Ableger aus Bienenkisten

Hallo Zusammen,

spätestens 2023 werde ich es aus beruflichen Gründen nicht mehr schaffen alle Schwärme aus meinen Kisten zeitnah einzufangen. In der Standard-Betriebsweise wird eine wöchentliche Durchsicht und das wöchentliche Brechen von Weiselzellen empfohlen. Das möchte ich nicht machen, ich habe mich entschieden Ableger zu machen und damit dem Volk einmal einen großen Eingriff zuzumuten anstelle des wöchentlichen Öffnens und dem damit verbundenen Durcheinanderbringen des Stockklimas und Stören des Volkes.

(Über diese Entscheidung und deren Bewertung und die Einschätzung ob das noch wesensgemäß ist oder nicht soll es bitte in diesem Thread nicht gehen, wer darüber diskutieren möchte der eröffne bitte einen neuen.)

Meine Frage: bildet jemand von Euch Ableger in BK und kann seine Erfahrungen (positiv und negative) teilen? Alternativ: kennt sich jemand mit Ablegerbildung und BK aus und kann mir Rat und Tipps geben?

Für Warre gibt es dafür gut beschriebene Abläufe (zargenweise Teilung des Altvolks), das probiere ich 2022 schon mal bei einem Volk. Ableger in der BK möchte ich ebenfalls bei ein oder zwei Völkern schon mal probieren um mich ranzutasten.

Summende Grüße aus Leipzig,
Martin

Such mal nach Stichworten wie abtrommeln und Trommelschwarm. Ich habe aber keine eigene Erfahrung damit.

https://www.youtube.com/watch?v=8xc6-83Wwio
Schau mal hier vielleicht entspricht diese Methode deinen Vorstellungen
Gruß Jörg

https://www.youtube.com/watch?v=k9g4UEko1i8
Das wäre auch eine Möglichkeit
Gruß Jörg

Hallo zusammen,

danke für die ersten Meldungen. Ein Trommelschwarm ist ein vorweggenommener Schwarm, darum soll es in diesem Thread nicht gehen. Ein Ableger wird vorher gemacht um gar keinen Schwarmtrieb aufkommen zu lassen. Dabei werden in der Rähmchenimkerei in einer bestimmten Reihenfolge Brutwabe, Futterwabe, Leerwabe und Mittelwand nebeneinander gehängt.

Die Brutwaben werden dem Altvolk so entnommen wie im zweiten von Jörg gepusteten Video dargestellt.

Meine Frage richtet sich an diejenigen die schon mal Ableger aus einer Bienenkiste gemacht haben oder die das aus anderen Beutentyoen kennen und ihre Erfahrungen und Tipps teilen können.

Meine groben Ideen: günstigstenfalls teile ich das Volk genau in der Mitte und bringe einen Teil auf einen anderen Standort außerhalb vom Flugradius. In welchem Teil die Königin ist ist egal. Dabei hängt dann jeweils die erste (bzw. letzte) Brutwabe in der Mitte der Kiste und damit an einer Seite frei.

Folgende erste Fragen stellen sich mir da: Erkaltet da die Brut in der einseitig frei hängenden Wabe? Sollte ich eine Mittelwand davor hängen? Oder die Waben in der selben Reihenfolge an die Seite schieben so dass die Brutwabe an die Seitenwand grenzt?

Weitere Fragen: würden auch weniger Waben als die Hälfte gehen? Was wäre das Minimum? Kann ich Ableger und Muttervolk auch auf dem selben Stand lassen?

Summende Grüße aus Leipzig,
Martin

Soll ich mal, oder will wer anders Spielverderber sein …?
Meines Erachtens geht es bei der Bienenkiste nicht nur um eine bestimmte Beuteform sondern auch ganz speziell und eine Bienenhaltungsform, die die Integrität des Brutnestes beherzigt und den Schwarmtrieb für die Völkervermehrung nutzt. beides sind m. E. ganz wesentliche Bestandteile der wesensgemäßen Bienenhaltung. Ob man Mittelwände oder nur Anfangsstreifen benutzt, ob man den Honigraum über Winter zu macht oder statt Schwärmen lieber abtrommelt, sind Sachen, die jeder für sich eben machen kann, wie man will oder auch verhandeln kann.
Bei deinen beiden vorgeschlagenen Verfahren sehe ich den Eingriff ins Brutnest und ins Schwarmgeschehen und das liegt daher außerhalb meines Verständnisses der wesensgemäßen Bienenhaltung und nicht mit der Bienenkiste vereinbar. Es geht hier doch wieder nur darum, was der Imker will: Schwärme fangen ist aufwändig und stört die Nachbarn, schwer kalkulierbar etc.
Warum dann überhaupt noch die Bienenkiste? Dann besorge dir Beuten in denen diese Art der Imkerei gut funktioniert … ist dir ja freigestellt …
m2cents

