Alternative Baumaterialien zu Bekämpfung der Varroamilbe?

Hallo Sulz, gestern habe ich noch ein bisschen über die Arbeit von Le Conte gelesen und muss Dir zustimmen, dass die Varroamilbe wohl tatsächlich ihre Reproduktion einstellt ab einer Luftfeuchtigkeit von 80%, so wie sie es auch bei einer Luchfeuchtigkeit von 40% der Fall ist. Es tut mir leid, dass ich Dir da so harsch widersprochen habe.

Allerdings bleibe ich dabei, dass eine geringere Luftfeuchtigkeit für die Bienen wesentlich besser ist als eine hohe, zumal man damit auch Schimmel und anderen Schädlingen vorbeugen würde.

Liebe Grüße
Olli

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@xXDopaminXx

Ich bin mir harsche Kritik gewohnt…Schwamm drüber.

Mein Betrag, war ein Hinweis. Was andere mit dem Hinweis machen, ist deren Sache.

Ziehe den „Ding“ durch, und berichte darüber.
Da es um die Bekämpfung der Varroamilbe geht, müsste ich mich ja eh heraushalten.

Lg Sulz.

Guten Tag,
ich betreibe seit ca. 2 Jahren eine selbst gebaute Einraumbeute mit einer Innenlänge von ca. 11 Rähmchen. Die Innenseiten von Wänden und Deckel sind mit Lehm verspachtelt, dann folgen 40 mm Holzwolle und bei den Wänden 10 mm stehende Luftschicht und eine Außenverkleidung aus 12 mm Traufschalung. Alle Baustoffe sind Reste aus anderen Projekten.
Nach meinen bisherigen Beobachtungen erfreuen sich die Milben bester Gesundheit.
Von einem Rückgang der Milbenbelastung kann ich hier nicht berichten!

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Hallo JBL,
danke dass Du über deine Erfahrungen bezüglich Lehm im Bienenstock berichtest.
Da ich den Korb erst vor einigen Wochen in Betrieb genommen habe fehlen natürlich noch irgendwelche echten Ergebnisse oder Erfahrungen.

Was mich sehr interessieren würde, Bauen die Bienen auch an der Lehmschicht?

Wenn ich richtig verstanden habe, Besteht der Korpus deiner Beute aber nach wie vor aus Holz, welches innen mit Lehm verputzt ist richtig?

Für die Regulation der Luftfeuchtigkeit bräuchte der Lehm die Möglichkeit diese an die Aussenluft abzugeben. Das Holz hindert den Lehm daran, da es nicht durchlässig genug ist. Somit bleibt die Feuchtigekit in der Beute. Auch die Stärke und die Fläche der Lehmschicht sind entscheidend dafür wieviel Feuchtigkeit aufgenommen bzw. abgegeben werden kann.

Mein Ziel ist zunächst eine Möglichkeit zu finden, die Luftfeuchtigkeit im Bienenstock effektiv zu regulieren, ob und was letztlich mit den Milben passieren wird, wird sich wohl erst später zeigen.
Im Frühjahr werde ich versuchen ein Hygrometer im Korb installieren und zu sehen ob der Lehm wirklich einen so großen Einfluss auf die Luftfeuchte hat, wie ich mir erhoffe.

Guten Tag Oliver @xXDopaminXx

Ein Verbauender Rähmchen mit der Lehmschicht habe ich bisher nicht beobachtet.

Die verwendete Holzfaserdämmung hat innen eine Lehmbeschichtung und außen zum Schutz gegen Regen ein 12 mm Traufschalung (Fichte Nut- und Federbretter senkrecht verbaut).

Sobald das Bienenvolk die Beute bezogen hat, wird die Lehmbeschichtung mit einer Propolisschicht überzogen, welches die Dampfdurchlässigkeit des Lehms verändert. Das Klima in der Beute wird von den Bienen reguliert, es wird dir vermutlich nicht gelingen und es ist auch nicht sinnvoll daran, etwas zu ändern.
(Brut benötigt zum Gedeihen eine gewisse Luftfeuchtigkeit, frag mal Frank @Climmo, wie hoch die Luftfeuchtigkeit mindestens sein muß, der beschäftigt sich mit Hyperthermie und wird es wissen).

Und als letztes, damit Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf durch die Außenbauteile diffundiert, brauchst du neben Wärme einen Luftdruck in der Beute, der größer ist als der Außendruck. Wie willst du das mit einem Flugloch realisieren?

Hallo Jürgen,

Danke für deine Einschätzung, das Bienenvolk lebt seit etwa 9 Wochen in dem Korb, ein verkleben mit Propolis konnte ich abgesehen von den übichen Stellen, an der Lehmoberfäche bisher nicht beobachten aber das kann sich ja durchaus noch ändern, das wäre natürlich wirklich sehr kontraproduktiv.

