Die Asiatische Hornisse ist in Deutschland angekommen, um zu bleiben. Der Naturschutzbund Deutschland NABU hat bereits 2014 ein erstes Nest von der Vespa velutina nigrithorax gemeldet, seither breitet sich die Hornisse weiter aus. Zahlen aus der Schweiz machen deutlich, wie dynamisch die Vermehrung verläuft. In der Schweiz wurde sie 2017 erstmals nachgewiesen. 2022 wurden 24 Nester gesichtet, 2023 waren es bereits 1399, und 2024 wurden 3829 Nester gemeldet. Die Dunkelziffer wird ein Mehrfaches höher sein. Für Baden-Württemberg vermittelt eine Übersicht gemeldeter Nester der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg einen Eindruck. Dort sind im Raum Karlsruhe bereits erste Funde für 2025 verzeichnet – vermutlich Königinnen, die an ersten warmen Tagen aus der Winterstarre erwacht oder mit Brennholz o. ä. in geheizte Wohnungen verbracht wurden.
Die Asiatische Hornisse ist 2004 auf einem Frachter aus China in Bordeaux angekommen und hat sich mit knapp 80 km pro Jahr nach Osten ausgebreitet. Während es in Deutschland seit 1. Januar 2025 keine Meldepflicht mehr gibt, wird in der Schweiz die Asiatische Hornisse mit großem Aufwand und etlichen Misserfolgen weiterhin bekämpft.
Die Probleme, die die asiatische Hornisse mit sich bringen, bestehen nicht nur für Bienenvölker. Man sollte auch darüber diskutieren, dass die Asiatischen Hornissen die (sowieso schon stark dezimierte) Population der bestäubenden Insekten massiv bedrohen und auch für Menschen große gesundheitliche Konsequenzen haben können.
Der Artikel ist in meinen Augen verharmlosend. Auch wenn in Deutschland kein Bekämpfungsverbot mehr besteht, heißt das nicht, dass man die Nester nicht weiterhin suchen und entfernen sollte. Mittlerweile weiß man z.B., dass Jungköniginnen in den Nestern überwintern; es macht also durchaus Sinn, auch noch im Herbst und Winter die Nester zu entfernen.
Die Nestentfernung dürfen nur Fachleute durchführen, da es sehr gefährlich ist, sich den Nestern zu nähern (die asiatischen Hornissen verteidigen ihr Nest sehr aggressiv und versuchen, Feinde durch massiven Beflug und massenweise Stiche zu vertreiben). Jedes Bundesland scheint da andere Vorgehensweisen zu haben. Erkundige dich bei deiner zuständigen Behörde; vielleicht werden ja auch Schulungen angeboten, um neue Nestentferner auszubilden.
Interessant fand ich, dass jetzt empfohlen wird, Anfangsnester nicht zu entfernen, solange noch keine Arbeiterinnen da sind. Der Grund: Königinnen bekämpfen sich dort gegenseitig und versuchen, sich das begonnene Nest streitig zu machen. Angeblich findet man deshalb unter Anfangsnestern auch tote Königinnen. Entfernt werden soll das Nest dann erst, wenn die ersten Arbeiterinnen da sind.
Die Info kommt von einem Podiumsgespräch beim Badischen Imkertag 2025, an dem Dr. Carolin Rein (koordiniert das landesweite Management der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberm) und Bianca Duventäster (Imkerin, Hornissen-Fachberaterin und Velutina-Nest-Entfernerin).
Hallo @Katrin,
wenn ich die letzten Infos zur Asiatischen Hornisse richtig verstanden habe wird beabsichtigt gegen diese Nester garnicht mehr vorzugehen , oder habe ich da falsche Infos erhalten ?
Die Maßnahmen umfassen:
M 1: Öffentlichkeitsarbeit
M 2: Fang und Beseitigung von Königinnen
M 3: Lokalisierung von Nestern
M 4: Beseitigung von Nestern