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Hallo Martin,
wenn du den Schwarmtrieb nur durch Ablegerbildung in Form von Brutwabenentnahme machen willst brauchst du immer zu den entnommenen Brutwaben auch Futterwaben damit dir die Bienen in der neuen Kiste nicht verhungern, bzw. du fütters solange zu bis die Bienen sich genug Waben ausgebaut haben und genug Futter eingelagert ist
Wenn du das ganze Volk teilen willst werden die entnommenen Waben dann nur durch Leisten mit Anfangstreifen ersetzt.
Die Bienen sollen sich ja im Naturbau ihre Waben selber bauen.
Es ist günstig wenn die entnommenen Waben in der gleichen Reihenfolge in der neuen Kiste angeordnet werden, es spielt aber keine Rolle ob die Waben rechts oder links an der Außenwand sind.
Die Bienen bauen sich dann den Rest nach Bedarf weiter aus.
Wegen Temperaturproblemen brauchst du dir keine Gedanken machen, die Bienentraube regelt die Temperatur im Stock nach Bedarf.
Wenn du beide Kisten am selben Standort läßt fliegen alle Flugbienen zum alten Standort zurrück.
Dann mußt du die andere Kiste aber einfüttern sonst verhungern die Bienen wenn alles eingelagerte Futter verbraucht ist.
Fazit für mich :
Da du ja keinen großen zeitlichen Spielraum ab 2023 für die Betreuung deiner Kisten mehr einplanst wäre meine Empfehlung für dich durch einen Trommelschwarm die Bienenkisten zu schröpfen und dann die Bienen in eine neue leere Kiste einlaufen zu lassen.
Das wäre der geringste zeitliche und logistische Aufwand.
Zitat : (Über diese Entscheidung und deren Bewertung und die Einschätzung ob das noch wesensgemäß ist oder nicht soll es bitte in diesem Thread nicht gehen, wer darüber diskutieren möchte der eröffne bitte einen neuen.)
Ansonsten lese dir den Beitrag von @Cupido zweimal durch und du solltest dir Gedanken zu deiner Nutzung der Bienenkiste machen.
Bitte nicht falsch verstehen aber die " Bequemlichkeit " bei der Nutzung mit der Bienenkiste ist bei anderen Beutensystemen nicht gegeben, ganz im Gegenteil.
Gruß Jörg

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Ich hab ja keine Erfahrung mit der Magazinimkerei, aber die Bienenkiste ist eigentlich recht extensiv und wenig aufwendig. Nur den ev. Schwarm sollte man ggf. Fangen oder halt vorwegnehmen. Danach 1-2x Weiselzellen suchen und man muss nicht mehr viel machen. Weniger geht kaum. Wenn man will, kommt man mit wenigen Eingriffen durch das Jahr.

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Ups, stand der Satz ursprünglich da und ich habe ihn freudsch überlesen oder ist der Post bearbeitet? Auf jeden Fall sehe ich es erst jetzt, sorry.
Dann konkretisiere ich jetzt:
Betriebsweise und Beute sollten zusammen passen (ob wesensgemäß oder nicht) sonst macht man sich und den Bienen das Leben schwerer als es sein muss und das ist doch unsinnig!

OT: Was du hier hören willst oder nicht ist zweitrangig – dafür braucht es kein Diskussionsforum! Und da es hier im wesentlichen um wesensgemäße Bienenhaltung wirst du um diese Diskussion auch nicht drumherum kommen. Wenn du die Bienenkiste nicht wesensgemäß führen willst, solltest du lieber in einem anderen Forum fragen. Wobei dir dort wahrscheinlich auch nur geraten wird auf andere Beuten umzusteigen …

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der stand von Anfang an da :grinning:

Ob wöchentliches Öffnen der Kiste , das damit verbundene Durcheinanderbringen des Stockklimas und das Brechen von Weiselzellen wesensgemäßer sind als das einmalige Teilen des Brutnestes - darüber kann man sich streiten. Aber bitte nicht in diesem Thread, wer das mag mache bitte dazu einen neuen auf.

Die Bienenkiste ist übrigens die richtige Betriebsweise für mich (seit 9 Jahren): Warre hab ich auch, außerdem helfe ich einem Altimker in seinen Hinterbehandlungsbeuten und versuche Jungimker in ERB, Bienenbox und DNM zu Supporten.

und jetzt bitte ich alle um eine weitere fachliche und sachliche Diskussion zur Ausgangsfrage die ich explizit an diejenigen gerichtet habe die mit Ablegerbildung in BK praktische Erfahrungen haben oder sonst eine fachlich fundierte Aussage dazu treffen können.

