2 ERB-Leerwaben gesucht

Warum würdest Du Nachschaffungszellen brechen?

Gruß
Heiner

Guten Abend Heiner,

Je später in der Saison, je größer das weisellose Volk und je höher die Anzahl der Nachschaffungszellen, desto wahrscheinlicher ist es, dass ich diese breche. Mit dem Brechen möchte ich ein Schwarmfall verhindern, um das Volk möglichst groß zu halten. Es ist nicht mehr lang bis zum Winter. Das Bienenvolk muss fähig sein, sich auf den Winter vorzubereiten.

Du würdest keine Zellen brechen?

Gruß, Seb

Hallo Zusammen,

ich denke nicht das mein Schwarm noch mal schwärmen tut aus folgenden Grund…

Habe eine sehr gute Nachricht zu verkünden !

Das Königinproblem ist gelöst ! Die Bienen haben es mal wieder selbst hinbekommen :slightly_smiling_face:sie haben still umgeweiselt. Bei der kurzen Durchschau heute krabbelte eine schöne große und unversehrte Jungkönigin über die eine Brutwabe :ok_hand:. Jetzt muss nur noch die kommenden Tage die Begattung/Hochzeitflug gut über die Bühne gehen, vom Wetter her sollte es hoffentlich passen !? :+1:

…bei der letzten Durchschau vor 8 Tagen sind mir keine Nachschaffungszellen aufgefallen…viele können es also nicht gewesen sein, denke es wird tatsächlich nur die eine neue Jungkönigin im Volk sein, die alte Königin hatte ich vor 8 Tagen bei der kompletten Durchschau da schon nicht mehr entdeckt.

Guten Abend Stephan,

das ist großartig. Gratulation!

Gönne deinem Bienenvolk 2-3 Wochen Ruhe und Intimität, damit sie den Prozess der Reifung, die Begattung und einen guten Neustart bereiten können.

Gruß, Seb

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Guten Abend Sebastian,

Nachschaffungszellen sind keine Schwarmzellen. Sie werden angelegt, um eine Königin auszutauschen oder zu ersetzen, nicht aus einer Schwarmstimmung heraus.
Schwarmzellen werden angelegt in einer Situation des Überflusses und der Vitalität.
Nachschaffungszellen dagegen in einer Situation des Mangels, nämlich des Mangels an einer leistungsfähigen Königin. In dieser Situation ist das Volk nicht in Schwarmstimmung.
Daher würde ich keine Nachschaffungszellen brechen.

Gruß
Heiner

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ich würde es auch nicht tun. Wenn es mehrere Nachschaffungszellen gibt, dann wahrscheinlich dafür, um zumindest eine Wahl zu haben. Sollten tatsächlich mehrere Nachschaffungszellen weiter gepflegt werden und mehr als eine Prinzessin schlüpfen, bleibt am Ende sicherlich trotzdem nur eine Prinzessin übrig.

gerade dann wird das Volk denke ich kaum noch in Schwarmstimmung sein

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Liebe MIchèle,
Lieber Heiner,

Für Eure Beiträge danke ich Euch. Sie sind mir ein Denkanstoß. Ich werde mein Vorgehen ändern.

Herzlichen Dank!

Gruß, Seb

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Darf ich da aus gegebenem Anlass nochmal nachfragen: Nachschaffungszellen befinden sich auf den Brutwaben. Und auch wenn alle schlüpfen, würden sie nicht schwärmen?
Ich hoffe, ich habe gestern nicht falsch gehandelt, hab viele Weiselzellen gefunden und entfernt, aber eine gelassen, weil ich mir über den Verbleib der Königin nicht ganz sicher bin. Das Volk ist stark und quillt quasi aus allen Nähten. Hab verdeckelte Arbeiterinnenbrut gesehen, aber keine Maden oder Stifte (hab auch nicht ganz systematisch danach gesucht, nur nach den Weiselzellen aus Sorge vor Schwärmen).

das oben sind meine Gedanken dazu, bin aber natürlich kein Profi. Meines Wissens erkennt man Nachschaffungszellen u.a. daran, dass sie sich in der Regel auf den Waben befinden und wie eine „Nase“ aussehen. Weiselzellen werden angelegt, wenn das Volk in Schwarmstimmung ist und sich teilen möchte. Nachschaffungszellen werden (aus bereits vorhandenen Zellen mit jüngster Brut) gebaut, wenn das Volk sich in der Not entscheidet, die Königin auszutauschen, weil sie z.B. zu alt ist, nicht mehr gut legt, abhanden gekommen ist,… aber eigentlich nicht, um sich zu teilen/vermehren

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Ja, genau so ist es.
In beiden Fällen handelt es sich um Weiselzellen, also um Zellen, aus denen Königinnen gezogen werden.
Aber die Motivation des Volkes ist jeweils eine ganz andere:

Schwarmzellen - oft zahlreich an den Unterkanten der Waben angelegt - zeigen den Schwarmtrieb. Es herrscht Überfluß an allem, Nektar, Pollen, Bienenmasse. Das Volk will sich vermehren weil alle Bedingungen stimmen!

