Danke für deinen Beitrag.
Welchen Mehraufwand bei der Honigernte siehst Du? Aktuell gehe ich davon aus, dass es nicht unbedingt mehr oder weniger Aufwand wird, aber ein anderer Aufwand.
Bei Rähmchen muss ich Bienenfluchten einlegen, ein Tag später die HRs holen, die Waben entdeckeln, in die Schleuder stellen. Schleudern, umdrehen, schleudern, sieben. Rähmchen zurück auf die Völker. Klar, kann man mit Radialschleuder und Entdeckelungsmaschine noch optimieren, aber das ist dann ein ganzes Level höher.
Das hin und her fahren zu den Völkern fällt bei mir recht stark ins Gewicht, da die Bienen nicht hinterm Haus stehen und ich auch nicht ständig mit dem Auto da hin will.
Bei Oberträgerbeuten stelle ich mir den Ablauf so vor: Wabe vor Ort abkehren vom Oberträger in eine Eurobox schneiden (Da passt die Waben ganz rein = Vermeidung von Kleckerei), Oberträger zurück in die Kiste. Ab damit nach Haus, ggf. Wabenhonigstücke ausstanzen, Waben in Siebeimer zermatschen, durchlaufen lassen, am nächsten Tag das Wachs rausnehmen. Ließe sich mit Schneckenpresse oder kontinuierlichem Wachsschmelzer optimieren, ist aber wie oben dann wieder eine andere Liga. Fraglich ist noch wie gut das sieben via Eimer geht, wenn der Honig fester ist und ob das vor Ort ausschneiden sich nicht besser durch Trägertausch ersetzen lässt.
Prinzipiell beschreibt Wyatt Mangum und Michael Bush aber dass das Sieben auch bei 200 Völker (Mangum) funktioniert.
Bzgl. Ertrag - ich habe die Kosten pro Volk durch gerechnet und Libreoffice meint, dass ich mit einer realistischen Honigmenge und Preis durchaus kostendeckend sein kann. Wachs und Wabenhonig ist da noch nicht berücksichtigt. Da ich keinerlei Wachs für Mittelwände brauche, käme das quasi noch dazu. Aber ja, Computertabellen sind geduldig. Da sind einfach zu viele Variablen drin um 100%ig zuverlässig zu sein.
Ich will auch gar nicht behaupten, dass die Methode Oberträgerbeute generell die Bessere ist. Wäre das so, wären OTB die Regel und nicht die Exotenbeuten die sie sind. Allerdings sind sie vielleicht für mich die bessere Variante, eben weil meine Bedingungen anders liegen. Die Planungen und die Beispiele anderer Imker deuten darauf hin dass es funktionieren könnte. Und mehr als solche Indizien bekommt man ja leider nicht. Wäre es anders, hätten wir alle vorletztes Jahr Aktien von Klopapier- und Nudelproduzenten gekauft.
Deshalb will ich das mal ausprobieren - es könnte klappen und falls es dass tut wäre das prima.