Anfänger mit neuem Schwarm: Eine Woche nach Besiedlung. Alles OK?

Hallo,
ich habe vor einer Woche einen Schwarm bekommen (ca.1,4kg?) und ihn wegen des unsicheren Wetters mit einem Imker zusammen von hinten in die Kiste geschüttet. Die letzten Tage waren verregnet, aber es waren auch Tage, bzw. Stunden, die ganz ok waren (also teilweise ohne Regen, aber unter 20 Grad). Ich habe ab dem Tag nach der Besiedelung gefüttert. Die erste Ration (375ml) war am nächsten Tag weg, da habe ich das nächste Mal dann etwa doppelt soviel rein, was wohl etwas zu viel war, einige Bienen sind trotz der Zweige, die ich als Zugang an und in die Tränke gelegt habe, ertrunken.

Seit der Besiedelung tut sich vor dem Flugloch meist nicht viel, wenn ich da bin. Ich habe zwar auch schon einzelne Bienen mit Pollen gesehen, aber das war nicht der Rede wert. Manchmal sehe ich gar keine Bienen. Das Flugloch habe ich zwischendurch verkleinert, da ja nicht viele Bienen raus und rein wollten, es relativ kalt war und ich dachte, es wäre auch sinnvoll als Schutz vor etwaigen Räubern.

Vor dem Flugloch am Boden lagen heute einige tote Bienen (etwa 20-30).

Im vorderen Bereich hängt eine schöne Traube, aber sie scheint sich stetig etwas zu verkleinern und ich kann noch nicht erkennen, ob sich darunter irgendetwas tut.

Jetzt frage ich mich, ob das alles normal ist. Das Wetter wird jetzt erst wieder sommerlich, und ich werde natürlich beobachten, wie sich alles weiter entwickelt. Aber ich bin doch unsicher, weil ich dachte, nach einer Woche müsste man schon etwas vom Wabenbau sehen.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!




Moin mische,
und herzlich willkommen!
Ich finde die Traube sieht doch gut aus, dafür, dass es eh nur 1,4 kg gewesen sein sollen :man_shrugging:
Ich würde schön in kleinen Mengen weiter füttern, vielleicht Stroh oder noch mehr Äste in den Fütterer tun, damit sie nicht ertrinken und schön dicht an die Beutenwand und die Traube dran stellen.

Nicht unbedingt, vor allem nicht, wenn Wetter und Trachtangebot nicht optimal sind. Nach zwei Wochen solltest du etwas weiße Wabe durchblitzen sehen, jetzt ist es noch zu früh.
Am Anfang habe ich mich auch über jede Biene am Flugloch gefreut und 5 Bienen :astonished: da war verdammt viel los … heute lache darüber :wink: :partying_face: Das dauert alles etwas. Aber wenn jetzt mal doch der Sommer kommt und erste Bienen in ein paar Wochen schlüpfen wirst du hoffentlich einen Unterschied merken.

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Vielen Dank!
Das freut mich, dann verbessere ich jetzt mal das mit dem Futter.
Und das Flugloch lass ich erst mal eng, oder?

Mit dem Gewicht bin ich mir nicht so sicher. Hab den Schwarm in einem Karton bekommen und danach vergessen, den leeren Karton zu wiegen.

Hallo Michael,

das mit den 1,4 kg könnte schon hinkommen. Mein letzter Schwarm mit 1,5 kg sah in etwa auch so aus.
Weißt Du ob es ein Vor- oder ein Nachschwarm war? Ich tippe auf Nachschwarm. Dann sind sie sowieso etwas langsamer in den ersten Tagen und wenn das Wetter nicht stimmte erst recht.
Wie schon geschrieben, füttere weiter. Bei Kunststoffbehältern hilft es auch die Seitenwände mit Schleifpapier oder Topfkratzer aufzurauen. Ich verwende als Schwimmer in Scheiben geschnittene Korken, aber da hat jeder sein Rezept. Wichtig könnte noch sein, dass mindestens ein langer Holzstock oder Stroh über den Rand hängt. Am besten direkt an die Beutenwand. Vollgesogene Bienen sind schwer und können nicht immer gut klettern.
Grüße Ingo

Ob Vor- oder Nachschwarm weiß ich leider nicht.

