Verdacht auf CBPV | Bienenkiste

hallo Siggi, ich habe das Volk (Jungvolk aus 2019) letzten Sommer mit AS und im Dezember mit OS behandelt. Es ist gut über den Winter gekommen, die Volksstärke recht stark (wollte allerdings nicht schwärmen). Seit Anfang Juni fallen mir vers. Dinge auf:
Zuerst habe ich beobachtet, dass die Bienen schon jetzt vermehrt Drohnen aus dem Stock werfen, dann habe ich eine Handvoll Arbeiterinnen mit deformierten Flügeln vor dem Stock gefunden (siehe auch Bilder im anderen Thread). Seit gestern beobachte ich, dass die Bienen nicht nur Drohnen aus dem Stock werfen, sondern auch Arbeiterinnen (vielleicht habe ich das anfangs nicht bemerkt und dachte, es seien nur Drohnen). Im Hof liegen viele tote Bienen. Bei einigen Drohnen habe ich seltsame Bewegungen beobachtet (Zittern, Drehungen mit ausgebreiteten Flügeln, sie fallen auf den Rücken, schwirren laut,…) Auf Bildern erkenne ich tote Drohnen mit heraus hängendem Rüssel, siehe Bild).
Ich denke an CBPV, Flügeldeformationsvirus,… (bin Anfänger, kann noch nicht auf Erfahrungen zurück greifen - daher beobachte ich, belese mich, frage,…). Heute steht eine Varroa-Kontrolle mit Puderzucker an. Ich gehe einfach davon aus, dass ich um eine AS-Behandlung nicht herum komme. Ehrlich gesagt mache ich mir richtig große Sorgen


Hier ein Link zu einem Video, das ich gestern gemacht habe. Man sieht hier meine beschriebene Beobachtung:
https://vimeo.com/426944495

Und hier das Video (slow motion) mit meinen ersten Beobachtungen am Flugloch Anfang Juni:
https://vimeo.com/426947671

Hallo Salome,
es sieht und hört sich für mich stark nach Chronischem Bienenparalyse-Virus an.
CBV wird momentan in vielen Fachzeitschriften thematisiert und eine richtige Lösung gibt es noch nicht.
Umweiseln kann helfen (beid er Biki nicht machbar) oder auf Selbstheilung über den Sommer hoffen.
Die von dir geplante AS Behandlung würde dein momentan eh schon geschwächtes Volk nur zusätzliche belasten. Ich an deiner Stelle würde keine AS Behnadlung machen! (sofern es wirklich der CBV ist.)
Sicherheit gibt hier nur eine Laborananalyse oder evtl. der Bienensachverständige aus deiner Region.

schöne Grüße
KK

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daran dachte ich auch

folgendes dürfte bei dir zuttreffen oder?

-zitternde Bienen vor dem Flugloch
-schwarze Bienen ohne Haare
-Kämpfe am Fugloch (Stockbienen lassen die kranken nicht rein)
-Bienen mit aufgeblähtem Hinterleib
-viele toten Bienen vor dem FLugloch auf dem Boden.

Schwarze Bienen und aufgeblähter Hinterleib habe ich noch nicht entdeckt, danach halte ich aber Ausschau. Der Rest passt. Das FLI habe ich mal angeschrieben, weil ich gerne wüsste, wie das mit einer Analyse funktioniert. Ich könnte noch den Bio-Imker hier im Ort anrufen, er ist leider nicht sonderlich begeistert von der BK (ganz im Gegenteil). Er war aber glaube ich mal Bienensachverständiger und ist momentan noch für die Bienengesundheit im örtl. Imkerverein zuständig (ich selbst bin jedoch nicht im Verein, bin bei Mellifera Mitglied)

kann sicherlich nicht schaden… wobei ich die Erfahrung gemacht habe dass selbst langjährige und erfahrene Imker den CBV nicht kennen bzw. erkennen. Bei mir konnte dann erst der BSV bestätigen worum es sich handelt.
Und ich gehe davon aus das bei dir auch eine Bestätigung erfolgen wird (ob vom Imker oder vom FLI)
die Frage ist nur was du dann mit der Information anfängst. Der Imker (Abneigung gegen Biki) wird dir mit Sicherheit eine umweiselung und damit verbundenen Beutenwechsel empfehlen.
Falls dies eine Option für dich ist kannst du den Imker um Hilfe bitten. Falls nicht bleibt dir eh nur:
abwarten und schauen ob sie den Virus selbst packen.