Danke!

Martin

Hintergrundinfo:

meine Bienen stehen in einer Kleingartenanlage, die Schwärme hängen sich fast immer an die selben Bäume in einigen Nachbarparzellen. In den ersten Jahren hatte ich nur 1-2 Kisten, das war ok für die Nachbarn. Seit 2018 arbeite ich Teilzeit und bin immer kurz nach dem Mittag im Garten um alle Schwärme direkt abzupflücken- das merken die Nachbarn dann gar nicht, auch wenn es mal 10 und mehr pro Jahr sind. Ab Juli 2022 muss ich wieder 40h arbeiten und komme dann immer erst abends in den Garten, und auch nicht jeden Tag. Ich halte es für unverantwortlich die Schwärme einfach sich selbst zu überlassen, außerdem wäre das auch nicht fair den Nachbarn gegenüber.

Magazin- und auch Rähmchenimkerei ist für mich keine Alternative. Daher suche ich nach möglichst wesensgemäßen Lösungen für die BK, auch wenn diese von der ursprünglich entwickelten Betriebsweise abweichen.

Komplett auf Warre umstellen möchte ich (noch) nicht. Bis jetzt komme ich mit BK deutlich besser klar als mit Warre. Eine dritte Beutenform möchte ich nicht am Stand.

Trommelschwarm ist eine gute Alternative, lasst uns bitte trotzdem die mögliche Alternative Ableger gemeinsam durchdenken.

Danke für die ersten konstruktiven Gedanken von Euch dazu!

Martin

Hallo Martin,
Gib mal auf YouTube folgende Suchfrage ein : Imkern mit der Mellifera-Bienenkiste .
Dort findest du am Ende der aufgeführten Videos praktische Beispiele wie das entnehmen von Waben aus der Bienenkiste durchgeführt wird.
Das ist die eine Sache.
Ich helfe ja auch gerne wenn es möglich ist, aber es exestieren keine Praxisbeispiele im Internet in denen man aus einem Volk einer Bienenkiste einen Ableger durch Teilung gebildet hat.
Erstens ist der Aufwand nicht gerade gering und zweitens wird diese Art der Vermehrung in der Betriebsweise der Bienenkiste auch garnicht angestrebt.
Falls dir die bis jetzt gemachten Anregungen nicht ausreichen wirst du dir mal ALLEINE Gedanken machen müssen wie du deine Wünsche in die Realität umsetzen kannst.
Gruß Jörg

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Danke Jörg. Wie die Brutwaben aus der Kiste entnommen werden ist mir klar. Deine Ausführungen oben sind interessant und haben mich weiter gebracht.

Im Netz gibt es nicht zum Thema Ableger in BK, daher meine Frage ins Forum.

Sicher hat der eine oder andere noch ein paar Anmerkungen und Ideen.

Martin

Beides passt nicht zur BK, weder das Durchsehen und Brechen noch der abwegige Gedanke, Ableger aus der BK zu machen.

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„Ableger machen“ passt meines Erachtens nicht zur Bienenkiste. Die Oberträger-Leisten sind nicht dazu gedacht/ gemacht, einzeln gezogen zu werden ohne größeren Schaden anzurichten. Auf vielen Photos ist auch zu sehen, dass die Bienen die Waben nicht schnurgerade entlang der Oberträger bauen, dann wird das Ziehen noch viel schwieriger.
Das schon genannte Abtrommeln wäre eine Möglichkeit. Zum Abtrommeln gab es ausführliche Anleitungen und Berichte von Nutzer „Bienenfreund“. Damit erzwingst Du eine Schwarmbildung. Ein Teil des Volkes verbleibt auf den Waben und wird sich aus der offenen Brut eine neue Königin ziehen, zu dem Zweck mehrere Nachschaffungszellen bilden sofern es nicht schon Weiselzellen gibt. Dabei bleibt aber ein gewisses Risiko von Nachschwärmen.
Im Kleingarten gibt es doch auch immer (und nach meiner Erfahrung zunehmend mehr) ältere Gartenfreunde, die schon im Ruhestand sind. Vielleicht kannst Du ein, zwei von denen als Schwarmfänger begeistern (Schwarmkiste, Imkerhemd, Handschuhe und ein paar Gläser Honig bereit stellen)? Meine Gartenfreunde haben jedenfalls immer angerufen: „Bienen, alles voller Bienen!“ und zum Glück habe ich es von der Arbeit nicht weit und dazu auch Gleitzeit.
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