Die letzten zwei Tage hat das Füttern funktioniert ohne dass Bienen ertrunken sind. Ich habe viele raue Holzleisten reingelegt, die eigentlich zum Anfeuern gedacht sind. Da hatten sie zum Trinken viel Platz. Was versteht ihr denn so unter ‚kleinen Mengen‘? Sind 250-300ml ok oder evtl. zu wenig?

Heute morgen hat jetzt tatsächlich auch unerwarteterweise doch schon eine Wabe durchgeschimmert, obwohl es mir so vorkam, als wäre die Traube noch ein wenig kleiner geworden. Vielleicht waren ja auch schon einige außer Haus.

Ich gebe meinen einlogierten Schwärmen 1 kg am Tag. Auf jedem Fall in den ersten 8 - 10 Tagen. Beachte, in dieser Zeit müssen die Bienen ein beinahe überwinterungsfähiges Nest bauen! Nach etwa 10 Tagen gebe ich weniger, da der Bautrieb sich beruhigt und nach 14 Tagen füttere ich in der Regel nicht mehr.

Ich bin zwar Magazinimker, doch der Bautrieb macht da nicht so‘n Unterschied…

Gruß, Seb

Ich füttere täglich 500 g 1:1, also 250 g Zucker. Das ist nicht viel, aber kontinuierlich.

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In den Bienenkistenbüchern und auf der Webseite ist das Füttern recht gut erklärt, auch was die Mengen angeht. Als Anfänger würde ich mich erstmal danach richten … 5 Imker, 6 Meinungen – lass hier noch ein paar weitere Antworten (und Betriebsweisen) abwarten und du hast alles dabei und dir ist gar nicht geholfen …

Mischen Sie eine Zuckerlösung (1 Gewichtsteil Wasser, 1 Teil Zucker) an und geben Sie 1-2 Liter einmal pro Woche.

1 kg am Tag würde ich auf gar keinen Fall machen:

  1. können die frischen Waben abreißen, wenn sie zu schwer vom Futter werden
  2. kann der Brutraum verhonigen, weil keine Zellen mehr für Brut frei sind.

Ersteres ist eben doch ein Unterschied zur Magazinimkerei …

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Vielleicht ist ihm ja insofern geholfen, als er bemerkt, dass manche Dinge gar nicht einzigrichtig sind, sondern dass es anders auch geht. Das ist ja auch eine wichtige Erkenntnis.
Wenn er dann noch die Begründungen zur Kenntnis nimmt, warum man in der einen oder anderen Richtung nicht übertreiben sollte, sind das doch sehr gute Voraussetzungen, um sich eine eigene Meinung zu bilden und danach zu handeln.

Gruß
Heiner

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Entschuldige Tobias,
ich hatte nicht bedacht, dass wir mit gedrahteten Rähmchen arbeiten und die Stabilität dadurch gegeben ist.

LG, Seb

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Nach etwas Bedenkzeit, denke ich, dass vielleicht sogar der zweite Punkt einen bedeutenden Unterschied in der Betriebsweise macht:
Mit Mittelwänden wird wahrscheinlich sogar schneller gebaut und es stehen schneller mehr Zellen zur Verfügung als bei Stabilbau ohne Vorgabe, so dass selbst die Gefahr des verhonigen nicht so gegeben ist :thinking:

Bei so einer konkreten Fragestellung ist es aber wenig hilfreich, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht – die (Meinungs-)Vielfalt bleibt ja unbenommen …
Gerade für einen Anfänger, der sowas evtl. noch nicht richtig einordnen kann, halte ich das für schwierig …

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Danke für die vielen Beiträge. Tatsächlich waren mir die beiden Gründe für eine Obergrenze noch nicht klar. Und eure zusätzlichen Infos haben mir auch geholfen, das Ganze besser zu verstehen.

Ich hatte die Info mit 1-2l pro Woche gelesen, das wären ja ganz grob 150-300ml pro Tag. Am ersten Tag hatte ich aber bereits etwas mehr gegeben, und das haben sie sich auch restlos geholt. Deswegen dachte ich, sie bräuchten vielleicht noch etwas mehr.
Aber in dem Fall werde ich jetzt in diesem Bereich bleiben.

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Ob du es täglich machst oder auch mal alle zwei oder drei Tage entsprechend mehr, ist dann auch nicht kriegsentscheidend … aber eben nicht 2 kg auf einmal oder 7 kg/Woche :wink:

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Alles klar. Vielen Dank nochmal!