Beutenwechsel hat er mir schon im Dezember dringend geraten und wenn es dem Volk helfen würde, würde ich das auch tun!

ob es sicher hilft kann dir keiner garantieren aber ich schildere dir gerne meine Erfahrung:

Ich habe 2 Völker mit extremer CPV Belastung auf Dadant umgestellt und umgeweiselt.
Hier hatte ich Unterstüzung vom BSV und habe 2 neue Königinnen vom Verein bekommen.
Beide Völker sind inzwischen gesund und haben den Virus nicht mehr.
Dass diese Methode nicht wesensgemäß war erklärt sich von selbst…

Jetzt kann es natrülich sein dass die Umweiselung geholfen hat und somit beide Völker „gerettet“ wurden.
Oder aber sie hätten es auch selbst geschafft :man_shrugging: wir werden es nie erfahren.

Tyson hat in seiner Stockkarte von einem Volk berichtet das es selbst geschafft hat den Virus zu überstehen.

wesensgemäße Lösung: abwarten mit dem Risiko: Volk geht ein.
nicht wesensgemäß: Umweiseln/Beutewechsel mit dem (kleineren?) Risiko: Volk geht ein.

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als Ergänzung und Entscheidungshilfe:
ich hatte schon vor dem Virus zusätzliche zu meinen 2 Bikis eine Dadant Beute geplant und diese bezugsbereit… ich musste also nur noch eine weitere Beute kaufen.
Das nötige Wissen über Dadant und andere Beutefromen hatte ich mir auch schon über den Winter angeeignet. Somit war der Schritt für mich recht einfach umzusetzten.

Du hast sicherlicht keine Magazinebeute in der Rückhand und auch das Fachwissen fehlt warscheinlich?
Daher würde ich an deiner Stelle einfach mal 2 Wochen abwarten und schauen wie das Volk sich entwickelt.
Lege am besten eine Folie vor das Flugloch unter die Beute und zähle täglich die toten Bienen.
Wenn die Situation dann in einigen Wochen nicht besser oder sogar schlimmer geworden ist kannst du immernoch Handeln.
Wünsche dir, egal wie du dich entscheidest, viel Erfolg und gesunde Bienen
Grüße
KK

1000 Dank für deine Schilderung! Für einen Anfänger wie mich ist das wirklich ganz schön heftig. ich konnte gar nicht mehr schlafen und saß heute schon um 5 Uhr am PC, um mich zu informieren. Der Imker hier ist wirklich ein sehr netter Mensch, ich kenne ihn seit vielen Jahren (also noch aus der Zeit, in der ich keine Bienen hatte). Ich mag ihn total gerne, aber er hält halt überhaupt nichts von der Bienenkiste, findet sie alles andere als wesensgemäß. letztes Mal meinte er, wenn man sie hochkant stellen würde, dann VIELLEICHT :wink:

Nein, bisher nicht - aber Gedanken um eine 3. Beute mache ich mir seit einiger Zeit. Seit Kurzem ist ja noch die ERB besiedelt, ich spiele noch mit dem Gedanken, irgendwann Dadant oder 1 1/2 Zander zu versuchen (eine Klottzbeute fänd` ich ja auch schön).
Das mit der Folie dachte ich heute auch! Das werde ich machen. Ganz lieben Dank nochmal für deine Antworten

kann ich nachvollziehen … ich hatte mir innerhalb kürzester Zeit sämtliche Fachliteratur und Imkerforen durchgelesen. Dies wollte ich dir ersparen und habe mir deshalb geren die Zeit genommen dir meine Erfahrung zu schildern.

dazu hat Bienenflug einen eigenen Beitrag im Forum geleistet.

Stehen deiner Biki und ERB am selben Standort? Falls ja suche dir am besten für die hoffentlich noch gesunde ERB schnellstens einen anderen Standort oder sorge für ausreichen Abstand zwischen den Beuten.

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ja, die ERB steht leider auch am Haus… Also eigentlich war das ja Sinn der Sache. Wir wollten die Bienen gerne direkt hier haben, damit die Kinder mit mir zusammen möglichst nah und viel beobachten können

meine Bikis standen direkt nebeneinander und das erste kranke Volk hat dann das 2 angesteckt (wurde 1 Woche später krank)
wenn deine ERB in einigen metern Abstand steht würde ich mir keine Sorgen machen.
Falls nicht, und du über einen Standortwechseln nachdenkst, dann bitte nicht am selben Standort verstellen sonst fliegen die Bienen noch in die kranke Biki zurück … wenn dann besser mindestens 3KM entfernt bei Freunden oder Verwandten (nur bis der Virus überstanden ist).

