Es gibt aktuell Forderungen aus Naturschutzverbänden, aufgrund einer möglichen Konkurrenzsituation zwischen Honigbienen und anderen bestäubenden Insekten Honigbienenverbotszonen einzurichten. Das Aufstellen von Bienenvölkern in Naturschutzgebieten und einer sie umgebenden Pufferzone solle vollständig verboten oder zumindest stark reguliert werden. Darüber ist eine Diskussion zwischen Vertreter*innen des Naturschutzes und der Imkerverbände entbrannt. Beide Seiten haben plausible Argumente, wobei die jeweiligen Argumentationslinien einseitig von den jeweils eigenen Interessen bestimmt sind.
Dies ist ein Begleitthema zum ursprünglichen Beitrag unter https://www.mellifera.de/bien/blog/nahrungskonkurrenz-bienen.html[Aus technischen Gründen funktionieren die Links des im Forum automatisch erzeugten Beitrags nicht. Es macht aber eh' mehr Freude den Artikel im Original im Blog zu lesen. Benutzt dafür den o.g. Link und nicht den folgenden Button.]
Na, der Wildbienenexperte scheint ja etwas unentspannt. Klar kann ein grosser Bienstand mit Dutzenden Völkern in einem Naturschutzgebiet Probleme bereiten, wenn das Gebiet dem Schutz von Wildbienen dient.
Aber das sind sicher eher seltene Ausnahmen. Dort sollte man sicher handeln. Aber eben nur dort. Daraus ein generelles Verbot abzuleiten und noch Schutzkorridore zu fordern, halte ich für völlig lebensfremd, unnötig und rechtlich nicht durchsetzbar.
Eigentlich sollten die Beteilgten ja auf der selben Seite kämpfen. Hat hier aber einer wohl nicht ganz verstanden.
Warum?
Der Eine will die Natur nutzen, der Andere will sie vor der Nutzung schützen. Der Interessenkonflikt ist offensichtlich. Wieso hat da einer was nicht ganz verstanden?
Alles nicht so einfach, Heiner.
Verstehen kann man manches nicht mehr, es geht aber weiter mit der Evolution …
Wie sagte der alte Indianer:
„Wenn die Menschheit diesen Weg geht, dann ist das Evolution. Es ist nicht unser Weg, wir haben aber kein Problem damit“.
Lieber Rolf,
da Du mich persönlich angesprochen hast, würde ich auf Deine Beitrag gerne eingehen. Ich verstehe aber weder, was Du mir mit dem zusammenhanglosen Indianerzitat sagen möchtest, noch inwiefern das etwas mit der Aufstellung von Bienenvölker in Naturschutzgebieten zu tun hat.
Gruß
Heiner
Unser Artikel handelt ja gerade davon, dass es diese Trennung zwischen Mensch und Natur, zwischen Kultur- und Naturräumen in der Realität gar nicht gibt. Der Mensch ist durch und durch Natur. Er ist ein Organismus, wie jeder andere auch, und lebt in und von der umgebenden Natur. Es ist sehr wichtig, dass wir unsere Kulturräume (z.B. die Landwirtschaft) wieder so gestalten, dass sie sich in das Ökosystem eingliedert, statt es zu zerstören. Ich will den Artikel hier nicht noch mal wiederholen. Wenn Du ihn noch mal in Ruhe liest, müsste Deine Frage „warum“ eigentlich beantwortet sein.
Lieber Erhard,
dass Du dieser Ansicht bist, ändert doch nichts daran, dass es den oben genannten Interessenkonflikt gibt. Mehr habe ich nicht behauptet. Ohne Stellung zu beziehen, habe ich nur gesagt, dass es ihn gibt. Gäbe es ihn nicht, gäbe es die Diskussion nicht.
Von daher finde ich Deine Bemerkung „lies den Artikel nochmal, dann verstehst Du es schon“ recht unpassend und herablassend.
Zu Deiner Argumentation:
So kann man natürlich argumentieren. Aus großer Flughöhe betrachtet ist das sicherlich richtig. Man muß dabei aber konsequent sein. Wenn man das für richtig hält, muss man doch die Lebensäusserungen des Menschen als naturgegeben akzeptieren, so wie man die Lebensäusserungen aller anderen Lebewesen akzeptiert, denn
Zu diesen zählen dann aber nicht nur vom Menschen geschaffene Kulturräume, sondern auch alle anderen menschlichen Lebensäusserungen wie Atommüll, Mikroplastik, FCKW, Glyphosat usw.
