvergleich, die je nach Alter der ursprünglichen Made unterschiedlich lang waren. Anders gesagt: je älter die Larve, aus der eine Nachschaffungskönigin gezogen wird, desto kleiner (und vielleicht weniger entwickelt und „leistungsfähig“?) ist die entstehende Königin.

Ergänzungsfrage: ich habe ein Volk, bei dem ich Weiselzellen gebrochen hatte und eigentlich sehen wollte, ob das mit einer potentiell neuen Königin bzgl. der Brut jetzt alles passt (sprich eine Weisel jetzt auch da ist, ich hatte ein Abschwärmen nicht bemerkt…), bei dem ich aber nur ungerne die total nach unten und quer zusammengebauten Honigraumwaben (auf Dadant) dazu abnehmen möchte. Deshalb frage ich mich, was gibt es ggf. noch für andere Möglichkeiten um SICHER zu gehen, dass alles passt (bevor sie ggf. drohnenbrütig werden, ich hätte nämlich b.B. eine Ersatzkönigin)? Weiselprobe fällt mit da ein, Dagegenklopfen und Horchen funktioniert bei dem Volk leider garnicht wie sonst, weil die so laut Honig trocken fächeln, dass da kein Unterschied raushörbar ist, Pollen wird eingetragen (wäre ja aber bei Drohnenbrut auch der Fall), Windel liefert keine eindeutigen Hinweise auf Brut, Drohnen sind derzeit (noch? / nichtmehr?) kaum vorhanden. Die Frage ist also, verursache ich eine Honigmassaker zum reinschauen, vertraue ich einfach (und ärgere mich ggf. später wenn sie dann drohnenbrütig werden) oder kann ich irgendwas tun…