ich schau mal, ob ich jemanden (den Bienen nicht stören) mit Grundstück finde

guten Morgen!
Wir haben gestern eine Varroakontrolle mit Puderzucker gemacht. Eins vorweg: ich hab`s leider nicht geschafft, den kleinen Becher komplett randvoll zu bekommen. Trotzdem hätte ich erwartet, wesentlich mehr Varroen zu finden. Wir haben eine einzige entdeckt und wiederholen den Test deshalb heute nochmal.
Was uns zusätzlich irritiert: beim Anheben der Kiste ist uns aufgefallen, dass sie um einiges leichter war als beim letzten Heben (wir tragen die BK immer ein paar Schritte abseits in den Hof - voriges mal habe ich es fast nicht geschafft, sie mit meinem Mann zu tragen). Ich werde heute deshalb versuchen, die BK nochmal zu wiegen (unsere neue Waage scheint dummerweise ein Problem zu haben, wenn der Boden nicht eben ist).
Mittags habe ich eine weiße Unterlage vor die BK gelegt, damit ich besser beobachten kann, wie viele Bienen auf dem Boden liegen (außerdem kann ich die Bienen selbst auch besser beobachten). Auch wenn natürlich einige Bienen weiter weg geflogen oder getragen werden oder sich Meisen immer mal wieder eine Biene holen - auf der weißen Fläche direkt unter dem Flugloch lagen nur etwa 50 Bienen, mind. 90 % davon waren Drohnen. Auf dem weißen Papier waren aber einige (auch mal größere) gelbe Flecken zu sehen - Durchfall?

Am Flugloch kann ich nach wie vor beobachten, dass vorwiegend Drohnen rausgeworfen werden (aber eben auch Arbeiterinnen - im Vergleich zu den Drohnen aber weniger).

Was mich nun stutzig macht:

  1. die entdeckte Anzahl der Varroen (viel weniger als befürchtet)
  2. das Gewicht - wurde/wird das Volk evtl. auch ausgeräubert?
    Falls ja, dann müsste es am Flugloch aber doch mehr Kämpfe geben und es würden doch auch nicht so viele Drohnen auf dem Boden liegen, oder?

Wie gesagt - wir wiederholen den Puderzuckertest heute nochmal und ich versuche zudem die BK zu wiegen (vielleicht hilft ein zusätzliches Brett auf dem Boden unter der Waage). Ich schaue mir auch die Honigwaben genauer an. Auf den ersten Blick waren in den unteren Bereichen keine Vorräte zu erkennen (ich weiß nicht, wie die Honigwaben zu dieser Zeit eigentlich aussehen sollten, habe keinen Vergleich).

du hast ja letztes Jahr mit AS und OS behandelt… daher war dies zu erwarten.

glaube ich nicht … dies wäre dir durch die momentane „Dauerbeobachtung“ sicher aufgefallen.
Möglicherweise schlechtes Wetter oder erhöter Futterverbauch weil Volk geschwächt? :man_shrugging:

auch typisch für CBV.

bei kranken und geschwächten Völkern müssen die Herren immer zuerst dran glauben … daher sicherlich auch mehr tote Drohnen.

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Danke für deine Einschätzung. Aber wenn der Varroadruck nun tatsächlich gar nicht so hoch sein sollte, würde eine Behandlung womöglich mehr Schaden anrichten als helfen?! Ich tendiere (zumindest heute noch) dazu, nicht zu behandeln, bis ich sehe, was der 2. Test aussagt und suche weiter nach einem Platz etwas abseits des zweiten Volkes (wir haben jmd in Aussicht, immerhin).
Falls der zweite Varroatest aber doch anders als gestern ausfallen sollte, behandle ich das Volk auf jeden Fall.
P.S. ich hab übrigens auch eine Email von einem Freiburger Institut bekommen, an das ich tote Bienen schicken kann

:thinking: Da wäre ich vorsichtig – die Puderzuckermethode scheint relativ falsch-negativ anfällig, wie man manchmal liest. Ich weiß nicht, wie bei dir der Winter war, aber hier hat er den Namen eigentlich nicht verdient. Das heißt, es gab gar keine, oder wenn überhaupt eine sehr kurze Brutpause. Deswegen sind hier dieses Jahr viele Völker nicht durch den Winter gekommen – unter anderem …
Was hast du denn für einen Becher? Bei manchen sind wohl die Löcher zu klein für die Milben :thinking:

ja, das habe ich auch schon gelesen - bin hin und her gerissen! Ich habe das Diagnose-Set von Mellifera. Werde aber noch einen zweiten Versuch machen (leider regnet es heute). Der Winter war auch viel zu mild hier im wilden Süden, das Volk war (schien) bis vor Kurzem aber recht stark. Hab mir bisher wenig Sorgen gemacht. Tja…
Inzwischen habe ich auch die Vermutung, dass die Bienen nicht nur eigene Bienen abwehren. Bin mir nicht ganz sicher, habe das Flugloch nun aber vorsorglich ordentlich eingeengt. Der größte Teil der Bienen auf dem Boden sind nach wie vor Drohnen