Hallo zusammen,
ich arbeite erst seit einem Jahr mit der Bienenkiste, komme damit gut zurecht und die Bienen scheinen auch ´zufrieden`.
Trotzdem denke ich an ein paar Optimierungen, um das Arbeiten an der Bienenkiste zu verbessern und ein paar Nachteile der Bienenkiste zu reduzieren.
Sagt doch mal eure Meinung zu meinen Ideen:
einen Gitterboden zur besseren Varroakontrolle darunter bauen (mit Schubladen). Dazu den Boden des Brutraums und im Honigraum aufsägen, Gitterboden daraufspannen und ein Schubladensystem darunter installieren.
den Deckel oben aufklappbar (siehe Vorschlag von beefree), sodass man die Oberträgerleisten auch herausnehmen kann zwecks Kontrollen, die ja sinnig sind. Bei meiner und anderen Bienenkisten habe ich nie gesehen, dass Waben an der Stirnseite vorn oder am Trennschied verklebt werden. Bei TBH ist das was anderes; da liegen die Oberträger ja quer zur Kiste. Insofern müsste das doch machbar sein - oder ?
Vorn an der Stirnseite eine größere Frontklappe einbauen. Dann könnte man die Bienen noch besser beobachten.
Würde mich freuen eure Meinung über meine Ideen zu hören.
Grüße Stanbiene
Die Bienenkiste gibt es jetzt seit 2006. Es ist nicht so, dass sich in der Zeit niemand über solche Sachen Gedanken gemacht hätte. Zum Teil wurden sie umgesetzt:
Deckel oben aufklappbar: dazu hatte ich eigentlich schon alles gesagt. Wenn Du Mobilbau machen willst, nimm’ eine Mobilbaubeute. Jede (gute) Beute ist für ihre Betriebsweise optimiert. Die Bienenkiste ist für Stabilbau optimiert. Wenn man das nicht machen will, sollte man keine gute Stabilbaubeute nehmen um daraus eine schlechte Mobilbaubeute zu basteln. Nimm’ stattdessen eine Einraumbeute oder eine TopBarHive.
Beobachtungsfenster ganz allgemein: Man sieht fast nichts, weil sich das Leben der Bienen in den Wabengassen abspielt und dort fast alles zu beobachten ist, was wichtig ist. Deshalb schaut man bei der Bienenkiste (oder im Korb) von unten in die Wabengassen. Hier kannst Du mit etwas Erfahrung mit einem Blick “fast alles” sehen, was wichtig ist. Aber selbst mit Erfahrung wirst Du in einem Fenster wenig sehen, was Dir hilft, den Volkszustand zu beurteilen.
“Optimierungen” ganz allgemein: Es gibt Gründe, weshalb sich die Bienenkiste über ein Jahrzehnt nicht verändert hat, obwohl sie 10.000fach im Einsatz ist. Die einzige sinnvolle Variante, die ich kenne, ist ein kleineres Baumaß, das varroadämpfend wirken kann, aber dafür auch weniger Honigertrag und mehr Schwärme produziert. [Sebastian Ganzer[(https://www.bienen-seb.de/bienenkiste-zubehör-bestellen/bienenkiste-klein/) bietet so eine kleinere Bienenkiste als Bausatz an.
Es ist kaum möglich, als Anfänger sich gute Verbesserungen zu überlegen, weil man dazu sehr viel Erfahrungen braucht, um sich vorstellen zu können, was durch die Veränderung passieren wird. Alles hängt miteinander zusammen und ist bei einem guten Konzept optimal aufeinander eingestellt. Wenn man an einer Schraube dreht, ohne die Konsequenzen zu überschauen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr sehr groß, dass es schlechter wird. Wenn ein Konzept (z.B. die Bienenkiste) für einen nicht gut passt, dann gibt es hunderte anderer Beuten mit ihren zugehörigen Betriebsweisen, die vielleicht besser passen.
Für Beobachtungen empfiehlt sich Storchs “Beobachtungen am Flugloch”. Es ist einfach herrlich mit dem Büchlein in der Hand im Garten zu sitzen. Fast alles was gut oder schlecht in der Kiste läuft lässt sich am Flugloch feststellen, Interpretationen und Erklärungen finden sich bei Storch.