Auffütterung in der Bienenkiste

Hallo liebe Leute!
Hab seit diesem Jahr eine Bienenkiste mit einem Naturschwarm, der Mitte Mai einquartiert wurde. Der Brutraum ist knapp zur Hälfte ausgebaut. Nach dem Abwiegen habe ich jetzt festgestellt, dass nur ca. 5 kg an Honig für die Überwinterung eingelagert sind.:unamused: Hab natürlich gleich mit der Fütterung (Zuckerwasser) begonnen.
Kann der Schwarm um diese Jahreszeit noch genügend von mir angebotenes Futter einbringen und einlagern, um gut über den Winter zu kommen? Varroabefall ist übrigens so gut wie nicht vorhanden, deshalb will ich mit der AS-Behandlung bis nach der Auffütterung warten (ca. bis Mitte Sept.). Ist das eine gute Vorgehensweise?
Bin sehr dankbar für hilfreiche Meinungen, Erfahrungen und Vorschläge. Anbei aktuelle Fotos des Volkes.

Hallo,
dem Bild zu urteilen denke ich dass es das Volk schwer haben wird - meine Meinung. Futter nehmen sie mit Sicherheit an. Wobei 5 kg Vorrat für die Wabenmenge gar nicht sooo übel ist.
Gruß Ralph

Hallo Ralph,
danke für deine Antwort. Zumindest haben sie das Futter gut angenommen. Werde das so fortsetzen mit der Fütterung und hoffen, dass sie noch genug einlagern.
Lg Michael

Hallo Michael,
Ich hab bei deiner BK eher bedenken wegen der Bienenmasse…
…hoffentlich täusch ich mich!
Hier ist die Gefahr des Überfütterns. Du schreibst von geschätzten 5 kg. Du musst ihnen aber auch noch Platz für die Brut lassen.
Gruß Ralph

Hallo,
vielen Dank für deinen Rat. Darf ich fragen, wie du das mit der Bienenmasse meinst? Viel oder wenig angesichts der vorhandenen Waben? Soweit ich sehen konnte (nur von außen, hab die Trägerleisten nicht entnommen) waren die meisten Waben unverdeckelt und leer. Also platzmäßig dürfte es glaub ich kein Problem geben. Und mit nur 5 kg kommen sie sicher nicht durch den Winter, soweit ich gelesen habe. Hab im Forum und auf der Website von 10 bis 12 kg Wintervorräten gelesen, die bei so einem Volk notwendig sind.

Ja, 10 - 12 kg Futter für den Winter würde ich auch schätzen.
Die Bienenmasse schätze ich so zwischen 3 - 4 kg in deiner Kiste.
Wie geschrieben - ich hoffe es nicht für deine Bienen - werden diese, meiner Einschätzung nach, es schwer haben über den Winter zu kommen aufgrund der zu geringen Bienenmasse. Ich hoffe ich lieg falsch…
Gruß Ralph

Hallo Michael
bei einer Kiste die zu 1/3 ausgebaut ist sollten schon 12 kg Wintervorrat drin sein. Wenn du keine Brut mehr findest stimmt was nicht bei deiner Kiste.
Auf dem Bild sehe ich viele Bienen die vor und hinter dem Wabenwerk sind, gibt es dafür einen Grund? Hast du viel Rauch reingelassen? Drohenbrut sehe ich keine
Irgendwie passt das Bild nicht zu einem Schwarm der sich seit Mitte Mai entwickeln hätte sollen. Nachschwarm? und selbst dann ist der Ausbauzustand unterdurchschnittlich.
Ob da noch eine Weisel im Volk ist - schwer zu sagen, aber eher nicht -
Abwarten - denn jetzt kannst du sowieso nix mehr machen -

Hallo,
Was die Brut betrifft will ich morgen Früh eine Wabe an der Trägerleiste entnehmen und genauer nachsehen. Von außen war wie beschrieben nichts für mich sichtbar. Ich hab bei dem Foto relativ viel Rauch vorher durchgelassen. Vielleicht erklärt das, warum die Bienen so verstreut sind.
Danke auch für deine Einschätzung

„Was die Brut betrifft will ich morgen Früh eine Wabe an der Trägerleiste entnehmen“

Was meinst Du damit? In der Bienenkiste lassen sich nicht einzelne Waben ziehen. Das ist bei dieser Beute nicht vorgesehen und bei dem geschwungenen Wabenbau auch sicherlich nicht möglich.
Verdrängt die Bienen mit viel Rauch aus einer der mittleren Wabengassen, drücke die Waben sanft auseinander und leuchte mit einer hellen Taschenlampe hinein. Probier das an verschiedenen Stellen. Damit solltest Du die verdeckelte Brut des Brutnestes erkennen können.
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Guten Morgen,
@cookie danke für den Tipp. Habs heute Früh so gemacht und bin der Meinung, jetzt die Brutwaben gesehen zu haben. Anbei ein Bild davon (hab leider kein besseres zusammengebracht). Demnach dürfte das Volk schon weiselrichtig sein, meiner Einschätzung nach.
Das Futter nehmen sie gut an. Will jetzt noch 1kg Zucker (in Lösung) anbieten. Dann 4 Tage Pause einlegen und danach weiter füttern, bis genügend Vorräte eingebracht wurden.
Lg