Was den Druck und den Wasserdampf angeht kann ich leider nicht ganz folgen. Aber Druck braucht es für die Feuchtigkeitsregulierende Wirkung von Lehm sicher nicht, vielleicht meinst du auch etwas anderes.

Der Korb ist schon gebaut, die Bienen leben bereits darin, bisher funktioniert alles wie ich es mir vorgestellt habe. Das Frühjahr wird hoffentlich neue Erkenntnisse bringen.

Meine persönliche Überzeugung ist, dass die Feuchtigkeit im Bienenstock ein großes Problem darstellt und daher suche ich nach Lösungen dem entgenenzuwirken. Das mit der Feuchtigkeit darf natürlich jeder anders sehen, letztlich wird es die Praxis zeigen. Ich habe ein sehr gutes Gefühl bei der Sache.

Liebe Grüße
Olli

Hallo Oliver @xXDopaminXx,
ich bin da nicht so skeptisch, das deine neue Beute die gewünschte Funktion erfüllt. Hast du ganz toll gemacht.
Ob die Wasserdampfdiffusion ausreicht kannst du nur ausprobieren. Interessant wird es erst ab März, wenn die Völker wieder stark brüten und es nachts sehr kalt ist.
In Bezug auf Luftfeuchtigkeit kann ich nur sagen, das nur während der Hyperthermie 80% relative Luftfeuchte sein sollten, damit die Brut nicht austrocknet. Unter Normalbedingungen, in deiner Beute, sollte es aber wesentlich trockener sein. Das darf man nicht verwechseln.
Mit Druck hat Jürgen @JBL sicherlich den Dampfdruck gemeint, welcher bei unterschiedlichen Temperaturen verschieden ist.
Auch das Propolisieren sehe ich nicht so dramatisch, ich vertraue einfach den Bienen, die werden schon wissen ob, wo und wieviel Propolis gut ist.
Ich hatte in einem anderen Forum https://bienenforum.at/index.php?thread/7373-diffusionsoffenheit-von-propolis/ einen Link zu einem schönen Artikel zu diesem Problem gefunden. Leider funktioniert dieser Link nicht mehr.
Ich hatte mir aber zum Glück diesen Artikel herauskopiert und eine PDF
Wirkung von Propolis.pdf (290,5 KB) für dich gemacht, ich hoffe der Urheber erlaubt mir dieses.
Weiter gutes Gelingen

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Hallo Frank, @Climmo
Danke für die netten Worte und für deine Einschätzung.
Die PDF über die Wirkung von Propolis ist hoch interessant, das sind wirklich sehr hilfreiche Informationen für mein Projekt.

Deinen Erfahrungsbericht mit der Hyperthermie habe ich mir vorhin durchgelesen, hast du das Projekt noch weiter verfolgt? Ich persönlich muss sagen, dass ich deinen Anfangserfolg von knapp 1500 toten Milben ganz beachtlich fand.

Wenn ich in diesem Bezug an die Informationen aus deiner PDF, bezüglich der Isolationseigenschaften von Bienenwachs denke, war es vielleicht wirklich so wie Du vermutet hast, dass die Innentemperatur der Wabe nicht bis auf 42° erhöht werden konnte innerhalb der 2 Stunden. Wäre wirklich schade wenn Du das Projekt nicht weiter verfolgen würdest. Da fehlt sicher nur der entscheidene Faktor.

Wie schön wäre es doch wenn wir unseren Bienen irgendwann die chemische Keule ersparen könnten.

Herzliche Grüße
Olli

Aktuell zur Temperatur:

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Die Wärmebehandlung funktioniert tatsächlich gut. Auch ich kann es dieses Jahr mit Sicherheit bestätigen, denn ich habe endlich sehr zufriedenstellende Erfolge erzielt. Habe allerdings noch mit Hilfe von Milchsäure getrickst.
@xXDopaminXx Ich möchte aber noch nicht vorweggreifen, da ich noch am zählen des sich langsam einstellenden natürlichen Totenfalls bin.
Ich führe meinen Bericht von letztem Jahr demnächst fort.
Bis bald

Hallo zusammen,
ich möchte zu dieser Diskussion gerne einen Buchemfehlung geben. Da ich das Buch erst angefangen habe, kann ich keine abschließende Bewertung abgeben.
MfG
Stephan

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Die Lösung dieses Problems haben die Bienen vor 50 Millionen Jahren bereits gefunden. Du kannst Deine Suche beenden.

Gruß
Heiner

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Hallo,

naja @Heiner, wir logieren sie ja in Behausungen ein, auf die die Lösung, die sie mal gefunden haben, nicht unbedingt zutrifft :wink:
Und damals war die Varroa noch kein Thema, zu der im Bezug hier das Beutenklima diskutiert wird.

Beste Grüße

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