Nachschaffungszellen - weniger zahlreich und oft im Brutnest angelegt - zeigen die Not des Volkes. Es sorgt sich um eine Königin, die sein Überleben sicherstellt. Ein solches Volk ist niemals im Schwarmtrieb, sondern eher in Todesangst. Es legt mehrere Nachschaffungszellen an, um die Chance auf eine neue, gute, begattete Königin zu erhöhen. Diese Nachschaffungszellen würde ich daher nicht brechen.

Gruß
Heiner

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Danke Heiner und Salome. Das war mir so nicht klar.
Dann hoffe ich, mein Volk kommt mit der einen übriggelassenen Nachschaffungszelle noch zurecht und zieht sich eine gute neue Königin.

Hallo Siouxsie,

ich glaube, die Chancen stehen ganz gut.
Das ist ja gerade das faszinierende an den Bienen, dass sie sich oft „an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen“.

Gruß
Heiner

Ich möchte hier vorsichtig versuchen, etwas richtig zu stellen, weil es hier nicht klar ist, ob es sich wirklich um Nachschaffungszellen handelt.
Weiselzellen werden normalerweise in drei Kategorien unterschieden:
1. Schwarmzellen - diese werden von den Völkern als „Spielnäpfchen“, meist an den Wabenrändern angelegt, wenn das Volk noch mit seiner Kraft „spielt“, gewissermaßen „wir könnten ja (schwärmen), wenn wir wirklich wollten“ und wenn das Volk dann in akute Schwarmstimmung kommt, werden diese Zellen nach und nach bestiftet und es werden Schwarmköniginnen herangezogen - das können manchmal zwei Dutzend solcher Zellen sein.
2. Umweiselungszellen - diese werden von Völkern, meist im Sommer, angelegt, wenn das Volk den Eindruck, das Gefühl bekommt, die vorhandene Königin (das Zentralorgan, die Quelle des Lebensstroms des Bienenvolks, die Quelle für die Integrität, den Zusamenhalt) wird „schwach“. Dann werden im Volk meist zwei bis drei neue Königinnen herangezogen - die Zellen können sich am Wabenrand oder in der Wabenmitte befinden. Eine der Königinnen wird angenommen, macht ihren Hochzeitsflug und beginnt dann mit der Eilage - oft sogar „en passant“, also zeitgleich mit der noch weiter stiftenden alten Königin, aber in einem separaten Brutnest in der Brutsphäre des Brutraums. Irgendwann ist die alte Königin dann meist verschwunden; keiner weiß wirklich, wie das zugeht.
Ein solches Volk ist in keinem Fall schwach oder in Not, eher ist es als ein Zeichen guter Vitalität zu betrachten, wenn ein Volk rechtzeitig erkennt, daß es eine neue Königin braucht.
3. Nachschaffungszellen - hier liegt wirklich ein Notfall vor, weil, aus welchem Grund auch immer, die bis dahin legende Königin verschwunden ist (vielleicht hat der Bär beim Versuch, Honigwaben auszubrechen dabei die Königin erwischt - oder der/die ImkerIn) und es ist schon ein besonderes, daß Bienenvölker dazu in der Lage sind, dann aus vorhandener offener Arbeiterinnenbrut eine Königin nachzuziehen.

Allerdings dauert es meist weniger als 14 Tage, bis Nachschaffungsköniginnen schlüpfen, da solche meist von den Bienen über jungen Maden aufgezogen werden, die vielleicht schon 6 Tage alt sind (3 Tage Ei, 3 Tage junge Made) - bis zum Schlupf dauert es dann nur noch ca. 10 Tage - dies ist zu beachten, wenn man vorher Zellen brechen will.

Na, das war eigentlich nur ein TestText, der sollte noch gar nicht weg, da aber das Thema oben von Sebastian und anderen irgendwie unvollständig ist, passt es vielleicht doch, auch, wenn es hier ursprünglich um etwas ganz anderes ging
meint
Der Bienenfreund

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Hallo Bienenfreunde !