Hallo @michael0204 ,
ich würde vorschlagen du versuchst die Bienen noch für einige Tage zum Bauen mit verdünntem Flüssigfutter 1:1 anzuregen ( künstlicher Futterstrom ) da dein Wabenwerk noch sehr übersichtlich ist.
Wenn die Bautätigkeit angeregt wird erst in einer Woche mit dem Einfüttern 2:3 beginnen.
Wenn du jetzt nach dem Einfüttern noch eine AS-Behandlung durchführen willst vernichtest du die gesammte noch offene Winterbienenbrut und die Königin geht für mindestens eine Woche aus der Brut.
Sollten das alle Bienen auf dem Bild sein die in der Kiste sind wird dein Volk nach der AS-Behandlung wohl nicht den Winter überstehen da bistimmt noch ein Großteil der Sommerbienen vorhanden sind die zum Winter noch absterben werden und junge Winterbienen fühestens 4 Wochen nach der AS-Behandlung schlüpfen werden.
Übrigens, meine Kisten hatten zum ersten Winter ein Gesamtgewicht von 42kg bzw. 45kg
Aber Versuch macht klug
Gruß Jörg

@anfaengerbiene Der Bautrieb ist um diese Jahreszeit erloschen und kommt auch nicht mehr mit einer Fütterung zurück, oder hast du da andere Erfahrungen.
Das mit dem „vernichten der offenen Winterbrut“ solltest du vielleicht auch belegen

@michael0204 : Auffüttern mit 3:2 - bis du Vorrat von 12kg hast. Die 7 kg Zucker können sie durchaus in einer Woche verarbeiten.
Es stimmt die Volksstärke ist nicht sonderlich, aber da ja, wie man auf deinem Bild sehen kann, noch verdeckelte Brut vorhanden ist - glaube ich dass es über den Winter reichen könnte.
Eine AS-Behandlung - wenn es die Temperaturen nach dem Auffüttern noch zulassen, kann dich, was Varroa anbelangt auch auf die sichere Seite bringen. Aber bei einem diesjährigen Schwarm kann die Varroalast noch gering sein.
Also das kann noch was werden…aufpäppeln und behandeln.
LG
Siggi

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Hallo,
Danke an euch alle für eure Tipps. Ich glaube, ich werde es so machen, wie es Siegfried vorschlägt. Knapp 3 kg reinen Zucker haben sie ja bisher immerhin zusätzlich eingelagert. Es ist aber, soweit ich gesehen habe, noch genug Platz für weitere Brut vorhanden. Was die Varroamilbe betrifft glaube ich, dass der Befall als sehr gering einzustufen ist. Hab bei der Probe so gut wie nie Milben gesehen. Ist ja auch ein diesjähriger Schwarm, und im näheren Umkreis sind keine weiteren Schwärme. Nach dem Auffüttern (Mitte Sept.) werd ich mit dem AS-Verdunster behandeln und im Nov/Dez mit Oxalsäure.
Hoffe mal, dass so der Schwarm doch noch zu retten ist.
Lg Michael

Hallo Michael, ICH würde in deinem Fall keine zusätzliche Belastung des Biens durch Ameisensäure herbeiführen. Wie du selbst sagst, sind wenig Varroen vorhanden und ein Schwarm ist oft nur wenig von Milben befallen. Füttern!!! (Ich füttere mit Invertsirup z.B. Apiinvert … , da fällt es den Bienen leichter, den einzulagern) Und ja, im Dezember kannst du ja Oxalsäure benutzen, wenn sie brutfrei sind.
LG mani und viel Glück für dein Schwärmchen

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Hallo @Siegfried ,
ich füttere im Moment zwei Ableger noch zum Ausbauen von Mittelwänden für die Überwinterung mit 1:1 Zuckerlösung .
Einfüttern tue ich dann wenn die Waben ausgebaut sind ab Mitte/Ende nächster Woche mit 2:3 Zuckerlösung
Die Erfahrungen mit AS sind Gott sei Dank nicht meine eigenen da ich keine AS wegen der extremen Wirkung auf die Bienen und die Brut nehme.
Meine Empfehlung basiert auf der Aussage mehrerer Imkerkollegen die durch das extreme Wetter während der AS-Behandlung leider ihre Völker geschädigt haben.
Durch das zu schnelle Verdunsten der AS auf Grund der hohen Temperaturschwankungen über Nacht
wurde die offene Brut geschädigt und dann ausgeräumt und die Königin begann erst eine Woche später wieder zu stifften.
Gruß Jörg

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Es können auch kleine Völker überwintern.
Volksgröße und Futtermenge sollten angepasst sein.
Wenn notwendig dann einengen zum Warmhalten.
Behandeln und oft öffnen nur im Notfall.
Wenn’s nicht klappt oder man kein Vertrauen hat dann vereinigen … abkehren …

Rolf