Ich kann dieser Argumentation durchaus etwas abgewinnen, bin mir aber nicht sicher, ob sie Deinem Anliegen
Früher wussten viele Menschen manches besser!
Heute wissen fast alle Menschen alles anders!
Wenn einer „hüh“ sagt, sieht sich der andere gezwungen „hot“ zu sagen.
Warum?
Man kann meinen Beitrag als eine Botschaft zu allgemeinen pessimistischen Sichtweisen verstehen, welche Vergangenheit und Gegenwart gegenüberstellen.
Es gibt dabei weder einen Bezug zu einem Deiner Beiträge in diesem Thema, noch wird in irgendeiner Form Anspruch auf eine „zwingende Logik“ erhoben, welche in Deinen Argumenten oft ein hervorstechendes Merkmal ist.
Dem Publikum ist es selbst überlassen die oft widersprüchlichen Aussagen Karl Valentins zu überdenken und Schlüsse daraus zu ziehen - oder auch nicht.
Wer hat Lust, sich den aktuell erschienen „Faktencheck Artenvielfalt“ gründlich durchzulesen? Ich wette, die Honigbiene taucht darin nicht als Konkurrenzfaktor auf… Wer hält dagegen?
Ich habe begonnen mich durchzuklicken, musste aber rasch feststellen, dass die Nacht zu kurz ist um den vielen Verlinkungen zu folgen.
Habe alternativ die integrierte Suchfunktion der Website verwendet.
Der Suchbegriff „apis mellifera“ lieferte kein Ergebnis.
Der Suchbegriff „Honigbiene“ führte zu zwei Artikeln in welchen diese aber nicht als Konkurrenzfaktor auftaucht.
Es sieht so aus als hättest Du die Wette gewonnen.
Generell stehe ich den diversen in den letzten Jahren ziemlich inflationär publizierten Faktenchecks sehr skeptisch gegenüber, ebenso wie dem in Publikationen und öffentlichen Reden immer öfter eingeflochtenen Adjektiv „tatsächlich“ - niemand hat aus meiner Sicht ein Monopol auf die Realität.
Und doch sollte es diese Trennung zwischen den Naturräumen und den Kulturräumen geben.
Man kann Naturschutzräume anlegen, ohne Eingriffe der menschlichen Kultur. Und hier haben betreute Bienenvölker (egal ob konventionell oder wesesnsgemäss) nichts zu suchen.
Man muss sich aber auch im klaren sein, dass viele (sehr viele) Arten, sogenannte „Kulturfolger“ sind. Also Arten welche sich nur ausbreiten konnten, weil die „Natur“ vom Menschen genutzt wurde. (Z.B. Löwenzahn)
Ich bewirtschafte ca 3 Hektaren Flache, welche wiederum einer speziellen Art des Naturschutzes unterliegen. Dabei geht es um die Arten, welche sich in der menschlichen Kultur der Magerwiesen/Feuchtwiesen ausbreiten konnten. (Mit dem Naturschutz geregelt mit Bewirtschaftungsverträgen)
Hierbei handelt es sich dann um eine Kulturlandschaft, der landwirtschaftlichen Kultur für die Artenvielfalt. Hier wäre es aus meiner Sicht wohl befremdet, von einem Aufstellungsverbot für Bienen zu reden.
Im Bezug zum Thema, wäre es für mich schon wünschenswert, eine klare Stellung zu beziehen, und nicht auf eine Landwirtschaft hinzuweisen, wo es nicht mehr gibt. Ebenso hat eine wesensgemässe Bienenhaltung kaum etwas mit der Forderung der Naturschutzverbände zu tun.
Die Honigbiene, würde demnach all diejenigen Pflanzen züchten, wo von ihnen angeflogen/bestäubt werden. Und diese Pflanzen, verdrängen dann all die anderen Arten von Pflanzen, wo von der Honigbiene nicht angeflogen/bestäubt werden…Artenvielfalt??
Man könnte es als Argument gegen die Honigbienen verwenden.
Die Liste der Argumente gegen Handlungen der Menschen, wo Menschen gegen Menschen verwenden, ist nicht nur vielfältig, sondern auch ellenlang.
Aber in einem Naturschutzgebiet, welches als Naturraum vorgesehen ist, hat der Mensch ja nichts zu suchen. Sonst wäre es ja ein Kulturraum…Um beim Thema zu bleiben.