Nach 3 Wochen habe ich nun mal wieder in das Volk mit nachgezogener neuer Königin geschaut. Ergebnis: Die junge neue Königin wurde sehr gut begattet, aktuell 4 Waben beidseitig voller verdeckelter Arbeiterinnenbrut mit Honigkranz, eine weitere Wabe mit Brut in allen Stadien und Honigkranz, 1. schöne Pollenwabe mit Honigkranz und 4. schwere verdeckelte Honigwaben ! Da soll nun mal einer sagen Nachschaffungsköniginnen taugen nichts :wink: :ok_hand: :ok_hand: :+1:

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Aufgeben wollte ich, als ich diese Bilder sah. Nun hat auch die zweite Weiselprobe, bei der ich nicht eingegriffen und keine Zellen gebrochen habe, nicht geklappt. Das Bienenvolk ist bereits seit dem 22. Mai weisellos. Obwohl das Volk noch Drohnen pflegt, wirkt es wie leergefegt. Leere spiegelblanke Zellen. Auch die Futtervorräte sind beinahe aufgebraucht. Das Rähmchen vor dem Flugloch ist beidseitig voll Pollen. Die Honigzarge auf dem Volk habe ich nicht abgeräumt. Einerseits wollte ich das Volk nicht stören, andererseits wollte ich ihnen das hochwertige Futter lassen - sollte es doch mit der Nachschaffung klappen.

Nun, auf der vorletzten Wabe lief die neue Königin umher!

Ich bin echt froh!

Sie ist noch etwas schlank und scheinbar noch nicht in Eiablage.

Weil das Bienenvolk doch eher „alt“ ist, frage ich mich, ob ich es beim Aufbau unterstützen kann. Immerhin es pflegt Drohnen - kraftlos kann es auch nicht sein…
Ich gehe nicht davon aus, dass es bis zum Winter so groß wird, wie ein im Mai gefallener Schwarm. Trotzdem gibt mir das Alter der Bienen zu denken.

Was denkt Ihr? Wie würdet Ihr vorgehen?

Liebe Grüße,
Sebastian

Hallo Sebastian,

die Frage ist doch, war die Jungkönigin schon auf Hochzeitsflug !? Wenn noch kein neuen Stifte vorhanden, wohl nicht !? Wenn du Pech hast wird sie jetzt um diese Zeit kaum oder garnicht mehr begattet je nach dem wieviele Drohnen bei dir noch fliegen.

Wenn die Neue tatsächlich in Eilage noch gehen tut, würde ich das Volk der größe nach angepasst einengen/schieden. Dann weiter beobachten wie sich das Brutnest entwickeln tut. Futter haben sie ja nach deiner Beschreibung genug.

Sonst kannst du das Volk wohl nur auflösen !?

Viele Grüße

Guten Abend Stephan,

Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Wegen der Begattung mache ich mir keine Sorgen. Es gibt noch Drohnen. Natürlich nicht mehr ganz so viele wie im Juni, aber ich denke noch ausreichend.

Rechnerisch kann die neue Königin nur 4 -7 Tage alt sein, zeitlich ist also alles noch ok. Ich werde das Bienenvolk in Ruhe lassen und Mitte / Ende August nochmal gucken. Dann sollte deutlich Brut da sein. Überflüssige Rähmchen werde ich dann entfernen.

Gruß, Seb

Es gibt tolle Neuigkeiten! Nach rund zweieinhalb Wochen Ruhe konnte ich heute feststellen, dass sich das Bienenvolk auf einem guten Weg befindet.

Zwei Dadant-Rähmchen (beidseitig) voll verdeckelter Brut hat die neue Königin bisher angelegt. Rechts davon befindet sich ein Rähmchen mit Drohnenzellen. Diese Wabe war ihr wohl eine zu große Barriere, sodass sie sich auf zwei Rähmchen beschränkt hat. Diese sind aber lückenlos mit Brut besetzt.

Ich habe heute die Drohnenwabe entfernt, von links und rechts außen jeweils eine volle Futterwabe eingehängt und Winterfutter zugefüttert. Weitere Waben habe ich nicht entfernt, weil sich noch Pollen darauf befindet.

Mal gucken, wie es weitergeht!

Gruß, Seb

Nachtrag: es beeindruckt mich sehr, dass das Bienenvolk - nach 3 Monaten Weisellosigkeit -tatsächlich schafft sich wieder aufzubauen. Auch das die Bienen ihre Lebenszeit scheinbar verlängern können, erstaunt mich. Natürlich sieht man ihnen ihr Alter an, aber trotzdem…

Die kritische Phase wird erst im nächsten Frühjahr vorbei sein, wenn das Volk den Winter überlebt. Ich bin zuversichtlich, denn auch ein kleines Volk schafft den Winter. Bedenken macht mir nur die Situation der Pollenversorgung…!

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