Ameisensäure noch zeitgemäß?

Hallo @Siegfried ,
da wir ja hier das Thema " Ameisensäure noch zeitgemäß ? " haben und auch meine Äußerungen jetzt wieder in eine Richtung gehen die schon vor längerer Zeit einmal kontrovers stattfand klinke ich mich jetzt hier komplett aus da sonst das Thema leider verfehlt wird.
Ich stehe grundsätzlich zu dem was ich schreibe da es eine allgemeine Meinungsäußerung von mir ist die keinen namentlich anspricht

@mani1955 ,
Anmerkung : meine Erkenntnisse und Erfahrungen beziehen sich auf den Varrox-Verdampfer
Gruß Jörg

Wie du vielleicht gelesen hast, besitze ich einen " gas vap" der mit dem „oxa steam“ baugleich ist.
mani
PS: Du solltest dich jetzt meiner Meinung nach nicht ausklinken - sondern deine Erfahrungen einbringen!!

Mein Eindruck ist, dass es zur OS-Verdampfung weiterhin keine wirklich neuen Erkenntnisse gibt, über die wir uns nicht schon einmal in einem der Fäden hier - inklusive der genannten Dokumente und Quellen - ausgetauscht hätten. :wink:

Und ja, für uns alle gilt: Sei nett, auch wenn du anderer Meinung bist! :slight_smile:

4 „Gefällt mir“

Du wünschst Dir als Pro-Argument wissenschaftliche Untersuchungen, da Du Dich nicht auf „Internetquellen“ verlassen möchtest, und bringst als Kontra-Argument eine fragwürdige „Internetquelle“?

„Bienenflug“ ist für mich keine „wissenschaftliche“ Quelle.
Eine „fragwürdige“ Quelle ist es für mich aber absolut nicht!

Rolf

Gibt es den Imker „bienenflug“ nicht mehr? In dem Verzeichnis der Benutzer ist er ja noch aufgeführt. Warum gilt er für dich Rolf als zuverlässige Quelle? Kann man ihn nicht fragen, ob er eine Sommer Blockbehandlung oder Einmalbehandlungen durchgeführt hat? Für mich sind zu diesem Thema hier alle Aussagen von der Wertigkeit her etwa gleich. mani

Damit diejenigen, die noch nicht so lange dabei sind, verstehen können, worum es bei dem Namen „Bienenflug“ eigentlich geht:

@bienenflug ist der Forumsname eines sehr erfahrenen Forumsmitglieds. Er war sowohl im Bienenkisten-Vorgängerforum als auch hier sehr rege gewesen. Von seiner Expertise habe ich gerade als Anfänger einiges lernen können. Er hatte sich jedoch bereits im Mai 2020 dazu entschieden, dieses Forum zu verlassen.

Das, was @Nobby oben gepostet hat, stammt ebenfalls aus dem alten Forum und kann hier - am besten im Kontext - noch nachgelesen werden (Nobbys Zitat stammt von der letzten Seite):

https://forum.mellifera-netzwerk.de/forum/thread/4557/index1.html

2 „Gefällt mir“

Hallo Michael, ich habe jetzt den alten Beitrag, zu dem du oben verlinkt hast komplett gelesen und „bf“ schreibt ja, dass er im Abstand von 7 Tagen bedampft hat . Er schreibt: „Daher decke ich einen Brutzyklus ab und behandle 3 x hintereinander alle 7 Tage im Sommer (Im Winter einmalig).“
Und sein „Verdampfer“ war den heutigen Verdampfern sicher technisch unterlegen.
Also für mich ist deshalb „bf“ kein dem heutigen Stand der Technik angepasster Experte für Sublimierung von OS. Heute ist man sich einig, dass man z.B. 6 - 7 mal im Abstand von 3 - 4 Tagen verdampft.
mani

1 „Gefällt mir“

Für alle die viel Zeit zum lesen haben, eine Studie aus Österreich, wo das „Verdampfen“ zugelassen ist.
Seite 61 gibt einen Überblick über die angewendeten Behandlungskombinationen und Verlustraten.
Ab Seite 75 gehts um die Varroabehandlung
http://bienenstand.at/wp-content/uploads/2020/11/3.ZwischenberichtZukunftBiene2020.pdf

1 „Gefällt mir“

Ich danke dir Siegfried für diese Studie. Ich bin gerade am Lesen und kopiere für mich (und evtl. andere, die keine Zeit zum Lesen haben) die für mich wichtigen Teile:

"Die gleiche Auswertung für „Oxalsäure Verdampfen“ zeigt im Sommer keinen signifikanten
Unterschied zu anderen Behandlungsarten in den Verlustraten - im Winter zeigt sich dagegen eine signifikant niedrigere Verlustrate für das Oxalsäureverdampfen mit 11,5% als für Teilnehmer/innen die nicht verdampft haben mit 13,2%. Eine ausschließliche Behandlung mit Oxalsäure durch Verdampfung wurde von 36 Teilnehmer/innen durchgeführt und führte zu Verlustraten die gegenüber anderen Verfahren ebenfalls im österreichischen Durchschnitt liegen (13,2%).

Als Winterbehandlung zeigt sich für die Teilnehmer/innen, welche Oxalsäure sublimiert haben,
eine Wahrscheinlichkeit signifikant weniger Winterverluste zu erfahren . Beim direkten Vergleich der Verlustraten zwischen Träufeln und Sublimieren zeigt sich aber kein statistischer Unterschied.

Eine Studie aus England zeigt, dass Verdampfen bereits bei einer geringen Menge an Oxalsäure äußerst effektiv gegen die Varroamilbe ist und im Frühjahr zeigten diese Bienenvölker auch größere Brutnester im Gegensatz zur Oxalsäure Behandlung mittels Träufeln oder Sprühen.

Durch die geringe Auswahl an Behandlungsmethoden im Winter gibt es keine verlässliche Kontrollgruppe von Imkereien, die nicht mit Oxalsäure arbeiten. Das unterstreicht die Bedeutung
der Oxalsäure und die derzeitige Alternativlosigkeit in der Winterbehandlung. Oxalsäure wirkt
dabei ausschließlich auf die auf Bienen sitzenden Varroamilben, und ist damit im Winter nur bei Brutfreiheit der Völker effektiv."

Jeder kann für sich selbst die zutreffenden Schlüsse ziehen und so behandeln, wie er es für am Besten für seine Bienen hält. Ich für mich denke diese Studie hat jedenfalls gezeigt. dass auch bei Sommer- und Winterbehandlung mit (der für Bienen am schonendsten) Behandlungsmethode Oxalsäure sublimieren, kein statistischer Unterschied in der Sterblichkeitsrate besteht.
mani

1 „Gefällt mir“

Michael hat ja schon alles geschrieben.
Ich bin aber auch kein Mensch, der alles NEUE (manchmal nur moderner) als besser einstuft.

Rolf

Ich finde Zahlen und Daten auch aussagekräftiger als Loblieder auf nur eine Behandlungsweise. Deshalb vielen Dank für den Link zu der Untersuchung aus Graz!
Interessant an der Tabelle ist, das Imker die biotechnische Behandlungsmethoden mit Oxalsäurebehandlung kombinierten nur ca. 9 % Winterverluste hatten.

1 „Gefällt mir“

Was sind anwendbare biotechnische Maßnahmen in der BK??? Ich kenne nur das Entfernen von Drohnenbrut, aber das ist nicht wesensgemäß und widerspricht unseren Grundsätzen.
mani

Ichkenne keine.
Wer mit der Biki imkert hält sich am besten an das Konzept welches emk in seinen Büchlein „Die Bienenkiste“ und „Wesensgemäße Bienenhaltung in der Bienenkist“ formuliert hat. D.h. im Bezug auf die Milbe im Sommer mit Ameisensäure und im Winter mit Oxalsäure behandeln, oder in der ERB imkern.

Bitte begründe mir dochmal diese Aussage.

Es geht um die Integrität des Brutnests, wie z. B. Erhard @emk in seinem Blog-Artikel Vergleich verschiedener Naturbau-Bienenwohnungen zur wesensgemäßen Bienenhaltung formuliert hat. :slight_smile: Es gibt wohl kaum einen massiveren Eingriff ins Brutnest als das Entfernen von Brut.

2 „Gefällt mir“

https://discourse.mellifera-netzwerk.de/t/drohnenbrut-schneiden-wesensgemaess/

und „Die Bienenkiste“ von emk Seite 28: " …und greifen nicht regulierend ein. Das Bienenvolk kann so viele Drohnen haben wie es will und wie es auch in einem wilden Bienenvolk geschehen würde".

1 „Gefällt mir“

Diesbezüglich sind wir einer Meinung.
Für mich jedoch steht die Gesundheit des Biens und seiner Mikroorganismen im Vordergrund. Für die Aufrechterhaltung des Mikroorganismus sind Säuren jedweder Art sicherlich nicht zuträglich und sind ein ebensolcher massiver Eingriff.
Wir befinden uns bezüglich der Milben in einer Zwickmühle aus der wir ohne Kompromisse vorerst nicht heraus kommen werden.
Solange ich nichts besseres weiß setze ich in der ERB auf biotechnische Maßnahmen, dazu gehört Brutentnahme in irgendeiner Form (Bannwabenverfahren …) sowie Brutunterbrechung durch schwärmen oder durch Eingriff beim Bannwabenverfahren.

Was die aktuellen Demeter Richtlinien dazu hergeben kannst Du nach folgend lesen:

7.14.7. Bienengesundheit
Ein Bienenvolk sollte aus eigener Kraft ein gestörtes Gleichgewicht regulieren. Die Maßnahmen der Demeter-Imkerei sind darauf ausgerichtet, die Selbstheilungskräfte und die Vitalität der
Bienenvölker zu erhalten. Der Verlust einzelner für bestimmte Krankheitserreger oder Schädlinge besonders anfälliger Völker ist im Sinne einer natürlichen Auslese hinzunehmen.
Ist eine Krankheits- oder Schädlingsabwehr unabdingbar, dürfen nur folgende Maßnahmen und Mittel Anwendung finden:
• Brutentnahme
• Wärmebehandlung
• Kunstschwarmbildung
• Käfigen der Königin
• Kräutertees
• Ameisensäure
• Milchsäure
• Oxalsäure
• Zucker
• Salz

Das sehe ich genauso. Wie man letztlich diese Gratwanderung hinbekommt, ist sehr individuell. Im gleichen, von @mani1955 oben unmittelbar über Deiner Antwort genannten Faden hatten wir ja schon eine rege Diskussion zum Drohnenbrutschneiden geführt. Es ist prima, dass Du da bereits einen gangbaren Weg für Dich finden konntest!

Ja, ich kenne die Richtlinien und hatte zu just dazu & dem Drohnenbrutschneiden bereits dies hier geschrieben:

Ich glaube - als Anfänger - die Bienenhalter haben noch einiges zu lernen.
Absperrgitter ist nicht wesensgemäß, die Königin käfigen, wenn es notwendig ist, schon …

Rolf